Rückruf wegen giftiger Substanzen – Nach Alnatura nun auch Bio-Hersteller Holle

horecall

Nach dem Nachweis von Tropanalkaloiden ruft der Bio-Hersteller Holle Hirse-Baby-Brei-Produkte fürsorglich aus dem Handel zurück. Erst vor einer Woche hatte Alnatura den Babybrei „Alnatura 4-Korn Getreidebrei” zurückgerufen.

Bezüglich einer Probe „Holle Bio-Babybrei Hirse“ sowie einer Probe „Holle Bio-Babybrei Hirse mit Reis“ berichtete ein deutsches Landeslabor davon, Spuren natürlicher Tropanalkaloide gefunden zu haben.

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Um ganz auf der sicheren Seite zu sein, jegliches Risiko für sehr kleine Kinder auszuschließen und um durch den Streit der Labore über ihre Ergebnisse und ihre Bewertung nicht Schaden am eigenen guten Ruf zu nehmen, ruft Holle Baby Food freiwillig alle sich im Produktportfolio befindenden Hirse-Brei-Produkte fürsorglich aus dem Handel zurück.

Die freiwillige Rücknahme betrifft folgende Hirse-Brei-Produkte:

  • Holle Bio-Babybrei Hirse (mit Reis),
  • Holle Bio-Babybrei Hirse Apfel-Birne,
  • Holle Bio-Milchbrei Hirse,
  • Holle Bio-Babybrei 3-Korn,
  • Lebenswert bio Hirse & Reis Vollkornbrei.

Die auf Lager befindliche Ware ist gesperrt und wird nicht mehr ausgeliefert.

Kunden, die Packungen der Holle Hirse-Breie gekauft und zu Hause haben, können die Produkte zurückbringen und erhalten hierfür im Laden selbstverständlich den Kaufpreis zurück.

Holle baby food bedauert diese Situation sehr und entschuldigt sich für die damit verbundenen Umstände.
Homepage des Herstellers: http://www.holle.ch

Alnatura 4-Korn-Getreidebrei – Rückruf

Rueckruf_4-Korn-Getreidebrei_116759In einer Probe dieses Breies wurden Spuren des Pflanzeninhaltsstoffes Tropanalkaloide (TA) nachgewiesen.

Um jegliches Risiko für Säuglinge und Kleinkinder auszuschließen, hat Alnatura den Alnatura 4-Korn-Getreidebrei mit Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) 30.11.2015 vorsorglich zurückgerufen. Das Mindesthaltbarkeitsdatum ist auf dem Packungsboden aufgedruckt.

Ein großer Teil der Ware konnte noch vor der Auslieferung gesperrt werden. Die noch im Handel befindliche Ware wurde bereits aus den Regalen genommen.

Kunden, die noch eine Packung des Produktes mit dem MHD 30.11.2015 zu Hause haben, können diese vorsorglich zurückbringen. Sie erhalten selbstverständlich Ersatz.

Weitere Informationen von Alnatura

Bislang gibt es noch keine einheitlichen, von offizieller Seite abgesicherten Messverfahren zum Nachweis von Tropanalkaloiden.
Im Rahmen einer amtlichen Routinekontrolle wurden Spuren von Tropanalkaloiden in einer Probe des Alnatura 4-Korn-Getreidebreis nachgewiesen. Mehrere weitere Untersuchungsergebnisse eines unabhängigen akkreditierten Lebensmittellabors haben die gemessenen Werte bei Proben aus derselben Rohware und mit demselben Mindesthaltbarkeitsdatum nicht bestätigt. Es wurden keine Tropanalkaloide nachgewiesen.
Zudem wurden weitere Chargen des 4-Korn-Getreidebreis sowie andere Alnatura-Getreidebreisorten von einem unabhängigen Labor untersucht. Auch in diesen Breien wurden keine Tropanalkaloide gefunden.

Tropanalkaloide kommen natürlicherweise in einigen Pflanzen vor. Sie dienen Pflanzen zur Abwehr von sogenannten Fraßfeinden. Solche Pflanzen wachsen vereinzelt auch auf Getreideanbauflächen. Bei der Getreideernte können deren Samenkörner miterfasst werden und so in Lebensmittel gelangen. Solche „Fremdsamen“ können nach der Ernte sehr gut aussortiert werden. Durch modernste Laboranalytik jedoch können bereits äußerst geringe Spuren festgestellt werden. Als vorbeugende Maßnahme hat unser Herstellerpartner weitere Überwachungsmaßnahmen in seine Produktionskette aufgenommen.

Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) vermerkt in einer Stellungnahme vom November 2013, dass ihm bisher keine Fälle einer gesundheitlichen Beeinträchtigung von Säuglingen, Kleinkindern und Verbrauchern anderer Altersklassen durch Verzehr von Erzeugnissen mit Spuren von Tropanalkaloiden vorliegen.

Alnatura bedauert den Vorfall sehr und bittet für die Unannehmlichkeiten um Entschuldigung.

Quelle: Alnatura

Hohe Tropanalkaloidgehalte in Getreideprodukten: Bei Menschen mit Herzproblemen sind gesundheitliche Beeinträchtigungen möglich

BabyStellungnahme Nr. 035/2014 des BfR vom 13. November 2013
Tropanalkaloide (TA) sind natürliche Inhaltsstoffe bestimmter Pflanzen wie Bilsenkraut,
Stechapfel und Tollkirsche. In Pflanzen wurden insgesamt bisher mehr als 200 verschiedene
TA identifiziert.

Einige dieser Alkaloide werden auch als Arzneimittelwirkstoffe eingesetzt, so zum Beispiel das Atropin (ein Gemisch aus gleichen Anteilen der Isomere (-)-Hyoscyaminund (+)-Hyoscyamin) sowie (-)-Hyoscyamin und -(-)-Scopolamin. Von ihnen ist bekannt, dass sie bereits in niedriger Dosierung die Herzfrequenz und das zentrale Nervensystem beeinflussen;

Benommenheit, Kopfschmerzen und Übelkeit sind typische Symptome.

Durch die Verunreinigung von Getreide mit Samenkörnern von Bilsenkraut oder Stechapfel können Tropanalkaloide auch in getreidebasierten Lebensmitteln vorkommen. Für die Risikobewertung hat die europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) eine akute Referenzdosis (ARfD) als gesundheitsbezogenen Richtwert in Höhe von 0,016 µg/kg Körpergewicht (KG), bezogen auf die Summe von (-)-Hyoscyamin und (-)-Scopolamin abgeleitet
(Gruppen-ARfD). Die ermittelten Gehalte der Lebensmittel an Tropanalkaloiden werden bei der Risikobewertung in Beziehung zu der akuten Referenzdosis gesetzt.

Die EFSA kommt auf Basis der verfügbaren limitierten Daten, zu dem Schluss, dass die Gruppen-ARfD für die Tropanalkaloide Atropin, Scopolamin und Hyoscyamin bei Kleinkindern durch den Verzehr von Getreideprodukten um das bis zu Siebenfache überschritten werden kann. Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft beauftragte das BfR mit einer gesundheitlichen Bewertung des Vorkommens von Tropanalkaloiden in Lebensmitteln auf Basis der Expositionssituation von Säuglingen, Kleinkindern und Erwachsenen in Deutschland. Zugleich sollte dasBfR prüfen, ob die von der EFSA abgeleitete ARfD für Tropanalkaloide als gesundheitsbezogener Richtwert Grundlage einer Risikobewertung für Lebensmittel sein kann. Ein weiterer Aspekt war die Frage, inwieweit Analysemethoden für den Nachweis von Tropanalkaloiden in Lebensmitteln zur Verfügung stehen. (…)

Wer beim Kauf von Babynahrung unsicher ist, findet Informationen bei einer Online-Datenbank, die das FKE pflegt. Auf www.verbraucherfenster.hessen.de sind die auf dem Markt befindlichen mehr als 1000 Beikostprodukte mit Zutaten und Nährwerten aufgelistet und mit den FKE-Rezepten für die Beikost abgeglichen.

Wir empfehlen: Kochen Sie zum Wohle Ihres Kindes die Baby-Breie selbst.

Netzfrauen

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