Philanthropie und GVO – Schrecken ohne Ende
Manchmal – aber nur manchmal – möchte man auch als Netzfrau die Contenance verlieren dürfen und laut und deutlich „Sch..e“ schreien. So laut, dass es in Brüssel, in den USA und überhaupt in der ganzen Welt auch gehört wird. Aber gut. Man ist ja abgeklärt und bleibt netzfrauengerecht sachlich. Was uns so echauffiert?
Bill und Melinda Gates begeistern Brüsseler Zuhörer von GVO
Am 22. Januar hielten Bill und Melinda Gates in Brüssel einen Vortrag zu diesem Thema – und niemand schien sich über deren Begeisterung für genverändertes Getreide aufzuregen.
In ihrem jährliche Newsletter hatte Gates bereits gewettet, dass „das Leben der Menschen in armen Ländern innerhalb der nächsten 15 Jahre deutlich verbessert werden würde. Schneller als jemals in der Geschichte“. Natürlich nur dank Gentechnik.
Die – inzwischen in der wissenschaftlichen Szene unbestritten unerwünschten – Nebeneffekte wurden von Bill Gates heruntergespielt. Diese einzigartige Technik könne alle Ernährungs- und Krankheitsprobleme der Afrikaner lösen – dies sei eine Frage von Leben und Tod.
Das souveräne Recht der Afrikaner, sich eigenständig für innovative Landwirtschaftsmethoden zu entscheiden, dürfe man den Menschen ja nicht nehmen. Und schließlich sei ja alles viel günstiger. Wenn wir Europäer bereit wären, mehr als nötig zu zahlen, sei das unsere Entscheidung. Aber jeder müsse schließlich das Recht auf freie Entscheidung haben. Und so weiter und so weiter.
Zum Abschluss wird in dem Artikel noch Melinda Gates zitiert, die auf die Notwendigkeit von Saatgut hinweist, das dem schwierigen Klima gewachsen sei. Und dann – ganz rührend – berichtet sie von der Begegnung mit einer Bäuerin namens Joyce, die dank des GM-Saatgutes ihre Kinder auf eine Schule schicken konnte.
Hier der vollständige Originalartikel: Bill, Melinda Gates advocate GMOs to a Brussels audience, der auf die Tränendrüse drückt – bei so viel Menschenfreundlichkeit.
Einige Kleinigkeiten vergaß die gar so menschenfreundliche Familie Gates jedoch zu erzählen.
Nicht erwähnt wurde beispielsweise:
- wie viele Bauern in Indien sich bereits das Leben genommen haben, weil sie sich den Nachkauf des nicht keimfähigen GVO-Saatguts schlichtweg nicht leisten konnten,
- wo in den USA bereits Superunkräuter und Superschädlinge dazu geführt haben, dass KEINE Spritzmittel mehr wirksam sind,
- dass GVO in Ratten nachweislich die Fruchtbarkeit schädigt – um nur eine der zahlreichen medizinischen Folgen zu nennen
- oder, wie hoch der Anteil der Aktienpakete von Bill und Melinda bei Monsanto und anderen Bio-Tech-Unternehmen inzwischen ist.
Es gäbe noch einiges mehr, was von Familie Gates vergessen wurde.
Hier einige Infos:
Studien beweisen: Gesundheitsrisiko durch Glyphosat und GVO!
Bill Gates Faible für Impfstoffe – Brief an Bill Gates
Bill Gates Faible für Gentechnik
Wenig erfreulich ist auch die Unterstützung durch Promis wie Jamie Oliver, der sich für die Aktionen der Gates-Foundation ausspricht. Aber dafür erntet er im Internet bereits massiven Protest. https://www.facebook.com/jamieoliver
Auch Sie können Jamie einen Kommentar auf seiner Facebookseite hinterlassen.
Der beliebte TV- Koch und Lebensmittelaktivist Jamie Oliver wurde zu einem der größten und bekanntesten Sprecher für gesunde Ernährung. Auch auf seiner Homepage wirbt er für biologisch einwandfreies Gemüse. Um so erstaunlicher, dass er jetzt in dem folgenden Video Bill & Melinda Gates Foundation seine Unterstützung zusagt. Lesen Sie dazu auch: TV Food Activist Jamie Oliver Teaming Up with Bill Gates Foundation (Video)
Folgende Stars haben uns ebenfalls enttäuscht, denn auch sie unterstützen Monsanto.
“Und wir dachten, sie sei eine von uns”: Bio-Fan Oprah Winfrey macht Werbung für Monsanto: Monsantogegner sind geschockt – Bio-Fan Oprah Winfrey von Monsanto bezahlt? Organic Lover Oprah Winfrey is Reportedly Taking Monsanto Money
Und auch Sänger Bono, bekannt als Kämpfer gegen die weltweite Armut, verbündet sich mit Monsanto und zwar hat er seine Unterstützung für Afrika angekündigt. Bono verbündet sich mit Monsanto, um Afrikas Landwirschaft mit GMOs zu zerstören-U2’s Bono partners with Monsanto to destroy African agriculture with GMOs
Die Folgen der „Grünen Revolution”
Die Monokulturen verdrängen viele alte und traditionelle Landsorten der Kleinbauern. Die Intensivierung und Mechanisierung der Landwirtschaft durch die Technologie der Grünen Revolution war von teurem Know-How abhängig. Kosten für das neue Saatgut und die dafür nötigen Bewässerungsanlagen und Chemikalien fielen an. Hinzu kam, dass die riesigen Monokulturen besonders anfällig für Krankheiten und Schädlinge waren. Daher fiel die Ernte für kleinere Betriebe trotz Hochertragssaatgut oft schlecht aus. Viele Bauern gerieten durch Kosten und Risiko in einen Schuldenkreislauf, der sie schließlich die Existenz kostete. Für sie war der Hunger vergrößert worden.
Hallo Jamie Oliver,
sehen Sie den Tatsachen ins Auge: Das, was Sie unterstützen, ist wahrlich nicht für eine „bessere” Welt, sondern verursacht vielerorts nur noch Angst und Schrecken. Weltweit demonstrieren Menschen gegen Monsanto und die „grüne“ Revolution. Das, was einst versprochen wurde – die Welt damit ernähren zu können – ist nie eingetroffen. Sie sagen, Sie möchten, dass die Landwirte unabhängig werden. Nennen Sie die Versklavung durch Monsanto und deren Patente unabhängig? Erst gerade hat die Regierung in Guatemala das Monsato-Gesetz gekippt. In Indien sterben Menschen durch Selbstmord, da diese sich durch den Kauf des teuren Saatguts verschuldet haben und nun nicht einmal mehr in der Lage sind, die Familie zu ernähren. Sie nennen es „Armut beseitigen“?
Eine Frage: Wo haben Sie mit eigenen Augen gesehen, dass die „grüne“ Revolution etwas gebracht hat?
Die Folgen der „Grünen Revolution”
Die Monokulturen verdrängen viele alte und traditionelle Landsorten der Kleinbauern. Die Intensivierung und Mechanisierung der Landwirtschaft durch die Technologie der Grünen Revolution war von teurem Know-How abhängig. Kosten für das neue Saatgut und die dafür nötigen Bewässerungsanlagen und Chemikalien fielen an. Hinzu kam, dass die riesigen Monokulturen besonders anfällig für Krankheiten und Schädlinge waren. Daher fiel die Ernte für kleinere Betriebe trotz Hochertragssaatgut oft schlecht aus. Viele Bauern gerieten durch Kosten und Risiko in einen Schuldenkreislauf, der sie schließlich die Existenz kostete. Für sie war der Hunger vergrößert worden.
Nennen Sie das eine „bessere” Welt?
Die Netzfrauen
Aber wenn wir jetzt über Derartiges weiter schreiben, verlieren wir doch noch die Contenance.
Netzfrauen Andrea Escher und Doro Schreier im Namen aller Netzfrauen
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