Die beiden Herren stehen stellvertretend für Menschen, die 2014 uns mit ihren vorbildlichen Taten bewegt haben.
Uruguays Präsident lebt in einer Art Gartenlaube, fährt einen alten VW Käfer und spendet fast sein gesamtes Gehalt. Seine Taten haben uns 2014 sehr bewegt. Viele reden, Uruguays Präsident Mujica handelt: Unbürokratisch holte er syrische Flüchtlingskinder in sein Land, die vor dem syrischen Bürgerkrieg geflohen waren. Er nahm sechs Gefangene aus Guantánamo auf und wandte sich mit einem offenen Brief an Obama.
Der 90-Jährige Arnold Abbott wurde mehrfach verhaftet, da er in der Stadt Fort Lauderdale in Florida Obdachlose mit Essen versorgte. Seine Geschichte ging um die Welt und und auch wir Netzfrauen unterstützten Arnold bei seinem Protest. Viele US-Medien titelten, die USA hat ein Monster, Arnold Abbott, der Obdachlose füttert. Gerade in den vielen Talkshows ist das „Füttern verboten” zum Thema geworden. Beispiel: Wie kommen Sie schnell ins Gefängnis? Tun Sie nichts Böses, sondern was Gutes.
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Wir Netzfrauen entschieden uns dieses Jahr für diese beiden „älteren“ Herren stellvertretend für alle Menschen, die sich zum Wohle von anderen Menschen eingesetzt haben. Natürlich gibt es auch andere nennenswerte Personen und Gruppen, die unter Einsatz ihres Lebens, für eine bessere Welt kämpfen.
Einige Beispiele, über die wir geschrieben haben:
Weibliche kurdische Milizen im Kampf gegen den IS
Jordaniens Königin Rania redet Tacheles und fordert mehr Bildung als Waffe gegen ISIS
Malala Yousafzai u.Kailash Satyarthi – Friedensnobelpreis für Kinderrechtsaktivisten
Alternativer Nobelpreis für Edward Snowden und pakistanische Anwältin für Frauenrechte
Unsere Menschen 2014
Wir Netzfrauen haben uns für den 79- jährigen José „Pepe” Mujica und den 90-jährigen Arnold Abbott entschieden, da diese mit ihren Taten die Welt auf besonderer Art und Weise bewegten.
Wem war schon bekannt, dass man Obdachlose nicht mit Nahrung versorgen darf? Florida ist nicht der einzige Staat mit „Anti-Obdachlosen”-Gesetzen. In ganz Amerika werden immer öfter Gesetze verabschiedet, die sich gegen Obdachlose richten. Wie wir dann in unseren Recherchen herausfanden, gibt es auch solche Fälle in Europa. Lesen Sie dazu: Obdachlose – Der Kampf gegen die Armut hat sich zum Kampf gegen die Armen gewandt
Arnold sitzt zwar immer noch seine Haftstrafe von 60 Tagen im Gefängnis ab und muss die Geldstrafe in Höhe von 500 Dollar zahlen, aber nach den massiven Protesten hat er einen kleinen Sieg erreicht. Es ist nicht mehr illegal, Obdachlose auf öffentlichen Plätzen in Fort Lauderdale zu ernähren.
Hier die Beiträge zu Arnolds Geschichte:
90-jähriger Arnold Abbott hat gewonnen – Obdachlose mit Nahrung zu versorgen ist nicht mehr strafbar
„Jeder Mensch hat das Recht, seinen Mitmenschen zu helfen,” so der neunzigjährige Anwalt Arnold Abbott.
Uruguay: Präsident Mujica spendet 90% seines Gehalts an soziale Einrichtungen und hat auch 2014 viel bewegt
Uruguay ist der kleinste spanischsprachige Staat in Südamerika. Das an Brasilien und Argentinien grenzende Land ist ein besonderes Land und wird von José Alberto Mujica Cordano, seit dem 1. März 2010 amtierender Präsident, regiert. Das „ärmste” Staatsoberhaupt der Welt. „El Pepe“ verdient pro Monat 12 500 US-Dollar und spendet davon 90% an soziale Einrichtungen. [Siehe: Uruguay: Präsident Mujica spendet 90% seines Gehalts an soziale Einrichtungen]
Auch 2014 hat Pepe wieder viel bewegt. Dazu folgende Beiträge:
URUGUAY: Präsident Mujica begrüßt syrische Flüchtlinge – Uruguay recibe a refugiados sirios
Sechs Guantánamo-Häftlinge in Uruguay – Offener Brief von José „Pepe” Mujica an Obama
Vorbildlicher Präsident Mujica – Uruguay verbietet den Verkauf von Land an ausländische Unternehmen
Seine Amtszeit als Präsident endet, da die uruguayische Verfassung zwei aufeinanderfolgende Legislaturperioden desselben Präsidenten verbietet, weshalb für die regierende Frente Amplio nun wieder Mujicas Vorgänger Tabaré Vázquez antritt. Pepe wird aber als Senator Uruguay erhalten bleiben. Hoffen wir, dass sein Einfluss weithin Bestand haben wird.
Pepe Mujica ruft zum Frieden auf
Pepe ließ es sich nicht nehmen, eine Botschaft an die im September stattgefundene Vollversammlung der Vereinten Nationen zu schreiben, und appellierte an die politischen Führer der Großmächte, „die ansteigende Welle von Spannungen und Bedrohungen des Friedens zu stoppen” und forderte sie auf, sich der Bewältigung der drängenden weltweiten Probleme zu widmen.
„Es ist an der Zeit. Die Mächtigen der Welt können und müssen jetzt handeln, um das Anwachsen der internationalen Spannungen zu stoppen, den Frieden und die globale Ordnung zu sichern, die die Welt mehr denn je braucht und die Mechanismen für Dialog, Zusammenarbeit und gemeinsames Handeln auf allen Ebenen zu stärken”, schreibt Mujica.
Es liege in ihrer Macht, dass die Welt sich auf die dringenden und wichtigen Aufgaben konzentriere: die Umwelt zu schützen und aufzuhören, sie weiterhin zu zerstören, „in diesem irren Rennen nach Konsum”; menschenwürdige Ernährung, Gesundheit und Bildung für alle Bewohner des Planeten zu sichern; die Selbstbestimmung jedes Volkes zu garantieren und die Freiheit, die Demokratie und die Menschenrechte in jedem Land zu verteidigen; eine Welt des Friedens für unsere Zeitgenossen und die nachfolgenden Generationen zu schaffen, so der Präsident weiter.
Mujica erinnerte an das „Klima der Spannung” während des Kalten Krieges und fügte hinzu: „Wir wissen, wie die Welt gelitten hat und welch hohen Preis unsere Völker durch diese Konfrontationen bezahlen mussten.” Im Gegensatz zum Kalten Krieg gebe es jetzt „eine große Gruppe neuer Kandidaten für die Spitzenplätze der globalen Macht, alle mit enormer politischer und wirtschaftlicher Macht und Bestrebungen, weiter zu wachsen” – und fast allen stünden Atomwaffen zur Verfügung.
Abschließend warnt Mujica vor einer Verfielfachung blutiger Zusammenstöße, Sanktionen und Embargos, der Begrenzung des Handels und der Entwicklungspolitiken sowie vor weiteren Verzögerungen bei der Erfüllung der grundlegenden Ziele, „die ein würdiges Leben für alle Bewohner des Planeten gewährleisten.” Quelle
„Sie nennen mich den „ärmsten Präsidenten der Welt”, aber ich fühle mich nicht arm.
Arm ist nur der, der sein ganzes Leben dafür verschwendet, exklusiv zu leben, und immer mehr davon haben will.” Jose Mujica
Wir wünschen diesen beiden Herren noch viele gesunde Jahre und bedanken uns bei den beiden für die Hoffnung, die sie uns für eine bessere Welt in 2014 gaben.
Stellvertretend für alle Netzfrauen Doro Schreier (Gründerin der Netzfrauen)
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Frohe Weihnachten – Wir wünschen allen eine bessere Welt
An alle Mächtigen der Welt – Wir wollen Frieden!