Glyphosat unter Krebsverdacht – doch Monsanto lehnt Bericht von IARC über Glyphosat ab

Glyphosat 1Monsanto hat einen Bericht von einer internationalen Agentur für Forschung auf Krebs (IARC) über Glyphosat abgelehnt

Das Unkrautbekämpfungsmittel Roundup (Glyphosat) ist in den USA (und auch in Europa) in der Luft, im Regen, im Grundwasser, in der Erde und in den meisten Nahrungsmitteln zu finden. Immer mehr wissenschaftliche Forschungen weisen auf dessen krebsfördernde Eigenschaften hin.

Die Internationale Agentur für Krebsforschung (IARC) berief diesen Monat eine Sitzung mit 17 Krebs-Experten aus 11 Ländern ein. Diese bewerteten aus den verfügbaren wissenschaftlichen Erkenntnissen von fünf verschiedenen Pestiziden, einschließlich Glyphosat, ob diese als krebserzeugend einzustufen sind. Krebserzeugende Stoffe sind Stoffe, die zu Krebs unter bestimmten Expositionsniveaus führen können. 

Wir Netzfrauen hatten in Februar darauf hingewiesen, dass Forscher des Indian Institute of Toxicology Research vor kurzem das krebserregende Potenzial von Roundup bestätigten, in dem sie menschliche Hautzellen (HaCaT ) einer extrem niedrigen Konzentration diesem marktführenden Herbizids aussetzten. Lesen Sie dazu: Studie weist Zusammenhang zwischen Roundup und Krebs nach

Die Internationale Agentur für Krebsforschung (IARC) veröffentlichte in der medizinischen Fachzeitschrift „The Lancet“ eine Studie, nach der Glyphosat „wahrscheinlich krebserzeugend” sei. Roundup könne bei Menschen etwa Lymphdrüsen- und Lungenkrebs auslösen. Die Folge: Die WHO stufte Glyphosat in seinem Risikopotenzial hoch zu „probable or possible carcinogens” – also wahrscheinlich oder möglicherweise krebserregend.

Nun wehrt sich Monsanto. Die Stellungnahme haben wir für Sie übersetzt.

Monsanto hat einen Bericht von einer internationalen Agentur für Forschung auf Krebs (IARC) über Glyphosat abgelehnt

Das Unternehmen kündigte seine Position auf die Informationen von der internationalen Agentur für Forschung auf Krebs (IARC) an, die besagen, dass Glyphosat 2A, das sich auch in Produkten wie Kaffee und Handys befindet, als mögliches Karzinogen eingestuft wird.

In einer Erklärung sagte die Firma, dass „als Verbraucher die Sicherheit unserer Produkte sehr wichtig ist für jeden von uns, der bei Monsanto arbeitet. „Und wir wollen klar stellen: Alle Verwendungen von Glyphosat in der Pflege von Pflanzen, die in der Bezeichnung der Produkte enthalten sind, sind keine Gefahr für die Gesundheit“.

Monsanto sagt:

„Dieses Ergebnis (von der IARC) wurde durch eine „selektive” Verwendung einiger Daten getroffen und ist ein klares Beispiel für ein voreingenommenes Agenda-gesteuertes Programm“.

Darüber hinaus ist die IARC eines der vier Programme der WHO, die die Sicherheit von Glyphosat überprüft haben und deren Klassifizierung nicht kompatibel ist mit der Bewertung von anderen Programmen.

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WHO

Zwei Programme der WHO – grundlegende Testgruppe und das internationale Programm über chemische Sicherheit – kamen zu dem Schluss, dass Glyphosat nicht krebserregend ist. „Die beschlossenen Richtlinien für das Trinkwasser-Qualitätsprogramm besagen, dass Glyphosat keine Gefahr für die menschliche Gesundheit bedeutet“, hat das Unternehmen hinzugefügt.

„Wir glauben, dass die Schlussfolgerungen für ein Thema, das so wichtig ist wie menschliche Sicherheit, unvoreingenommener und gründlicher sein sollte und von einer Qualität sein sollte, die wissenschaftlich fundiert ist und sich an internationale Standards hält“.

Hier endet die Stellungnahme von Monsanto.

Unsere Stellungnahme zu Monsantos Stellungnahme:

Jedes zweite Kind in den USA leidet heute bereits unter chronischen Krankheiten wie Asthma, Allergien, Autismus, Autoimunerkrankungen, Crohn, Diabetes und Fettleibigkeit. Diese und andere Krankheiten lassen sich direkt mit GVO und Glyphosat, den Produkten von Monsanto, in Verbindung bringen.

Gesundheitsschädliche Gefahren gehen von Glyphosat aus, dem aktiven Bestandteil von Monsantos Flaggschiff – dem Chemiecocktail Roundup.

Sri Lankas Präsident Mahinda Rajapaksa erließ nach El Salvador bereits im März 2014 ein Verbot für Herbizide mit Glyphosat. Das gilt auch für alle Marken von Monsanto-Roundup. Dies wurde am 13. März 2014 auf einer Medienkonferenz in Colombo mitgeteilt. Der zuständige Minister bestätigte die Forschungsergebnisse, die besagen, dass die sich schnell ausbreitenden Nierenerkrankungen durch die Verwendung von Glyphosat verursacht werden.

Die dazu veröffentlichte Studie zeigt, dass Glyphosat die häufigste Ursache für eine wachsende Epidemie von Nierenkrankheiten ist. Die Studie kommt zu dem Ergebnis, dass Glyphosat die Aufnahme von Schwermetallen in den Nieren erhöht, die Folge daraus sind chronische Nierenprobleme.

Channa Jayasumana von der Rajarata-Universität von Sri Lanka veröffentlichte eine Studie in der Zeitschrift für Umweltforschung und Public Health im Jahr 2014 und wies auf einen möglichen Zusammenhang zwischen Glyphosat und chronischer Nierenerkrankung bei Landarbeitern hin. Seine Forschung stellte fest, dass übermäßige Hitze und Austrocknung den Körper der Arbeiter schwächen kann , sodass sie anfälliger für Pestizide und Schwermetalle sind, die zu Nierenerkrankungen führen können. Dazu: Nach El Salvador verbietet Sri Lanka Monsanto’s Roundup – tödlich endende Nierenerkrankungen!

„Wir glauben, dass die Schlussfolgerungen für ein Thema, das so wichtig ist wie menschliche Sicherheit, unvoreingenommener und gründlicher sein sollte und von einer Qualität sein sollte, die wissenschaftlich fundiert ist und sich an internationale Standards hält“, so Monsanto. Doch wie viele Studien braucht es noch, die beweisen: Glyphosat  ist „probable or possible carcinogens” – also wahrscheinlich oder möglicherweise krebserregend.

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  1. Achtung: Studie weist Zusammenhang zwischen Roundup und Krebs nach – How Roundup Weedkiller Can Promote Cancer, New Study Reveals
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Die Studien über die Schädlichkeit von Glyphosaten, die niemand sehen darf

Auf  der anderen Seite der Erde verweigern Zulassungsbehörden die Veröffentlichung von Schlüsselstudien der Industrie zu Glyphosaten. Dabei untermauern diese Studien Zulassungsregulierungen und Sicherheitsrichtlinien für dieses Unkrautbekämpfungsmittel.

Bereits früher in diesem Jahr stellte eine Gruppe von chinesischen Verbraucherschützern eine Anfrage an das chinesische Landwirtschaftsministerium, die Studie, die das Ausstellen des Sicherheitszertifikats für den Import von Monsantos auf Glyphosat basiertem Unkrautbekämpfungsmittel Roundup nach China freigibt, zu veröffentlichen.

Das Ministerium antwortete, dass Roundup in China 1988 basierend auf einer Schädlichkeitsprüfung, die von dem Unternehmen Younger Laboratories in St. Louis, Missouri, herausgegeben worden war, registriert wurde.

Kurzer Test belegt Sicherheit für langfristigen Einsatz von Glyphosaten?

Getestet wurde die Schädlichkeit von Roundup an Ratten und Kaninchen, die dem Gift direkt ausgesetzt wurden. Diese Tests hatten eine Höchstdauer von nur wenigen Tagen. Das Roundup wurde den Ratten in den Mund gegeben und den Kaninchen direkt auf die Haut aufgetragen. Den Testergebnissen nach soll es keine Auswirkungen auf Augen oder Haut gegeben haben, und auch Allergien seien keine aufgetreten.

Chinesische Verbraucherschützer fordern Offenlegung der Studien

Die Verbraucherschützer forderten das Landwirtschaftsministerium auf, die Studie herauszugeben. Das Ministerium fragte daraufhin bei Monsanto an. Monsanto antwortete, dass diese Studien Firmengeheimnisse enthielten und weltweit noch nie veröffentlicht wurden. Einer Offenlegung stimmte Monsanto dementsprechend nicht zu. Gegen diese Entscheidung erhoben die Verbraucherschützer Einspruch.

Es fällt schwer zu glauben, dass China die Zulassung eines Unkrautbekämpfungsmittels als sicher im Gebrauch und der Aufnahme von dessen Rückständen in Lebensmitteln über längere Zeit genehmigen würde, wenn Schädlichkeitstests, die nur einige wenige Tage dauerten, die Basis dieser Entscheidung bilden.

Währenddessen in Europa…

In Europa forderte zeitgleich Tony Tweedale, ein in Brüssel stationierter Berater von NGOs in Schädlichkeits- und Risikobewertung, die europäische Lebensmittelsicherheitsbehörde (EFSA) auf, die beiden Schlüsselstudien über Glyphosate, die die deutsche Zulassungsbehörde als Grundlage für die Bestimmung der Tageshöchstmenge zur Aufnahme der Chemikalie nutzte, offenzulegen.

Deutschland ist der „Berichterstatter“-Staat für die Erneuerung der Marktzulassung von Glyphosat in Europa. Basierend auf den Studien empfahl Deutschland, dieTageshöchstmenge von 0,3 mg auf 0,5 mg pro Kilogramm Körpergewicht pro Tag zu erhöhen. Das bedeutet, dass die Zulassungsbehörden erlauben, dass wir diesen Glyphosaten noch mehr ausgesetzt sein werden.(…)

Es wäre interessant zu sehen, ob sich die herunterspielende Interpretation der Daten zur Gefährlichkeit von Glyphosat durch deutsche Behörden auf eigenen Analysen begründen, oder ob sie direkt aus Monsantos Zusammenfassung stammen. Wenn letzteres der Fall ist, dann ist die Annahme, dass irgendeine regulatorische Aufsicht bei Glyphosat stattgefunden hat, illusorisch. Was im Namen einer Aufsicht bzw. Regulation stattgefunden hat, würde sich als nichts weiter entpuppen, als dass Monsanto bekannt gibt, dass die eigenen Produkte sicher sind. Lesen Sie dazu unseren Beitrag: Die Studien über die Schädlichkeit von Glyphosaten, die niemand sehen darf – The Glyphosate Toxicity Studies You’re not allowed to see

Und wenn schon die Internationale Agentur für Krebsforschung (IARC) von der WHO Glyphosat als krebserregend hochstuft, hat dies eine besondere Bedeutung, schließlich wird sie von der Bill-Gates-Stiftung finanziert, und Bill Gates arbeitet mit Monsanto.

Weltgesundheitsorganisation (WHO)

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist eine Sonderorganisation der Vereinten Nationen mit Sitz in Genf. Sie wurde am 7. April 1948 gegründet und zählt 194 Mitgliedsstaaten. Sie ist die Koordinationsbehörde der Vereinten Nationen für das internationale öffentliche Gesundheitswesen. Sie ist federführend in globalen Gesundheitsfragen. Zu ihrem Mandat gehört die Festlegung weltweit gültiger Normen und Standards, die Formulierung evidenzbasierter, gesundheitspolitischer Grundsätze sowie die Ausgestaltung der Forschungsagenda für Gesundheit.

Die WHO (engl. World Health Organization, dt. Weltgesundheitsorganisation) ist eine Sonderorganisation der UNO mit Sitz in Genf. Sie wurde 1948 gegründet und hat 194 Mitgliedstaaten.

Die WHO unterstützt Staaten beim Auf- und Ausbau der Gesundheitsversorgung und arbeitet im Bereich der Gesundheitsvorsorge (durch Verbesserung des Zugangs zu Lebensmitteln, Trinkwasser und Medikamenten). Der weltweite Gesundheitswarndienst dokumentiert und informiert über ansteckende Krankheiten und Impfungen. Außerdem fördert die WHO die medizinische Forschung.

Zu ihrem Mandat gehört die Festlegung weltweit gültiger Normen und Standards, die Formulierung evidenzbasierter, gesundheitspolitischer Grundsätze sowie die Ausgestaltung der Forschungsagenda für Gesundheit.

WHO-Projekte werden teilweise als Public Private Partnership finanziert. Darunter fallen:

  • Die Globale Allianz für Impfstoffe und Immunisierung (Global Alliance for Vaccines and Immunization; GAVI), die zu 75 % (750 Mio. US-Dollar) von der Bill and Melinda Gates Foundation finanziert wird. Auch JP Morgan und Statoil gehören zu den Geldgebern.
  • Die Globale Allianz für verbesserte Ernährung (GAIN), die 2003 gegründet wurde. Sie bezweckt mittels partnerschaftlicher Projekte unter anderen mit der WHO und der Nahrungsmittelindustrie, die Mangelernährung zu verhindern, vor allem in Entwicklungsländern. Sie wird finanziert u. a. von der Bill & Melinda Gates Foundation. 

Mehr zur Bill und Melinda Gates Foundation erfahren Sie hier: Bill Gates Faible für Impfstoffe und hier: Die Vereinten Nationen (UNO) und die unselige Allianz

Wir Netzfrauen hören nicht auf. Wir geben nicht auf, denn die Liebe zu unseren Kindern wird nie enden. Wir werden weiterhin darauf aufmerksam machen, dass Gyphosat verboten werden muss. 

Quellen:

Stellungnahme Monsanto  Monsanto rechazó un informe de una agencia internacional sobre glifosato

Netzfrauen Angelika Durieux (Übersetzung) und Doro Schreier

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