Derzeit läuft ein Produktrückruf von ganz erheblichem Ausmaß, von dem Endverbraucher jedoch kaum etwas mitbekommen. Es geht um Cornflakes des deutschen Lieferanten / Herstellers Hahne Mühlenwerke GmbH & Co. KG, die einer RASFF-Warnung zufolge ganz erheblich mit Deoxynivalenol (DON), auch bekannt als Vomitoxin, einem Mykotoxin (Schimmelpilzgift), belastet sind.
Verbraucher – insbesondere Kinder – sollten vorhandene Packungen auf keinen Fall verzehren und können diese gegen Kaufpreiserstattung in jeder Filiale zurückgeben.
Hahne hat sich auf die Herstellung und den Vertrieb von Cerealien spezialisiert. Das Sortiment setzt sich aus mehr als 250 verschiedenen Getreideprodukten zusammen. Es beinhaltet klassische Cornflakes ebenso wie Schokoflakes, Müsli und eine Reihe von Artikeln in Bio-Qualität.
RÜCKRUF wegen Überschreitung des Grenzwertes für Fusarientoxin Deoxynivalenol (DON)
Die Hahne Mühlenwerke informieren:
Deutschland: Verkauft wurden die betroffenen Packungen über tegut-Märkte sowie EDEKA Rhein-Ruhr
Im Rahmen von Kontroll- und Qualitätssicherungsmaßnahmen wurde für unsere Produkte: HAHNE Cornflakes 0 % Zucker 375g Charge: L14-05199, MHD: 19.12.105 eine erhebliche Überschreitung des Grenzwertes für Fusarientoxin Deoxynivalenol (DON) festgestellt.
Wir haben sofort alle erforderlichen Maßnahmen in die Wege geleitet und das Produkt zurückgerufen. Im Falle des Verzehrs, insbesondere durch Kinder, Veganer, Schwangere und ältere Menschen ist eine gesundheitliche Beeinträchtigung bzw. Gefährdung nicht ausgeschlossen.
Wir empfehlen Verbrauchern, die oben stehenden Produkte nicht zu verzehren und an die verkaufende Filiale zurückzugeben oder zu Hause zu entsorgen. Für weitere Fragen steht unter der Rufnummer +49 (0)69 / 2 38 09 11 eine Verbraucherhotline zur Verfügung.
Die Sicherheit unserer Kunden steht für uns an erster Stelle. Im Rahmen vorsorglicher weiterer Kontrollen haben wir uns davon überzeugt, dass alle unsere nicht genannten Produkte sicher sind und den Qualitätsansprüchen der C. Hahne Mühlenwerke entsprechen.
Fusarientoxine: Zearalenon mit Metaboliten und Deoxynivalenol
Fusarientoxine werden von Schimmelpilzen der Gattung Fusarium gebildet. Diese befallen überwiegend lebende Pflanzen und gehören deshalb zu den typischen Feldpilzen. Allerdings können sie sich auch unter günstigen Bedingungen bei der Lagerung ausbreiten.
Mykotoxine sind von Schimmelpilzen gebildete Stoffwechselprodukte, die auf Grund ihrer Giftigkeit (Toxizität) in Lebens- und Futtermitteln unerwünscht sind. Sie sind für Menschen selten akut gesundheitsschädigend, können jedoch krebserregend und erbgutschädigend wirken. Mykotoxine unterliegen daher strengen Höchstwertregelungen.
Fumonisine stehen unter dem Verdacht, Speiseröhren- und Leberkrebs auszulösen.
Europaweit sind Produkte in Belgien, in den Niederlanden, in Bosnien, Frankreich, Griechenland, Kroatien, Rumänien und Schweden betroffen
Bezeichnung | Charge | MHD | Verkauf via | Land |
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1913 Golden Bridge Cornflakes 12 x 500 g | L14-05240 | 21.12.2015 | Aldi | Belgien |
Winny Cornflakes 16×375 g | L14-05244 | 21.12.2015 | Bloc/Forlog | Belgien |
365 Cornflakes 10x750g Fs | L14-05261 | 21.12.2015 | Delhaize | Belgien |
365 Cornflakes 10x750g Fs | L14-05262 | 21.12.2015 | Delhaize | Belgien |
K-Plus Cornflakes 10x1kg Btl. | L14-05290 | 25.12.2015 | Konzum | Bosnien |
K-Plus Cornflakes 20x250g Fs | L14-05281 | 25.12.2015 | Konzum | Bosnien |
Rial Cornflakes 10x1kg Btl. | L14-05289 | 25.12.2015 | Konzum | Bosnien |
HAHNE Cornflakes 0 % Zucker 10x375g Fs | L14-05199 | 19.12.2015 | Edeka Rhein-Ruhr | Deutschland |
HAHNE Cornflakes 0 % Zucker 10x375g Fs | L14-05199 | 19.12.2015 | tegut | Deutschland |
HAHNE Cornflakes 10x1kg Btl. | L14-05243 | 21.12.2015 | Restaurant | Frankreich |
Winny Cornflakes 16×375 g | L14-05244 | 21.12.2015 | ETS Segurel | Frankreich |
Cornflakes 5kg Sack/Kt | L14-05213 | 20.12.2015 | Sevenday | Frankreich |
365 Cornflakes 10x750g Fs | L14-05261 | 21.12.2015 | Alfa Beta | Griechenland |
365 Cornflakes 10x750g Fs | L14-05262 | 21.12.2015 | Alfa Beta | Griechenland |
K-Plus Cornflakes 10x1kg Btl. | L14-05290 | 25.12.2015 | Konzum | Kroatien |
Rial Cornflakes 20x250g Fs | L14-05278 | 25.12.2015 | Konzum | Kroatien |
Rial Cornflakes 10x1kg Btl. | L14-05289 | 25.12.2015 | Konzum | Kroatien |
HAHNE Cornflakes 20x250g Fs | L14-05172 | 18.12.2015 | Plodine | Kroatien |
HAHNE Cornflakes 10 x 375 g | L14-05198 | 19.12.2015 | C1000 | Niederlande |
HAHNE Cornflakes 10 x 375 g | L14-05201 | 19.12.2015 | C1000 | Niederlande |
HAHNE Cornflakes 10 x 375 g | L14-05198 | 19.12.2015 | CIV | Niederlande |
HAHNE Cornflakes 10 x 375 g | L14-05201 | 19.12.2015 | CIV | Niederlande |
HAHNE Cornflakes 10 x 375 g | L14-05198 | 19.12.2015 | Jumbo | Niederlande |
HAHNE Cornflakes 10 x 375 g | L14-05201 | 19.12.2015 | Jumbo | Niederlande |
HAHNE Cornflakes 16x375g Btl. | L14-05288 | 25.12.2015 | Cimes | Rumänien |
Servera Cornflakes 12x500g Fs | L14-05245 | 21.11.2015 | Servera | Schweden |
Das europäische Schnellwarnsystem für Lebensmittel (RASFF) nennt unter der Notification Number – 2015.0146 nur wenige Details. Doch der veröffentlichte Wert von 1610; 1690 µg/kg – ppb – gesetzliche Höchstmengen für Deoxynivalenol liegen laut EU VO 1881/2006 für Getreideerzeugnisse bei 750 µg/kg – liegt ganz erheblich über den Grenzwerten. Für Getreideerzeugnisse zur Herstellung von Kindernahrung mit 200 µg/kg darf weitaus weniger enthalten sein.
Inzwischen häufen sich die Rückrufmeldungen diverser Unternehmen. Es scheinen doch ganz erhebliche Mengen betroffen zu sein. Informationen auch bei CleanKids – Diese Seite beschäftigt sich mit Produkt-Rückrufen
Gesetzliche Regelungen
Seit 2006 gelten in Europa einheitliche Höchstgehalte in bestimmten Lebensmitteln. Sie sind in der Kontaminanten-Höchstmengenverordnung VO(EG) 1881/2006 geregelt. Spezielle Regelungen für Mutterkorn sind in der VO(EG) 824/2000 aufgeführt.
Diese sollen einerseits den Verbraucherschutz in den EU-Mitgliedsstaaten gewährleisten, aber auch mögliche Handelshemmnisse durch unterschiedliche nationale Regelungen verhindern. Für eine EU-einheitliche amtliche Kontrolle sind Vorschriften zur Probennahme und Leistungskriterien der Untersuchungsmethoden in der VO(EG) 401/2006 festgelegt.
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Werden wiederholt Importprodukte bestimmter Herkünfte mit überhöhten Mykotoxingehalten gemeldet, können so-genannte Vorführpflichten durch Mitgliedsstaaten auf nationaler Ebene oder durch die Europäische Kommission erlassen werden. Meistens werden letztere mit Inspektionen in den Erzeugerländern kombiniert, um dortige Missstände aufzudecken und Verbesserungen vorzuschlagen. Weiterhin kann die Kommission Empfehlungen zur Prävention und Reduzierung von Mykotoxingehalten in bestimmten Produkten aussprechen mit dem Ziel, durch verbesserte Erzeugerpraktiken bereits bestehende Höchstgehalte zu senken.
Die C. Hahne Mühlenwerke haben sich seit ihrer Gründung 1848 in Europa als Familienunternehmen zu einem der führenden Hersteller von Frühstückscerealien entwickelt. HAHNE-Cerealien werden weltweit in mehr als 80 Länder exportiert.
Das traditionsreiche Familienunternehmen befindet sich mit 220 Mitarbeitern im westfälischen Bad Oeynhausen. 60 % Prozent der Produktion gehen in den Export in über 80 Länder, die im Direktkontakt betreut werden. Die Produkte – Haferflocken, Müsli, Cornflakes, Müsliriegel, etc. – findet der Verbraucher hauptsächlich unter Handelsmarken in den Regalen der Supermärkte. Nur ein kleiner Prozentsatz wird unter der Eigenmarke vermarktet.
Die zu verarbeitenden Rohstoffe wie Hafer, Weizen, Gerste, Roggen, Mais, Reis und Buchweizen kommen größtenteils aus der Region oder werden direkt aus aller Welt importiert.
Um den Umschlag von vielen Paletten Müsli oder Cornflakes täglich zu bewältigen, werden alle Getreideerzeugnisse von der Produktion ins Mühlenlager und dann ins Zentrallager transportiert. Dabei arbeiten Produktion und Lager in drei Schichten an 5 Tagen. Ca. 40 Lkw verlassen täglich das Werk, um direkt zum Kunden oder zum Containerhafen zu fahren. Quelle
INFOBOX
Die Deutschen Cerealienhersteller
im Verband der deutschen Getreideverarbeiter und StärkeherstellerDer Verband der deutschen Getreideverarbeiter und Stärkehersteller – VDGS e. V. wurde zum 1. Januar 2014 gegründet. Er entstand durch die Verschmelzung des Getreidenährmittelverbands e. V., des Fachverbands der Stärke-Industrie e. V. und des Verbands der Teigwarenhersteller und Hartweizenmühlen Deutschlands e. V.
Der VDGS repräsentiert 35 Unternehmen aus der Ernährungswirtschaft und aus dem Non-Food-Bereich. Vertreten werden Haferschäl-, Hartweizen- sowie Reismühlen, darüber hinaus Cerealien- und Teigwarenhersteller sowie die Stärkeproduzenten in Deutschland.
Der Verband der deutschen Getreideverarbeiter und Stärkehersteller nimmt die Interessen seiner Mitglieder in den Bereichen Industrie, Wirtschaftspolitik und Lebensmittelrecht gegenüber den Bundesbehörden und -organisationen in Berlin und Bonn sowie den EU-Institutionen in Brüssel wahr. Er berät die Mitgliedsunternehmen und bietet ihnen umfassenden Informationsservice in den für die Branche relevanten Bereichen. Darüber hinaus repräsentiert der Verband seine Mitglieder auch in wissenschaftlichen Arbeitskreisen und übergeordneten Verbänden in Deutschland sowie in europäischen Verbänden, wie z. B. CEEREAL (European Breakfast Cereal Association).
Vorsitz und Geschäftsführung
Rechtsanwalt Alexander Jess ist Geschäftsführer des Verbands.
Die Deutschen Cerealienhersteller stehen unter dem Vorsitz von
Dr. Stefan Geiser, Mitglied der Geschäftsleitung der Peter Kölln KGaA;stellvertretende Spartenvorsitzende sind
Carmen Borsche, Geschäftsführerin der Cereal Partners Deutschland GmbH & Co. OHG,
Dr. Markus Dreißigacker, Mitglied der Geschäftsleitung der Kellogg Deutschland GmbH.
Die Deutschen Cerealienhersteller:
1Bronnmühle GmbH, Rottenburg am Neckar – H. & J. Brüggen KG, Lübeck – Cereal Partners Deutschland GmbH, Frankfurt am Main – DE-VAU-GE Gesundkostwerk GmbH, Lüneburg – Erbacher Food Intelligence GmbH & Co. KG, Kleinheubach – C. Hahne Mühlenwerke GmbH & Co. KG, Löhne – Harries Mühle GmbH & Co. KG, Stuhr – Kellogg Deutschland GmbH, Bremen – MOLDA AG, Dahlenburg – Peter Kölln KGaA, Elmshorn 11 Nordgetreide GmbH & Co. KG, Lübeck – Weetabix GmbH, Bad Oeynhausen
Der Gesamtumsatz der europäischen Cerealienindustrie liegt über 4,5 Milliarden Euro – Mehr als 1,1 Millionen Tonnen Frühstückscerealien werden jedes Jahr in Europa hergestellt. Quelle
Frühstückscerealien, Cornflakes
Pro Kopf und Jahr werden in Deutschland rund ein Kilogramm Cornflakes und andere traditionelle Frühstückscerealien gegessen. Damit finden die Produkte mehr Anklang als Müsli, das es auf lediglich 700 Gramm bringt. Verglichen mit den Briten, die jährlich um die sechs Kilogramm „Cereals“ verputzen, liegen die Deutschen allerdings im Hintertreffen. Täglich auf den Tisch kommen Cerealien hierzulande nur in 15 Prozent aller Haushalte.
Die Cornflakes eerfanden der Arzt John Harvey Kellogg und sein Bruder William Keith Kellogg in Battle Creek im US-Bundesstaat Michigan im Jahr 1894 – durch Zufall: Gekochter Mais war versehentlich über Nacht stehen geblieben. Wegschmeißen wollten die Brüder die Masse nicht. Stattdessen drehten sie sie durch eine Walze und trockneten sie mittels Wärme zu Flocken. Die schmeckten zunächst fade und verkauften sich erst gut, als sie mit Zucker und Malz aufgepeppt wurden.
Zucker, Salz und Gerstenmalz sowie das Rösten sorgen für das Aroma
Heutzutage werden Cornflakes auf zwei verschiedene Arten hergestellt. Immer noch gebräuchlich ist das Koch- und Walzverfahren. Dazu werden die Maiskörner, häufig nach Entfernen des ölreichen Keimlings, zunächst einmal zerkleinert. Die so entstehenden Grits kocht man in großen Kesseln unter leichtem Überdruck in ein bis zwei Stunden weich. Damit sie später wie gewünscht schmecken, werden gegebenenfalls Zucker, Salz und Gerstenmalz zugegeben. Nach Walzen, Trocknen und Rösten sind die knusprigen Maisflocken fertig.
Wenn Sie Ihrem Kind oder – oder sich selbst – ein gesundes Frühstück bereiten wollen, empfehlen wir Ihnen die Bio-Varianten mit weniger als 10 Prozent Zucker. Das enthaltene Getreide stammt aus biologischem Anbau, in dem der Einsatz von Pestiziden eingeschränkt ist. Zudem sind in Bio-Kindermüslis viel weniger Zusatzstoffe erlaubt, vor allem jene, die unter dem Verdacht stehen, gesundheitsgefährdend zu wirken.
Netzfrau Doro Schreier
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