Alles begann mit einer Idee: Netzfrauen

Netzfrauen2 JahreAlles begann genau am 08. März 2013 mit einer Idee: Netzfrauen.

Heute, zwei Jahre später, zeigt sich, dass es wohl die beste Idee war, die wir  je hatten. 100 000 Fans auf Facebook und fast 1 Million Leser weltweit im Monat auf Netzfrauen.org.

Wir geben zu,  nicht immer sind es 1 Million, denn dieses ist themenabhängig. Manchmal haben wir Themen, die werden von unseren Leserinnen und Lesern nicht so zahlreich gelesen, macht aber nichts.

Denn als wir anfingen, über Monsanto zu berichteten, war die Resonanz auch nicht gerade hervorragend, so war es auch bei dem Thema Freihandelsabkommen, denn von Beginn an machten wir darauf aufmerksam, dass wir dieses Freihandelsabkommen nicht wollen.

Wir geben nie auf und berichten weiter. Uns interessieren keine Quoten, denn wir sind unabhängig und entscheiden aus dem Bauch heraus, was wir berichten. Das bedeutet, darüber was unseren Kindern schadet, aber auch uns, darüber berichten wir. Natürlich versuchen wir auch positive Nachrichten zu verbreiten, aber leider sind diese nur rar gesät.

Mittlerweile berichten wir über viele Themen, die in Vergessenheit geraten sind, eine Auffrischung tut da gut und schon ist es wieder in den Medien. Als wir anfingen, begannen wir unsere Recherchen bei den Medien. Wir studierten Zeitungen durch und schauten Reportagen. Heute bekommen wir Nachrichten aus aller Welt, die wir nachrecherchieren und dann Ihnen zur Verfügung stellen. Wie und wo wir das machen, dazu später mehr.

Vieles ist uns ja auch bekannt, denn wir sind ja bereits über ein halbes Jahrhundert auf der Welt, so schreiben wir auf, was wir wissen und suchen dann Quellen, die das belegen. Sie, liebe Leserinnen und Leser, erwarten ja von uns, dass alles belegt wird. Andere Medien machen das nicht, aber so sind wir, gründlich und transparent und die positive Resonanz zu unseren Infoboxen ist enorm.

Man wirft uns vor, wir seien nicht kritikfähig. Mag sein, denn wenn wir recherchieren, machen wir das in unserer Freizeit. Zwischen Beruf, Familie, Haushalt und sonstigen Aktivitäten. Obwohl, sonstige Aktivitäten können wir mittlerweile streichen. Netzfrauen ist ein Fulltimejob geworden. Wenn wir also stundenlang an einem Beitrag gearbeitet haben und wissen, dass unsere Recherchen stimmen, dann lesen wir oft Kommentare, die einen vom Glauben abfallen lassen – schlimmer noch – wir fragen uns, wo diese Leute vorher gelebt haben Und so räumen wir lieber gleich auf, denn manche Kommentare will frau nach der harten Arbeit wirklich nicht lesen, so gemein und unter der Gürtellinie sind diese. Unsere Anti-Netzfrauen kennen wir ja bereits. Uns erfreut die sorgsame Recherchen unserer Beiträge, da bleibt sicher einiges im Hirn und irgendwann werden auch diese feststellen, dass es doch gar nicht so übel, was die „alten Weiber“ da produzieren.

Wir haben über 100 000 Kommentare wöchentlich auf Facebook. Eine Menge zu lesen, doch diese Zeit haben wir nicht. Ehrlich, wir sind nur ein kleines Team. Und wenn dann solche Kommentare kommen wie, wir seien dumm, lernt erst mal richtig Deutsch u. s. w. übrigens oft von Frauen, dann fragen wir uns wirklich, ob diese Frauen es wert sind, dass wir für sie schreiben und unsere Freizeit dafür opfern. Aber zum Glück ist die Resonanz so positiv, dass wir mittlerweile in Schulen und Universitäten anerkannt sind. Das bedeutet, dass unsere Beiträge dort verwendet werden, und darüber sind wir glücklich und es spornt uns an. Wir Netzfrauen hinterlassen Spuren für die Nachwelt, es kann keiner mehr sagen, sie hätten es nicht gewusst.

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Warum schalten die Netzfrauen Werbung?

Wir begleiten Schüler bei der Arbeit, wenn diese über Konzerne schreiben, genauso Studenten bei Ihrem Master oder bei Doktorarbeiten. Das tun wir gerne. Dafür lassen wir auch gern mal unseren Haushalt stehen. Nun ja, der Staub bleib eh liegen, also ist morgen noch da. Ja, wir sind in der Tat Hausfrauen, Renterinnen und sogar Selbständige, die sich für Sie, liebe Leserinnen und Leser auf den Weg gemacht haben mit einer Idee, die sich Netzfrauen nennt. Wir werden von Männern unterstützt,  die sich mit der Zeit uns anschlossen, ob aus Spanien, Brasilien, Österreich, sogar Japan, USA u. s. w.  Wir sind Frauen, Mütter, Großmütter und Freunde, die etwas bewegen wollen.

Vieles von dem, das wir machen, sehen Sie gar nicht. Wir geben Interviews bei verschiedenen Radiosendern, helfen bei verschiedenen Reportagen und sind auch vor Ort aktiv, pflanzen Bäume in Peru, kämpfen für sauberes Wasser in Chile, für Gerechtigkeit in Brasilien und geben Informationen in Japanisch nach Fukushima, helfen bei der Bienenrettung und rufen auch in verschiedenen Ministerien an und machen Druck. Erfolge haben wir durchaus zu verzeichnen, aber darüber schreiben wir weniger. Denn für uns sind die Erfolge eher nachrangig, denn wenn ein Fall abgehakt ist, dann freuen wir uns und sind längst schon wieder bei einem neuen Fall. Es gibt ja reichlich zu tun und – ehrlich – wir haben gar keine Zeit  darüber zu berichten, denn wie gesagt, wir sind nur ein kleines Team.

Unser größter Erfolg aber war im Oktober 2013, als unsere Netzfrau Birgit in Chile um 20 Uhr vor dem Fernseher saß und die aktuellen Nachrichten auf Telesur sehen wollte – da widmete man uns Netzfrauen doch tatsächlich einen Beitrag und wir lösten daraufhin eine Demonstration in Mexiko von Müttern ausgelöst. Es ging um das Patent der Bestandteile der Muttermilch, die Nestlé besitzt.

Hier der Bericht in Telesur  zu unserem Beitrag:

Sie finden unsere Recherchen auch in den Medien in Deutschland, aber leider werden wir hier nicht genannt. Warum? Weil wir Frauen sind? Nun ja, sei’s drum, wir arbeiten weiter und decken auf.

Netzfrauen – wer wir sind

Was stellen Sie sich vor, was wir tun, wie wir arbeiten, wie wir an die Themen kommen, diese aufarbeiten und Hintergrund-Infos dazu finden?

Eine Redaktion habt ihr, wird gesagt – aha – ja, prinzipiell haben wir eine solche. Ein paar Schreibtische, Monitore, Tastaturen, Drucker, Telefone, Scanner, Faxe usw. meinen Sie, gehören auch dazu. Ja, ist unsere Antwort – höchstwahrscheinlich sind die vorhanden.

Ein großes Büro mit Grünpflanzen, einem Kaffeeautomaten (nein, keine mit Kapselbetrieb, eh klar!), einer Sitzecke für Redaktions-Sitzungen, Team-Besprechungen lauten die nächsten Zurufe. Wir antworten: Na ja – wahrscheinlich ist das meiste davon auch vorhanden.

Aber all das ist über den gesamten Globus verstreut. Die meisten der Netzfrauen kennen einander nicht einmal.

Da sitzen ein paar Dutzend Frauen an ihren PCs, in einem Eck des Schlafzimmers, in früheren Kinderzimmern, ja – sogar an Küchentischen und bei Sommerwetter im Garten unter der Laube.

Die sammeln interessante Links aus den Medien ihrer eigenen Länder und posten die in der „Redaktion“. Dort wird ein Link, den eine der Netzfrauen interessiert, aufgenommen und von ihr dann weiter recherchiert. Mit Meldungen dazu aus anderen Ländern verglichen, übersetzt und dann zu einem Artikel zusammengestellt. Samt sämtlichen Verlinkungen zu den Originalbeiträgen.

Und das lesen Sie dann auf der Homepage oder auf  Facebook – aber auch auf Google+ und Twitter..

Ja, es sind oft Fehler drin. Ja, wir alle sind nicht perfekt, machen Flüchtigkeits-, Trenn-, Interpunktions- und auch Rechtschreibfehler. Lassen mal ein Verb aus oder wechseln die Zeit.

Das alles sind grobe Verfehlungen für einen Roman, ein Essay und auch einen Artikel in einem Printmedium auf höchstem Niveau. Ja, wir wären gerne fehlerfrei und wissen, dass wir es nicht sind.

Aber uns ist wichtig, Informationen so schnell wie möglich an unsere Leserinnen heranzutragen – wir sind meist um Tage früher dran als die Zeitungen. Die übernehmen mittlerweile ja sogar (meist ungefragt) unsere Meldungen. Oder schweigen ein Thema weiter tot wie Gentechnik, Fukushima, usw.

Wer sich an unseren Artikeln nicht wegen der Thematik, sondern wegen der Fehler stößt, kann entweder zu anderen Medien wechseln oder er/sie arbeitet für uns als Lektor/Lektorin. Ehrenamtlich wie wir. Und so gut wie rund um die Uhr. Anwärter, bitte Nachrichten hinterlassen.

Erst zwei Jahre ist es her, dass wir mit unserem Blog starteten. Über 1000 Artikel später haben wir 100 000 Leserinnen und Leser verteilt über die Welt. Ja, zugegeben, ein paar weiße Flecken hat unser Globus noch, in manche Gebiete sind wir noch nicht vorgedrungen: Äthiopien oder Kongo, Guam…………….. aber die schaffen wir auch noch.

Anfangs stießen wir permanent auf Ungläubigkeit, wurden als Verschwörungstheoretikerinnen, als Unwissende in Sachthemen, als Negativbotschaftsüberbringerinnen bezeichnet – nach nur 24 Monaten schätzen unsere Recherche-Arbeit auch Medien, Fernsehanstalten beliefern uns mit Videos, Blog-Charts reihen uns weit oben hin. So schlecht kann unsere Arbeit also trotz aller Schreibfehler nicht sein.

Ja, wir sind trotz allem immer noch weit weg vom Perfektsein, uns passieren noch Fehler und wir haben noch nicht alle für die Welt relevanten Themen behandelt. Unser Aufklärungsfeldzug geht aber weiter – Ernährung und Umwelt sind die Säulen des Lebens für uns alle und stehen demzufolge immer in der ersten Reihe unserer Arbeit. Aber wir schauen auch rechts und links des Weges und nehmen ab und zu etwas zum Aufbereiten mit.

Das sind wir

Außerdem noch mit im Team Ursi Eisenmann, Andrea Escher, Jutta Klatt, Ingrid Mengeringhaus und Maria May.

Unsere Männer im Team, Peter Marth, Ernesto Ruge, Veit Stumpenhausen,  und viele weitere helfende Hände weltweit, die uns tatkräftig unterstützen.

Hier sei noch erwähnt, dass nicht alle schreiben. Zur Unterstützung gehören: Informationen sammeln, der Server muss laufen, unsere Beiträge müssen verteilt werden, Telefonate geführt und Mails geschrieben werden. Texte müssen korrigiert und übersetzt werden. Es gibt so viel neben dem Schreiben zu tun, dass wir schon langsam echt in Zeitnot geraten. Aber da wir ehrenamtlich arbeiten, finden wir keine Mitwirkende, die bereit sind, uns zu unterstützen. Unser Lohn ist der Erfolg, dass wir gelesen werden und ganz wichtig, dass wir merken, dass wir etwas bewegen. Jeder ist bei uns herzlich willkommen, leider stellen wir auch immer wieder fest, dass Frauen aktiv bei uns mitwirken wollen, wenn sie dann geschult sind, was das Schreiben, Networking u. s. w. betrifft, dann gehen diese wieder und eröffnen z. B. einen eigenen Blog, um als Person und nicht der Sache wegen bekannt zu werden. Das ärgert uns oft, aber nur kurz, denn wie Sie sehen, haben wir keine Zeit, uns groß Gedanken darüber zu machen.

Nun haben Sie einen kleinen Einblick über die Netzfrauen erhalten. Wir waren von Anfang an transparent. Wir schrieben von Anfang an, dass wir diese „Netzfrauen“ der Welt schenken. Wir schweigen nicht, wir handeln!

Zum Schluss bedanken wir uns bei allen NGOs, die uns bei der Arbeit unterstützen, denn auch das sollte nicht unerwähnt bleiben. Haben wir Fälle, die wir nicht alleine meistern können, wenden wir uns an die Organisationen und erbitten Mithilfe. Das funktioniert super.

Auch bedanken wir uns bei Moms across Amerika, denn Zen sprach für uns alle bei der diesjährigen Aktionärsversammlung von Monsanto, bei Sofía Gatica, die unermüdlich in Argentinien gegen Monsanto kämpft. Wir bedanken uns bei March Against Monsanto, mit denen wir gegen Monsanto den Kampf aufgenommen haben, bei allen Imkern, die uns helfen, Bienen zu schützen, bei allen Verbänden, die uns permanent mit Infos versorgen. Bei allen Ärzten, Forschern, Fernsehredakteuren, freien Journalisten, Dokumentarfilmern, Satirikern, Karikaturisten und bei Ihnen, liebe Leser und Leserinnen, die unsere Arbeit ermöglichen. Vielleicht haben wir den einen oder anderen vergessen zu benennen, bitte nehmt es uns nicht übel, unser Dank gilt allen – denn was eine nicht schafft – schaffen viele.

Viele fragen uns, warum wir nicht endlich Spenden annehmen. Da gibt es ein datenschutzrechtliches Problem und wir sind noch kein Verein. Wir wären ja auch gern eine Genossenschaft, aber dazu fehlen uns die finanziellen Mittel und die Leute, die mitmachen. Wir haben uns nun entschieden, ein Verein zu werden und melden uns dann mit dem Tag, wo und wann es stattfinden wird. Wir Netzfrauen trauen uns – auch wenn einige schon die 60 überschritten haben, eine eigene Organisation zu werden. Die deutsche Bürokratie macht es nicht einfach und, wie bereits erwähnt, kommen wir aus verschiedene Ländern. Wenn also dies eine Anwältin liest, die uns unterstützen möchte, einfach bei uns melden. Bei uns kann jeder mitmachen, aber bitte Zeit investieren wollen und können. Die, die wollten, hatten wir reichlich, aber beim WOLLEN blieb es dann auch.

Also packen wir es weiterhin an, gehen Sie weiterhin mit uns mit, wir garantieren Ihnen eine spannende Reise!

Doro Schreier und Lisa Natterer

Im Namen aller Netzfrauen

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