Achtung! Pestizid-Skandal – Bio-Futtermittelskandal weitet sich aus – wichtige Informationen

GEDSC DIGITAL CAMERAPestizide–Rückstände im Trinkwasser, Brot, Babybrei, Tee und nun auch erneut in Bio-Eiern.

Auf 22 Bio-Höfen wurde mit Pflanzenschutzmittel verunreinigtes Öko-Tierfutter gefunden. Die Betriebe dürfen bis auf Weiteres ihre Waren nicht mehr vermarkten.

Erst Mitte Dezember hatten die Behörden die Auslieferung von Bio-Eiern aus Mecklenburg-Vorpommern und Niedersachsen wegen pestizidbelasteter Futtermittel aus der Ukraine gestoppt. Nun hat der Pestizid-Skandal mit Bio-Eiern in Mecklenburg-Vorpommern, aber auch in Niedersachsen größere Ausmaße angenommen als bisher bekannt.

Bei Proben in Deutschland wurden zwischen dem 27. Dezember und dem 2. Januar Rückstände eines Beizmittels und eines Pilzgiftes entdeckt

Wie gestern bekannt wurde, dürfen wegen Pflanzenschutzmitteln im Futter ihrer Tiere 22 Agrarbetriebe aus Mecklenburg-Vorpommern ihre Erzeugnisse vorläufig nicht mehr mit dem Bio-Siegel verkaufen. Das kontaminierte, aber als „Bio“ deklarierte Futter eines niederländischen Händlers sei im Oktober über den Hafen Brake (Niedersachsen) unter anderem an einen großen Mischbetrieb im Nordosten geliefert worden, sagte Landwirtschaftsminister Till Backhaus in Schwerin. Heiligabend hätten die Landesbehörden von den Tests erfahren, so der SPD-Politiker.

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Die niedersächsischen Behörden halten derzeit in Brake noch rund 900 Tonnen Futter fest. Knapp 2000 Tonnen belastetes Bio-Futter wurden allerdings bereits verteilt und größtenteils auch schon verfüttert. Es handelt sich dabei um Sonnenblumenkuchen, ein beliebter Futterzusatz in der Tierhaltung. Wie das Mischfutterwerk Fugema in Malchin am Montagnachmittag bestätigte, wurden neben Betrieben in Mecklemburg-Vorpoommern bundesweit weitere 30 Unternehmen mit dem belasteten Futter beliefert. Betroffen sind Legehennen-Betriebe sowie Schweine-, Rinder- und Schafhalter.

Wie es zur Verunreinigung kommen konnte, ist noch unklar. Fugema bat nach eigenen Angaben den holländischen Lieferanten um eine Stellungnahme. Die Holländer hätten daraufhin berichtet, dass die Ware ordnungsgemäß beprobt wurde und nicht zu beanstanden gewesen sei.

Pestizidbelastetes Bio-Futtermittel auch in Niedersachsen nachgewiesen

In Proben aus einem Öko-Legehennenbetrieb wies das Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (Laves) das Beizmittel Thiamethoxam und das Fungizid Metalaxyl nach. Das teilte ein Sprecher des Agrarministeriums in Hannover am Donnerstagabend mit. Der betroffene Betrieb darf nun sechs Wochen lang keine Öko-Eier ausliefern, so das Ministerium, und muss seine Abnehmer von der Falschdeklarierung informieren. Zudem muss er die Händler auffordern, noch verfügbare Eier aus den Regalen zu nehmen. In einer Erklärung des Ministeriums heißt es, es liege eine Verbrauchertäuschung im Sinne der EU-Ökoverordnung vor, da nur unbelastetes Biofutter eingesetzt werden darf.

INFOBOX

Thiamethoxam

Zum Schutz von Bienen hatte die EU-Kommission die Anwendungszwecke der drei neonicotinoiden Wirkstoffe Clothianidin, Imidacloprid und Thiamethoxam in Pflanzenschutzmitteln für zwei Jahre ausgesetzt. Spätestens bis zum 30. September 2013 mussten die Mitgliedsstaaten die entsprechenden Zulassungen ändern oder außer Kraft setzen.

Siehe Nach Syngenta klagt nun auch BASF gegen EU-Pestizid-Einschränkungen – und nehmen Bienensterben weiterhin in Kauf

Doch was ist mit den anderen herkömmlichen Produkten? Darf hier belastetes Tierfutter eingesetzt werden? Und wo liegen die Grenzwerte? Zur Beantwortung dieser Fragen fanden wir diesen Link: Kontaminanten in Lebens- und Futtermitteln – EG-Vorschriften (Rückstände, unerwünschte Stoffe, Nitrat, Acrylamid, Aflatoxin, Dioxin, Pestizide, Furane, PCB, Schädlingsbekämpfungsmittel)

In Deutschland erhältliche Nahrungsmittel sind kaum mit Pflanzenschutzmitteln belastet. Erzeugnisse aus so-genannten Drittländern weisen nach wie vor den höchsten Anteil an Pestizid-Rückständen aus – es gibt aber auch hier einen positiven Trend, wie das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit Anfang 2013 mitteilte. Diesen positiven Trend suchen wir immer noch vergebens.

Augen auf beim Linsenkauf – und wo Pestizide sonst noch zu finden sind

Hätten Sie gedacht, dass getrocknete Linsen ganz oben auf der Liste der Obst- und Gemüsesorten stehen, die Pestizid-Rückstände über den erlaubten Höchstwerten aufweisen? Auch frische Kräuter, Paprika und Spinat, Grapefruit, Feldsalat und Gurken befinden sich auf der Schwarzen Liste, die das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz zuletzt 2011 veröffentlichte.

In Nordrhein-Westfalen werden jährlich rund 4000 Proben Obst und Gemüse auf die Rückstände von etwa 600 verschiedenen Pflanzenschutzmitteln untersucht. Die Ergebnisse der Untersuchungen werden im Informations- und Kommunikationssystem Lebensmittelüberwachung (ILM) beim Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz zusammengeführt und ausgewertet.

Wie sind Rückstände von Pflanzenschutzmitteln in Lebensmitteln geregelt?

Rückstände von Pflanzenschutzmitteln in Lebensmitteln sind in der konventionellen Landwirtschaft in der Regel unvermeidbar. Primär trägt der Erzeuger bzw. Importeur oder Inverkehrbringer (z. B. Händler, Supermarkt) die Verantwortung dafür, dass die von ihm vertriebenen Lebensmittel in allen Belangen den rechtlichen Anforderungen entsprechen. Beurteilungsgrundlage für Rückstände von Pflanzenschutzmitteln ist die europäische Verordnung über Höchstgehalte an Pestizidrückständen in oder auf Lebensmitteln und Futtermitteln, in der für die einzelnen Lebensmittel festgelegt ist, bis zu welcher Höchstmenge die jeweiligen Stoffe zulässig und unbedenklich sind. Für Stoffe, deren Anwendung nicht zugelassen ist, gilt pauschal die Nachweisgrenze von 0,01 Milligramm pro Kilogramm als Höchstgrenze.

Siehe http://www.umwelt.nrw.de/verbraucherschutz/lebensmittel/pestizidreport/

Diese Tests sind genau, aber auch teuer und dauern oft Tage. Für Mengenuntersuchungen sind sie viel zu aufwändig. Die meisten Produkte gelangen am Labor vorbei unkontrolliert in den Handel. Wie viele Rückstände in ihnen stecken, wird der Käufer nie erfahren.

Quelle

Belastetes Futter aus der Ukraine

Die Ukraine steht offenbar kurz davor, die Verwendung und den Anbau gentechnisch veränderter Organismen (GVO) offiziell zuzulassen. Mit dem Vorschlag, gentechnisch verändertes Saatgut offiziell zu verwenden, hat sich der ukrainische Getreideverband „Ukrainskaya Sernowaja Assotsiatsija“ an die Regierung in Kiew gewandt, meldete Anfang November 2013 die Zeitung “Kommersant”. Offiziell sind in der Ukraine gentechnisch veränderte Organismen nicht erlaubt. Inoffiziell werden sie flächendeckend eingesetzt. Für bis zu 30% der im Land angebauten Maispflanzen und 70% der Sojapflanzen werden GVO-Samen verwendet, betont der Chef der US-amerikanischen Handelskammer in der Ukraine, Jorge Zukorski.

Lesen Sie dazu: Agrar-Monopoly in Ukraine – Monsanto realisiert Großprojekt

Infobox

Die Ukraine ist aus Sicht von Syngenta ein strategisch wichtiger Markt. Das Land steht in der Rangfolge der weltweit größten Getreideproduzenten (mit einem 2012 gemessenen Ausstoß von 656 Mio. t) an neunter Stelle, bei der Gerste – nach der EU und Russland – an dritter, und bei der Herstellung von Sonnenblumen belegt es gar – vor Russland und der EU – den ersten Platz.

Syngenta erzielte in der Ukraine 2013 einen Erlös von rund 300 Mio. $. Quelle

Pflanzenschutzmittel Wirkstoffe: Metalaxyl-M (0933) – Syngenta Quelle

Ausmaße des Pestizid-Skandals mit Bio-Eiern in Mecklenburg-Vorpommern

Der Anfang Dezember bekannt gewordene Pestizid-Skandal mit Bio-Eiern in Mecklenburg-Vorpommern hat größere Ausmaße als bisher bekannt. Nach Recherchen des ARD-Magazins FAKT wurden insgesamt 4000 Tonnen eines mit Pflanzenschutzmitteln verunreinigten Bio-Futtermittels auf dem europäischen Markt verkauft. Das erklärte Mecklenburg-Vorpommerns Landwirtschaftsminister Till Backhaus (SPD) in einem Interview mit FAKT. FAKT wurde ein Dokument zugespielt, aus dem hervorgeht, dass es sich um sage und schreibe 4000 Tonnen pestizidbelastetes Futtermittel handelt. Ursprungsort: die Ukraine – vertrieben über einen niederländischen Zwischenhändler. Im Dezember war nur der Verbleib von 230 Tonnen des belasteten Futtermittels wirklich bekannt. Das heißt: Wo die restlichen rund 3.800 Tonnen geblieben sind, ist unklar und muss dringend
aufgeklärt werden. Mittlerweile gibt es, wie oben berichtet, einen erneuten Pestizid-Skandal.

Kontaminiertes Biofutter – Die Liste der Empfänger

3418 Tonnen kontaminierter Sonnenblumenkuchen wurden von Mitte September bis Ende November von der niederländischen Firma Doens Food aus der Ukraine importiert und weiterverkauft. BioHandel liegt die Liste der Empfänger vor. Sie zeigt, dass der größte Teil des Futters an niederländische und dänische Futtermittelhersteller ging. In einer Mail der niederländischen Behörden heißt es, dass die damit gefütterten Tiere weiterhin Bio bleiben.

Beliefert wurde auch Coöp De Eendracht in den Niederlanden mit 700 Tonnen. Diese Firma ist seit kurzem an einer deutschen Futtermühle beteiligt und zwar an Vechteland Agrarhandel GmbH im Landkreis Grafschaft Bentheim.

An vier belgische Betriebe gingen zusammen rund 420 Tonnen, 220 Tonnen erhielt Danish Agro, 285 Tonnen wurden in die USA verschifft, 170 Tonnen nach Frankreich. An die Marktfrucht GmbH des EZ Fürstenhof wurden nach dieser Liste fünf Ladungen mit zusammen 146 Tonnen geliefert. Das Trockenwerk Eldena erhielt vier Lkw mit insgesamt 117 Tonnen.

Weitere Infos finden Sie hier: Kontaminiertes Biofutter – Die Liste der Empfänger, vom 05. 01. 2015 

Im Dezember war die Auslieferung von Bio-Eiern von Höfen im Kreis Rostock und in Niedersachsen wegen pestizidbelasteter Futtermittel aus der Ukraine gestoppt worden.

Anfang Januar sollten die ersten der gesperrten Betriebe im Nordosten wieder Eier liefern dürfen. Eine Gesundheitsgefährdung für Verbraucher hatte das Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit seinerzeit ausgeschlossen. Wir zeigen Ihnen anhand von Beispielen und Studien, wie schädlich Pestizide wirklich für Mensch, Tier und Umwelt sind.

Missbildungen, Krankheit und Viehsterben: der tatsächliche Preis von Glyphosat & GVO-Tierfutter

Glyphosat – das ist das weltweit meisteingesetzte Pflanzengift überhaupt. Rund 5000 Tonnen werden jährlich allein in Deutschland verspritzt, Tendenz steigend. Das Herbizid wird überall eingesetzt, auf dem Gehweg zu Hause, in Kleingartenanlagen oder in der Landwirtschaft. Der Einsatz des Pflanzengiftes nimmt zu. Besonders viel Glyphosat spritzt man in den USA und Südamerika. Von dort wird ein großer Teil der Eiweißpflanzen für das Kraftfutter importiert, das dann in deutschen Ställen landet, vor allem Soja, mit entsprechender Glyphosat-Belastung.

Widerstand gegen die umstrittene Chemikalie formiert sich vor allem in Südamerika. Hier werden häufig genveränderte Pflanzen angebaut und die wurden gegen Glyphosat resistent gemacht. So wird noch viel mehr gespritzt als in Europa. Doch kritische Mediziner vermuten, dass der massenhafte Einsatz von Pestiziden wie eben auch Glyphosat Ursache für viele angeborene Missbildungen und Behinderungen ist. Dabei geht es um die mutmaßliche Vergiftung von Menschen, die in der Nähe der gespritzten Felder leben.
Einer der führenden Embryologen Argentiniens, Andres Carrasco von der Universität Buenos Aires, führte eine Studie zur Wirkung von Glyphosat auf Embryonen von Hühnern und Amphibien durch. Die Chemikalie bewirkte demnach unter anderem eine fehlerhafte Ausbildung der Hirnhälften.

Ib Pederson, ein dänischer Landwirt, machte sich Gedanken. Gedanken zu Missbildungen, Krankheiten, Todesfällen und Fehlgeburten bei seinen Tieren. Und er wagte ein Experiment – er stellte die Ernährung seiner Tiere um und das Ergebnis hat uns nicht überrascht. Auch nicht überrascht haben uns die Reaktionen der Industrie auf einzelne Studien, die die Risiken von Glyphosat und GVO aufzeigen.

Siehe dazu: Missbildungen, Krankheit und Viehsterben: der tatsächliche Preis von Glyphosat & GVO Tierfutter?

Man geht davon aus, dass über 30 Millionen Tonnen gentechnisch veränderter Futtermittel jedes Jahr nach Europa importiert werden, um Schweine, Geflügel, Milch- und Fleischrinder sowie Zuchtfische zu füttern. Ein Großteil des dafür genutzten Soja und Mais wird in Südamerika angebaut, darunter die Länder Brasilien, Argentinien und Paraguay.

Gentechnisch verändertes Soja ist Argentiniens Exportgut Nummer eins, jedoch zu einem hohen Preis: Die Menschen in den Anbauregionen leiden an Hirntumoren, Leukämie und anderen bösartigen Krebserkrankungen. Schuld haben sollen die Millionen Liter Pestizide, die jedes Jahr auf den Soja-Feldern landen. 300 Millionen Liter Pestizide – allein im letzten Jahr.

In den letzten Jahren verboten eine Reihe von Ländern GVO und die Pestizide, die zusammen mit ihnen verwendet werden, komplett – und dazu haben sie einen Grund. Zunehmend mehr Daten weisen auf einen Zusammenhang zwischen gesundheitlichen Beeinträchtigungen und GVOs bzw. Pestiziden hin. El Salvador und Sri Lanka verboten Monsantos Roundup wegen tödlich endenden Nierenerkrankungen.

GMO-Argentinien – Hirntumore, Leukämien… – Cancer Death Rates Now Doubled In Argentina’s GMO Agribusiness Areas

Pestizide – Rückstände im Trinkwasser, Brot, Babybrei, Tee und nun auch in Bio-Eiern. Das Müsli zum Frühstück, das Brötchen als Snack zwischendurch – Getreideprodukte gehören zu unseren Grundnahrungsmitteln. Aber gesund sind sie nicht wirklich. Eine nicht sichtbare Gefahr lauert auf unseren Tellern: Pestizide, wohin man auch schaut. Forscher finden Pflanzengift in Mensch und Tier – Glyphosat.

Dazu einige Studien:

Studie: Glyphosat verdoppelt das Blutkrebsrisiko (Non-Hodgkin-Lymphom) – Study: Glyphosate Doubles Risk of Lymphoma

Neue Studie; Roundup schädigt Spermien – Roundup damages sperm – new study

Eine neue Studie bringt Glyphosat (Roundup) mit Krebs des lymphatischen Gewebes in Verbindung

Neue Studie: Gehirnschädigung durch Glyphosat

Erschreckende neue Studie: Pestizidrückstände verursachen Fehlgeburten, reduzierte Fruchtbarkeit u.v.m.

 Wir sind geschockt! In 45% der Stadtbevölkerung Europas befindet sich Glyphosat! “Roundup” von Monsanto.

In 6 von 20 Proben wurden die nach dem Futtermittelrecht zugelassenen Höchstwerte für Metalaxyl, ein Fungizid, überschritten. Daraufhin wurde für 22 Betriebe die Sperrung für die Öko-Vermarktung bestätigt. Es handelt sich dabei um verschiedene Haltungsformen und Haltungsgrößen. „Ein Großteil des Futters wurde bereits verfüttert. Dennoch kann ich Ihnen versichern, dass nach unseren bisherigen Kenntnissen zu keinem Zeitpunkt eine Gesundheitsgefahr für die Verbraucher ausging“, betonte Minister Dr. Backhaus.

Netzfrau Doro Schreier

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