Backhuhn-Zubereitung ist ziemlich einfach, nur ein bisschen ‚unsauber’. Du tauchst Hühnerstücke, die gewaschen, abgetrocknet und danach gesalzen wurden, in Mehl und dann in eine Mischung von Ei und Milch (oder etwas flüssiges Obers) und wälzt sie schlussendlich in Bröseln (im nördlichen Nachbarland wird auch Paniermehl dazu gesagt. Ich hingegen behaupte, habe beides probiert – kein Vergleich! Es lohnt sich also, alte Semmeln selber zu Bröseln zu reiben).
Danach werden die Hühnerteile in heißem Öl rundum knusprig ausgebacken – einfach köstlich.
Halt! Vergiss nicht, eine Prise Dimethylpolysiloxan beizufügen. Dimethylpolysiloxan ist auch unter dem Namen Silikonöl bekannt und wird wie alle Silikone synthetisch hergestellt. Es verhindert das Entstehen von Schäumen bei der Herstellung verschiedener Produkte und ist als Schaumverhüter in bestimmten Mengen u. a. für Konfitüre, Marmelade, Gelee, Bratöle und -fette, Obst- und Gemüsekonserven und Kaugummi zugelassen. In Fertigprodukten ist es als E 900 erkennbar, wird aber auch in der Kosmetikindustrie verwendet.
Nun kommt noch ein gehäufter Löffel E 319, also tertiär-Butylhydrochinon (TBHQ), also ein Butan-Produkt (kennen wir als Feuerzeugbenzin), das als Antioxidans für verschiedene tierische Fette verwendet und in chemischer Synthese hergestellt wird. 1 Gramm TBHQ kann (lt. einer Tabelle für Lebensmittelzusatzstoffe) Schwindel, Erbrechen, Ohrgeräusche, Delirium, Erstickungsanfälle und Kreislaufkollaps hervorrufen. Die Efsa hat es aber als unbedenklich eingestuft. Fünf Gramm davon sind tödlich.
Nimm noch 13 andere Mais-verwandte Zutaten und so näherst Du Dich dem, was ein Chicken McNuggets von McDonald’s ausmacht. Hast Du pulverisierte Hühnerhaut verwendet und Separatorenfleisch verwendet?
Kein Mensch im Vollbesitz seiner Geisteskraft würde so Backhuhn zubereiten. Und doch konsumieren tagtäglich enorme Menschenmassen in Amerika, aber auch weltweit diese Inhaltsstoffe in den Chicken McNuggets, von denen McDonald’s sagt, sie seien „aus weißem Fleisch in knusprigem Backteig“.
Wie auch immer – Huhn macht nur 50% des Inhalts eines Chicken McNuggets aus. Die anderen 50% setzen sich aus Mais-Derivaten, Zucker, Säuerungsmittel und anderen künstlichen Inhaltsstoffen zusammen, was bedeutet, dass diese 50% weder aus einem Stall, noch von einem Feld stammen, sondern einer Raffinerie. Noch hungrig?
Echt erschreckend ist die Tatsache, dass dieses Rezept neu ist und verbessert, „gesünder” und erst seit 2003 auf den Markt gekommen ist. Zuvor hatte ein Gericht die gebackenen Geflügel-Häppchen als „McFrankenstein-Kreation“ bezeichnet, mit Elementen, die kein Koch zu Hause je verwenden würde. Besonders verwerflich ist es, dass McDonald’s die Werbung für diese McFrankensteinNuggets auf Kinder ausrichtet, die sich für ihre lustige und mundliche Erscheinungsform begeistern.
Während McDonald’s das Vorzeigekind für Fastfood-Zorn ist, kann stellvertretend für jedwedes Fastfood-Angebot die Inhaltsstoff-Liste studiert werden und sie ist in jedem Fall länger als Ei, Mehl, Huhn und Öl – was der Einkaufszettel fürs Kochen daheim auflistet.
Fertiggerichte zu konsumieren, ist zur Gewohnheit geworden, aber bedeutet das wirklich, dabei bleiben zu müssen? Natürlich gibt es Gelegenheiten, bei denen man darauf zurückgreift. Man ist spät dran, hungrig, hat kaum mehr Geld in der Börse oder auch alles zusammen. Da erspäht man das riesige, freundliche, bekannte Zeichen am Straßenrand, das lockt: Fahr durch!
Innerhalb von fünf Minuten kaust Du glücklich an einem billigen und sättigendem Essen. Aber lass Dich nicht verarschen – die echten Kosten von Fastfood belasten nicht Deine Geldbörse, sondern Deinen Körper, Deine Gesundheit und Deine Lebenszeit auf Erden.
Du kannst diese ungesunde Fastfood-Abhängigkeit aufgeben. Informiere Dich über die Inhaltsstoffe von Fertiggerichten, plane Deine Einkäufe rechtzeitig, trage stets einen kleinen Vorrat an gesunden Hungerstillern bei Dir – z. B. Nüsse – und bereite Dir gesunde, wohlschmeckende Hühnergerichte daheim zu. Erkenne, dass Fastfood das unappetitlichste Zeug auf der Erde ist, dass es Dir und Deiner Familie schadet, und nachdem Du bis hierher gelesen hast, sollte Dir der Entschluss, in Zukunft auf Fastfood/Fertiggerichte zu verzichten, nicht schwer fallen.
Original: What’s in Fast Food Chicken? (Hint: It’s NOT Chicken)
Übersetzt von Netzfrau Lisa Natterer
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