Seit knapp zwei Jahren kann die Nachfrage nach Milchpulver in Deutschland nicht mehr gedeckt werden, da Chinesen ihren eigenen Herstellern von Babynahrung nicht trauen.
Die Muttermilch ist immer noch das Beste für ein Kind, doch der neue Luxus für reiche Chinesen ist, von einer Amme gesäugt zu werden. Die Reichen konsumieren die Muttermilch wie Champagner. Wer sein Kind nicht stillt, weil zum Beispiel die Muttermilch teuer verkauft werden kann, der verwendet dann Babynahrung von Nestlé und Danone.
BABYNAHRUNG – Milchpulver wird knapp
Viele Regale sind leer. Um Babynahrung zu bekommen, müssen Eltern teilweise lange Wege gehen. Wie kann das sein?
Seit knapp zwei Jahren kann die Nachfrage nach Milchpulver in Deutschland nicht mehr gedeckt werden, weil die deutschen Produkte in Asien sehr beliebt sind. Vor allem Chinesen kaufen deutsches Milchpulver in großen Mengen auf – und schicken es in ihre Heimat.
Kaum zu glauben: Aber es liegt an China! Tatsächlich, dies wurde den Recklinghäuser Nachrichten von den Sprechern der Drogeriemärkte „dm“ und Rossmann bestätigt: Die Nachfrage vor allem nach Milchpulver-Produkten für Babys sei in Deutschland derzeit so stark angestiegen, dass es zu Lieferschwierigkeiten kommen könne. Eine Frau aus Recklinghausen wollte für die Zwillinge ihres Sohnes Milchpulver als Babynahrung einkaufen. Von den drei Packungen zog die Mitarbeiterin des Drogeriemarktes „dm“ aber nur zwei über die Kasse. Mehr dürften pro Person nicht verkauft werden, sagte sie.
„Das hängt immer noch mit der verstärkten Nachfrage aus Drittländern, insbesondere aus China zusammen“, erklärt Frank Maurer, Sprecher der Landesvereinigung der Milchwirtschaft NRW. Es gebe den Trend, dass sich in einigen asiatischen Ländern eine westlich orientierte, kaufkräftige Mittelschicht entwickele, so Maurer.
2008 erschütterte ein Skandal um giftiges Milchpulver China: Damals waren sechs Babys an mit Melamin gestrecktem Milchpulver gestorben, 300 000 weitere wurden davon krank. Das Misstrauen der Chinesen gegenüber einheimischen Produkten ist seither groß.
Werbung
Warum schalten die Netzfrauen Werbung?
Das wissen auch ausländische Konzerne wie der Schweizer Nestlé und auch Danone aus Frankreich, Mead Johnson, Wyeth, Abbott aus den USA sowie CampinaFriesland aus den Niederlanden.
Schon im April 2013 kaufte der schweizerische Nahrungsmittelkonzern Nestlé die Babynahrungsabteilung seines amerikanischen Konkurrenten Pfizer und wurde so auch in Asien zu einem führenden Anbieter.
„Der Kauf wird Nestlés Präsenz im Mittel- und Oberklassemarkt für Milchpulver in China stark ausbauen“, erklärte Zhou Siran, ein Forscher der CIConsulting. Milchpulver für Neugeborene und Kleinkinder sind ein riesiges Geschäft in China.
Mütter als Milchkühe der Crème de la Crème
Es klingt seltsam. Frauen verkaufen ihre Muttermilch online!!! Aber nicht, um andere Babys zu stillen, sondern der Phantasie bei Produkten, die aus Muttermilch hergestellt werden, ist mittlerweile keine Grenze mehr gesetzt. Im Angebot befinden sich beispielsweise Milch-Smoothies und ebenso ist Muttermilch Hauptbestandteil einer Eiskrem mit dem hübschen Namen „Baby-Gaga”. Außerdem gibt es eine neue Mode: Seife aus Muttermilch! Diese Seife scheint in China sehr beliebt zu sein. Lesen Sie dazu: Mütter als Milchkühe der Crème de la Crème
Peking hofft, chinesische Muttermilch künstlich ersetzen zu können
Paradox, auf der einen Seite trinken die Reichen die kostbare Muttermilch und auf der anderen Seite hat die Chinesische Regierung in Peking mit einem Projekt für die Entwicklung von Babynahrung, die der chinesischen Muttermilch ähnelt, begonnen.
Zhang Xiaohua, ein Beamter von Beijing Science, bestätigte mit der Technology Kommission, dass das Projekt gestartet sei. Diese Forschung verfügt über ein Budget von mehr als 10 Millionen Yuan (1,6 Millionen Euro). Die Forschung wird die Zusammensetzung und aktive Bestandteile der Muttermilch der chinesischen Mütter studieren und eine Muttermilch-Datenbank für die Entwicklung der Formel einrichten.
„Aber die Babynahrung kann das Niveau von Muttermilch nie erreichen“, sagte Chen Lijun, stellvertretender Geschäftsführer von Beijing Sanyuan Foods Co, die an dem Projekt zusammen mit anderen Forschungsinstituten arbeitet.
„Wir können nur versuchen, unser Bestes zu geben, um es so ähnlich wie Muttermilch zu machen“, sagte Chen der Beijing Youth Daily.
Chinas Babynahrung wurde nach den Angaben der Weltgesundheitsorganisation den Bestandteilen der Muttermilch nachempfunden und soll ähnlich wie in den Entwicklungsländern genutzt werden.
Aber diese Standard-Formel eignet sich nicht für die chinesischen Babys. Zhang Yumei, Professor an der School of Public Health der Universität von Peking, war einer der Forscher, die an dem Bericht mitarbeiteten. Han Junhua, ein Forscher vom China National Center for Food Safety Risk Assessment, sagte, das neue Projekt könne die Qualität der Formel verbessern und den chinesischen Innenmarkt für Babynahrung ankurbeln, der nach dem Skandal 2008 zusammengebrochen war. Quelle
Die Regierung sucht schon seit langem nach Alternativen. Nachdem ein Unternehmen in Shenzhen, eine Stadt direkt an Hong Kong angrenzend, Ammen dafür bezahlte, die Muttermilch nicht für Babys zur Verfügung zu stellen, sondern für Erwachsene, ordnete die Regierung die Schließung des Unternehmens an. Das Unternehmen beschäftigte 15 Frauen im Monat. Bedingung: sie durften nur 20 bis 26 Jahre alt sein. Ihr Verdienst lag bei ca.16 000 Yuan ($ 2600) pro Monat. Ob weiterhin Muttermilch als „der neue Champager” verkauft wird, lässt sich nicht belegen, jedoch gibt es dafür anscheinend immer noch einen Markt.
Muttermilch gilt als Heilmittel für viele Krankheiten, so auch für Allergien.
Erst seit 2011 hat Nestlé Health Science seine operative Tätigkeit aufgenommen. Health Science bietet Nahrungsmittel an, die chronische Krankheiten wie Diabetes, Fettleibigkeit oder Alzheimer verhindern oder deren Folgen mildern sollen. Die Produkte von Nestlé Health Science werden in der Regel vom Arzt empfohlen und sind in Apotheken oder speziellen Drogerien erhältlich. Nestlé richtet sich mit seinen Produkten an Gesundheitsexperten und nicht an Endverbraucher. Auch den Regierungen empfohlen? So nahm Nestlé 2013 im Rahmen des Weltstilltages in China an einer Konferenz teil.
Um vollständig zu verstehen, wie sich die Bestandteile der chinesischen Muttermilch zusammensetzen, führte mit Unterstützung von Nestlé R & D Centre und Nestlé Nutrition Institute das College of Public Health der Universität Peking eine Studie durch. Diese charakterisiert die Zusammensetzung der Nährstoffe der chinesischen gesunden Muttermilch in verschiedenen Stadien und zeigt, dass die Komponenten der Nährstoffe in der Milch von gesunden chinesischen Müttern variiert und von laktierenden sowie von verschiedenen Entwicklungsstadien des Säuglings abhängig ist. Z.B., dass sich die Anteile an Protein, Lactose, Fett sowie Mineralstoffe ändern. Die Studie zeigt auch, dass die Gesundheit der Mutter, die Art und Häufigkeit der Nahrungsaufnahme, der Nährstoffaufnahme und so weiter, kurz-und langfristige Wirkung auf die Nährstoffe der Komponenten der Muttermilch haben. Dieses Forschungsergebnis wird als Referenz für die zukünftige mütterliche Säuglingsernährung in der Nahrungsforschung und für die Forschung von Kindernahrung sowie für das Ernährungsmuster verwendet werden. Quelle
Letztes Jahr stellte nun die chinesische Regierung für die Forschung 1,6 Millionen Euro zur Verfügung, damit die künstliche Muttermilch der natürlichen angeglichen werden kann. Die Studie, die von Nestlé unterstützt wurde, dürfte zum Einsatz kommen.
Es gibt den International Formula Council (IFC). Er ist eine internationale Vereinigung von Herstellern und Vermarktern von formulierten Nahrungsprodukten (z. B. Säuglingsnahrung und Erwachsenen-Ernährung), deren Mitglieder überwiegend in Nordamerika beheimatet sind. Sie wurde 1998 durch die Konsolidierung des Infant Formula Council (gegründet 1970) und des Enterale Ernährung Council (gegründet 1983) gebildet. Mitglieder sind, wer hätte das gedacht:
Abbott Nutrition; Mead Johnson Nutrition; Nestlé Infant Nutrition; Perrigo Nutritionals und Pfizer Nutrition. Dass Nestlé die Babynahrung von Pfizer aufgekauft hat, wurde oben im Text berichtet.
Pfizer geht aus Monsanto hervor. Zu den Großaktionären von Monsanto gehört die Bill & Melinda Gates Foundation, die wiederum eine Zusammenarbeit mit Novartis und mit Sanofi Pasteur startete. Fast alle Konzerne haben eines gemeinsam: Sollten die Babys irgendwann auf ihrem Weg zum Erwachsen werden eine Unverträglichkeit verspüren, können diese nun gleich die dafür produzierten Medikamente bekommen: Mit Doppelt- und Dreifach-Effekt. Siehe: Weltherrschaft weniger Konzerne – wer mit wem?
Übrigens besitzt Nestlé Patente auf die Bestandteile von Muttermilch.
Derzeit gibt es ca. 2000 Patente auf Bestandteile von Muttermilch.
In unserem Beitrag „Es wird immer verrückter: Monsanto-Nestlé besitzt jetzt Patente auf Muttermilch“ berichteten wir bereits darüber. Es ist sicher eine Frage der Zeit, wann die Babymilch aus Kapseln in China vermarktet wird. Nestlé – Nach Patent auf Muttermilch – Babymilch aus Kapseln (Plastik)
Paradoxerweise wurde in China erst der Konsum von Milch gefördert, nachdem eine Studie im Auftrag von Nestlé und Dairy Australia die wachstumsgläubigen Politiker in Peking davon überzeugt hatte, dass Kinder durch Milch größer werden. Erst danach brachte ein landesweites Schulmilchprogramm, das 1998 gestartet wurde, den Durchbruch für den Konsum von Milch, Milchpulver und Joghurt. „Milch ist gut für euch – trinkt mehr Milch“! In China herrscht immer noch ein wahrer Milch-Boom – und das, obwohl mehr als 90 Prozent der Chinesen keine Milch vertragen. Der Grund liegt vor allem daran, dass Chinesen ein Enzym fehlt, nämlich die Lactase. Lactase wird gebraucht, um den Milchzucker Laktose in seine verdaulichen Substanzen zu spalten. Säuglinge produzieren dieses Enzym, um die Muttermilch verwerten zu können. Fehlt es, beginnt der Milchzucker im Dickdarm zu gären. Dies führt zu Symptomen wie Blähungen, Koliken und Durchfall.
Aber dafür hat dann Nestlé die richtigen Medikamente, das nennt sich dann „Doppelt- und Dreifach-Effekt“.
Es gibt bereits ein Gegenvideo von Unicef China: Chinese Unicef video of animals nursing: „breastfeeding, natural love“
Muttermilch als neuer Champagner in China: Nach den Worten des Bloggers und Schriftstellers Cao Baoyin zeigt das Angebot einmal mehr „den moralischen Verfall der Reichen in China“ und unterstreicht das „gesellschaftliche Problem, Frauen wie Konsumgüter zu behandeln“. Wohl wahr, aber nicht nur in China.
©Netzfrau Doro Schreier
Hört auf unsere Kinder krank zu machen!
Alles Nestlé, oder was? Von der Muttermilch bis zur Brustvergrößerung
Das Neueste aus dem Hause Nestlé: Pizza mit Pillen
Trinkwasser: Nestlé, Danone, Coca-Cola und Pepsi – Multinationale Konzerne beherrschen Weltmarkt
In Frankensteins Küche wird weiter gekocht – Nestlé nimmt als Zutat menschliche Stammzellen
8 Kommentare » Schreibe einen Kommentar