Fracking und Monsanto-Pestizide – Was ein „Getränk“ alles anrichten kann …

zur englischen Version
Nebraska Farmer Makes Fracking Supporters Go Silent With Just A Glass Of Water (VIDEO)

Lobbyist claims Monsanto weed killer is safe to drink, then bolts when TV host offers him a glass

Ein paar Gläser Wasser sorgten in den letzten Tagen für Aufregung – Fracking.

Unser Beifall gilt James Osborne in Nebraska und einem Journalisten bei Canal+, die mit ihrem höflichen Angebot ihren jeweiligen Gesprächspartner schachmatt setzten.

Es ist aber schon peinlich, wenn man vom Gegenüber beim Wort genommen wird. Die wesentlichen Informationen aus den Artikeln bzw. Videos fassten wir kurz zusammen. Aber Sie sollten sich den Spaß nicht nehmen lassen, sich die Videos selbst anzuschauen.

Mit einem Glas bringt ein Farmer aus Nebraska Fracking-Anhänger zum Schweigen.
hier geht es zum Originaltext und zum Video

Dazu schreibt Jameson Parker von Addictinginfo.org am 28. März 2014:

Über etwas reden reicht nicht immer aus, um sich auf die kalte, harte Realität vorzubereiten. Bei einer Anhörung des Nebraska Oil & Gas Conservation Komittees wurden die Kommissionsmitglieder allesamt sprachlos, als ein Farmer ihnen drei Gläser mit Fracking-Wasser präsentierte und sie aufforderte, daran zu nippen.

Eines der wichtigsten Grundbedürfnisse des Lebens

Damit wurde auf brilliante Art und Weise deutlich, worum es bei den Gefahren von Fracking wirklich geht. Es sind nicht Dollar und Cent, sondern etwas viel einfacheres: Es geht um die Sicherheit, dass eines der wichtigsten Grundbedürfnisse des Lebens, der Zugang zu sauberen Trinkwasser, vor Vergiftung geschützt werden kann.

James Osborne aus Nebraska nahm an der Anhörung teil, bei der eine Ölfirma beantragte, Abfallwasser aus anderen Bundesstaaten in Abwasserbecken im Sioux County, Nebraska, abzulagern. Der Grund: In Wyoming und Colorado will man nichts damit zu tun haben.

Terex Energy Corp will bis zu 10 000 Barrel täglich per LKW zu einer alten Ölquelle auf einer Ranch in Nebraska bringen lassen.

Osborne ist nicht gerade als übersensibler Ökofreak bekannt. Im Gegenteil. Er arbeitete selbst in der Ölindustrie und auch heute noch sind Mitglieder seiner Familie im Fracking tätig. Dieser Hintergrund hindert ihn aber nicht daran, die Gefahren von Fracking für die Umwelt zu erkennen – speziell in einem Bundesstaat wie Nebraska, dessen Landwirtschaft wesentlich von funktionierenden Wasserreserven abhängt.

Abwassser aus Fracking

Er nimmt drei Gläser, stellt sie auf einen Tisch und füllt sie mit sauberem Wasser. Niemand käme auf die Idee, dieses Wasser nicht trinken zu wollen. Im Fall von Abwassser aus Fracking kann keiner der Anwohner davon ausgehen, dass die Brunnen und Quellen sauber bleiben. Osborne füllt drei Gläser mit dem für Fracking typischen gelbbraunen Gemisch. „So wird das Wasser ausschauen“. Die Teilnehmer an der Veranstaltung schnappen hörbar nach Luft.

„Sie sagten heute morgen, dass Sie solch ein Wasser trinken würden”, wendet sich Osborne and die Kommission. „Also Sie würden das trinken? Ja oder nein”?

Die Gruppe starrt auf die Gläser und nach einer unangenehmen Pause meint ein Mitglied der Kommission, dass er keinerlei Fragen beantworten werde.

„Oh, Sie können keine Fragen beantworten. Nun, meine Antwort wäre nein. Ich würde dieses Wasser, das eine Drei-Tages-Reise hinter sich hat, nicht trinken“, reagiert Osborne. „Es ist zweifelsfrei kontaminiert. Und es wird Störfälle und Lecks geben”.

Bis jetzt hat die Kommission keine Entscheidung getroffen, man vertagte sich, um sorgfältig abzuwägen. In der Zwischenzeit erstellte die Umweltgruppe Bold Nebraska eine Petition, um öffentliche Unterstützung gegen die Fracking-Müllhalde zu gewinnen.  Hier zur Petition 

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Und das 2. Schmankerl:

„Es ist sicher, Monsanto-Pestizide zu trinken“ – solange man es nicht tun muss!

Ob Dr. Patrick Moore ein von Monsanto bezahlter Lobbyist ist, wie man bei rawstory.com nachlesen kann, oder nicht, wie in newsweek.com behauptet wird, wissen wir nicht. Wir kennen weder seine Einkommensteuererklärung noch haben wir Einblick in die Kreditorenbuchhaltung von Monsanto.

Fakt ist – von dem man sich leicht im Video überzeugen kann – Dr. Patrick Moore sagte in einem Interview mit Canal+, das wir gerne für Sie übersetzt haben, das Folgende:

„Ich glaube nicht, dass Glyphosate, die aktive Zutat in Roundup, zur Steigerung der Krebsrate in Argentinien beiträgt. Man kann einen ganzen Becher trinken, das schadet nicht“, behauptet Moore.
Der Interviewer fragt: „Möchten Sie davon trinken, wir haben etwas hier“.
„Aber gerne, wirklich” so die Antwort von Moore und dann, „eigentlich nicht. Aber ich weiß, es würde mir nicht schaden”.
„Wenn Sie das sagen, ich habe welches”, macht der Interviewer Druck.
„Ich bin doch nicht blöd”, erklärt Moore.
„Also ist es gefährlich”, kontert der Interviewer.
Dazu Moore: „Roundup ist so sicher, dass Menschen, die damit Selbstmord begehen wollen, regelmäßig dran scheitern”.
„Sagen Sie uns die Wahrheit, es ist gefährlich”, kommt jetzt vom Interviewer.
„Es ist für Menschen nicht gefährlich. Nein, das ist es nicht“, antwortet Moore.
Der Journalist macht weiter Druck: „Also sind Sie bereit, ein Glas zu trinken?!“
Dazu Moore „Ich bin doch kein Idiot. Befragen Sie mich zu Golden Rice, darüber rede ich“.
Dann erklärt Moore, dass das Interview beendet sei.

„Eine gute Art, Probleme zu lösen“, witzelt der Interviewer.
Mit dem Wort „Trottel”! verlässt Moore das Studio.

Das Video finden Sie hier!

Über Newsweek konnte man inzwischen erfahren, dass Charla Lord, eine Sprecherin von Monsanto, per Mail bekanntgegeben habe, dass „Dr. Patrick Moore kein von Monsanto bezahlter Lobbyist sei und auch noch nie war“.

Ob bezahlt oder nicht: mit dem Brustton der Überzeugung zu behaupten, Roundup sei unschädlich und sich dann zu weigern, den Beweis für die eigene Aussage anzutreten, wirkt wenig überzeugend.

Aber wer will schon Gift trinken – weder Fracking-Überreste noch Roundup sollte man den Menschen zumuten, oder?

Sollten Sie zwischen den bisher gelesenen Zeilen ein gewisses Maß an Schadenfreude entdeckt haben, so haben Sie nicht ganz unrecht. Auch Netzfrauen sind Menschen und stehen nicht über den Dingern. In den beiden geschilderten Fällen … fällt es schwer, sich nicht zu freuen.

Original Text:

Nebraska Farmer Makes Fracking Supporters Go Silent With Just A Glass Of Water (VIDEO)

frackinghttp://www.addictinginfo.org/

Jameson Parker March 28
Sometimes all the talk in the world can’t prepare you for cold, hard reality. At a Nebraska Oil & Gas Conservation committee hearing, an oil and gas commission was left in utter silence when a farmer brought in three cups of fracking water and offered each of them to take a sip.
It’s a brilliant visual reminder that what’s at stake when we talk about the dangers of fracking isn’t dollars and cents, but something much simpler: Security in knowing that one of the most basic necessities of life, access to clean drinking water, is safe from harmful pollutants.

Nebraskan James Osborne appeared at the hearing to discuss an oil company’s application to ship out-of-state fracking wastewater into Nebraska to be dumped into a “disposal well” in Sioux County.

According to a Fox Business report on the proposal, the waste would be coming from states like Wyoming and Colorado, but dumped in Nebraska because nobody else wants anything to do with it:
The commission heard 2½ hours of public comment Tuesday at its Sidney headquarters before convening a specific hearing on the proposal from Terex Energy Corp. The Broomfield, Colorado-based company wants to truck salty groundwater and chemical-laden fracking wastewater that result from oil searches and production in Wyoming, Colorado and, eventually, Nebraska, to a ranch north of Mitchell, Nebraska. As much as 10,000 barrels a day of the water would be injected into an old oil well on the ranch.

Lest people think Osborne is a bleeding heart tree-hugger, he notes that he’s worked in the oil industry and still even has family who work in fracking. However, his background can’t stand in the way of the troubling facts about what fracking does to the environment, particularly to a farming and livestock intensive state like Nebraska which relies heavily on its water reserves to function.
On a table, Osborne sets down three water cups, filling each with some purified water. There is no question that anyone would feel comfortable drinking that water. But in the event of fracking wastewater leaking into the streams and rivers of Nebraska, residents shouldn’t expect their taps to remain safe. Instead, Osborne dumps in the kind of yellow-brown sludge common in fracking runoff water. This is what the water would look like. The audience gasps.

“So you told me this morning that you would drink this water,” Osborne tells the commission. “So would you drink it? Yes or no?”

The group stares silently at the display. After an awkward pause, one says he won’t answer any questions.

“Oh, you can’t answer any questions? Well my answer would be no. I don’t want this in the water that will travel entirely across this state in three days,” Osborne says. “There is no doubt there will be contamination. There will be spills.”

So far the commission hasn’t made a ruling on the controversial proposal. They chose to delay a ruling to think it over more carefully. In the meantime, environmental group Bold Nebraska has launched a petition to get public support against the fracking dumpsite.

Lobbyist claims Monsanto weed killer is safe to drink, then bolts when TV host offers him a glass

http://www.rawstory.com

Dr. Patrick Moore speaks to CANAL+ (screen grab)A controversial lobbyist who claimed that the chemical in Monsanto’s Roundup weed killer was safe for humans refused to drink his own words when a French television journalist offered him a glass.
In a preview of an upcoming documentary on French TV, Dr. Patrick Moore tells a Canal+ interviewer that glyphosate, the active ingredient in Roundup herbicide, was not increasing the rate of cancer in Argentina.

“You can drink a whole quart of it and it won’t hurt you,” Moore insists.
“You want to drink some?” the interviewer asks. “We have some here.”
“I’d be happy to, actually,” Moore replies, adding, “Not really. But I know it wouldn’t hurt me.”
“If you say so, I have some,” the interviewer presses.
“I’m not stupid,” Moore declares.
“So, it’s dangerous?” the interviewer concludes.
But Moore claims that Roundup is so safe that “people try to commit suicide” by drinking it, and they “fail regularly.”
“Tell the truth, it’s dangerous,” the interviewer says.
“It’s not dangerous to humans,” Moore remarks. “No, it’s not.”
“So, are you ready to drink one glass?” the interviewer continues to press.
“No, I’m not an idiot,” Moore says defiantly. “Interview me about golden rice, that’s what I’m talking about.”
At that point, Moore declares that the “interview is finished.”
“That’s a good way to solve things,” the interviewer quips.
“Jerk!” Moore grumbles as he storms off the set.

According to EcoWatch, Moore was an early member of Greenpeace before becoming a consultant for “the polluting companies that Greenpeace works to change: Big Oil, pesticides and GMO agribusiness, forestry, nuclear power … anyone who puts up the money for truth-benders who appear to carry scientific and environmental authority.”
GMWatch noted that Moore has also recently used social media to cast doubt on the World Health Organisation’s conclusion that glyphosate is a probable human carcinogen.

Patrick Moore, Man Who Refused to Drink Roundup, is Not a Monsanto Lobbyist
http://www.newsweek.com/ 

By Zoë Schlanger 3/27/15 at 5:03 PM

The Internet went wild this week when a video emerged of a man named Patrick Moore bombastically offering to drink a controversial Monsanto herbicide then quickly refusing when a French journalist offered him a glass of the stuff. By Friday morning, the video was trending on Facebook and many news outlets sounded the alarm: “Watch a Monsanto Lobbyist Claim a Weed Killer Is Safe to Drink but Then Refuse to Drink It,” read Time’s headline. But there’s only one problem: Patrick Moore is not a Monsanto lobbyist.

“Dr. Patrick Moore is not and never has been a paid lobbyist for Monsanto,” Charla Lord, a spokesperson for Monsanto, wrote in an email Friday.

Yes, Moore’s bumbling defense of the herbicide Roundup on French television’s Canal+ spectacularly backfired. And his defense of the herbicide is especially noteworthy in light of the fact that, last week, the World Health Organization classified Glyphosate, the main ingredient in Roundup, as a “probable carcinogen.” But does that make Moore a Monsanto lobbyist? Apparently not.
Instead, Patrick Moore is a former Greenpeace member and an ecology PhD with an unusual history. He is an ardent proponent of genetically modified crops and a vocal skeptic of man-made climate change.

In 2014, he testified to a U.S. Senate committee that there is “no scientific proof” that humans are driving the global warming.

Netzfrauen 

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