Wirtschaftlicher Gewinn oder Moral? – Deutsche Unternehmen im Ausland, Segen oder Fluch?

Moral oder höhere GewinneWas können Verbraucher mit gutem Gewissen kaufen und was nicht? Eine Entscheidung, die immer schwerer wird, denn viele Produkte entstehen mit Kinderarbeit, Niedriglöhnen und Umweltzerstörung. Während in Europa strengere Gesetze und Umweltauflagen gelten, nutzen viele international tätige Konzerne den niedrigen Rechtsstandard in den armen Ländern – und machen Milliardengewinne.

Brasilien: ein Firmengelände der Firma ThyssenKrupp CSA Ltda, mit Maschinengewehren bewacht. Ein Anwohner, der Bürgerproteste gegen das Unternehmen organisiert hat, wurde in ein Zeugenschutzprogramm aufgenommen, nachdem er Morddrohungen erhalten hatte.

Proteste gegen das deutsche Unternehmen werden nicht gerne gesehen und das trotz vermehrt auftretender Allergien und Erkrankungen. Anwohner erzählen von Ärzten, die Auskünfte verweigern oder gar zugeben, dass ihnen verboten wurde, über die Ursachen der Erkrankungen zu sprechen. Brasilianische Wissenschaftler sprechen von Atemwegserkrankungen, Herz-Kreislaufbeschwerden bis hin zu Organschäden, verursacht durch Schadstoffe aus diesem Unternehmen.

Nicht nur in Santa Cruz, in der Provinz von Rio de Janeiro, Brasilien, gibt es solche Missstände. Wirtschaftsunternehmen nutzen die niedrigeren Rechtsstandards, um ihren Gewinn zu steigern.

Am 11. 09. 2014 wurde die erstmals 2012 ausgestrahlte Dokumentation des Filmemachers Christian Jentzsch „Markt oder Moral“ wiederholt. An Aktualität und Brisanz hat sie auch drei Jahre danach nicht verloren. Jentzsch geht der Frage nach, welche Auswirkungen die Auslandsgeschäfte deutscher Unternehmen auf die Umwelt und die lokal ansässige Bevölkerung haben wie zum Beispiel die Stahlproduktion eines deutschen Konzerns in Brasilien, die das Meer verseucht hat und die Anwohner dort mit den Folgen alleine lässt.

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Betroffene vor Ort kommen genauso zu Wort wie Akteure aus Politik und Wirtschaft.

Die Dokumentation ist in der ARD Mediathek bis zum 03.09.2015 bereitgestellt:

Deutschland: Brandopfer verklagen KiK. Bei dem verheerenden Feuer in einer pakistanischen Textilfabrik in Karachi kamen über 250 Menschen ums Leben. Zuständig ist das Landgericht Dortmund. Unterstützt werden die Kläger in diesem Verfahren von der Hilfsorganisation Medico International und dem Europäischen Zentrum für Verfassungs- und Menschenrechte (ECCHR).

Wo fängt die Verantwortung der deutschen Unternehmen im Ausland an, wo hört sie auf? Welchen Anteil hat das Kaufverhalten der Deutschen Verbraucher an den Machenschaften der Unternehmen?

Wir machten schon mehrmals auf derartige Missstände aufmerksam. Ob die schwedische Textilkette H&M wegen unzumutbarer Arbeitsbedingungen in den Textilfabriken in Bangladesch, China oder Äthiopien in die Kritik geraten ist oder sich die deutsche Wirtschaft auf Kosten der Armen bereichert.  Wann übernehmen wir endlich mehr Verantwortung für unsere Mitmenschen? Da tut es gut, dass wir auch manchmal postive Nachrichten verteilen können wie die von einem Präsidenten, der den Verkauf von Land an ausländische Unternehmen verbietet.

Netzfrau Kerstin Hördemann

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