Mineralwasser – Nestlé, Danone, Coca-Cola und Pepsi beherrschen Weltmarkt

Wasser2Wasser bleibt heiß begehrt – besonders in Schwellenländern. Welche Anbieter den Durst löschen:

Heute beherrschen eine Reihe multinationaler Konzerne die globalen Wassermärkte, angefangen bei der Produktion der nötigen Anlagen für die Wasserproduktion über Abfüllanlagen für Flaschenwasser bis hin zu privaten Wasserversorgern und Großhändlern.

Die Wasserreserven werden knapp. Zwar bedeckt das kostbare Nass rund 70 Prozent der Erdoberfläche. Als potenzielles Trinkwasser sind aber nur 0,3 Prozent aller Vorkommen nutzbar. Die zunehmende Verschmutzung der Gewässer – insbesondere in den Schwellenländern – verringert die Ressourcen weiter

Nutznießer sind die großen Abfüller wie Nestlé, Danone oder Pepsico. Mit Marken wie Wahaha (Danone), Pureza Vital (Nestlé) oder Aquafina (Pepsico) bringen die Getränkeriesen ihre Durstlöscher an den Verbraucher.

Abgefülltes Wasser ist ein riesiges Geschäft. Dort tummeln sich Giganten wie Nestlé, Coca Cola, Pepsi und Danone. Sie besitzen viele der besten Trinkwasserquellen der Welt. Für Quellwasser aus einer seiner Quellen in Colorado bezahlt Nestlé etwa 2 Cent für 4 l, um dann beim Verkauf rund $ 10 zu erzielen.

Wasser ist zu einem Handelsgut verkommen, mit welchem sich viel Geld verdienen lässt.

Das Recht auf Wasser ist ein Menschenrecht! Doch Nestlé-Verwaltungsratschef Peter Brabeck macht kein Geheimnis daraus, dass Wasser in seinen Augen kein öffentliches Gut sein sollte, sondern auch einen Marktwert wie jedes andere Lebensmittel benötige.

In Algerien erwarb Nestlé die Wassernutzungsrechte und lässt die Fabriken bewachen und einzäunen. In Pakistan das Gleiche. In diesen Ländern wird das Wasser angezapft und für viel Geld in Plastikflaschen verkauft, während die Bevölkerung keinen Zugang mehr zu diesem Wasser hat.

Nestlé füllt Millionen Liter des kanadischen Wassers ab und zahlt nichts dafür

Der Preis für einen Liter Mineralwasser ist in British Columbia oft höher als der von einem Liter Benzin. Trotzdem beträgt der Preis, den das weltweit größte Unternehmen für Mineralwasser dafür zahlt, dass es 265 Millionen Liter Frischwasser pro Jahr aus einer Quelle im Fraser Valley entnimmt, nicht einen Cent. Auf Grund des Fehlens einer Grundwasserregulierung in B.C. ist Nestlé Waters Canada – ein Geschäftsbereich der in der Schweiz ansässigen Multi-Milliarden-Dollar schweren Nestlé-Gruppe, dem weltweit größten Lebensmittelkonzern – nicht dazu verpflichtet, die Millionen Liter Wasser, die sie in Hope entnehmen und dann in West-Kanada verkaufen, zu messen, zu melden, oder auch nur einen Cent dafür zu bezahlen. Nach Angaben des Landesministeriums für Umwelt ist „B.C . die einzige Gerichtsbarkeit in Kanada, in der die Grundwassernutzung nicht reglementiert ist. „Die Provinz lizensiert kein Grundwasser, verlangt keine Gebühren für die Grundwasserentnahme und verfolgt auch nicht, wie viel Wasser aus den Quellen von den Unternehmen abgefüllt wird“, sagte ein Sprecher des Umweltministeriums in einer E-Mail an The Province. Dies ist nicht neu. Kritiker fordern seit Jahren eine Änderung und sagen, der Mangel an der Grundwasserregulierung ist lediglich ein veraltetes Beispiel aus dem jahrhundertealten Wassergesetz. Lesen Sie dazu:  Nestlé fuellt Millionen Liter des kanadischen Wassers ab und zahlt nichts dafuer

Der Schweizer Nahrungsmittelkonzern Nestlé baut seine Aktivitäten in Äthiopien aus

Die Waadtländer setzen dabei auf eine Partnerschaft mit einem lokalen Anbieter, schreibt die Handelszeitung.ch. Nestlé eröffnet eine Abfüllanlage in Äthiopien. Die lokale Produktion soll den Zugang zum äthiopischen Markt mit seinen über 90 Millionen Einwohnern erleichtern. Dazu arbeitet das Waadtländer Unternehmen mit dem äthiopischen Produzenten Great Abyssinia zusammen, dem größten Mineralwasserproduzenten des Landes.

Äthiopien, da war doch was? Der  «Nahrungsmulti verklagt Hungerstaat» hieß es 2002 in der Presse.

2002 verlangte Nestlé von Äthiopien eine Entschädigung von 5,8 Millionen Dollar, weil die frühere Militärregierung 1975 eines seiner Unternehmen verstaatlicht hatte. Die äthiopische Regierung soll sich daraufhin bereit erklärt haben, 1,5 Millionen Dollar an Nestlé zu zahlen. Aus Image­gründen versprach Nestlé, das Geld für wohltätige Zwecke zu spenden. Als der Dokumentarfilmer von  «Bottled Life», Journalist Res Gehriger, sich die Pump­anlage in Äthiopien dann anschaute, war sie in schlechtem Zustand. Er erfuhr vor Ort, dass sich Nestlé stillschweigend aus dem Projekt zurückgezogen hat, schon 2005. Peter Brabeck trat aber noch 2007 vor die Kamera und behauptete, Nestlé ginge es im Flüchtlingslager um ein langfristiges Projekt.

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Great Abyssiniain Äthiopien ist seit über zehn Jahren im Geschäft und produziert täglich 400 000 Halbliterflaschen Wasser.

„Es gibt eine wachsende Nachfrage nach qualitativ hochwertigem Mineralwasser in Äthiopien, und wir sind zuversichtlich, dass die Dasini dem wachsenden Bedürfnis der Verbraucher entspricht”, so Misikir. Die Combo-line „hat die Kapazität auf 36 000 Flaschen pro Stunde zu füllen”, sagt Misikir Mulugeta, Brand Manager bei Coca Cola für Äthiopien. Also auch Coca Cola ist da und zapft das Wasser aus drei Bohrlöchern ab.

Mineralwasser – Nestlé, Danone, Coca-Cola und Pepsi

Nestlé hat gut lachen, denn sechs Milliarden Euro verdienen die Schweizer mit ihren weltweit 73 Wassermarken. Die bekannteste heißt „Pure Life” und wird vor allem in Entwicklungs- und Schwellenländern verkauft.

Doch Nestlé ist nicht der alleinige Herrscher über Wasser. Vier Handels-Konzerne dominieren den globalen Markt für Flaschenwasser!

Das intensive Marketing globaler Getränke- und Lebensmittelkonzerne beschränkt sich durch eine immer stärkere Marktkonzentration auf inzwischen vier multinationale Konzerne.

Nestlé (z.B. Vittel, Pure Life) und Danone (z.B. Evian) konzentrierten sich lange auf Europa und die USA. Doch gerade in den letzten Jahren wurden diese beiden Konzerne auch in Asien und Lateinamerika zu den weltweiten Marktführern.

Coca-Cola (z.B.Apollinaris,Dasani, Vitamin Water) und Pepsi (z.B. Aquafina) besitzen besonders in den USA hohe Marktanteile und bemühen sich, auf den internationalen Märkten zu Nestlé und Danone aufzuschließen.

Coca-Cola verkauft Leitungswasser

2004 musste der Getränkehersteller, der das Geheimnis seiner braunen Brause mit so großem Aufwand vor Nachahmern schützt, mit einem höchst peinlichen Geständnis an die Öffentlichkeit gehen. Das Mineralwasser Dasani, das pro halbem Liter für 95 Pence (etwa 1,43 Euro) verkauft wird, ist einfaches Leitungswasser aus Sidcup.

Seitdem ergießt sich ein Schwall von Häme über Coca-Cola. „It’s the real thing…Coke’s tap water from Sidcup“, titelte die „Times“. Der „Independent“ verglich den Dasani-Flaschenpreis mit dem Preis für einen halben Liter Leitungswasser in Sidcup: 0,03 Pence.

Doch damit nicht genug. Der Versuch des Konzerns, den Flaschenpreis mit der Veredelung des Wassers zu rechtfertigen, ging ebenfalls gründlich daneben. In der Presse-Erklärung und auf der firmeneigenen Website hieß es es nämlich, das Dasani-Wasser habe einen „ausgeklügelten Reinigungsprozess“ durchlaufen. Daraufhin meldeten sich sofort die örtlichen Wasserwerke mit feinem englischen Humor zu Wort: „Wir denken nicht, dass es irgendwelche Unreinheiten im Leitungswasser gibt“, sagte Barry Clarke, Sprecher von Water UK, „dass das Wasser sauber ist, ist auch die Meinung der amtlichen Prüfer, die etwa drei Millionen Stichproben pro Jahr machen“.

In Deutschland verkauft Coca-Cola das Tafelwasser Bonaqua. Auch hier kommt der Grundstoff, also 99,9 Prozent von den örtlichen Wasserwerken der Abfüllbetriebe. Da der Begriff Tafelwasser in Deutschland eine solche Herstellungsweise zulässt, kommt der Getränkehersteller auch nicht in Konflikt mit dem Gesetz.

Wasser ist nicht gleich Wasser – Mineral-, Tafel-, und Leitungswasser

Was Nestlé und Danone noch nicht an sich gerissen haben, wird nun von Coca-Cola und Pepsi übernommen.

In den nächsten Jahren dürften die Umsätze von Flaschenwasser weiter stark wachsen. Behilflich dürfte zum einen die Vermarktung der Flaschenwasser sein, aber auch die zunehmenden Verunreinigungen des Trinkwassers oder einfach die Aufkäufe von Wasserquellen.

Um die Marktmacht zu stärken, werden gezielt einheimische Konkurrenten aufgekauft. Der Marktführer Nestlé und der französische Konkurrenzkonzern Danone investierten vor allem in Asien große Summen für den Kauf von lokalen Flaschenwasseranbietern in bevölkerungsreichen und wirtschaftlich aufstrebenden Ländern wie Indonesien und China. Die vier großen Anbieter Nestlé, Danone, Coca-Cola und Pepsi teilen ein Drittel des globalen Flaschenwassermarktes unter sich auf, der Rest ist auf Hunderte, oft sehr kleine Firmen verteilt, von denen viele der Konkurrenz der großen Vier nicht standhalten werden.

Sauberes Wasser für über 1 Mrd. Menschen keine Selbstverständlichkeit

Nach Schätzungen des UN-Entwicklungsprogramms besitzen weltweit über 1 Mrd. Menschen keinen Zugang zu gesundem Trinkwasser. Die UN will die Zahl der Menschen ohne Zugang zu sauberem Wasser bis 2015 halbieren. Allerdings führen die Privatisierung der Wasserversorgung und der Siegeszug des Flaschenwassers dazu, dass Wasser für die Armen immer unerschwinglicher wird. Die UN betrachtet das Recht auf Wasser nur als „Menschenrecht der 3. Generation“, u. a. weil zahlreiche globale Konzerne auf eine verstärkte Privatisierung im Wasserbereich drängen.

Und hinzu kommt, dass der steigende Konsum von Flaschenwasser nicht nur zu wachsenden Bergen leerer Plastikflaschen führt, sondern auch über 1,39 l Wasser verbraucht, um 1,0 l Flaschenwasser abzufüllen. Vom Energiebedarf und Treibhausgasemissionen für die Produktion der Flaschen und dem Transport zum Händler ganz zu schweigen.

Das Recht auf Wasser ist ein Menschenrecht und gehört nicht in die Hände von nur einigen wenigen multinationalen Konzernen.

Hormonstörende Chemikalie

Von den 24 520 suspekten Chemikalien, die bereits in Flaschenwasser gefunden wurden, zeigte eine besonders konsistente antagonistische Wirkungen auf Androgen- und Östrogen-Hormonsysteme, nämlich Di(2-ethyhexyl)Furumat (DEHF).

Endokrine Disruptoren sind Chemikalien, die auf vielfache Weise mit dem Hormonsystem wechselwirken; Sie können bösartige Tumore erzeugen, Geburtsdefekte, Herzkranzgefäßerkrankungen, Stoffwechselstörungen und wie zuvor erwähnt noch andere Entwicklungsstörungen, des weiteren Diabetes Typ I und II. Lesen Sie dazu unserem Beitrag Deutsche Forscher ermitteln: Potenziell tödliches Mineralwasser, gefährliche Chemikalien in 18 Marken gefunden :

Doch hierfür hat Nestlé bereits eine eigene Sparte, die von den Krankheiten der Menschen profitiert: Es gibt von Nestlé einen Bereich, der sich  Nestlé Nutrition nennt.  Hier sind die Bereiche Schwangerschaft & Neonatologie, Kindheit (Kleinkindernährung, Wachstum & kognitive Entwicklung, Beikost, Immunfunktion & Probiotika), Allergien & Immunität (Immunfunktion & Probiotika, Allergie-Management, Nahrungsmittel-Allergie, Toleranzinduktion). Der Umsatz 2012  beträgt 7,9 Milliarden CHF. Lesen Sie dazu Frankensteins Küche- Nestlé nimmt als Zutat menschliche Stammzellen

Lobbyverflechtungen in der EFSA

Das International Life Sciences Institute (ILSI) ist eine einflussreiche Lobbyorganisation im Lebensmittelbereich.
Finanziert wird sie weitgehend durch Unternehmen der Lebensmittel-, Chemie- und Gentechnikindustrie, wie Coca-Cola, Nestlé und Monsanto. Sie geriet wegen ihrer Industrienähe und der Verflechtungen mit staatlichen Aufsichtsbehörden in die Kritik. Beispiel: ILSI Health and Environmental Sciences Institute – Sponsoring :

Auch Nestlé ist dabei. Es gibt nicht nur Ilsi in Europa, sondern auch in Nordamerika, Argentinien, Brasilien, Mexiko, Nordafrika, in der Golfregion, in Südafrika,  fast überall auf der Welt und nicht nur für Nahrungsmittel, sondern auch Chemie- und Pharmabranche. S. Lobbyverflechtungen in der EFSA 

Nestlé Werbung: So lautete der Slogan seit 2003 „Good food. Good life.” und seit 2013 „Unsere Vielfalt für Ihren Erfolg!”

Es gibt fast nichts, bei dem Nestlé nicht mitmischt und es müsste heißen „Unsere Vielfalt, unser Gewinn”. Wo Nestlé ist, sind auch die anderen Konzerne nicht weit. 

Netzfrau Doro Schreier

Zusätzliche Informationen erhalten Sie auch in den folgenden Beiträgen:

Coca Cola wird grün – Was Sie wissen sollten!

World Water Week -2500 Personen werden eine Woche lang über das Wasser der Welt sprechen. Sponsoren WWF, Nestlé und PepsiCo

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