Orang Utan Dame Sandra lebt seit mehr als 20 Jahre in der Gefangenschaft des Zoos von Buenos Aires – allein und in einem ständigen Zustand von Stress. Nach 20 Jahren in Argentinien wurden Sandra von einem Gericht Persönlichkeitsrechte zugesprochen.
Tierschützer haben vor einem argentinischen Gericht durchgesetzt, dass Orang-Utan-Dame Sandra aus ihrer Gefangenschaft im Zoo von Buenos Aires befreit wird.
Die Argentinische Anwaltsvereinigung für Tierrechte (AFADA) hatte sich bei ihrer Klage für Sandra auf die sogenannten „Habeas Corpus-Rechte“ gestützt. Diese gelten als universelle Menschenrechte und schützen Personen vor willkürlicher Inhaftierung. AFADA argumentierte, Sandra müsse eine „ungerechtfertigte Gefangenschaft“ erleiden. Zwar sei sie biologisch nicht identisch mit dem Menschen, psychisch würde sie aber genauso wie Menschen unter Gefangenschaft leiden.
Die Entscheidung hing an der Frage, ob Sandra als Person oder als Sache zu bewerten ist. Das Gericht hat nun entschieden, dass Sandra mehr eine Person als eine Sache sei. AFADA-Anwalt Paul Buompadre erklärte die Tragweite der Entscheidung: „Dies ebnet nicht nur den Weg für andere Menschenaffen, sondern auch für andere empfindungsfähige Lebewesen, die ungerechterweise und willkürlich in Zoos, Zirkussen, Aquarien und wissenschaftlichen Laboren gefangen gehalten werden.“
Artikel 30 des argentinischen Zivilgesetzbuches erwähnt Wesen, keine Menschen. Dementsprechend muss Sandra aus ihrer Gefangenschaft entlassen werden.
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Das Menschenaffen-Weibchen, das am 14. Februar 1986 im Rostocker Zoo das Licht der Welt erblickte, war 1994 nach Argentinien gebracht worden. Nach Angaben von Tierrechtlern befinden sich weitere 14 Primaten in Argentinien in ähnlichen Situationen wie Sandra.
Sollte das Urteil nicht angefochten werden, darf die in einem deutschen Zoo geborene 29-jährige Orang-Utan-Dame ihren Lebensabend in einem Schutzgebiet in Brasilien verbringen.
Orang Utans – Diese faszinierenden Tiere sind vom Aussterben bedroht
Diese faszinierenden Tiere sind vom Aussterben bedroht, weil ihr Lebensraum, der Regenwald, immer weiter zerstört wird. Die Abholzung hat mehrere Gründe, zum Beispiel die Holzgewinnung, denn Tropenhölzer lassen sich gut verkaufen. Das größte Problem ist allerdings die steigende Nachfrage nach Palmöl: Dieses Öl ist ein wichtiger Rohstoff zur Herstellung vieler Kosmetikprodukte und Lebensmittel, wie Margarine oder Schokolade. Aber auch der immer beliebter werdende Biokraftstoff für Autos wird aus Palmöl gewonnen. Auf Grund der steigenden Nachfrage werden die Palmölplantagen ständig vergrößert und dafür immer mehr Regenwald abgeholzt. Die Orang-Utans verlieren durch die Rodung ihren Lebensraum, werden getötet oder verschleppt.
Orang-Utans leben in Südost-Asien, nämlich Sumatra und Borneo – sowohl im indonesischen als auch malaiischen Teil.
Der Name „Orang-Utan“ stammt von den malaiischen Wörtern „orang“ (Mensch) und „utan“ oder „hutan“ (Wald) und bedeutet demzufolge „Waldmensch“. Laut Brehms Tierlebenbehaupten „die Javaner, dass die Affen wohl reden könnten, wenn sie nur wollten, es jedoch nicht täten, weil sie fürchteten, arbeiten zu müssen.“ Sie erreichen eine Körpergröße von 1,20 bis 1,50 m und wiegen zwischen 33 und 82 kg, wobei Männchen bis zu 110 kg haben können.
Für den Borneo-Orang-Utan liegen die letzten Bestandsschätzungen aus dem Jahr 2008 bei etwa 54 000 Tieren. Allerdings gibt es drei Unterarten, deren Verbreitungsgebiete geographisch getrennt sind und die sehr unterschiedliche Bestandsgrößen aufweisen. Mit 3.000-4.500 Individuen am seltensten und am stärksten gefährdet ist die Unterart P. p. pygmaeus im Nordwesten der Insel.
Vom Sumatra-Orang-Utan ist allein in den letzten 20 Jahren die Hälfte verschwunden. Die aktuellen Zahlen (2008) gehen von etwa 6600 Individuen aus – Tendenz konstant fallend. Von der wiederangesiedelten Population in Bukit Tigapuluh abgesehen leben alle im Norden der Insel, im Leuser-Ökosystem und in der Region Batang Toru.
75 % der Orang-Utans leben außerhalb von Schutzgebieten und ihr Lebensraum verschwindet dramatisch schnell. Hinzu kommt, dass sie im Wesentlichen auf Tieflandregenwald angewiesen sind und große Streifgebiete brauchen. Auch ihre geringe Fortpflanzungsrate macht die großen Menschenaffen extrem anfällig. Orang-Utan-Weibchen bekommen nur alle sechs bis neun Jahre Nachwuchs, denn so lange bleibt ein Jungtier normalerweise bei seiner Mutter. So lange braucht es, bis es von Mama gelernt hat, wie das Orang-Utan-Leben im Wald funktioniert.
Bis zu fünf Quadratkilometer Wald benötigt ein ausgewachsenes Tier. So viel wird derzeit auf Borneo innerhalb weniger Stunden durch Abholzung vernichtet. Rasant wie der Wald schrumpft auch der Bestand der Borneo-Orang-Utans. Es gibt nur noch ungefähr 20 000 Tiere und Jahr für Jahr sterben etwa tausend an den Folgen der Lebensraumvernichtung.
In den letzen fünfzig Jahren hat die Insel die Hälfte ihres Waldbestandes eingebüßt. Lange Zeit war der Export wertvollen Tropenholzes nach Europa und Nordamerika der Hauptgrund für die systematische Vernichtung der Regenwälder Borneos. Heute müssen die Urwaldriesen häufig für Ölpalmen Platz machen. Deren Monokulturen bedecken bereits 40 000 Quadratkilometer – eine Fläche so groß wie die Schweiz.
Auch der illegale Handel mit lebenden Orang-Utans ist eine ernst zu nehmende Bedrohung für das Überleben der Orang-Utans. Laut dem Washingtoner Artenschutzübereinkommen CITES dürfen Orang-Utans zwar seit 1975 nicht mehr zu kommerziellen Zwecken international gehandelt werden. Doch der Handel blüht, denn in Indonesien sind Orang-Utans populäre Haustiere. Und das, obwohl die Art dort durch die nationale Gesetzgebung seit den 1930er Jahren geschützt ist. Schutzprogramme zur Wiederansiedlung des Orang-Utans in seiner natürlichen Heimat sind teilweise erfolgreich verlaufen, können aber langfristig nur sinnvoll sein, wenn deren Lebensraum erhalten wird. Mehr Informationen: World Orang-Utan Day und Biosprit für Europa – Tödlicher Feind der Orang-Utans
In Argentina, a Court Grants Sandra the Orangutan Basic Rights- Sandra has spent the last 20 years in a zoo
An orangutan named Sandra has been granted certain legal rights by a court in Argentina.
Lawyers for Argentina’s Association of Professional Lawyers for Animal Rights (Afada) argued that Sandra was a “non-human person” and was being detained illegally in Buenos Aires’ zoo, the BBC reports.
The case rested on whether the court decided the orangutan was a “person” or a “thing” and after judges rejected the writ several times, they finally ruled the ape had rights that needed protecting.
In a similar case earlier this month, a New York court decided that a chimpanzee did not have legal personhood and therefore was not entitled to human rights.
If Sandra’s case isn’t appealed, the orangutan will live out her days enjoying greater freedom in a sanctuary in Brazil.[BBC]
Wir wünschen Sandra noch viele Jahre in Freiheit.
Netzfrauen Lisa Natterer und Doro Schreier
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