Herzzerreißend! Mit Gewalt in die Ehe verkauft – The heartbreaking moment a Kenyan girl is sold into marriage

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Stellen Sie sich vor, ein Mann hält ein Mädchen fest, das zu fliehen versuchte, als ihm klar wurde, dass es zwangsverheiratet werden sollte. So am 7. Dezember 2014 in Kenia geschehen.

In vielen Regionen Afrikas, aber auch in einigen asiatischen Ländern gehört diese nun folgende Geschichte zum Alltag. Zur jahrtausendealten Tradition. Es passiert alle elf Sekunden irgendwo auf der Welt. Ein Mädchen legt sich auf einen Tisch, eine Beschneiderin nimmt ein Messer oder auch eine Glasscherbe und beginnt mit einer Prozedur, nach der nichts mehr sein wird wie zuvor: der Genitalverstümmelung.

In einem Dorf etwa 80 km entfernt von Marigat im Baringo County, Kenia, lebt ein Stamm, der die Genitalbeschneidung von Mädchen als Ritual zum Übergang zur Frau betreibt. Dort wird ein Mädchen im Teenager-Alter zu einer arrangierten Eheschließung gezwungen. Ihr Preis: 20 Ziegen, 10 Kühe und ein paar Kamele – bereits gezahlt an ihre Familie in den vergangenen Wochen. Ihre Reaktion ist herzzerreißend!

In leuchtend-bunten Farben gekleidet und mit Perlen für die Zeremonie versehen, versucht sie zu fliehen. Sie ballt die Hand zur Faust und tritt barfuß um sich, als ein Mann sie von hinten packt, sie hochzieht und wegträgt von Zuhause – eine von Siegfried Modola, Reuters-Fotograf, eingefangene und beschriebene Szene, die sich vor zwei Wochen beim Stamm der Pokot ereignete. Seine Fotos dokumentieren eine Tradition der Pokots, nach der Eltern ihre Mädchen weggeben, meist an der Schwelle des Erwachsenwerdens. Die Mädchen werden für eine Mitgift, ein Ehegeld, verkauft und mit einem Mann des Stammes verheiratet.

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Die Familie des Mädchens gab an, sie habe nichts gewusst von dem Arrangement, das ihr Vater mit dem zukünftigen Ehemann getroffen hatte, berichtet Reuters. Hätten sie es dem Mädchen erzählt, so befürchtete man, wäre sie weggelaufen. Also kam eine Gruppe von Männern des Stammes, um sie abzuholen und zu der zweitägigen Zeremonie im Dorf zu bringen.

Der herzzerreißender Ablauf:

  • Männer und Frauen des Pokot-Stammes halten ein Mädchen fest, bevor eine Gruppe von Männern es fortbringt.
  • Ein Mann überwältigt ein Mädchen, als es zu fliehen versucht, nachdem es erkennt, dass es verheiratet werden soll.
  • Die in Tierhäute gewickelten Mädchen vom Stamm der Pokot sitzen während der Zeremonie ihrer Beschneidung auf Steinen.
  • Eine Frau des Pokot-Stammes führt die Beschneidung eines Mädchens durch.
  • Eine Frau des Pokot-Stammes hält eine Rasierklinge in der Hand, nachdem sie vier Mädchen beschnitten hat.
  • Ein Mädchen des Pokot-Stammes weint, nachdem es beschnitten wurde.
  • Ein Mädchen des Pokot-Stammes wird mit einer weißen Farbe eingeschmiert, nachdem es beschnitten wurde.
  • Ein in Tierhäute gehülltes Mädchen des Pokot-Stammes geht zu einem Platz, an dem es sich nach der an ihr verübten Beschneidung niederlässt.
  • Die Pokot-Mädchen gehen in einer Reihe während der Eröffnungszeremonie.
  • Die Pokot-Mädchen schlagen einen Jungbullen im Rahmen der Eröffnungszeremonie.
  • Ein Jungbulle liegt tot am Boden, nachdem er durch einen Schlag auf den Kopf und einen Speerstich ins Herz getötet wurde.
  • Mädchen und Jungen des Pokot-Stammes tanzen zusammen.
  • Ein Mann des Pokot-Stammes trägt ein Lamm, während er die Mädchen bei einer Beschneidungszeremonie segnet.

Die dazu gehörenden Fotos können Sie hier sehen: The heartbreaking moment a Kenyan girl is sold into marriage

Beim Stamm der Pokot wird die Klitorisbeschneidung eines Mädchens als deren Wandlung zur Frau angesehen. Obwohl dies heute in Kenia gesetzeswidrig ist, erlaubt der Stamm es noch immer – vielmehr zwingt er alle Mädchen vor der Hochzeit dazu. Diese Praxis ist auch bekannt als weibliche Genitalverstümmelung (FGM) und gilt in vielen Ländern als Menschenrechtsverletzung. Sie kann zu schweren Blutungen, Infektionen, Unfruchtbarkeit und zum Tod führen. Etwa 125 Millionen Mädchen und Frauen in 29 Ländern Afrikas und des Nahes Ostens wurde dies nach Aussage der Vereinten Nationen angetan.

Anfang dieses Jahres wurde in Kenia eine Strafverfolgungseinheit und eine Hotline für Mädchen und Frauen eingerichtet, bei der sie derartigen Missbrauch melden können.

„Wenn wir im Vorfeld eine Information erhalten, hilft es tatsächlich, diese Praxis zu verhindern, denn wir können vor Ort eine Razzia vornehmen und die Mädchen retten”, äußert sich Christine Nanjala, Leiterin der Anti-FGM-Strafverfolgungseinheit gegenüber der Thomson Reuters Foundation.

Im Oktober nahm Modola eine Fotoserie auf dem Land in Kenia auf, mit der das Beschneidungsritual der Pokots dokumentiert wird.

„Sie glauben: Wenn ein Mädchen beschnitten ist, ist es erwachsen und kann verheiratet werden”, sagt die Anti-FGM-Rechtsanwältin Rebecca Chebet im WXYZ-TV. „Heute werden Mädchen, die nicht älter sind als 9 Jahre, beschnitten, weil ihre Väter eine Mitgift haben wollen.”

An dem Wochenende hielt der Pokot-Stamm eine Eröffnungszeremonie ab für diejenigen, die sich vom Mädchen zur Frau wandeln sollten.

Mehr als 100 junge Frauen nahmen an der Zeremonie teil. Dazu gehörte auch ein Ritual, bei dem die Mädchen einen Jungbullen so lange mit den Fäusten schlagen, bis er am Boden liegt. Die Männer der Stammesgemeinschaft töteten den Bullen dann durch einen Schlag auf den Kopf und mit einem Speer ins Herz, berichtet Reuters.

Die Mädchen des Stammes sangen und tanzten den ganzen Abend und den nächsten Tag der Eröffnungszeremonie hindurch. Am Schluss wurde ihnen gestattet, unter Aufsicht der Älteren mit den Jungs zu tanzen.

Wir haben diesen Beitrag für Sie aus dem Washington Post übersetzt, das Original finden Sie hier: The heartbreaking moment a Kenyan girl is sold into marriage

Gemeinsam ist allen Arten der Genitalverstümmelung der Schmerz. Die Beschneidung selbst wird ohne Betäubung durchgeführt. Überlebt das Mädchen, wird es trotzdem nie wieder frei von Schmerzen sein. Narben, Wucherungen oder Probleme beim Urinieren sind häufige Folgen der Tradition, Schmerzen beim Sex sowieso. Ein normales Gebären ist für die Frauen unmöglich. Können sie sich keinen Kaiserschnitt leisten, müssen sie tief aufgeschnitten werden. Viele Frauen und Kinder sterben bei den Geburten, oft kommt das Kind wegen Sauerstoffmangels während des verlängerten Geburtsvorgangs behindert zur Welt.

„Ich bete darum, dass eines Tages keine Frau mehr diese Qual erleiden muss. Sie soll zu etwas längst Vergangenem werden. Die Menschen sollen sagen: „Hast du schon gehört, die Genitalverstümmelung von Frauen ist in Somalia gesetzlich verboten und unter Strafe gestellt worden”? Und dann dasselbe auch im nächsten Land und im nächsten und so weiter, bis die ganze Welt für alle Frauen sicher ist. Was für ein glücklicher Tag wird das sein – und darauf arbeite ich hin. So Gott will, wird dieser Tag kommen”.  Waris Dirie

Netzfrau Heike Garisch

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