Würden Sie traditionelle chinesische Medizin von Nestlé kaufen?
Trinkwasser ist lebenswichtig. Doch die weltweiten Vorräte sind ungleich verteilt. Die Bereitstellung von Trinkwasser hat sich der Schweizer Konzern Nestlé zur Hauptaufgabe gemacht und kauft schon mal vorsichtshalber alles auf, was nur irgendwie nach einer Wasserquelle aussieht, denn Water Makes Money.
Nun hat Nestlé ein neues Patent angemeldet und zwar für ein Instant-Reis-Congee. Der asiatischer Reisbrei wird vor allem in China gegessen. Der Reis wird in reichlich Wasser für einige Zeit mit einiger Hitze gegart, mind. 1 Stunde, bis er vollständig zerfallen und sämig ist. Das Congee ist ein beinahe geschmackloser Brei, weshalb es auch als Krankenkost oder Babynahrung geeignet ist.
In der chinesischen Medizin wird Reis-Congee mit bestimmten weiteren Zutaten in der Ernährungstherapie eingesetzt. Reis-Congee ist in China das klassische warme Frühstück. Dieser Reisbrei ist durch das lange Kochen sehr bekömmlich und nährend. Er baut das Qi sowie Säfte auf und harmonisiert den Magen. Er kann als Ersatz von Fastenkuren eingesetzt werden und wird bei Übergewicht, zur Entschlackung und bei Verdauungsschwäche empfohlen.
Bereits 2011 erwarb Nestlé eine 60 %-Beteiligung an der Yinlu Foods, die auf die Herstellung von verarbeiteten und vorbereiteten Nahrungsmitteln und Getränken, darunter fertige Konserven von Reisbrei und Erdnussmilch spezialisiert ist. Das Produktportfolio Yinlu Foods beinhaltet ready-to-drink Erdnussmilch und ready-to-eat Reisbrei, Rote-Bohnen-Reisbrei und Hafer-Reisbrei, die auf den Geschmack und die Vorlieben der chinesischen Konsumenten zugeschnitten sind.
Das Patent finden Sie hier
Viele Mütter fragen sich, was das Kind nach dem Stillen bekommen soll. Dazu hatte Nestlé eine Idee: Pulver mit Wasser anzurühren. Wir erleben es immer wieder, dass die Babybreie von Nestle & Co als die einzig wahren Nahrungsmittel für Babys angepriesen werden. Doch sind wir mal ehrlich, bedeutet es nicht, das Kind von Beginn seines Lebens an mit einem Fertiggericht zu konfrontieren? Zu einer Fertignahrung verkommt das als gesundes Frühstück bekannt gewordene Reis-Congee. Dose auf, heißes Wasser drauf und schon ist das Congee fertig, und das Patent hat Nestlé. Wie in dem Bericht geschrieben steht, braucht der zukünftige Verbraucher nicht mehr so lange zu warten, bis das Congee fertig gekocht ist, sondern kann es schnell verzehren. Aber ob es dann als Heilmittel auch so funktionieren wird? Apropos Heilmittel, war Ihnen bekannt, dass Nestle auch im Bereich Heilmittel unterwegs ist?
„Die Fortschritte in der Humangenetik und die Entwicklung einer auf den Patienten zugeschnittenen Gesundheitsversorgung ermöglichen die Entwicklung von personalisierten und wissenschaftlich fundierten Ernährungstherapien: Ferner steigert die Zunahme der chronischen Erkrankungen, die sowohl für die Patienten als auch für das Wirtschaftssystem eine große Belastung sind, die Nachfrage nach einem neuen Markt zwischen Nahrungs- und Arzneimitteln. Seit Januar 2011 arbeiten die Nestlé Health Science und das Nestlé Institute of Health Science gemeinsam an der Entwicklung einer personalisierten, wissenschaftlich basierten Ernährungstherapie.“ Nestlés Ziel ist es, eine neue Dimension der Nestlé-Vision „Ernährung, Gesundheit und Wohlbefinden“ einzuläuten – da wird der Bock zum Gärtner gemacht. Dazu auch Frankensteins Küche- Nestlé nimmt als Zutat menschliche Stammzellen
…nun auch „chinesische Kräutertrunks“
Schon Konfuzius lehrte, dass der Körper ein Geschenk der Eltern sei. Deshalb muss er gepflegt werden. So betrieben die Chinesen auch viel Gymnastik, um sich fit zu halten. Die Chinesische Medizin orientiert sich an der Praxis. Im Mittelpunkt steht die Vorstellung, dass Körper und Seele eng miteinander zusammenhängen und sich gegenseitig beeinflussen. So ist es in der Chinesischen Medizin immer wichtig, den Menschen als Ganzes zu sehen und nicht nur ein erkranktes Körperteil.
Da die Nachfrage nach Traditioneller Chinesischer Medizin (TCM) sich einer immer steigenden Beliebtheit erfreut, steigt das Schweizer Lebensmittelunternehmen Nestlé gleich mit in die traditionelle Heilkunde ein.
Die Gesundheitssparte des Schweizer Nahrungsmittelkonzerns Nestlé bestätigte die Kooperation mit dem chinesischen Pharmaunternehmen Chi-Med (Hutchison China Meditech) in Hongkong. Mit dem neuen gemeinsamen Unternehmen Nutrition Science Partners – Nestlé Health Science, das beide Unternehmen je zur Hälfte halten, wollen die Partner Arzneien auf Basis der traditionellen chinesischen Medizin herstellen.
Nestlé hat nun den Zugriff auf eine botanische Bibliothek mit über 50 000 Wirkstoffen aus rund 1200 chinesischen Heilpflanzen.
In einem ersten Schritt wollen die beiden Partner mit dem neuen Unternehmen Medikamente gegen Magen-Darm-Beschwerden auf Basis chinesischer Heilkunde vertreiben. In diesem Bereich sei aus schulmedizinischer Sicht die Wirkung der chinesischen Heilkunde bereits weitgehend nachgewiesen. Zum Beispiel ein von Chi-Med entwickeltes Medikament gegen das Reizdarmsyndrom habe in der zweiten Phase klinischer Tests bereits sehr gute Wirksamkeit gezeigt. Später plant man auch die Herstellung und den Vertrieb von Arzneimitteln auf TCM-Basis, die bei Stoffwechselstörungen oder neurologischen Krankheiten wie etwa Alzheimer angewandt werden. In dem Ernährungsstudio von Nestlé – dazu gibt es eine eigene Webseite – findet man bereits: Traditionelle Chinesische Ernährung – für den Fluss der Lebensenergie.
Die Chinesische Medizin steht in einer über 2000-jährigen Tradition. Zu den „fünf Säulen“ der chinesischen Medizin zählen Kräutermischungen, Akupunktur, Massagetechniken, Bewegungsübungen wie Qigong und Taijiquan und einer nach „heiß“ und „kalt“ unterteilten Ernährungsweise.
TCM findet auch über China hinaus immer mehr Verbreitung. So wenden in vielen Ländern Europas immer mehr Ärzte Akupunktur und chinesische Massagetechniken zur Behandlung an. Die Forschungsgruppe Akupunktur und Chinesische Medizin (FACM) zählt mit über 2300 Mitgliedern zu den großen Ärzteverbänden in Deutschland.
Man kann es auch so sagen: Rund 2000 Jahre altes Wissen wandert in die Hände des Schweizer Weltkonzerns.
Weil „der Gesundheitskonzern“ Nestlé herausgefunden hat, dass die Deutschen immer noch zu wenige seiner hervorragenden Produkte essen, entwickelte Axel Springer für Nestlé „GOOD“, das Magazin für Zukunftsfragen GOOD – Das Magazin für Zukunftsfragen – Nestlé Deutschland
Auf 68 Seiten zeigt „GOOD“ die Herausforderungen auf, vor denen die Lebensmittelwirtschaft, unsere Gesellschaft und jeder Einzelne im Bezug auf das Thema Ernährung stehen. Das Magazin richtet sich an Entscheider aus Politik und Wirtschaft und gewann gleich Gold beim International Corporate Media Award 2012.
Nach dem „flüssigem Gold“ nun auch „chinesische Kräutertrunks“ und für das schnelle Frühstück gibt es dann Instant-Reisbrei.
© Copyright 2015 Netzfrau Doro Schreier
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