Stellungnahme: „Zuerst denken – dann klicken!“ – „Offener Brief an Edathy „

StellungnahmeLiebe Leser und Leserinnen,

hier unsere Stellungnahme zu der Seite „Zuerst denken – dann klicken!“,

Die Seite kritisierte unseren offenen Brief an Herrn Edathy – diese Seite beschäftigt sich normalerweise mit Hoaxes. Aus diesem Blickwinkel wurde der Brief auch gelesen. Wir bedauern es dabei sehr, dass Herr Marcel von Mimikama.at nicht ganz verstanden hat, worum es in diesem Brief geht. Es geht um Missbrauch in einer heftigen Form. Dieser Brief lädt Herrn Edathy und die Leser ein, sich vorzustellen, wie sich ein Missbrauch anfühlen kann. Aus diesem Grund haben wir hier ein Opfer zu Wort kommen lassen, um Authentizität zu gewährleisten.

An keiner Stelle suggeriert oder behauptet dieser Brief, Herr Edathy hätte ein Kind in dieser Art und Weise vergewaltigt und das behaupten die Netzfrauen auch nicht!

Marcel schreibt-

Offener Brief der Netzfrauen

„Dieser offene Brief an Herr Edathy suggeriert, dass er ein Kind missbraucht haben soll. Dem ist aber nicht so.

An dieser Stelle sei durchaus gesagt, dass diese Frau etwas erleben musste, was einfach nur furchtbar sein muss. Ich glaube, dies kann auch nur jemand wirklich nachvollziehen, der es selbst erleben musste. Dennoch, Herr Edathy hat, den vorliegenden Beweisen nach zu urteilen, gegen kein Gesetz verstoßen. Zumal: “Wann hört unsere Gesellschaft auf, wegzusehen? Wann hören unsere Richter damit auf, Menschen wie Sie, Herr Edathy, mit einer Geldstrafe zu belegen, die auf der Hitze der Tatsachen für Sie einfach nur verdampft? Wann hört unsere Gesellschaft auf zu schweigen?”

Wie soll man etwas beenden, was man nicht tut? Was diese Dame beschreibt, ist eine Vergewaltigung in einem besonders schweren Fall. KEIN (!!!) Vergewaltiger kommt mit einer Bewährungsstrafe davon. Geschweige denn mit einer Geldstrafe. Die Mindeststrafe ist zu hoch, um auf Bewährung ausgesetzt zu werden. Statistiken zeigen, dass ein Vergewaltiger im Durchschnitt 5-6 Jahre sitzt – bei einer Frau. Bei einem Kind dürfte die Strafe nochmal deutlich höher sein.“

Unsere Antwort

Dazu sei zu bemerken, dass wir genau das, was wir mit diesem offenen Brief bezwecken wollten, auch erreicht haben. Menschen, die sich nie wirklich mit der Thematik des Begriffs Missbrauch auseinander-gesetzt haben, hatten so die Möglichkeit, sich einen Eindruck davon zu verschaffen, was Missbrauch letztendlich auch bedeuten kann und bedeutet. Diese Chance haben viele genutzt.

Aber nicht nur das, wir erhielten unglaublich viele Zuschriften von Frauen und Männern, die uns zutiefst erschüttert haben. Die Flut der Zuschriften und Härte der Schilderungen haben uns begreiflich gemacht, dass hier dringend etwas geschehen muss.

Zum Schutze unserer Mitarbeiter haben wir im Moment eingestellt, die Mails alle zu lesen, weil es unfassbar belastend ist, was hinter vielen Türen passiert und folgend darauf in der Rechtsprechung. Für diese Opfer ist der Fall Edathy schier unerträglich. Diese Menschen müssen erleben, dass in einem Fall nicht gründlich ermittelt wird oder werden kann und jemand aus der Anklage entlassen wurde, der weder schuldig noch unschuldig ist. Das Verfahren wurde, wie allen bekannt ist, gegen einen Betrag von 5000.- Euro eingestellt. Ein Mensch, der sich Nackt- oder Halbnacktbilder von fremden Kindern ansieht, die er käuflich erworben hat, kommt aus einer letztendlich nicht vollständig ermittelbaren, also offenen Sache heraus. Das mag im juristischen Sinne absolut korrekt sein, im menschlichen Sinn ist es eine Farce.

Wir sind im Moment an einem weiteren Bericht zu dieser Problematik im erweiterten Sinne. Der Fall Missbrauch an Kindern ist für uns nicht ad acta gelegt. Das Verfahren von Herrn Edathy ist zwar eingestellt, aber absolut nicht zufriedenstellend gelaufen im Hinblick auf die Thematik und den Verfahrensverlauf. Man darf dabei nicht die fatale Signalwirkung vergessen, die vor allem den Opfern förmlich physisch ins Gesicht klatscht.

In diesem Sinne bedanken wir uns für die Kritik, legen aber nahe, dass dieser offene Brief hier sicherlich nicht richtig verstanden wurde und dass man sich vielleicht noch einmal damit auseinandersetzen sollte. Wir stellen uns hinter die Menschen, die oft keine Stimme haben, und versuchen auch hier wie an vielen anderen Stellen, etwas zu bewegen, was zukünftig einen anderen Umgang mit so einer Angelegenheit möglich macht.

Netzfrauen

Offener Brief an Sebastian Edathy …Opfer haben lebenslänglich

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