Wem Nestlé das Wasser abgräbt – erfindet Wasser für Reiche neu – eröffnet Abfüllanlage in Äthiopien

Nestle-NetzfrauenDer Traum vom sauberen Wasser – Das Recht auf Wasser ist ein Menschenrecht! Wasser ist zu einem ‚Big Business‘ verkommen und daher eine Menschenrechtsverletzung.

Im Jahr 2025 werden nach Schätzungen der Unesco bereits zwei Drittel der Weltbevölkerung von der Wasserknappheit betroffen sein. Die Weltkarte zeigt, in welchen Regionen im Jahr 2050 die Pro-Kopf-Versorgung mit Wasser besonders kritisch sein könnte

Abgefülltes Wasser ist ein riesiges Geschäft, dort tummeln sich Giganten wie Nestlé, Coca Cola, Pepsi und Danone. Sie besitzen viele der besten Trinkwasserquellen der Welt. Für Quellwasser aus einer seiner Quellen in Colorado bezahlt Nestle etwa 2 Cent für 4l, um dann beim Verkauf rund $10 zu erzielen.

Doch die Profitgier von  Nestlé kennt keine Grenzen und erfindet wieder mal das Wasser neu, auch für reiche Frauen und SportlerInnen.

Einfach aufdrehen und schon sprudelt es frisch aus dem Wasserhahn. Für uns selbstverständlich, für 1,1 Milliarden Menschen auf der Welt ein Wunschtraum. Jährlich sterben 1,5 Millionen Kinder unter fünf Jahren an Durchfall, weil sie verschmutztes Wasser getrunken haben oder weil Sanitäranlagen fehlen. So sind laut dem Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen (UNDP) beispielsweise die Bewohner der Slums von Jakarta, Manila oder Nairobi nicht ans öffentliche Wassernetz angeschlossen und somit abhängig von Wasserhändlern. Dabei müssen sie fünf bis zehn Mal so viel für ihr Trinkwasser ausgeben wie die wohlhabenden Bürger der Stadt.

Menschen und Unternehmen leiden unter „Wasserstress“

Die Konzerne bereiten sich vor – Wasserknappheit! Der „Krieg“ um Wasser hat längst begonnen und da zählen Menschen nur noch aus Profitgier!

In Algerien hat Nestlé die Wassernutzungsrechte erworben und lässt die Fabriken bewachen und einzäunen. In Pakistan das Gleiche. In diesen Ländern wird das Wasser angezapft und für viel Geld in Plastikflaschen wieder verkauft. Während die Bevölkerung keinen Zugang mehr zu diesem Wasser hat.In Pakistan steht Nestlé als Verursacher für sinkende Grundwasserspiegel und steigende Wasserkosten in der Kritik. Das Unternehmen fülle dort Trinkwasser in Flaschen ab und habe einen Marktanteil von 50 Prozent. (Siehe auch unseren Beitrag: Profitgier! Nestlé hat Wassernutzungsrechte erworben und lässt Fabriken bewachen und einzäunen!)

Der Schweizer Nahrungsmittelkonzern Nestlé baut seine Aktivitäten in Äthiopien aus. Die Waadtländer setzen dabei auf eine Partnerschaft mit einem lokalen Anbieter, schreibt die Handelszeitung.ch. Nestlé eröffnet eine Abfüllanlage in Äthiopien. Die lokale Produktion soll den Zugang zum äthiopischen Markt mit seinen über 90 Millionen Einwohnern erleichtern. Dazu arbeitet das Waadtländer Unternehmen mit dem äthiopischen Produzenten Great Abyssinia zusammen, dem größten Mineralwasserproduzenten des Landes.

Äthiopien, da war doch was? Der  «Nahrungsmulti verklagt Hungerstaat» hieß es 2002 in der Presse.

2002 verlangte Nestlé  von Äthiopien eine Entschädigung von 5,8 Millionen Dollar, weil die frühere Militärregierung 1975 eines seiner Unternehmen verstaatlichte. Die äthiopische Regierung soll sich daraufhin bereit erklärt haben, 1,5 Millionen Dollar an Nestlé zu zahlen. Aus Image­gründen versprach Nestlé, das Geld für wohltätige Zwecke zu spenden. Als der Dokumentarfilmer von  «Bottled Life», Journalist Res Gehriger, sich die Pump­anlage in Äthiopien dann anschaute, war sie in schlechtem Zustand. Er erfuhr vor Ort, dass sich Nestlé stillschweigend aus dem Projekt zurückgezogen hatte, schon 2005. Peter Brabeck trat aber noch 2007 vor die Kamera und behauptete, Nestlé ginge es im Flüchtlingslager um ein langfristiges Projekt.

Great Abyssiniain Äthiopien ist seit über zehn Jahren im Geschäft und produziert täglich 400 000 Halbliterflaschen Wasser.

„Es gibt eine wachsende Nachfrage nach qualitativ hochwertigem Mineralwasser in Äthiopien und wir sind zuversichtlich, dass die Dasini dem wachsenden Bedürfnis der Verbraucher enrspricht,“, so Misikir. Die Combo-Line „hat die Kapazität auf 36 000 Flaschen pro Stunde zu füllen“, sagt Misikir Mulugeta, Brand Manager bei Coca-Cola für Äthiopien. Also auch Coca-Cola ist da und zapft das Wasser aus drei Bohrlöchern ab. Lesen Sie dazu: Trinkwasser: Nestlé, Danone, Coca-Cola und Pepsi – Multinationale Konzerne beherrschen Weltmarkt

Das Recht auf Wasser ist ein Menschenrecht! Doch Nestlé erfindet das Wasser immer wieder neu, sogar für reiche Frauen.

Trinkwasser läuft nicht nur aus Wasserleitungen. Es lässt sich abgefüllt auch teuer verkaufen. Genau das macht der Lebensmittelriese Nestlé. Mit weitreichenden Folgen für Mensch und Natur.  Im US-Bundesstaat Colorado, im Chaffee County, besitzt Nestlé Waters die Rechte an einer der besten Trinkwasserquellen der Gegend.

Die Abpumpstation des Lebensmittelkonzerns liegt etwas außerhalb des Städtchens Salida. Dort wird das Wasser für die Marke „Arrowhead“ gefördert, 675 000 Liter sind es pro Tag. Das Wasser der Quelle ist ganz normales Trinkwasser. Zusätzlich wird in der Nähe von Denver auch Wasser für „Pure Life“ abgefüllt, der Kassenschlager-Marke des Konzerns. Dabei handelt es sich um ganz normales Leitungswasser. Nestlé zahlt etwa zwei Cent für vier Liter und verkauft das dann für zehn Dollar.

Nestlé erfindet was neues – ein Edelwässerchen

Darauf habe die Welt gewartet, macht sich die «Huffington Post» lustig: «High-End-Wasser für Frauen.» Zum Glück komme nun Nestlé und fülle die offensichtliche Lücke im Markt für Premiumwasser, so die Onlinezeitung. Tatsächlich lanciert der Schweizer Konzern dieser Tage in den USA Resourcen – ein Quellwasser, das dank «natürlich vorkommenden Elektrolyten» die Erleuchtung bringen soll, so die Werbung.

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Warum schalten die Netzfrauen Werbung?

Elektrolyte gibt’s weitgehend gratis, im Trinkwasser ab Wasserhahn. Elektrolyte sind nichts anderes als Mineralstoffe, die in jedem natürlichen Wasser vorkommen; das elektrolytarme Regenwasser reichert sich während der Bodenpassage kontinuierlich mit Mineralien an. Aber gutes Marketing ist alles, die Positionierung als Lifestylegetränk ermöglicht vieles. Hauptsache, der Konsument glaubt’s.

Sogar die «New York Times» staunt, wie robust sich der US-Markt für abgefülltes Wasser zeigt: «Leitungswasser kostet nichts, aber selbst in Krisenzeiten kaufen die Konsumenten Flaschenwasser wie wild. In den USA stiegen die Verkäufe 2012 um 6,7 Prozent auf 11,8 Milliarden Dollar.

Und so einfach geht das:
Nestlés Wassersparte ist die Nummer eins in den USA und deckt rund ein Drittel des Marktes ab. Mit lokal abgefüllten Marken wie Pure Life, Poland Spring oder Deer Park beliefert der Konzern den Massenmarkt, die exklusivere Kundschaft wird mit den Konzernmarken San Pellegrino aus Italien und Perrier aus Frankreich bedient. Spezialausgaben wie die Bulgari Limited Edition mit Goldetikette machen aus gewöhnlichem italienischem Mineralwasser ein Objekt angesagten Lifestyles.

Ob Nestlés Rechnung aufgeht? Es ist davon auszugehen, denn vor der landesweiten Lancierung in den USA wurde das Elektrolytwasser in mehreren Bundesstaaten verkauft. Erfolgreich.

Aber auch in Deutschland sind die Electrolytes von Nestlé angekommen, so teilte PowerBar Europe GmbH,
Geschäftsbereich der Nestlé Deutschland AG mit, dass viele Sportler während mancher Trainingseinheiten nur Wasser trinken würden, um den Fettstoffwechsel zu optimieren oder um nicht zu viele Kalorien zu konsumieren. Bei sportlicher Aktivität verliert der Körper aber über den Schweiß wichtige Mineralstoffe, die durch ein Elektrolyt-Getränk ausgeglichen werden sollten. „5 Electrolytes“ Brause-Tabletten vereinen die fünf wichtigsten Inhaltsstoffe und das ganz ohne Kalorien.

Zur Erinnerung, wie oben schon geschrieben: Elektrolyte gibt’s weitgehend gratis, im Trinkwasser ab Wasserhahn. Elektrolyte sind nichts anderes als Mineralstoffe, die in jedem natürlichen Wasser vorkommen.

Doch wie schaut es aus, dort wo sich die gewinnträchtigen Wasserquellen von Nesté befinden?

In Südafrika zum Beispiel, ist ein Slum neben der Wasserfabrik, dort gibt es kein Wasser.

Seit 2011 wird sie wirtschaftlich von Nestlé genutzt. 282 000 Liter Trinkwasser werden täglich in Flaschen abgefüllt und abtransportiert. Der unterirdische Schatz heißt abgepackt nun „Pure Life“. Nicht weit entfernt von der Fabrik gibt es eine Siedlung – eher einen Slum. Die Menschen dort leben inmitten von Müll, Ratten, Toiletten ohne Wasseranschluss und ohne fließendes Trinkwasser.

Nestlé, das Wasser abgräbt – Kinderarbeit, u. v. m., erhielt erst 2011 die Wasserlizenz für Doornkloof, eine der besten Trinkwasserquellen Südafrikas, zur Abfüllung ihrer Marke „Pure Life“. Sie läuft zwanzig Jahre. Mindestens so lange darf Nestlé dort exklusiv das Wasservorkommen ausbeuten: 103 Millionen Liter im Jahr.

Wie kann es sein, dass Menschen nur 400 Meter entfernt von einer Quelle leben und selbst vom Wasser abgeschnitten sind?

Die südafrikanische Regierung wird von der „Water Resources Group“, einer Lobbygruppe der weltweit größten Getränkehersteller beraten, deren Vorstandsvorsitzender der Verwaltungsratschef von Nestlé ist.

«2030 Water Resources Group». In ihr haben sich 2008 die zur Weltbank gehörende International Finance Corporation, das Beratungsunternehmen McKinsey, die Konzerne Nestlé, Syngenta, Barilla, Coca-Cola, der Bierbrauer SABMiller, die Standard Chartered Bank und New Holland Agriculture organisiert, um gemeinsam nach Lösungen für die Entschärfung der Zeitbombe Wassermangel zu suchen.

Die Weltbank gründete dann Ende Oktober 2011 das Unternehmen „2030 Water Resources Group Phase 2 Entity“ in Kooperation mit den Konzernen Nestlé, Coca Cola, Veolia und anderen. Zum Leiter der Gruppe wurde Nestlé-Chef Peter Brabeck-Letmathe ernannt. Globalisierungskritiker befürchten zu Recht, es handele sich hierbei um eine „Kampagne der privaten Wasserindustrie, sich mithilfe der Weltbank Finanzmittel und Glaubwürdigkeit zu verschaffen.

Bis heute hat WRG 2030 mit  folgenden Regierungen gearbeitet oder arbeitet derzeit mit ihnen:
  • Südafrika, Department of Water Affairs (DWA)
  • Indien, National Planning Commission
  • Indien, Landesregierung von Karnataka
  • Mexiko, Comisión Nacional del Agua (CONAGUA)
  • Peru, Autoridad Nacional del Agua (ANA)
  • Mongolei, Wasserbehörde
  • Jordan, Ministerium für Wasser und Bewässerung und das Ministerium für Planung und internationale Zusammenarbeit
Bilaterale Geber und multilaterale Entwicklungsbanken (MDB):

WRG 2030 ergänzt die Arbeit der Wassersektor Entwicklungsagenturen und anderen Institutionen.

  • Inter-American Development Bank (IADB)
  • International Finance Corporation (IFC)
  • Swiss Agency for Development and Cooperation (SDC)
  • Swedish International Development Cooperation Agency  (SIDA)
  • United States Agency for International Development (USAID)
  • The World Bank
Private sector:These partners are:
  • Nestle
  • PepsiCo Inc
  • SABMiller plc
  • The Coca-Cola Company

CSOs that partner with 2030 WRG are:

  • World Wildlife Fund (WWF) !!
Weltbank, Nestlé und Coca-Cola: gemeinsam gegen die Wasserkrise

«2030 Water Resources Group» Die Zahl 2030 steht dabei für den zeitlichen Horizont ihrer ersten 2009 in Washington veröffentlichten Studie. Demnach steigt der weltweite Wasserverbrauch von heute 4500 Milliarden Kubikmetern bis zum Jahr 2030 auf 6900 Milliarden Kubikmeter. Dieser Wert liegt 40 Prozent über dem heute zuverlässig verfügbaren und auch aus ökologischer Sicht nachhaltig nutzbaren Wasserangebot.

Anders gesagt: Das Wasserproblem ist eng verbunden mit dem Anbau und der Produktion von Nahrungsmitteln. Deshalb engagieren sich Konzerne wie Nestlé oder Syngenta in der Sache. Sie sind sich darin einig, dass die Welt der Verknappung der Ressource Wasser in Zukunft anders begegnen muss – oder wie Nestlé: der Konzern erfindet das Wasser immer wieder neu, auch gern mal für reiche Frauen und für SportlerInnen.

Mehrere Weltkonzerne liefern sich ein Wettrennen um die besten Trinkwasserquellen der Welt – allen voran Coca Cola, Pepsi und Nestlé, der größte Lebensmittelhersteller der Erde. Der Zugang zu sauberem Wasser ist ein Menschenrecht, erklären die Vereinten Nationen. Die Getränkehersteller halten es dagegen für „blaues Gold“, ein Produkt, das seinen Preis haben müsse, das erkannten auch schon diverse Investoren, die mit unserem kostbaren Wasser spekulieren.

Die EXPO 2015 in Mailand trägt das Thema „Feeding the Planet, Energy for Life“ – Die Leitthemen sind u. a. nachhaltige Entwicklung und Nahrungssicherheit.

Das Schweizer Projekt wird mit vier Pavillons präsent sein. Davon sollen zwei von Nestlé bestückt werden.

Hier wird der Bock zum Gärtner, denn wegen der Kommerzialisierung der Wasserressourcen wird Nestlé in puncto Nachhaltigkeit immer wieder kritisiert.

Nestlé zeige sich mit seiner Teilnahme an der Weltausstellung gewillt, an einer „gemeinsamen Reflexion über das Thema Wasser“ teilzunehmen. Ausgerechnet Nestlé, der Nahrungsmittel-Konzern zapft Grundwasser ab, auch da, wo Wasser Mangelware ist.  Lesen Sie dazu :Nicht zu fassen – Ausgerechnet Nestlé auf der Expo zum Thema Nahrungssicherheit und Wasser

Wasser ist ein Menschenrecht – einklagbar ist es jedoch nicht, und solange Konzerne wie Nestlé das „Sagen“ haben, wird es auch nicht einklagbar – das muss sich ändern!

Eine unzureichende Trinkwasser-, Abwasser- und Basissanitärversorgung zieht Krankheit, Armut, Umweltzerstörung und wirtschaftliche Stagnation nach sich. Verändert sich der Umgang mit Wasser nicht grundlegend, wird im Jahr 2015 mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung unter Wasserarmut leiden.

Wasser ist zu einem ‚Big Business‘ verkommen und daher eine Menschenrechtsverletzung.

Netzfrauen Doro Schreier

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