WELTWEIT 182 Mio. Hektar Genpflanzen – 18 Mio. GVO-Anbauer, davon 16,5 Mio. Kleinbauern in Entwicklungsländern

Monsanto4Ein trauriger Rekord: 2014 wuchsen weltweit auf 181,5 Millionen Hektar Ackerland gentechnisch verändertere Organismen (GVO),  3,6 % mehr als 2013. 70 neue Produkte sind in der „Pipeline“, die voraussichtlich in den kommenden fünf Jahren auf den Äckern Einzug halten dürften. Größte Produzenten waren weiterhin die USA mit einer Anbaufläche von 73,1 Mio. ha, gefolgt von Brasilien mit 42,2 Mio. ha und Argentinien mit 24,3 Mio. ha sowie Indien und Kanada mit jeweils 11,6 Mio. ha. GVO-Flächen von knapp 3 Mio. ha bis 3,9 Mio. ha verzeichnet der International Service for the Acquisition of Agri-Biotech-Applications (ISAAA) für China, Paraguay, Pakistan und Südafrika. Insgesamt finden sich dem Bericht zufolge unter den zusammen 28 Anbauländern 20 Entwicklungs- und acht Industriestaaten.

Jedes Jahr zieht der International Service for the Acquisition of Agri-Biotech-Applications (ISAAA), eine nicht-staatliche Organisation, Bilanz auf den Äckern der Welt. Die gesamte weltweite Anbaufläche belief sich 2013 auf 175 Millionen Hektar. Im Vergleich zu 2012 waren 5 Millionen Hektar hinzukommen, im Jahr davor waren es noch doppelt soviel. Hinzu kommt, dass der Anteil von GV-Pflanzen innerhalb der wichtigsten Kultursaaten leicht gesunken ist. Hatten wir uns noch im Februar 2014 gefreut als es hieß: „Weltweiter Gentechnik-Anbau wächst langsamer“, so müssen wir nun leider feststellen, dass trotz weltweiter Ablehnung der GVO-Pflanzen der Anbau wächst. 6 Millionen Hektar mehr an GVO, Monsanto und Co. freuen sich. Wir können nur hoffen, dass die Natur zurückkehrt, denn immer mehr genmanipulierte Pflanzen werden resistent.

Die „Farm & Water Watch“-Gruppe berichtete, dass in den Vereinigten Staaten etwa 61,3 Mio. Hektar von Unkraut befallen sind, das sich gegen das Herbizid „Roundup“, das hauptsächlich aus Glyphosat besteht, als resistent erweist. Auf dem Foto sehen Sie ein Beispiel für das Giga-Wachstum von Unkraut auf amerikanischen Feldern. Größter Produzent waren 2014 weiterhin die USA mit einer Anbaufläche von 73,1 Mio. Auch 2013 standen die USA an der Spitze mit 70,1 Millionen Hektar, demnach wurden 3 Millionen Hektar mehr angebaut und dies, obwohl vor allem die Superunkräuter, die resistenten Unkräuter, vielen Bauern in USA die Augen geöffnet hatten. 

Denn, wenn das Unkraut wirklich mit Roundup hätte vernichtet werden können, warum ist die Natur dann in der Lage, die Monsanto-Lüge zu entlarven? Die Monsanto-Story, die Welt benötige GVO, um mehr Nahrung zu produzieren, ist nicht nur ein erwiesenes Märchen, sondern, wie Sie in diesem Artikel lesen, vor allem eine sehr große Lüge ..! Der freie Markt in den Vereinigten Staaten sollte dem hinterlistigen und manipulativen Konzern ein Ende setzen. 

„Vor fünf Jahren wurde dieses GVO-Saatgut entwickelt”, sagt Bauer Huegerich, der zusammen mit seinem Vater das GVO-Saatgut gepflanzt hatte. „Mein Getreide hatte nicht unter Wurzelfäule zu leiden, da ich das Bt-Gen (Erfindung von Monsanto) im Saatgut hatte. Auch brauchte ich weniger Pestizide. Aber jetzt scheinen sich die Würmer angepasst zu haben und greifen die Wurzeln an. Die Natur kommt zurück und die Pflanzen sind resistent geworden”. 

Außerdem ist erwiesen, dass konventionelles Saatgut profitabler als GVO ist. Leider ist es ein langer Prozess, da ja viele Landwirte Verträge mit den GVO-Betreibern haben. Monsanto ist der weltweite Marktführer auf dem Gebiet der Biotechnologie. 90 Prozent der derzeit angebauten gentechnisch veränderten Organismen, unter anderem Soja, Raps, Mais und Baumwolle, sind Monsanto-Patente. Über kurz oder lang scheint das Unternehmen die gesamte Nahrungsmittelkette zu kontrollieren. Überall auf der Welt gibt es mittlerweile transgene Organismen von Monsanto.

Monsanto darf Landwirte verklagen, deren Felder versehentlich mit Monsanto-Produkten kontaminiert werden

Seit 2011 zieht sich ein Gerichtsstreit um Monsanto. Der Konzern verklagte massenweise Landwirte, deren Felder mit gentechnisch veränderten Pflanzen – deren Patente Monsanto hält – „verunreinigt” waren. Für die konventionellen Landwirte gab es nun vor dem Supreme Court eine böse Überraschung: Monsanto triumphierte.

Das US-Verfassungsgericht bestätigte die Ansprüche des Biotech-Riesen Monsanto auf die Patente von gentechnisch verändertem Saatgut. Das Recht des Konzerns, Landwirte zu verklagen, deren Felder versehentlich mit Monsanto-Produkten kontaminiert werden, wurde auch bestätigt. Lesen Sie dazu unseren Beitrag: USA: Immer mehr Landwirte kehren Monsanto den Rücken.

Weltweit 18 Millionen GVO-Anbauer – davon rund 16,5 Millionen Kleinbauern in Entwicklungsländern

Erschreckend ist diese Zahl: die weltweite Zahl der GVO-Anbauer blieb dem ISAAA-Bericht zufolge auf dem Niveau von 18 Mio., wovon ebenfalls – wie im Vorjahr – rund 16,5 Mio. Kleinbauern in Entwicklungsländern waren.

Wie haben sich die Zahlen gegenüber 2013 verändert?

2013 wurden, wie bereits 2012, in elf von 27 Ländern mehr als eine Million Hektar mit GV-Pflanzen bewirtschaftet. An der Spitze stehen weiterhin die USA (70,1 Millionen Hektar), gefolgt von Brasilien (40,3) und Argentinien (24,4). Neu auf Platz 4 steht Indien (11 Mio. Hektar), das dieses Jahr Kanada auf den fünften Platz verwies. In 2014 sind es nun 28 Länder, die GV- Pflanzen anbauen – 20 Entwicklungs- und acht Industriestaaten.

2012 Außerdem werden in China, Paraguay, Südafrika, Pakistan, Uruguay und Bolivien GV-Pflanzen auf über einer Million Hektar angebaut. Am deutlichsten zugelegt hat Brasilien: Hier wuchs die Anbaufläche um 3,7 Millionen Hektar an. Neue Länder sind in diesem Jahr nicht hinzugekommen.

GVO-Flächen von knapp 3 Mio. ha bis 3,9 Mio. ha verzeichnet der ISAAA 2014 für China, Paraguay, Pakistan und Südafrika

Mio. Hektar                          2013     2014

  • USA                            70,1     73,1     + 3

  • Brasilien                      40,3     42,2     +1,9

  • Argentinien                  24,4     24,3     -0,1

  • Indien                          11        11,6     +0,6

  • Kanada                       10,8     11,6      + 0,8

Tabelle 2013

Tabelle 1 Global Area von Biotech-Pflanzen in 2013: nach Land (Mio. ha)

Land Anbau 2011 Anbau 2012 Anbau 2013 Angebaute Pflanzen
USA 69,0 69,5 70,1 Mais, Soja, Baumwolle, Raps, Kürbis, Papaya, Alfalfa, Zuckerrübe
Brasilien 30,3 36,6 40,3 Mais, Soja, Baumwolle
Argentinien 23,7 23,9 24,4 Mais, Soja, Baumwolle
Indien 10,6 10,8 11,0 Baumwolle
Kanada 10,4 11,6 10,8 Mais, Soja, Raps, Zuckerrübe
China 3,9 4,0 4,2 Baumwolle, Pappeln, Tomaten, Petunien, Paprika, Papaya
EU-Länder Anbau 2011 Anbau 2012 Angebaute Pflanzen
Spanien   0,1   0,1   0,1 Mais
Portugal < 0,1 < 0,1 < 0,1 Mais
Tschechische Republik < 0,1 < 0,1 < 0,1 Mais
Rumänien < 0,1 < 0,1 < 0,1 Mais
Slowakei < 0,1 < 0,1 < 0,1 Mais

Abbildung 1. Globale Karte von Biotech Crop Länder und Mega-Länder im Jahr 2013

Quelle: ISAAA-Report 2014

Die wirtschaftlichen Gewinne auf Betriebsebene von Biotech-Pflanzen betrugen weltweit  ~ US $ 116 900 000 000 in den 17 Jahren zwischen 1996 und 2012. 1996 war der Beginn der „Grünen Revolution”

Die Anbaufläche in Lateinamerika, Asien und Afrika wuchs 2014 auf insgesamt 96 Mio. ha und machte damit 53 % des globalen Produktionsareals aus, im Vergleich zu 54 % ein Jahr zuvor. Dementsprechend erhöhte sich der Anteil der Industriestaaten an der Gesamtproduktionsfläche im Vorjahresvergleich um einen Prozentpunkt auf 47 %.

Die ISAAA zeigte sich mit Blick auf die Zukunftsperspektiven für den GVO-Anbau vorsichtig optimistisch, da der Markt für die vorherrschenden GV-Pflanzen mittlerweile sowohl in Entwicklungs- als auch in Industrieländern weitgehend gesättigt sei, sodass lediglich mit geringen Wachstumsraten zu rechnen sei. Doch wer nun glaubt, hurra, es wird nicht weiter angebaut werden, den müssen wir enttäuschen. Die GVO- Konzerne wie Monsanto schielen nach Afrika und dies mit prominenter Unterstützung wie Bono von U2 und Obama, außerdem die G-8.

Afrika sagt NEIN zum Agrar-Genozid, den die USA ihm aufdrängen

Auf dem kürzlich abgehaltenen G-8-Gipfel in Camp David, Maryland, traf sich die Obama-Regierung mit privaten Industriebossen, um die Einführung der New Alliance for Food Security and Nutrition anzukündigen, eine fadenscheinige Grüne Revolution 2.0, die darauf abzielt, die autonomen landwirtschaftlichen Familienbetriebe überall in Afrika zu entwurzeln und sie durch toxische Monokulturen zu ersetzen, die von multinationalen Konzernen wie Monsanto kontrolliert werden.

Afrika ist schon seit langem das Ziel perverser amerikanischer Ausbeutung, mit seiner reichen Vielfalt an Mineralien, Edelsteinen und kostbaren Metallen, a. k. a. vielen Dollarzeichen für gierige Megakonzerne. Es ist also nur natürlich, dass diese unersättliche Lust auf schnöden Mammon sich auch auf Nahrung und Landwirtschaft ausdehnt, so wie es in den USA schon geschehen ist, wo GVO und industrielle Monokultur allgegenwärtig sind.

Dabei wird völlig ignoriert, dass die afrikanischen Völker vehement dagegen sind, sich ihre ererbten landwirtschaftlichen Systeme von US-Interessen stehlen zu lassen.

Die African Civil Society Organization sagte kürzlich folgendes über die so-genannten „Public Private Partnerships“, die eingerichtet werden, um die afrikanische Souveränität über ihre eigene Nahrungsmittelproduktion zu eliminieren:

„Wir fordern, dass Regierungen, FAO, die G-8, die Weltbank und die GAFSP (Global Agriculture and Food Security Program) ihre Forcierung der Public Private Partnerships neu überdenken, die in ihrer gegenwärtigen Form keine geeigneten Instrumente zur Unterstützung der Familienfarmen sind, die letztlich die Basis von Souveränität und Sicherheit der Nahrungsversorgung in Afrika darstellen.“

Man kann dies nur auf eine Weise verstehen: Afrika sagt Amerika und dessen Herren von den multinationalen Großkonzernen, dass sie sich verpfeifen und Afrika nicht mehr betreten sollen. Die Erste Grüne Revolution war ein totaler Misserfolg, und diese zweite, die beabsichtigt ist, wird sogar noch schlimmer werden. Nichts an dem Plan ist für normale afrikanische Bauern und Bürger von Vorteil. Es geht nur darum, multinationale Konzerne zu bereichern unter dem Deckmantel humanitärer Hilfe. Lesen Sie dazu auch: Bono verbündet sich mit Monsanto, um Afrikas Landwirschaft mit GMOs zu zerstören-U2’s Bono partners with Monsanto to destroy African agriculture with GMOs

Wie Sie sehen, wehrt sich Afrika gegen diese Machenschaften der Konzerne. Sogar eine Allianz für Ernährungssouveränität in Afrika wurde gegründet. Ein Netzwerk von Kleinbauern, Hirten, Jägern und Sammlern, indigenen Völkern, Bürger und Umweltschützer aus Afrika, die kein genmanipuliertes Getreidesaatgut haben wollen. Neben den gesundheitlichen Risiken fürchten sie die Abhängigkeit von einer kleinen Handvoll von Entscheidungsträgern, den Konzernen Monsanto,  SyngentaDuPontDow AgroSciences LLC, Bayer und BASF. Diese Konzerne bestimmen, welche Samen, welche genetischen Merkmale, welche chemischen Produkte erforderlich sind, die dann für Menschen in Afrika hergestellt werden.

Auch in Lateinamerika verweigern Bauern genmanipuliertes Saatgut, werden aber von Monsanto unter Druck gesetzt. So setzen die USA El Salvador unter Druck, GVO-Saatgut von Monsanto zu kaufen und droht, andernfalls die finanziellen Hilfsmittel zu streichen. Dazu unser Bericht: Unglaublich! Staatliche Erpressung zugunsten Monsanto – US requires El Salvador to buy Monsanto’s GMO seeds or no aid money.

Die ISSAAA schließt ihren Bericht für 2013 mit den Worten:

„Was wir brauchen, ist Mut von den Regierungsoberhäuptern der Länder, in denen die Bauern noch keine Wahl haben, diese Methode zu verwenden. Die Grüne Revolution und jetzige Pflanzenbiotechnologie helfen, die Nachfrage für die Nahrungsmittelproduktion zu erfüllen, und dienen der Erhaltung unserer Umwelt für die kommenden Generationen“.

Dass diese „Methode” gesundheitsschädlich ist, erwähnt ISSAAA nicht. Dazu: Studien, die beweisen: Gesundheitsrisiko durch Glyphosat und GVO!

Wie lange wir noch gen-frei bleiben, ist nur eine Frage der Zeit. Monsanto ist bereits in unserem Saatgut, das wir für unseren Garten verwenden. Lesen Sie dazu: Saatgut- Monsanto unter falscher Flagge – auf den Spuren von Monsanto in Europa.

Wir haben Ihnen nun eine ausführliche Situation des GVO-Anbaus beschrieben und unser Kampf gegen Monsanto und Co. ist noch lange nicht vorbei, bzw. wir stehen noch ganz  am Anfang, denn es  befinden sich etwa 70 neue Produkte in der „Pipeline“, die voraussichtlich in den kommenden fünf Jahren erhältlich sein dürften.

Netzfrau Doro Schreier

Lesen Sie dazu auch:

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Neues ‘Monsanto Gesetz’ setzt Afrika unter Druck – New ‘Monsanto Law’ in Africa Would Force GMOs on Farmers

Mütter stören die Aktionärsversammlung von Monsanto – Moms Crash Monsanto Shareholder Meeting

Studie: Pestizide von Monsanto verdoppelt das Lymphdrüsenkrebs-Risiko (Non-Hodgkin-Lymphom) – Study: Glyphosate Doubles Risk of Lymphoma

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