Vor 10-15 Jahren erhob sich eine Welle der Privatisierung unserer Wasserversorgung und wälzt sich seither durch die ganze Welt.
Der Film führt durch die vielschichtigen Aspekte der gewaltigen Monopolmacht Veolias & Suez und deren Konsequenz für unsere Versorgung mit dem Lebenselixier Wasser, indem er im Kern den Zuschauern das Schicksal von „Eau de Paris“, die Dramatik der Trennung von den Global Playern in Frankreichs Hauptstadt Paris miterleben lässt – gestaltet als eine Art Krimi.
Die Ermittlungen verfolgen einen Fall angeblich „krimineller Veruntreuung öffentlichen Eigentums“ und den wagemutigen Versuch der Rückführung in kommunale Hand. Mit welchem Recht und welchen Argumenten haben Politiker einst die Wasserversorgung in die Hände des privaten Monopols gelegt? Wo finden sich die unumstößlichen Beweise des Missbrauchs der Monopolmacht, die selbst voreingenommene Geschworene überzeugen? Wie kann es Anne Le Strat vermeiden, in eine der hundert Fallen zu geraten, die auf dem Weg zum kommunalen „Eau de Paris“ lauern? Einem Weg, der eng von Veoliastandards und anderen Konzernbataillonen gesäumt ist.
Aus Wasser Gift
Mit einer auf Generationen angelegten Vorsorge fürs örtliche Grundwasser, der kontinuierlichen Wartung und Erneuerungen von Rohren usw. hat das alles nichts, aber auch gar nichts mehr zu tun. Im Gegenteil! Die Lebensressource Wasser wird zum Medium, aus dem das Gebräu toxischer Kredite stammt, das heute die „Bad Banks“ füllen soll – und mit dem sich die Steuerzahler der nächsten Jahrzehnte vergiften werden.
Wie private Konzerne aus Wasser Geld machen
Der Film darf jetzt weiterhin in aller Welt unzensiert „Korruption“ als Korruption bezeichnen. Nur in Frankreich musste die Aussage Jean-Luc Toulys, man habe ihm eine Million € angeboten, gestrichen werden. Dem Damoklesschwert einer unendlichen Folge von Berufungsverhandlungen, bei der ein milliardenschwerer Konzern sicher den längeren Atem gehabt hätte, sind wir damit entronnen
Wir und alle, die dazu beigetragen haben, sind dabei besonders stolz, dass unser „Film von unten“ „Water Makes Money“ in vielen, vielen hundert Veranstaltungen einen erheblich Anteil an diesem Sieg über die Wasserkonzerne hat. Das gibt Mut und Vertrauen in die Kraft der Aufklärung, die Macht der vielen Kleinen gegen die mächtigen Großen!
Eineinhalb Jahre nach der überwältigenden Premiere des Films „Water Makes Money“ in 150 Städten Europas äußerte sich der Pressechef von Veolia Wasser Deutschland, Matthias Kolbeck wie folgt:
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Warum schalten die Netzfrauen Werbung?
„Leider richte sich Veolias Klage gegen den Film nicht auch gegen die deutschen Macher. Nachdem ein französisches Rechtshilfeersuchen von den deutschen Behörden abgelehnt wurde, habe der französische Mutterkonzern die deutsche Veolia-Tochter aufgefordert, Leslie Franke und Herdolor Lorenz nach deutschem Recht zu verklagen. Veolia Deutschland habe dieses Ansinnen aber nach reiflicher Überlegung abgelehnt mit der Begründung, „Water Makes Money“ und die französische Klage gegen den Film habe dem Konzern bereits derart geschadet, sodass eine deutsche Klage diesen Schaden nur noch erhöhen könne.“
Ist das nicht ein wunderbares Kompliment?! Nicht freiwillig hat der mächtige Konzern auf eine Klage in Deutschland verzichtet. Es scheint, die Angst vor der großen Öffentlichkeit hat Veolia eines Besseren belehrt!
Bis heute haben mehr als 2 Millionen Menschen den Film gesehen. Diese Macht der Öffentlichkeit ist auch ein großes Kompliment an die vielen hundert engagierten Menschen, aktiven Gruppen und Bürgerinitiativen, die gegen die privaten Interessen der Wasserkonzerne kämpfen und „Water Makes Money“ zu ihrem Werkzeug gemacht haben. Ein kleiner Sieg der Zivilgesellschaft. Dies konnte auch der Prozess gegen den Film „Water Makes Money“ am 14. 2. 2013 im Pariser Justizpalast nicht zunichte machen.
Seit Anfang 2014 ist es entschieden: Der Konzern Veolia hat nun endgültig auf eine Berufungsverhandlung verzichtet!
Die Vorgeschichte:
Im Prozess am 14. 02. 2013 bestritt Veolia zum einen Jean-Luc Toulys Behauptung, der Konzern habe ihm eine Million Euro geboten, zum anderen ist die Verwendung des Begriffs „Korruption“ angeklagt. Nicht die im Film gezeigten Fakten werden in der Anklage bestritten, nur mit dem strafrechtlich relevanten Wort „Korruption“ hätte man es nicht benennen dürfen!
Man wolle den Film nicht verbieten, hatte der Pressechef von Veolia Wasser, Matthias Kolbeck, seit zwei Jahren stets in öffentlichen Veranstaltungen beteuert. Aber hätte Veolia den Prozess gewonnen, hätte man erfahrungsgemäß die Zensur der Filmstellen fordern können, die der Konzern als Verleumdung ansah! „Darauf werden und können wir uns nicht einlassen“, so die Macher von „Water Makes Money“. Dann ist das Verbot des Films zu befürchten. Dies war ein ernsthafter Anschlag auf die Pressefreiheit!!!
Am 28. März 2013 war vor dem Pariser Strafgerichtshof die Klage des Veolia Konzerns gegen „Water Makes Money“ in der Hauptsache abgewiesen worden. Nun verzichtete Veolia endgültig auf eine Berufungsverhandlung. Der Film darf somit weiterhin in aller Welt „Korruption“ als Korruption bezeichnen. Nur in Frankreich musste die Aussage Jean-Luc Toulys, man habe ihm eine Million € angeboten, gestrichen werden. Dem Damoklesschwert einer unendlichen Folge von Berufungsverhandlungen gegen einen milliardenschweren Konzern sind wir damit entronnen! Dieses kann als Sieg gegen einen großen Konzern gewertet werden. David gegen Goliath!
Aktuelles Projekt – Wer rettet wen?
Dazu ein paar aktuelle Zahlen: Die fünf größten US-Banken kommen heute auf umgerechnet 6,3 Billionen Euro Bilanzsumme, das sind 1,9 Billionen mehr als Mitte 2007. Auch ein anderer Hauptauslöser der Finanzkrise, der Markt für Finanzderivate – d. h. für Wetten, ist von 586 Billionen Dollar Ende 2007 auf jetzt knapp 633 Billionen Dollar angeschwollen. 2007 waren beim Handel mit dem Euro schon 97 % der Geldströme Derivate. Heute sind es knapp 98 % – nur noch 2 % bleiben für den tatsächlichen Handel mit der Währung!
Premiere des Films
Am Mittwoch, dem 11. 02. 2015 gegen 20 h wird „Wer Rettet Wen?“ in mindestens 150 europäischen Städten zur selben Zeit Premiere feiern! Alle, die geholfen haben, dass dieser Film Wirklichkeit wird, bekommen rechtzeitig eine DVD zugesandt, mit der jede/jeder seine Premiere veranstalten kann. Schließen Sie sich dem Aktionstag an, gemeinsam können wir viel bewegen! Schauen Sie hier auf diese Karte, ob in ihrer Nähe schon eine Veranstaltung fixiert ist. Hilfreiche Informationen rund um den europaweiten Aktionstag haben wir für Sie in unserem Premierenleitfaden zusammengestellt.
Nähere Informationen bekommen Sie unter: film@whos-saving-whom.org | www.wer-rettet-wen.org | Wer rettet Wen auf Facebook.
Wir wünschen Leslie Franke und Herdolor Lorenz weiterhin viel Erfolg und bedanken uns für die tolle Zusammenarbeit.
Netzfrau Doro Schreier
Privatisierung – Der große Ausverkauf
Finanzkrise: Europäische Banker lassen sich ihre Schandtaten mit Millionen versüßen