Unfassbar! – Die japanische Regierung hat angekündigt, dass TEPCO (Tokyo Electric Power Company) der Hauptsponsor für die Olympischen Spiele in Tokio 2020 wird.
TEPCOs Motto für die Spiele ist „Giving Our Olympic Athletes The Energy They Need“. – Das wird eine „strahlende“ Olympiade.
Wie die japanische Regierung in Zusammenarbeit mit dem japanischen Olympischen Komitee (JOC) und dem Internationalen Olympischen Komitee (IOC) TEPCO als Hauptsponsor benennen kann, ist uns ein Rätsel.
Mitte Januar gab Yoichi Masuzue, Gouverneur der Präfektur Tokyo, in einem Interview bekannt, er erwäge, einige der bereits 1964 für die Sommerspiele genutzten Anlagen in der Tohoku-Katastrophenregion für die Paralympics 2020 einzusetzen. In der Vergangenheit war der Gedanke, die einstige Sportanlage J-Village in Fukushima für die Olympischen Sommerspiele 2020 zu nutzen, bereits aufgegriffen worden. Die dort seit der Kraftwerkskatastrophe untergebrachten AKW-Arbeiter müssten dann den olympischen Athleten weichen.
Die radioaktive Belastung in Fukushima erreicht fast 4 Jahre nach dem schweren Atomunfall einen neuen Höchststand. Da 2020 in Tokio die Olympischen Sommerspiele stattfinden sollen, bemüht sich die japanische Regierung deshalb seit Monaten darum, die Situation in Fukushima als völlig kontrolliert darzustellen. Die japanische Hauptstadt liegt nur gute 200 Kilometer vom Katastrophengebiet entfernt.
Olympische Spiele in Tokio – TEPCO als Hauptsponsor, während 140 000 Menschen noch aus Fukushima evakuiert sind
Wie Masao Uchibori, Gouverneur der Präfektur Fukushima, gegenüber der Regierung in Tokyo mitteilte, wolle die Präfektur zu den Vorbereitungen und Nebenturnieren der Olympischen Sommerspiele 2020 beitragen.
Dies sei eine Möglichkeit, der Welt zu zeigen, wie sehr sich die Region Tohoku bereits nach dem Großbeben, dem Tsunami und den Kernschmelzen wieder erholt habe. Der Gouverneur verwies dabei auf die Möglichkeit, bereits bestehende Einrichtungen zu nutzen, ohne jedoch genauere Angaben zu den Disziplinen zu machen.
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Warum schalten die Netzfrauen Werbung?
Nach den Gesprächen mit Yoichi Msuzoe, Präfekturgouverneur von Tokyo, erklärte dieser im Rahmen einer Pressekonferenz, die Einbeziehung von Gebieten der Region Tohoku sei durchaus eine Möglichkeit. – Wie schon erwähnt – eine „strahlende“ Olympiade.
Wir zeigen Ihnen aktuelle Fotos – diese zeigen den radioaktiven Müll – und die Verantwortlichen wissen nicht, wohin damit.
Wohin mit dem radioaktiven Müll?
Schutzkleidung wird an acht Standorten am Areal in Container gefüllt. Dies erfuhr in den vergangenen sechs Monaten einen enormen Anstieg, nämlich um etwa 1000 Kubikmeter pro Monat. Allein bis Ende September 2014 sammelten sich 33 300 Kubikmeter getragener Schutzanzüge – damit könnten siebzig 25-m-Schwimmbecken gefüllt werden. Wie Sie den Fotos entnehmen können, kommt noch zusätzlich weiterer radioaktiver Müll hinzu.
Radioaktiv belastetes Wasser
Ein anderes Problem stellt der Zufluss großer Mengen Grundwasser in das Kraftwerk dar. Es vermischt sich teilweise mit dem Kühlwasser der Reaktoren und muss auf dem Gelände gespeichert werden. Experten befürchten, dass stark radioaktiv belastetes Wasser ins Meer abfließen könnte. Denn unklar ist bislang, wie weit solches Wasser bereits in den Boden unter der Anlage eingedrungen ist.
Am 25.September 2013 erregten wir Netzfrauen mit unserem Beitrag: Der gefährlichste Moment in der Geschichte der Menschheit: „Bei der Sicherung der Brennelemente im Lagerbecken der Einheit 4 in Fukushima geht es um unser aller Überleben!” „Bei der Sicherung der Brennelemente im Lagerbecken der Einheit 4 in Fukushima geht es um unser aller Überleben!” ein enormes Aufsehen. Von Panikmache war die Rede, ein Shitstorm von Atomkraftbefürwortern überflutete regelrecht unsere Homepage, doch wir gaben nicht auf. Letztendlich schafften es unsere Beiträge über Fukushima sogar in die Medien. Spätestens jetzt sollte klar sein – die Pannen am Unglücksreaktor Fukushima häufen sich. Der Betreiber TEPCO teilte mit, es seien möglicherweise vier Tonnen radioaktiv verseuchtes Wasser ausgetreten. Und was ist mit den Brennstäben? Zahlreiche Kernbrennstäbe strahlen weiterhin enorme Radioaktivität und Hitze ab und sind wahrscheinlich mit Beton und Stahl verschmolzen. Wie und wann die Brennstäbe geborgen und dann in wirklich sicheren Behältern untergebracht werden können, steht in den Sternen – TEPCO hatte dafür das Jahr 2018 angepeilt, aktuell ist aber schon von 2020 die Rede.
Nun wird bekannt, dass, nachdem die Bergung von Brennelementen an Reaktor 4 erfolgreich verlief und das dortige Abklingbecken geräumt werden konnte, Kraftwerksbetreiber TEPCO sich auch den übrigen Reaktoren zuwenden will.
Problematisch für die Stilllegungspläne ist allerdings der Umstand, dass es in mehreren Reaktoren zu Kernschmelzen gekommen ist und die Brennelemente wahrscheinlich zu einer formlosen Masse (Corium) zusammengeschmolzen sind. Die Position innerhalb der Reaktorkonstruktion auszumachen ist extrem schwierig.
TEPCO wird Hauptsponsor der Olympischen Spiele 2020 in Tokio
TEPCO, ja Sie lesen richtig, die gleiche Firma, die für die größte nuklearen Katastrophe verantwortlich ist, die für ihre Vertuschung bekannt ist – trotz der größten Vertuschung in der menschlichen Geschichte, wird Hauptsponsor. Wie die Verantwortlichen, wie das japanische Olympische Komitee (JOC) und das Internationale Olympische Komitee (IOC) das nur zulassen können – wir verstehen es nicht. Wir verstehen eh nicht, warum überhaupt die Spiele dort stattfinden sollen. Nach dem, was wir Ihnen oben aufgeführt haben, kann doch nicht wirklich ein Athlet dort teilnehmen wollen?
140 000 Menschen können nicht zurück
Fast 4 Jahre ist es her, doch die Rückkehr von 140 000 Menschen wurde immer wieder „offiziell‘ verschoben. Die Zentralregierung hat das Land in drei Zonen unterteilt: „nie wieder zurückkehren“ und „für kurze Zeit zurückkehren“ und „in Vorbereitung auf die Rückkehr „. Wessen Haus in die Kategorie „nie wieder zurückkehren“ fällt, kann sich glücklich schätzen. Denn die Radioaktivität ist immer noch hoch und so bleiben dem Eigentümer die gesundheitlichen Risiken erspart.
Noch einmal zur Erinnerung:
Der 05. Mai 2014 war ein Feiertag für das Internationale Olympische Komitee (IOC). Präsident Thomas Bach gab den Abschluss eines neuen Fernsehvertrages mit NBC bekannt. Das US-Network zahlt für die exklusiven Übertragungsrechte der Spiele von 2020 bis 2032 in den USA 7,65 Milliarden Dollar. Dazu schießt es einen Bonus von weiteren 100 Millionen ein, der für die Promotion der olympischen Idee zwischen 2015 und 2020 eingesetzt werden soll. «Diese Übereinkunft», sagte Bach, «ist eine exzellente Neuigkeit für die olympische Bewegung. Sie hilft uns, unsere finanzielle Zukunft langfristig zu sichern.»
Die Gesamtkosten der Spiele werden derzeit auf 5,6 Milliarden Euro geschätzt. Davon machen 3,4 Milliarden Euro die Baukosten für neue Stadien und Wettkampfstätten aus. Dieses Geld liegt bereits seit fünf Jahren auf einem Bankkonto der Stadt Tokio. Allein 1,1 Milliarden Euro dürfte das neue Olympiastadion kosten, das an der Stelle der Anlage von Olympia 1964 errichtet wird.
Den wirtschaftlichen Nutzen der Spiele beziffern die Organisatoren mit knapp 3 Billionen Yen (23 Milliarden Euro). Analysten sind jedoch optimistischer. So schätzt das Brokerhaus MUFG Morgan Stanley den Bruttowert des Olympia-Umsatzes auf 6 bis 8 Billionen Yen (46 – 61 Milliarden Euro). Im Schnitt erwarten Ökonomen einen Zuwachs der Wirtschaftsleistung von 0,7 bis 0,8 Prozent über sieben Jahre. Eine ähnliche Wirkung wurde zuletzt bei den Spielen 2012 in London gemessen. (…) Nach der Schätzung des IOC wird Olympia 2020 der Bauindustrie Aufträge von 475 Milliarden Yen (3,6 Milliarden Euro) bescheren, während der Immobiliensektor 152 Milliarden Yen erwarten darf. Die Stadtregierung von Tokio will 153,8 Milliarden Yen für neue Bauten und Renovierungen ausgeben. Aus unserem Beitrag: Fukushima: Kein Ende der Hiobsbotschaften in Sicht, doch die Medien schweigen
Sicherlich fragen Sie sich, wie wir auch: Warum ist dann kein Geld für die Rettung der Welt übrig? Denn Fukushima betrifft uns alle und ist überall. Lesen Sie dazu auch Ein Brief an alle jungen Athleten, die davon träumen, 2020 nach Tokio zu kommen und Die Story im Ersten: Fukushima – Unterwegs in der größten Nuklearbaustelle der Welt
Wir erhielten diese Botschaft, dass TEPCO Hauptsponsor werden soll, aus den USA. Wir haben Ihnen das frei übersetzt, denn der Autor ist genau so entsetzt wie wir.
Tokyo Olympics Announce TEPCO As Main Sponsor, While 140,000 still displaced by Fukushima
By coachbrenton Posted Monday, February 2, 2015 NATURALNEWS.COM
The Japanese Government has announced that TEPCO ( Tokyo Electric Power Company ) will be the Main Sponsor for the Tokyo 2020 Olympics. Truth is stranger than fiction, you just can’t make this stuff up.
TEPCO, thats right, the same company behind the biggest Nuclear Disaster Cover-up in human history. TEPCO’s slogan for the Games is ” Giving Our Olympic Athletes The Energy They Need “. A barrage of sarcastic jokes could be employed here if it wasn’t for the seriousness and urgency of the situation. How the Japanese Government in conjunction with the Japanese Olympic Committee ‘( JOC ) and the International Olympic Committee ( IOC ) can endorse TEPCO as the main sponsor is beyond me. I can only imagine how the people affected by the disaster must feel.
140,000 STILL DISPLACED
Lets consider this for a moment, coming up on the 4 year anniversary of the disaster, there are still 140,000 people still ‘ officially displaced ‘. The Central Government has divided the land into three zones, ‘ never to return ‘ and ‘return for short periods ‘ and ‘ in preparation for return ‘. If your house happened to fall into the ‘ never to return ‘ category, you had well and truly lucked out. Some of those families have been shuffled in and out, of as many as 10 shelters since the disaster.
2.2 BILLION FOR NEW OLYMPIC STADIUM
As the Japanese Government spends billions of dollars on the new Olympic Stadium and $385 Million on Hydrogen Fuel Cell Technology for the 2020 games, there are still 1000s of families uncertain about their future. Is it too much to ask that those people who have been displaced by the disaster should receive traditional Japanese hospitality, such as new homes and the rebuilding of communities. The government along with TEPCO should work to speed up the process of compensation. If you consider that 90% of those people who have died after the initial disaster were over the age of 65, the Government needs to be doing more to help the elderly.
HUG FESTS
The Tokyo 2020 Organizers have stated that their goal for the games is ‘ to achieve a warm n cuddly Games ‘ and statements like “Hug Fest’s between athletes like those seen in the Women’s Snowboard Competitions at Sochi – will be mandatory. All athletes regardless of sexual orientation, will hug their teammates before and after each event. For spectators, flash-mob hugging sessions are encouraged “.
I hope I’m not the only one that sees the hypocrisy here. Wouldn’t it be nice if the Japanese Government showed the 140,000 ‘ officially displaced ‘people the same hospitality offered to the visiting Athletes. Prime Minister Shinzo Abe has publicly stated on numerous occasions that the unique Japanese cultural sense of ‘ omotenashi ‘ was a major factor in winning the bid for the 2020 Games. Lets not forget that the 140,000 ‘ officially displaced ‘ are Japanese.
Unfortunately I see this as another sign of the degeneration of society. When you have all charges against TEPCO Officials dropped, when you have the Government spending billions on simulated pre-determined outcome sporting events, when you have the Japanese Mafia in charge of the Fukushima clean up process, when you have homeless Japanese being recruited to work in the clean up of nuclear material, when you have Tokyo officials claiming that ‘ radiation doesn’t affect people who smile ‘ and that ‘ Fukushima residents should be thankful, because now they are world famous ‘ then we are living in a society that has had our moral compass sucked into a black hole.
Read more: German TV station “Das Erste” reveals: Fukushima – Visiting the biggest nuclear building site on Earth and A Letter to All Young Athletes Who Dream of Coming to Tokyo in 2020- Some Facts You Should Know About Fukushima
Netzfrau Doro Schreier
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