Atomkraftwerke sind nicht sicher! Auf dem Gelände des Atomkraftwerks von Tihange ist Sonntagvormittag in einer Hochspannungskabine, die den Reaktor Tihange 3 mit dem Hochspannungsnetzwerk von Elia verbindet, Feuer ausgebrochen. Wie AKW-Betreiber Electrabel berichtet, hat sich der betreffende Meiler daraufhin kontrolliert abgeschaltet.
Der Putz bröckelt, der Beton zeigt Risse. Das belgische Kernkraftwerk Tihange ist eine der ältesten noch laufenden Anlagen in Europa.
Tihange 3 ist bereits der vierte von insgesamt sieben belgischen Reaktoren, darunter den beiden belgischen Atomkraftwerken von Doel und Tihange, der abgeschaltet werden muss. Doel 3 und Tihange 2 mussten schon im März wegen Haarrissen in den Reaktordruckbehältern heruntergefahren werden.
Kraftwerksbetreiber Electrabel muss seit August auch auf den Meiler Doel 4 verzichten, weil durch einen Sabotageakt eine Öl- und Schmiervorrichtung beschädigt ist. Jeder dieser vier Reaktoren hat eine Kapaziteit von mehr als 1000 Megawatt.
Nach einem gravierenden Unfall ist am Sonntag ein Reaktorblock des belgischen Kernkraftwerkes Tihange bei Lüttich abgeschaltet worden. In einem Umspannwerk in der Anlage rund 70 Kilometer westlich von Aachen war nach einer Explosion ein Feuer ausgebrochen. Quelle
Electrabel will das AKW Tihange wieder anschalten!
In den AKW-Reaktoren Doel 3 und Tihange 2 wurden im Januar 2012 bei Untersuchungen Tausende Risse in den Reaktordruckbehältern gefunden. Experten konnten weder über den Ursprung noch über die Sicherheitsauswirkungen belastbare Aussagen treffen.
Deshalb gab es einen längeren Stillstand beider Reaktoren. In dieser Zeit führte Electrabel diverse Untersuchungen durch.
Nach deren Abschluss wurden diese durch eine „Internationale Expertenkommission“, einberufen durch die FANC, bewertet. In deren Abschlussbericht gab es schließlich grünes Licht für das Wiederanschalten der Reaktoren, was dann trotz diverser Proteste im Juni 2013 auch geschah.
Während die Reaktoren wieder liefen, führte Electrabel einen ersten Materialtest durch. Offenbar war dessen Ergebnis so erschreckend, dass es dann im März diesen Jahres erneut zu einer ungeplanten Abschaltung beider Reaktoren kam, die bis heute andauert! Alle Informationen finden Sie auf der Plattform: Stop Tihange Grenzüberschreitende Initiative gegen das Atomkraftwerk Tihange.
Erst kürzlich haben wir Sie über das Atomkraftwerk Cattenom informiert. Das AKW steht nahe dem gleichnamigen Ort Cattenom in der französischen Region Lothringen. Die Anlage liegt an der Mosel und ist nur zwölf Kilometer von der deutsch-französischen Grenze entfernt. Frankreich hat insgesamt 58 Atomkraftwerke und Cattenom ist das drittgrößte Atomkraftwerk in Frankreich. Das bebaute Gebiet umfasst zirka 415 Hektar. Auch hier kommt es immer wieder zu Störfällen. [Siehe: Rette sich wer kann – wer kann rette sich!]
Fukushima ist noch gar nicht so lange her. Aber während einige Länder aus der Nuklearkatastrophe gelernt haben zu scheinen, investieren andere nach wie vor in den Neubau von Kernkraftwerken. Großbritannien hat am 08. Oktober 2014 ein Förderprogramm durchdrücken können. [Lesen Sie dazu: Skandalöse Entscheidung für Atomkraftförderung! EU-Kommission genehmigt Subventionen für AKW Hinkley Point in England]
Atomstrom ist nicht sicher
Atomkraftwerke sind tickende Zeitbomben! Nicht nur Erdbeben, wie bei Fukushima, lassen diese Bomben hochgehen. Viele AKW sind marode und haben ihre Lebensdauer von 40 Jahren längst überschritten. [Siehe: .Alte, marode Atommeiler werden zu „Kartenhäusern“- Leck in AKWs in USA und Frankreich]. Sie können außerdem Ziele werden für Sabotageakte und Anschläge. Wie groß die Gefahr auch noch nach der Stilllegung ist, ist auch bekannt: Das radioaktive Material wird bis in unvorstellbar weit entfernte Generationen für diese noch eine Gefahr darstellen.
Nicht erst seit der Katastrophe von Fukushima, aber spätestens seit dieser, sollte auch dem letzten Befürworter klargeworden sein, dass Atomkraftwerke nicht sicher sind. Wir von den Netzfrauen fordern daher den schnellstmöglichen Ausstieg aus dieser gefährlichen Technologie.
Netzfrau Doro Schreier
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