Vorbildlich: Nashvilles Polizeichef gegen Ferguson-Demonstranten – Police Chief Refuses to Crack Down on Ferguson Protesters

Polizei2zur englischen Version KEINE Gewalt dank Nashvilles Polizeichef, der gegen Ferguson-Demonstranten NICHT hart durchgreifen wollte.

Seit August gibt es Proteste in der US-Kleinstadt Ferguson. Auslöser der Unruhen waren die tödlichen Schüsse eines weißen Polizisten auf den unbewaffneten schwarzen Jugendlichen Michael Brown. Der „Freispruch“ für den Todesschützen hat für weitere Unruhen gesorgt. In Ferguson eskaliert die Lage. 

Die Unruhen griffen auch auf andere Städte über. Proteste wurden auch aus New York, Chicago und der Bundeshauptstadt Washington sowie aus Oakland in Kalifornien und Philadelphia gemeldet. Immer wieder kommt es seitens der Polizei zu Einsätzen mit Tränengas. Dazu auch unser Beitrag von unserer Netzfrau Maria aus den USA: Michael Brown – Gewalt gegen Bürger in amerikanischen Städten. Nun hat ein Polizeichef gezeigt, dass es auch anders geht und zwar gewaltlos.

Nashvilles Polizeichef gegen Ferguson-Demonstranten: Mit heißer Schokolade und Trinkwasser statt mit Tränengas

Wir haben für Sie diesen Beitrag übersetzt. Nashville Police Chief Refuses to Crack Down on Ferguson Protesters, No Violence Ensues, wir sind der Meinung, auch so etwas muss berichtet werden. Es gibt nicht nur militarisierte Polizisten.

Steve Anderson, Polizeichef im Bezirk Nashville, ist überzeugt, dass seine Mitarbeiter für ihren Umgang mit Ferguson-Demonstranten US-weit ein Beispiel geben sollten. Statt militärisch hart durchzugreifen, wie es von vielen anderen Polizeistationen gehandhabt wurde, sind sie kooperativ auf die Ferguson-Demonstranten zugegangen und das Resultat überzeugt: keine Gewalt, keine Plünderungen, keinerlei Zerstörung.

In seinem Kommentar auf WKRN-TV 2 über das Vorgehen gegen Ferguson-Demonstranten, in seinem Verantwortungsbereich am vergangenen Dienstag sagte er: „Wer in Nashville öffentlich seine Meinung sagen will, ist durch den ersten Verfassungszusatz geschützt, auch wenn es sich gegen die Regierung richtet. Man wird von unseren beteiligten Polizisten korrekt behandelt. Das ist unsere Arbeitsweise in Nashville.“

Chief Steve Anderson erzielte bereits im Oktober durch seine Weigerung, mit dem Secret Service zu kooperieren, mediales Aufsehen. Er war nicht bereit, einen Durchsuchungsbefehl zu fälschen, damit Agenten das Haus eines Obama-Kritikers durchsuchen konnten. Auch sein Verhalten im Umgang mit den Demonstranten, die über die Jury-Entscheidung, MO Police Officer Darren Wilson nicht für den Tod des unbewaffneten Afro-Amerikanischen Teenager Michael Brown anzuklagen, wütend waren – ist bislang einzigartig. Statt den Demonstranten militärisch mit Tränengas und Gummigeschossen gegenüberzutreten, behandelte die Polizei in Nashville den Protest wie eine typische Parade: sie sorgten für die Sicherheit, während die Demonstranten ihr Anliegen vortragen konnten.

Obwohl der Protest der rund 450 Teilnehmer emotional sehr aufgeladen war, kam es nicht zur Gewalt, den Aufständen und Plünderungen wie in den anderen Städten.

„Die Menschen gingen auf die Straße, nutzten dieses Forum, um ihre Gedanken und Ideen auszudrücken, waren aber extrem manierlich. Es gab keinen einzigen Fall von Vandalismus oder irgendeiner Gewalt. Im Gegenteil. Ich habe Menschen beobachtet, die die Abfälle, die auf der Straße liegen blieben noch wegräumten“, erzählt Chief Anderson.

Noch vor Bekanntgabe der Entscheidung der Grand Jury, Officer Darren Wilson nicht anzuklagen, hatten sich der Polizei-Chef und der neu gewählte Staatsanwalt Glenn Funk, der seine Wahl mit Versprechen gewonnen hatte, sich um die wirklichen Verbrecher zu kümmern, weniger um missratene Jugendliche die mal einen Blödsinn machen, mit den Leitern der afro-amerikanischen Gemeinde getroffen. Sie hörten sich deren Bedenken an und bauten Kontakt zu denjenigen auf, die am nächsten Tag den Protest anführen sollten.

Die Polizei begrüßte die Demonstranten mit heißer Schokolade und Trinkwasser statt mit Tränengas, schützten den Marsch wie jede andere Kundgebung und blieben im ständigen Kontakt mit den Anführern des Zuges.

Als die Demonstranten – trotz Widerspruchs der Polizei – die Interstate 24 besetzten, traf Chief Anderson eine – kontrovers diskutierte – spontane Entscheidung, die Demonstranten nicht zu verhaften, sondern die I-24 kurzfristig zu sperren. So konnten die Demonstranten ihre Botschaft an die Öffentlichkeit bringen, indem sie sich auf die Straße legten, während die Autofahrer warten mussten. Innerhalb von 20 bis 25 Minuten war der Spuk aber wieder vorbei, die Straße wieder befahrbar. Anderson war bewusst, dass dieser Vorfall für die Autofahrer Nachteile hatte, diese waren aber auch nicht größer als bei einem Unfall oder vergleichbaren Situationen, in denen die Polizei eine Straße kurzfristig sperrt, um die Sicherheit der Menschen zu gewährleisten.

„Wir hätten einschreiten und Verhaftungen vornehmen können. Aber das muss man sehr sorgfältig unter Berücksichtigung jedes Einzelfalles tun. Das hätte uns zwei bis drei Stunden gekostet“, begründet Chief Anderson seine Entscheidung im Interview in WKRN-TV 2. „Die letzte Nacht verlief sehr friedlich und ich hoffe, ganz Nashville ist stolz über das Verhalten unserer Polizeitruppe und unserer engagierten Bürger. Wir sind ein Beispiel für die gesamte Nation.”

Die Kommentare von Chief Anderson zu den Ferguson-Demonstrationen in Nashville findet man in dem Video der Nashville News

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Nashville Police Chief Refuses to Crack Down on Ferguson Protesters, No Violence Ensues

By: Barry Donegan

Metro Nashville Police Chief Steve Anderson says his officers set an example for the nation when they chose to take a cooperative approach to local Ferguson protests, a stark contrast to the militarized crackdowns employed by other departments. As a result, no violence, looting, or vandalism took place.

“In Nashville, if you want to come to a public forum and express your thoughts, even if they’re against the government, you’re going to get your First Amendment protection, and you’re going to be treated fairly by the police officers involved. That’s what we do here in Nashville,” said Metro Nashville Police Chief Steve Anderson in comments to WKRN-TV 2, reflecting on his department’s response to Ferguson protests last Tuesday.

Chief Steve Anderson, who made news in October when his department refused to cooperate with Secret Service agents who asked Nashville police to falsify a warrant so that they could search the home of an Obama critic, is making headlines again for his unique approach to dealing with protesters angry about a grand jury’s decision not to indict Ferguson, MO Police Officer Darren Wilson in the shooting death of unarmed African-American teen Michael Brown. Rather than confronting protesters with militarized hardware, tear gas, and rubber bullets, Nashville police treated the protest more like a parade or community event, essentially providing security while protesters made their statement.

Incidentally, the protests, though they were emotionally-charged and attended by 450 people, did not descend into the type of violence, rioting, and looting that has been seen in other cities. Said Chief Anderson, “We had people that took to the streets, took to the forums to express their thoughts, their ideas, and they were extremely well-behaved. We had no incidents of any vandalism of any violence of any type. What I noted [is] that people were even picking up the trash that they had left behind at the scene.”

On Monday, prior to the announcement of the grand jury’s decision not to indict Officer Darren Wilson, Police Chief Steve Anderson and newly-elected District Attorney Glenn Funk, who won his election in a campaign that promised a focus on hardened criminals rather than good kids who make mistakes with drugs, scrambled to meet with clergy leaders in the African-American community, listening to concerns and creating relationships with those who would become leaders in the following day’s protest.

Chief Anderson’s police force met protesters with hot chocolate and bottled water, rather than tear gas, marched alongside them, and ran the type of security that one might expect in a civic parade, communicating on an ongoing basis with protest leaders. At one point, protesters charged up an on-ramp and took over Interstate 24 over the objections of Nashville police. Chief Anderson made a controversial real-time decision, opting not to arrest protesters, and ordered officers to shut down I-24 temporarily, allowing demonstrators to make their statement by lying down on the roadway while drivers waited. Consequently, protesters were cleared off the roadway within twenty to twenty-five minutes. Anderson acknowledged that the incident did inconvenience Nashville drivers, but no more so than a car accident or other situation in which police sometimes block the roadway to protect citizens’ safety.

“We could have moved in and made arrests, but to do that you have to do that one by one in a very careful manner… We would have been there two to three hours,” said Chief Anderson, explaining his decision not to arrest protesters for taking over I-24 in comments to WKRN-TV 2. “Last night’s event went very well and I hope that all of Nashville is proud of not only the law enforcement response, but the response of the citizens involved and that we have set an example for the nation.”

Chief Anderson’s comments about Nashville’s Ferguson protests can be seen in the above-embedded video player, provided by Nashville News

Netzfrau Andrea Escher
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