Radioaktivität aus Fukushima steigt in den Gewässern der Westküste Nordamerikas

Netzfrauen Fukushima

zur englischen Version Während in Fukushima zum vierten Mal das Neujahrsfest nach der Atomkatastrophe gefeiert wurde und die Sehnsucht bei Evakuierten den Wunsch nach Rückkehr aufkommen lässt, steigt die Radioaktivität an der Westküste Nordamerikas. Bislang ist die Rückkehrbereitschaft der Japaner in die bereits freigegebenen Bereiche des Sperrgebiets gering – zu groß ist die Angst vor einer radioaktiven Belastung. Auch die Ängste der Nordamerikaner vor radioaktiven Belastungen nehmen an der Westküste zu.  

In Fukushima sind im Zuge der Katastrophe große Mengen an radioaktiv kontaminierten Abfällen angefallen. Die Regierung will nun Asche aus der Verbrennung von Dekontaminationsmaterial, Klärschlamm und Stroh von den Reisfeldern mit Belastungen über 8000 Becquerel pro Kilogramm endlagern.

Mit Stand Ende September des vergangenen Jahres beläuft sich die Menge dieses Materials in den 12 Präfekturen, in denen es derzeit noch übergangsweise gelagert wird, auf 152 236 Tonnen kontaminierter Abfälle. Die japanische Regierung sieht sich bei ihren Plänen für den Bau von Endlagern weiterhin Kritik von Präfekturverwaltungen und Gemeinden gegenüber. So hatte in der Präfektur Tochigi die geplante Nutzung von staatlichen Grundstücken in der Ortschaft Shioya zu massiver Gegenwehr und einem ersten Halt geführt. Die Anlage sollte in der Nähe der Jojinzawa-Quelle entstehen, deren Wasser vom Umweltministerium zu einem der 100 landesweit besten Wasserqualitäten gewählt wurde. Lesen Sie dazu auch: Das unterschätzte Problem: Ausrangierte Schutzanzüge häufen sich in Fukushima – Discarded protective suits piling up at Fukushima nuclear plant

Bereits im Oktober 2013 hatten wir einen Beitrag von Michael Snyder, des Betreibers der US-Website “The Truth”, übersetzt. Er hatte 28 Belege dafür gesammelt, dass bereits die ganze Westküste Nordamerikas durch radioaktiven Fallout aus Fukushima belastet ist. siehe: 28 Belege dafür, dass die ganze Westküste der USA durch radioaktiven Fallout aus Fukushima belastet ist. Jetzt bekamen wir einen weiteren Beitrag, diesmal von MARGARET MUNRO, die einen Beitrag auf canada.com geschrieben hat. Sie ist eine wissenschaftliche Journalistin aus Kanada.

Die Radioaktivität aus Fukushima steigt in den Gewässern der Westküste

VANCOUVER – nach Aussage eines von Kanadiern geführten Teams, welches die Nuklearwolke beobachtet, hat die Radioaktivität aus Japans zerstörten Atomkraftwerken die Küste von British Columbia erreicht, und der Wert wird in den Gewässern Nord Amerikas in den nächsten ein bis zwei Jahren aller Wahrscheinlichkeit nach weiter ansteigen.

Die Radioaktivität „stellt keine Gefahr für die Gesundheit oder die Umwelt dar“, ist aber an Kanadas Westküste nachweisbar und der Wert steigt. Dies berichtete ein Team unter der Leitung des Meereskundlers John Smith (Amt für Fischerei und Meer) am Montag, dem 29. Dezember 2014 auf der Sitzung der Nationalen Akademie der Wissenschaften.

Die Meerwassermessungen des Teams zeigten, dass die Radioaktivität aus Fukushima zuerst im Juni 2012 ca. 1500 km westlich von British Columbia auftrat, ca. ein Jahr nach dem japanischen Nuklearunfall.

Bis Juni 2013 verteilte sich das „Signal aus Fukushima“ über die kanadische Kontinentalplatte vor der Küste British Columbias und war ab Februar 2014 „überall in den oberen 150 m der Wassersäule“ nachweisbar, sagt der Bericht, welcher zeigt, wie die Pazifikströme die radioaktive Wolke langsam über den Ozean tragen. Er sagt, dass das radioaktive Fukushima-Signal vor der Küste British Columbias nun die doppelte Hintergrundstrahlung im Meer hat wie durch die atmosphärischen Atombombentests.

Forscher sagen voraus, dass die Radioaktivität vor Nordamerika durch Fukushima weiter ansteigen wird, bevor sie 2015-16 ihren Höhepunkt auf einem Niveau erreicht, welches vergleichbar ist mit dem in den 1980ern als Ergebnis der Atomtests gemessenen. Es wird erwartet, dass diese Werte bis 2021 sinken und auf ein Niveau zurückkehren wie vor dem Fukushima-Unfall – welcher als einer der schwersten Atomreaktorunfälle angesehen wird.

Ein schweres Erdbeben im März 2011 vor der Küste Japans löste einen Tsunami aus, der die Fukushima Dai-ichi Atomkraftanlagen überflutete. Der Ausfall der Notstromversorgung führte zu einer Überhitzung, einer Nuklearschmelze und der Evakuierung der Anlage in Fukushima. Das Land und die Farmen rund um die Atomkraftwerke wurden schwer kontaminiert und eine große Menge Radioaktivität wurde in den Pazifik gespült.

Smiths Arbeit ist Teil eines Ozeanüberwachungsprogrammes, ins Leben gerufen, um die Wolke zu verfolgen. Schiffe der kanadischen Küstenwache fahren bis zu 1500 km vor die Küste British Columbias und in die Beaufortsee und sammeln Meerwasser aus Tiefen bis zu 1000 m und die Wissenschaftler testen es auf die radioaktiven Isotope Cäsium 137 und Cäsium 134.

Werbung

Warum schalten die Netzfrauen Werbung?

Cäsium 137 ist das größere Problem, da es für Jahrzehnte in der Umwelt verbleibt. Cäsium 134 zerfällt viel schneller, ist aber ein „unmissverständlicher Nachweis für eine Kontamination durch Fukushima“, sagen die Wissenschaftler. Der Grund ist, dass diese Verbindung nur durch den japanischen Reaktorunfall in den pazifischen Ozean eingeleitet wurde, anders als der Fallout durch Atomtests, welcher in den sechziger Jahren ihren Höhepunkt hatte und seitdem fällt.

Während das Cäsium 134 aus diesem Unfall innerhalb einiger Jahre verschwindet, kann das Cäsium 137 für Jahre bleiben.

Daher sagen die Wissenschaftler voraus, dass die Cäsium-137-Werte vor der Küste Nordamerika nicht vor 2021 auf das Niveau vor dem Fukushima Unfall zurückkehren werden.

Smith, der die Abteilung Radioaktivität am DFO’s Bedford Institute of Oceanography leitet, war für ein Interview vor Redaktionsschluss nicht verfügbar. Aber der Bericht sagt, es sei die erste systematische Studie des „Auftretens des radioaktiven Fukushima-Signals in den kontinentalen Gewässern von Nordamerika“. Er sagt, die Ergebnisse „seien entscheidend“ für das Verstehen der Zirkulation der Radioaktivität.

Aber die Wissenschaftler sagen, es stelle keine Gefahr dar.

Der Wert von Cäsium 137 im Wasser liegt weit unter den Werten, welche in den 1960er- und 1970er-Jahren durch Atomwaffentests gemessen wurden und „weit unter den kanadischen Richtlinien für Trinkwasserqualität“, sagen sie.

Die zu erwartende Strahlendosis beim Konsum von Blauflossentunfisch, der der Radioaktivität des Fukushima Unfalles ausgesetzt war, „ist vergleichbar mit der Dosis, die wir durch natürlich vorkommende Radionuklide in anderen Lebensmitteln aufnehmen und nur ein geringer Teil der Dosis aus anderen Hintergrundquellen.“

twitter.com/margaretmunro

KEIN GRUND, SICH VERRÜCKT ZU MACHEN

Das Hintergrundniveau für Cäsium 137 im pazifischen Ozean ist ungefähr 1 Bq – der Zerfall von einem Cäsium 137 Zellkern pro Sekunde – pro Kubikmeter Salzwasser. Fukushima hat das Strahlungsniveau vor der Küste British Columbias auf ca. 2 Bq angehoben und es wird erwartet, dass das Niveau bis 2015/16 auf ca. 3-5 Bq/Kubikmeter Wasser steigt. Die kanadischen Standards für Trinkwasser für Cäsium 137 liegen bei 10 000 Bq/Kubikmeter.

Das Original:

Fallout from radioactive Fukushima rising in west coast waters

Text von Margaret Munro

VANCOUVER — Radioactivity  from Japan’s crippled nuclear reactors has turned up off the British Columbia coast and the level will likely peak in waters off North America in the next year or two, according to a Canadian-led team that’s intercepted the nuclear plume.

The radioactivity “does not represent a threat to human health or the environment,” but is detectable off Canada’s west coast and the level is climbing, a team led by oceanographer John Smith at Fisheries and Ocean Canada (also known as the Department of Fisheries and Oceans) reported Monday in the Proceedings of the National Academy of Sciences.

The team’s seawater measurements reveal Fukushima radioactivity first showed up 1,500 kilometres west of British Columbia in June 2012, more than a year after the Japanese nuclear accident.

By June 2013, the “Fukushima signal” had spread onto the Canadian continental shelf off the B.C. coast, and by February 2014, it was detectable “throughout the upper 150 metres of the water column,” says the report,  showing how the Pacific currents are carrying the radioactive plume slowly across the ocean. It says the Fukushima’s radioactive signal off the B.C. coast is now double the “background” radiation in the ocean from atmospheric nuclear bomb testing.

The scientists predict the Fukushima radioactivity off North America will continue to increase before peaking in 2015-16 at levels comparable to those seen in the 1980s as a result of nuclear testing. Then levels are expected to decline and, by 2021, should return to levels seen before that Fukushima accident — considered one of the most serious nuclear reactor accidents.

A huge earthquake off the coast of Japan in March 2011 triggered a tsunami that flooded the Fukushima Dai-ichi nuclear power plants. Loss of backup power led to overheating, nuclear meltdowns and evacuation of the Fukushima site. Land and farms around the nuclear plants were severely contaminated and a large radioactive discharge washed into the Pacific. read more: http://www.canada.com/health/Fallout+from+radioactive+Fukushima+rising+west+coast+waters/10688502/story.html

Um sich ein Bild von Fukushima machen zu können, schauen Sie sich bitte diesen Beitrag an:

Die Story im Ersten: Fukushima – Unterwegs in der größten Nuklearbaustelle der Welt

German TV station “Das Erste” reveals: Fukushima – Visiting the biggest nuclear building site on Earth

Fukushima: 「ランガ・ヨゲシュワ氏の福島視察」というドキュメンタリーから次の技術に関する詳細をご紹介したいと思います。

Übersetzt von Mailin Klaas

deutsche Flagge

Dazu auch:

Fukushima: Radioaktivität in Kanada nachgewiesen – Fukushima radiation nearing West Coast

Fukushima: Rekordstrahlung! Es wird verschwiegen, vertuscht und beschönigt – Olympia 2020 in Tokio

Seestern-Massensterben, haemorraghische Heringe, verseuchter Thunfisch – was kommt als nächstes?

Schreibe einen Kommentar

Pflichtfelder sind mit * markiert.