Über 98% des Meeresbodens sind ca. 240 km von Kalifornien entfernt mit abgestorbenen Organismen bedeckt. Das ergab eine Studie, die in den Proceedings der National Academy of Sciences erschien.
Die Reaktorkatastrophe im japanischen Fukushima gerät bereits wieder in Vergessenheit. Große Mengen der dabei freigesetzten radioaktiven Substanzen breiten sich aber nach wie vor im Pazifik aus, denn tatsächlich fließt bis heute über Lecks noch immer Wasser aus den zerstörten Untergeschossen der Reaktorgebäude in den Pazifik.
An der nordamerikanischen Pazifikküste fragen sich viele Menschen besorgt: Haben die 2011 bei den Atomunfällen von Fukushima freigesetzten Radionuklide den Ozean überquert und die USA erreicht? Ozeanforscher sammeln deshalb sorgfältig Daten, auch mit Unterstützung der Bürger.
Nach einer Studie könnte nach Ablauf einer 10-Jahresfrist das Wasser über den gesamten Pazifik fast homogen werden, mit höheren Werten im Osten entlang der gesamten amerikanischen Küste mit einem Höchstwert (~1 × 10−4) vor Baja California. Zu einem ähnlichen Ergebnis kommen Spitzen-Forscher aus China. Darüber berichteten wir Netzfrauen bereits im Oktober 2013.
Immer wieder fragen wir uns, was mit dem radioaktiven Wasser geschieht, welches Tag für Tag in den Pazifik gepumpt wird. Und das bereits seit über drei Jahren.
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Bereits in unserem Beitrag „28 Belege dafür, dass die ganze Westküste der USA durch radioaktiven Fallout aus Fukushima belastet ist“, wurde darauf hingewiesen, dass vor der ganzen Westküste Kanadas Fische aus den Kiemen, den Augäpfeln und den Bäuchen bluteten. Fukushima ist da.
„In meinem Leben legte ich viele Kilometer auf dem Meer zurück und sah dabei Schildkröten, Delphine, Haie und große Schwärme fischender Vögel. Aber dieses Mal bekam ich auf einer 3000 nautischen Meilen langen Fahrt nichts Lebendiges zu sehen.“. Anstelle des fehlenden Lebens aber Müll in erstaunlichen Mengen, schilderte Macfadyen seine Fahrt auf dem Meer. Zurück in Newcastle setzt sich Ivan Macfadyen noch immer mit dem Schock und Horror der Reise auseinander. „Das Meer ist kaputt”, sagte er und schüttelte den Kopf – fassungslos und ungläubig. [Lesen Sie dazu: The Ocean is Broken – a Fukushima reality – Deutsche Übersetzung!]
Blase mit radioaktivem Wasser erreicht Kalifornien
Die riesige radioaktive Wasserblase, die sich im Pazifik gebildet hat, treibt auf Kaliforniens Küste zu und hat offenbar im Meer schon für erhebliche Schäden gesorgt. 300 Tonnen verseuchtes Wasser fließen täglich ins Meer. Wie Wissenschaftler herausfanden, hat dieses stark belastete Wasser eine riesige Blase gebildet, die im Pazifik auf die USA zutreibt. Nach Untersuchungen der Strömungsverhältnisse im Pazifischen Ozean hat das gravierende Folgen für die US-amerikanische Westküste. Nuklearingenieur Arjun Makhijani, Präsident des Instituts für Energie- und Umweltforschung IEER mit Sitz in Takoma Park in Maryland, erwartete, dass die Blase im März 2014 die US-Küste erreichen würde. Der Höchststand dieser vor allem mit Cäsium 137 verseuchten Wasserblase wird für das Jahr 2016 erwartet.
Fische bluten aus Kiemen, Bäuchen und Augäpfeln
Offenbar gibt es schon jetzt Schäden durch die Radioaktivität in den US-Gewässern. So starben vor Südkalifornien rund 45 Prozent aller Seelöwen-Jungtiere. Normalerweise sterben weniger als ein Drittel der Jungen. Entlang der Pazifikküste Kanadas und Alaskas ist die Population des Rotlachses auf ein historisches Tief gesunken. Entlang der kanadischen Westküste erkranken Fische aus unbekannter Ursache. Sie bluten aus Kiemen, Bäuchen und Augäpfeln.
Experten schätzen, dass sich die Radioaktivität der Küstengewässer vor der US-Westküste in den nächsten fünf bis sechs Jahren verdoppeln wird. In Kalifornien stellten Wissenschaftler bei einer Untersuchung von 15 Blauflossen-Thunfischen fest, dass alle durch radioaktiven Fallout aus Fukushima kontaminiert waren.
Experten haben im Plankton zwischen Hawaii und der Westküste der USA, sehr große Mengen von Cäsium 137 gefunden. Plankton ist der Beginn der maritimen Nahrungskette. Nach einer Simulation des Geomar Helmholtz-Zentrums für Ozeanforschung in Kiel werden bis zum Jahre 2020 auch die entlegensten Winkel des Pazifischen Ozeans mit größeren Mengen von Cäsium 137 verseucht sein. So in unserem Bericht Blase mit radioaktivem Wasser erreicht im März Kalifornien vom 16. November 2013. [Dazu auch eine Publikation von J.N. Smith, R.M. Brown, M. Robert, B. Williams and R. Nelson: „Radionuclide Transport from Fukushima to Eastern North Pacific“ (PDF)]
Aktuell bekamen wir diese Nachricht, die wir für Sie übersetzt haben, denn auch die Menschen in der USA machen sich Sorgen und dies zu Recht. Wenn angeblich die Radionuklide aus Fukushima noch gar nicht da sind, können sie wohl kaum für die vielen Phänomene verantwortlich sein, die ihnen beispielsweise vor Kalifornien zugeschrieben werden: weder für das Seesternsterben noch für die Tumore an den Fischen und anderes mehr. Vielmehr erkunden Meeresbiologen für diese Phänomene gerade andere Ursachen – von Seuchen bis zu den Folgen der allgemeinen Umweltverschmutzung. In einer aktuellen Meldung wurde Radioaktivität aus Fukushima 400 Meilen westlich von Newport, US-Bundesstaat Oregon an der Pazifikküste gemessen. (Mehr Informationen: Fukushima radiation found 400 miles west of Newport]
Wenn Fukushima bereits Kalifornien erreicht hat, was ja bereits mehrfach berichtet wurde, müssen auch diese Faktoren berücksichtigt werden und es besteht eindeutig Handlungsbedarf.
Nur 148 Meilen von der kalifornischen Küste entfernt bedecken tote Meeresbewohner rund 98% des pazifischen Meeresbodens
Von Carol Pletnick December 8, 2014
Diese aktuelle Story der ENENews ist überwältigend. Sie macht deutlich, wie schnell die Meeresfauna nach der Fukushima-Katastrophe tödlich betroffen ist. Die Daten, die von National Geographic und der National Acadamy of Sciences stammen, informieren die Öffentlichkeit darüber, dass per 1. Juli 2012 98% des überprüften Meeresbodens mit toten und zerfallenden Meereskreaturen bedeckt ist – und das nur 145 Meilen von der kalifornischen Küste entfernt. Wer davon ausgeht, dass 98% einen normalen Messwert darstellen, dem sei gesagt, dass bei der gleichen Untersuchung einige Monate vorher nur 1% der Fläche von derartigen Abfällen betroffen war.
Es gibt verschiedene aktuelle Videos inklusive des Berichts von kevin blanch, der darüber informiert, dass Unmengen von Tintenfisch in Santa Cruz an den Strand gespült werden. Von MsMilkytheclown1 erfährt man mehr über die tödliche Qualität der Verstrahlung, die die USA aus Fukushima jetzt erreicht.
National Geographic, Nov. 22, 2013: […] „Diese Studie wird seit 24 Jahren durchgeführt, die letzten beiden Jahre ergaben den mit Abstand höchsten Grad an toten Fischen“, sagt Forschungsleiterin Christine Huffard, Meeresbiologin beim Monterey Bay Aquarium Research Institute in Kalifornien. […] Im März 2012 war weniger als ein Prozent des Meeresbodens zwischen der Station M (145 Meilen westlich von der kalifornischen Küste zwischen Santa Barbara und Monterey gelegen) davon betroffen.
Am 1. Juli waren es über 98% des Meeresbodens, die mit verwesenden Organismen bedeckt waren, wie man der Studie entnehmen kann, die kürzlich in den Proceedings der National Academy of Sciences erschien. […]
Auch wenn klimatische Veränderungen ein wahrscheinlicher Kandidat für den Anstieg 2011 und 2012 sein können, sagt Huffard, dass derartig extreme Ausreißer Teil eines langfristigen Trends sein könnten, den die Wissenschaftler bis dato nicht beobachtet hätten. Sie hofft, in Zukunft nähere Erklärungen anhand weiterer Daten der Station M zu erhalten.
Aus den Proceedings of the National Academy of Sciences, 11. November 2013: […] Zwei Hauptspitzen beim POC-Durchfluss [Organische Kohlenstoffpartikel] gab es während der letzten 18 Monate des Beobachtungszeitraums […] Der POC-Spitzenwert im Frühling/Sommer 2011 war der Höchste jemals in den vergangenen 24 Jahren gemessene Wert (Abb. 1D) […] Der täglich Grad von derartigen Abfällen am Meeresboden betrug zwischen 1990 und 2007 niemals mehr als 15%. Der höchste Anstieg wurde in den vergangenen 24 Jahren zwischen März und August 2012 gemessen, als der Wert von <1% im März auf 98% Bedeckung am 1. Juli anstieg (Abb. 1E)
Fuku Death: 98% Of Pacific Seafloor Covered In Dead Sea Creatures 145 Miles Off The Coast Of California
This newly released story from ENENews is mindblowing and shares how quickly since the Fukushima disaster happened that our chain of life in the seas is dying. This information is taken from both National Geographic and the National Acadamy of Sciences and shares that as of July 1st of 2012, 98% of the studied sea floor 145 miles off the coast of California was covered with dead and decomposing sea creatures. For those who think that 98% is probably a normal study number, only a few months earlier, the same study found less than 1% of the sea floor covered with ‘detritus’.
Several up to date video reports below as well including one from kevin blanch who shares that squid are now washing ashore on Santa Cruz beaches as well as well as one from MsMilkytheclown1 who shares more about the deadly quality of the radiation we are now getting from Fukushima..:
National Geographic, Nov. 22, 2013: […] “In the 24 years of this study, the past 2 years have been the biggest amounts of this detritus by far,” said study leader Christine Huffard, a marine biologist at the Monterey Bay Aquarium Research Institute in California. […] In March 2012, less than one percent of the seafloor beneath Station M [located 145 miles west of the coast of California between Santa Barbara and Monterey] was covered in dead sea salps. By July 1, more than 98 percent of it was covered in the decomposing organisms, according to the study, published this week in the Proceedings of the National Academy of Sciences. […] Although climate change is a leading contender for explaining the major increases in 2011 and 2012, Huffard says that these spikes could be part of a longer-term trend that scientists haven’t yet observed. She hopes to continue gathering data from Station M to try and figure it out.
Proceedings of the National Academy of Sciences, Nov. 11, 2013 (emphasis added): […] Two major peaks in POC [particulate organic carbon] flux occurred over the last 18 mo of the time series […] The peak POC flux in spring/summer 2011 was the highest recorded over the 24-y time series (Fig. 1D) […] The daily presence of detrital aggregates on the sea floor did not exceed 15% coverage over the period from 1990 to 2007. The highest sea-floor coverage by detrital aggregates measured throughout the 24-y time series occurred between March and August 2012, when salp detritus ranged from <1% cover in early March to a high of 98% cover on 1 July (Fig. 1E) [Original finden Sie hier ]
Kanadas Ureinwohner machen sich ebenfalls Sorgen. Sie sind bereits seit längerer Zeit von Radioaktivität betroffen. Der Westwind braucht nur 21 Stunden, um die rund 11.200 Kilometer von Fukushima bis Vancouver zurück zu legen. Und Westwind gibt es fast immer. Das kanadische Gesundheitsministerium Health Canada hat im Juli 2013 an der Westküste von Vancouver Island, die der 1,8 Millionenstadt Vancouver vorgelagert ist, neun neue Messgeräte für die Messung von Radioaktivität aufstellen zu lassen. [Lesen Sie dazu: Fukushima: Kanadas Ureinwohner haben Angst]
Wir begeben uns seit Monaten auf Spurensuche und berichten über die aktuellen News rund um Fukushima. Wir sammeln alle Informationen und übersetzen diese, sodass Sie immer über die neue Situation rund um Fukushima informiert werden. Viele Stunden, viele Mails und Telefonate u.a. mit Wissenschaftlern, waren notwendig um zu verstehen, was nicht zu verstehen ist. Warum schauen alle zu und keiner unternimmt etwas? Fukushima darf nicht in Vergessenheit geraten!
Netzfrauen Andrea Escher und Doro Schreier
Mehr aktuelle Informationen erfahren Sie hier:
Fukushima: Es gibt keine Rettung! Es wird hunderte Jahre dauern!
Fukushima: 「ランガ・ヨゲシュワ氏の福島視察」というドキュメンタリーから次の技術に関する詳細をご紹介したいと思います。
Die Story im Ersten: Fukushima – Unterwegs in der größten Nuklearbaustelle der Welt
Fukushima: Radioaktivität in Kanada nachgewiesen – Fukushima radiation nearing West Coast
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