In Ghana zog eine Gruppe von Bürgerrechtlern, die Food Sovereignty Ghana (FSG), vor Gericht, um das National Biosafety Committee und das Landwirtschaftsministerium davon abzuhalten, genetisch modifizierte Kuherbsen und Reis freizugeben und zu kommerzialisieren.
Die Gruppe argumentiert in der Klageschrift, dass die Behörden die Vorschriften im Hauptteil des „Biosafety Acts” (Gesetz für biologische Sicherheit) nicht befolgt hätten. Ghana ist eines der wenigen Länder, die die Einführung von genetisch modifizierten Lebensmitteln genehmigen und genau diese Politik wird nun von FSG in Frage gestellt.
Feldstudien über genetische modifizierten Reis und Kuherbsen werden derzeit in den nördlichen Provinzen durchgeführt.
„Wir bemühen uns jetzt um eine einstweilige Verfügung/Unterlassungsklage gegen die Kommerzialisierung von nicht nur GV-Reis und -Kuherbsen, sondern von ALLEN GV-Ertragspflanzen, bis die nationale Behörde für Biosicherheit zurechtgewiesen wurde“,
sagte Sprecher George Tetteh Wayo in einem Statement von FSG.
Das betroffene Gesetz sagt klar: Nur eine Behörde kann die kommerzielle Freigabe von genetisch modifizierten Lebensmitteln genehmigen. In dem Statement wurde weiter drauf hingewiesen, dass Ghana das Cartagena-Protokoll über Biosicherheit unterschrieben hat, das von seinen Unterfertigern verlangt, dass sie die Öffentlichkeit in Hinblick auf Transfer, Umgang mit und Einsatz von lebenden modifizierten Organismen sensibilisieren.
INFOBOX
Unter dem Dach der Biodiversitätskonvention wurde im Jahr 2000 das Cartagena-Protokoll über biologische Sicherheit verabschiedet, das im September 2003 in Kraft trat. Das Protokoll regelt den grenzüberschreitenden Handel mit GVO. Dabei hat der Schutz von Gesundheit und Umwelt Vorrang vor wirtschaftspolitischen Erwägungen. Das Cartagena-Protokoll gibt Vertragsstaaten das Recht, auch ohne Vorliegen endgültiger Beweise zu den möglichen Gefahren für Gesundheit und Umwelt, Auflagen oder Verbote für die Einfuhr von GVO zu verhängen und verankert somit das Vorsorgeprinzip. Mehr Informationen finden Sie hier Biologische Sicherheit: Schutz vor Risiken der Gentechnik
Siehe auch: Ghana Biosafety Gesetz
Das Abkommen verpflichtet die Vertragspartner dazu, die Öffentlichkeit in Fragen der Biosicherheit zu befragen.
„Wir halten die Position aufrecht, dass keine dieser Vorschriften respektiert wurde, und wir empfinden die Situation der Gesetzlosigkeit rund um die Einführung von genetisch modifizierten Organismen äußerst alarmierend, zumal es sich bei Biosicherheit um eine Frage von Leben und Tod handelt”, sagte die Gruppe.
„Der betrügerischste Aspekt an der ganzen Geschichte ist die Tatsache, dass, trotz der abscheulichen Verstöße gegen das Gesetz für Biosicherheit, die Wissenschaftler, die hinter diesen gefährlichen Experimenten stehen, die Öffentlichkeit darüber „informieren”, dass alles streng gesetzeskonform abläuft”, fügten sie hinzu.
Die Gruppe bedrängt die Ghanaer, sich für die Angelegenheit zu interessieren und dieses durch eine juristische Verfolgung des Falles zu bekunden.
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Als genetische Modifikation bezeichnet man Techniken, die eingesetzt werden, um die genetische Zusammensetzung eines Organismus zu verändern, indem man bestimmte nützliche Gene hinzufügt/austauscht.
Diese nützlichen Gene könnten Pflanzen ertragreicher oder verseuchen und dürreresistenter machen.
2008 haben sich Burkina Faso und Ägypten Südafrika angeschlossen und pflanzen seither kommerzielle Biotech-Ertragspflanzen an. Diese drei Nationen sind soweit die einzigen, die kommerziell produzieren.
Weniger als zehn Staaten sind in öffentlich nicht zugängliche Feldversuche involviert, das schließt Burkina Faso, Kenia, Südafrika, Uganda, Nigeria und Malawi mit ein, während 14 weitere unter geschlossenen Laborbedingungen testen.
Manche Aktivisten schätzen genetisch veränderte Lebensmittel als Gesundheitsrisko ein, als Bedrohung für die wirtschaftliche und Lebensmittelsouveränität sowie für die nationale Sicherheit. In Afrika werden gewöhnlich Fragen dahingehend gestellt, was mit der neu eingeführten DNA eigentlich passiert, nachdem sie von Menschen verzehrt worden ist.
INFOBOX
Die Cowpea oder „Niebe” ist „eine der ältesten Kulturen der Welt”. Sie wird auch Schwarzaugenbohne oder Kuherbse genannt und ist eine in Afrika sehr verbreitete Bohnenart. Wegen ihres hohen Nährwerts ist sie ein erstklassiger Bestandteil im Kampf gegen Hunger und Unterernährung sowie für die Entwicklung der Viehzucht. Sie wird sogar von Wissenschaftlern als Astronautennahrung untersucht.
Wahrscheinlich stammt diese Bohne aus Afrika, Äthiopien oder Westafrika – die Forscher sind sich in diesem Punkt nicht einig – und gehört zur Familie der Vigna unguiculata. Es ist eine Pflanze, die bezüglich der Bodenqualität nicht wählerisch ist, die Wärme und Licht braucht und die Fähigkeit hat, sehr schnell zu wachsen. Die Niebe ist die wichtigste Hülsenfrucht von Schwarzafrika. Sie wird hauptsächlich in Westafrika angebaut, das einen Anteil von fast zwei Dritteln der Weltproduktion erreicht, vor allem in Niger, Nigeria, Mali, Burkina Faso, Ghana und Senegal, aber auch ein wenig in Ostafrika, Äthiopien, Tansania und Uganda.
Bereits 2010 hieß es in einem Artikel, dass Forscher auch über die Zukunft der „transgenen Cowpea” diskutieren werden. Die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen – Food and Agriculture Organization of the United Nations – hat auch bereits diese Kuherbsen für sich entdeckt – und sie ist bereits genmanipuliert. Auf deren Homepage finden wir folgenden Beitrag – hier ein Auszug:
„Nigeria, Afrikas bevölkerungsreichstes Land, ist der weltweit größte Cowpea(Kuherbsen)-Importeur seit 2004. Das Land ist derzeit in den frühen Phasen der begrenzten Feldversuche für zwei gentechnisch veränderte Pflanzen: Bacillus thuringiensis (Bt) Augenbohnen und ernährungsphysiologisch verbesserter Maniok („BioCassava Plus“ ). (…)Productivity Improvement Project, eine internationale landwirtschaftliche Biotechnologie öffentlich-private Partnerschaft (PPP) für die Bereitstellung schädlingsresistenter Sorten Cowpea für nigerianische Bauern.“ (…). Die Monsanto Company, ein multinationales landwirtschaftliches Biotechnologie-Unternehmen, spendete das Bt-Gen zu AATF auf humanitärer Grundlage unter einer gebührenfreien Lizenz. Vollständige Information auf Englisch erhalten Sie hier:: Barrieren überwinden, um landwirtschaftlichen Biotechnologie-Projekten zu vertrauen – eine Fallstudie von Bt cowpea in Nigeria – Mehr Infos zur Food and Agriculture Organization of the United Nations erhalten Sie hier: Die Vereinten Nationen (UNO) und die unselige Allianz
Hier ein Patent – auch wenn nicht Monsanto drauf steht, ist Monsanto drin:
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, wobei die Leguminose ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus Sojabohne, Bohne, Kuherbse und Erdnuss.
Aus dem Patent: „Nach der Zeit der Induktion der Mehrfachsprossung sollten die Embryonalachsen in ein weiteres Kulturmedium überführt werden, das das Mittel enthält, das die Selektion der transformierten Zellen fördert. Wie beim Beschießungsvorgang wird das Selektionsmittel gemäß dem Endziel des Verfahrens ausgewählt. Im Falle transgener Pflanzen, die mit Genen transformiert wurden, die Herbizidresistenz verleihen, ist das Selektionsmittel das Herbizid, gegen das die Pflanze Resistenz entwickelt haben sollte. Zu den Beispielen für Herbizide, die beim erfindungsgemäßen Verfahren besonders brauchbar sind, zählen das Herbizid Glyphosat (vertrieben durch Monsanto Company und bezeichnet als „Round Up“) und die aus der Familie der Imidazolinone ausgewählten Herbizide wie etwa Imazapyr (vertrieben durch American Cyanamide Company). Während des Schritts zur Selektion der transformierten Zellen wird ein Molekül, das sich in der Apikalmeristemregion von Leguminosen-Embryonen anreichert, wie beispielsweise die vorstehend erwähnten Herbizide, durch das Gefäßsystem der Embryonalachse transportiert und reichert sich dann in der Apikalmeristemregion an. Auf diese Weise kann die Selektion der Zellen ohne schädliche Wirkungen auf die Embryonalachse durchgeführt werden.“ Vollständige Informationen zu dem Patent finden Sie hier: Herstellung von transgenen leguminosen, die exogene sna enthalten
Wir haben den Beitrag aus Ghana erhalten und für Sie übersetzt und mit Zusatzinformationen versehen. Nachfolgend das Original.Wir wünschen der Food Sovereignty Ghana viel Glück.
Pressure group sues ‘lawless’ Ghana authorities over genetically modified foods
11 FEB 2015 13:38 XINHUA. http://mgafrica.com/
A GHANAIAN civil society group, Food Sovereignty Ghana (FSG), has moved to court in Accra seeking to have the country’s National Biosafety Committee and the agriculture ministry prevented from releasing and commercialising genetically modified cowpeas and rice.
The group in its suit at the high court argues that the authorities have not complied with the provisions of the main Biosafety Act.
Ghana is one of the few African countries that have allowed the introduction of GM foods, which are governed by the policy the FSG is questioning.
Field trials of modified rice and cowpeas in the southern Ashanti province, and of cotton in three northern provinces, are underway.
“We are not only calling for an injunction on the commercialisation of GM rice and Bt-cowpeas but on all GM crops until the National Biosafety Authority is in place,” FSG spokesperson George Tetteh Wayo said in a statement.
The Act in question says only such an Authority can authorise the commercial release of the genetically modified foods in Ghana.
The West African country is a signatory to the Cartagena Protocol on Biosafety which in part requires parties to promote public awareness and education regarding the safe transfer, handling and use of living modified organisms, the statement said.
The agreement also requires parties to consult the public on decisions regarding food biosafety.
“We maintain that none of these provisions are being respected and we find the situation of lawlessness surrounding the imposition of Genetically Modified Organisms on Ghanaians most alarming as biosafety is a matter of life and death,” the group said.
“The most fraudulent aspect of this is the fact that in spite of the flagrant infringement of the Biosafety Act, the scientists behind these dangerous experiments keep informing the public that everything is being done in accordance with the law,” it added.
The group is urging Ghanaians to take an interest in the matter and back it in prosecuting the case.
Genetic modification refers to techniques used to manipulate the genetic composition of an organism by adding specific useful genes.
These useful genes could make crops high-yielding, disease resistant or drought-resistant.
In 2008, Burkina Faso and Egypt joined South Africa and started growing commercial biotech crops. Today, these three nations are the only ones in commercial production.
There are less than 10 countries involved in confined field testing, including Burkina Faso, Egypt, Kenya, South Africa, Uganda, Nigeria and Malawi – while only 14 others are doing contained research.
Some activists in Ghana deem genetically manipulated foods as a health hazard and a threat to economic and food sovereignty and national security.
Questions about GM foods in Africa are ordinarily raised over the fate of the newly inserted DNA after it has been consumed by humans.
Netzfrau Doro Schreier – Übersetzung von Klaus
Wir brauchen keine GVO, um die Welt zu ernähren
KENIA VERBIETET ALLE GENMANIPULIERTEN LEBENSMITTEL- PER SOFORT!