Indien macht es vor: Regierung will PET-Flaschen für Arzneimittel verbieten – Doctors urge Health Ministry to ban dangerous plastic medicine bottles

Indien2zur englischen Version Das indische Gesundheitsministerium prüft derzeit die Einführung eines Gesetzes zum Verbot von PET-Behältern als Primärverpackungen für flüssige, oral verabreichte Arzneimittel in bestimmten Anwendungsfällen. Zur Begründung schreibt das Ministerium, das Material könne „wegen endokrin aktiver Substanzen schwere Nebenwirkungen für Menschen“ haben.

Derzeit werden nach Auskunft der Deutsch-Indischen Außenhandelskammer (Düsseldorf) rund 90 Prozent der betroffenen Pharma-Verpackungen aus PET und nur rund 10 Prozent aus Glas gefertigt.

Wie Neetu Chandra Sharma am 19. Februar 2015 im „Daily Mail” berichtet, darf man den Indern gratulieren. Ab März 2015 werden dort zahlreiche Medikamente nicht mehr in PET-Flaschen auf den Markt gebracht. Die gesundheitlichen Risiken sind einfach zu hoch. Mal sehen, ob und wenn ja, wann andere Länder folgen. Hier der Artikel, den wir für Sie übersetzt haben.

Indien macht es vor: Ärzte fordern Plastikflaschenverbot für Medikamente

Ärzte haben festgestellt, dass Polyethylene Terephthalate (PET) Flaschen, die für die Aufbewahrung von Medikamenten verwendet werden, für Menschen, besonders aber für Frauen, ein gesundheitliches Risiko bedeuten können. Daher hat sich jetzt eine Gruppe von Ärzten an das Gesundheitsministerium mit der Forderung gewendet, die Verwendung von derartigen Behältern für Medizin zu verbieten.

Medikamente in PET-Flaschen können auch negative Wirkung auf Kinder, Frauen im gebärfähigen Alter und alte Menschen haben. Dabei werden insbesondere langfristige Gesundheitsrisiken befürchtet.

Das bestätigt auch Dr Seems Singhal, Assistant Professor im Fachbereich für Geburtshilfe und Gynäkologie des All India Institute of Medical Sciences (AIIMS) „PET Flaschen können langfristige negative Konsequenzen für Frauen – insbesondere im gebärfähigen Alter – und für Kinder nach sich ziehen”.

Sie sagt weiter: „Freigesetztes Bisphenol A (BPA) und Zusatzstoffe wie Di-Ethylhexyl Phthalat können sich mit den Inhalten der Flasche verbinden und zu gesundheitlichen Störungen, wie einer beeinträchtigten Immun-Entwicklung, höherer Rate an Fehlgeburten, Frühgeburten und niedrigem Geburtsgewicht führen. BPA wirkt wie künstliches Östrogen und kann zu Chromosomenveränderungen, Geburtsfehlern und Entwicklungsstörungen sowohl in der Gebärmutter als auch während der Kindheit führen“.

Singhal fügt hinzu: „Ist ein Ungeborenes derartigen künstlichen Östrogenen in der Gebärmutter ausgesetzt, kann das eine frühzeitige Pubertät nach sich ziehen und erhöht auch das Risiko, als Erwachsener an Prostata- oder Brustkrebs zu erkranken. BPA wird ebenfalls mit hyperaktiven Störungen und aggressivem Verhalten bei jungen Mädchen in Verbindung gebracht.“

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70 % aller Medikamente für Kinder und ältere Menschen werden in Indien in PET-Flaschen zur Verfügung gestellt. Die Ärzte informierten das Ministerium auch darüber, dass Terephthalic Acid (TPA), ein wesentliches chemisches Vorprodukt von PET-Behältern für die Aufbewahrung von Nahrungsmitteln und Getränken, die Wahrscheinlichkeit von Brustkrebs erhöht. (Siehe auch: Krank durch Chemikalien – Sie werden vergiftet!)

Die Experten hatten PET-Flaschen im Hinblick auf zulässige Werte von Terephthalaten, Antimony, Acetaldehyde etc. bei Lagerung bei ca. 20 Grad Celsius getestet.

Dr A.P. Dubey, Professor und Leiter der Kinderabteilung am Maulana Azad Medical College, sagt: „Nachdem die möglichen negativen Effekte dieser Giftstoffe und Chemikalien vielfältig sind, ist es an der Zeit, dass die Pharmaindustrie den Einsatz bei flüssigen Medikamenten minimiert”.

Das Ministerium gab 2014 eine Information heraus, nach der der Einsatz von PET-Flaschen mit flüssigen oder oralen Wirkstoffen für die Verwendung bei Kindern, älteren Menschen, schwangeren Frauen und Frauen im gebährfähigem Alter verboten wird. Diese Regelung wird ab März 2015 wirksam..

Wie Sie anhand des Berichts aus Indien sehen können, beschäftigt sich auch dort die Regierung mit den Schadstoffen in PET-Flaschen.

Prompt meldete sich auch gleich die Kunststoffindustrie mit diesem Wortlaut: Der europäische Verband Petcore Europe (Brüssel / Belgien) betonte in einer Stellungnahme: „Der Gesetzesentwurf wird von keinerlei anerkannten wissenschaftlichen Erkenntnissen gestützt.“ Kommt uns bekannt vor, denn erst In Januar gab die EFSA in einer Pressemitteilung bekannt, dass in der neuen Bewertung über Bisphenol A die Experten zu dem Schluss kamen, dass BPA bei der derzeitigen Verbraucher-Exposition für keine Altersgruppe ein Gesundheitsrisiko darstellt. Lesen Sie dazu: Krank durch Chemikalien – Sie werden vergiftet!

Doctors urge Health Ministry to ban dangerous plastic medicine bottles

By Neetu Chandra Sharma, 19 February 2015  dailymail.co.uk/indiahome

Doctors have found proof that Polyethylene Terephthalate (PET) bottles used for storing medicines pose a health hazard to people, especially women.

A group of doctors has reached out to the Union Health Ministry demanding a ban on storing medicines in these containers.

Also, medicines packed in PET bottles can have adverse effects on children, women of reproductive age, and the geriatric population.
Plastic bottles used to store medicine may lead to long term health risks, especially to women and children

Plastic bottles used to store medicine may lead to long term health risks, especially to women and children

Dr Seems Singhal, assistant professor, Department of Obstetrics and Gynaecology, All India Institute of Medical Sciences (AIIMS), said: “PET bottles may have long-term medical consequences for women, especially in the reproductive age group and children.”

She said: “The release of bisphenol A (BPA) and additives like di-ethylhexyl phthalate can blend with the contents and lead to health issues like impaired immune development, increased miscarriage rates, pre-term birth, and low birth weight. BPA acts as a faux-estrogen, and can cause chromosomal abnormalities, birth defects and developmental disabilities in uterus and childhood.”

Singhal added: “Exposure to these faux-estrogens in uterus can cause early onset of puberty and increase the infant’s risk of prostate or breast cancer as an adult. BPA exposure is also linked with hyperactivity disorders and aggressive behaviour in young girls.”

In India, PET bottles are used in 70 per cent pediatric and liquid geriatric formulations. Doctors told the Ministry that terephthalic acid (TPA), a major chemical precursor of PET containers used for storing food and beverages, increases chances of breast cancer.

Experts tested PET bottles for permissible levels of terephthalates, antimony, acetaldehyde etc. for storage at around 20 degrees Celsius.

Dr A.P. Dubey, professor and head of Pediatrics Department, Maulana Azad Medical College, said: “While the potential harmful effects of toxins and chemicals is manifold, it is time our pharmaceutical industry minimised use of plastic packaging for liquid formulation.”

The Ministry had in 2014 issued a notification to stop the use of PET bottles in liquid oral formulation for pediatric use, geriatric use, and for pregnant women or women of reproductive age. The ban is to come into effect by March 2015.

Netzfrau Andrea Escher

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