Mexiko: Vermisster Student Alexander ist tot – Eltern rufen weiterhin zu Massenprotesten auf

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Erneut beteiligten sich am 6. Dezember Abertausende an einem Riesenprotestmarsch in Mexiko, der von den Eltern der 43 vermissten Studenten angeführt wurde und dem sich Studentenvereine, Gewerkschaften und Bürgerorganisationen anschlossen.

Zur Erinnerung: Am 26. September 2014 attackierte die Polizei von Iguala in Mexikos verarmtem südlichen Bundesstaat Guerrero gewaltsam eine aus etwa 80 angehenden Lehrern bestehende Gruppe. Von den Studenten starben mindestens sechs, siebzehn wurden verletzt und 43 „verschwanden“.

Alle Studenten in Aytzinapa studieren fürs Lehreramt an einer Schule, die jungen Menschen aus armen Verhältnissen den Zugang zu einer gehobenen Ausbildung ermöglicht. Hier bekommen sie ein Dach über dem Kopf, brauchen nicht hungern und können sich gleichzeitig eine Zukunft aufbauen.

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1962 wurde diese Schule gegründet, die mit den dort ausgebildeten Lehrern den Analphabetismus bekämpfen will und somit die Armut in den ländlichen Gegenden. Dieses Massaker an Studenten hat zu großer öffentlicher Empörung und zu zahlreichen Protesten gegen die Regierung geführt. Landesweit streiken Studenten  in Mexiko.

„Vivos se los llevaron, vivos los queremos!” – „Lebend haben sie sie weggeschleppt, lebend wollen wir sie zurück!”

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Am 6. Dezember wurde nun durch Untersuchungen der DNA in einem österreichischem Labor die Identität eines der Vermissten bestätigt. Es handelt sich dabei um den vermissten Studenten Alexander Mora Venancio. Man hatte Knochenteile und Zahnreste von ihm und vermutlich noch anderen auf einer Müllhalde gefunden.

Einer der Väter der Vermissten gab die Nachricht auf dem Protestmarsch am Samstag bekannt.

Er sagte: „Wir werden nicht um Alexander weinen, aber wir hoffen, dass sein Untergang ein Saatkorn ist, das die Revolution aufblühen lässt”. Gleichzeitig verurteilte er die Regierung als Mörder und gab bekannt, dass die Eltern der 43 Studenten den Präsidenten Enrique Peña als Gesprächspartner ablehnen.

Seit 2006, dem Jahr, in dem der damalige Präsident Felipe Calderón den sogenannten Drogenkrieg ausrief, wurden in Mexiko schätzungsweise 130 000 Personen ermordet und 23 000 „verschwanden“.

In diesem Krieg vermischen sich staatliche Institutionen, Sicherheitskräfte und Drogenkartelle, die seitdem mit unglaublicher Gewalt agieren.

[Lesen Sie dazu auch unseren Beitrag: Massenprotest – Mexiko fordert Gerechtigkeit – Ermordung mit G36-Gewehren von Heckler&Koch]

Wir sind tief erschüttert und unser Mitgefühl gilt den Eltern, die den Kampf nicht aufgeben und zu Recht wissen wollen, was mit ihren Kindern geschah.

Netzfrau  Birgit Steinmeyer

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