5.5 Milliarden Dollar Koexistenzkosten pro Jahr durch die Agro-Gentechnik weltweit verursacht. Zeche bezahlt Biobauer!

Geschädigte der Agro-Biotech-Industrie sind weitestgehend die konventionellen GVO-freien Bauern und die Biobauern, die gentechnikfrei produzieren!

Durch den Einsatz von nicht-zugelassenen gentechnisch veränderten Organismen entsteht ein Schaden, der auf dem Rücken derer ausgetragen wird, die diese Technik meiden wollen.

„5 500 000 000 US-Dollar also 5,5 Milliarden US-Dollar kostet es die Bauern momentan pro Jahr in der Welt, um GVO-freie-Produkte zu garantieren!

Eine unglaubliche Frechheit, die Zeche denjenigen anzulasten, die Wert auf gesunde und organische Lebensmittel legen! Außerdem gibt es organische nicht-GVO Lebensmittel seit jeher und GVO-Produkte erst seit einigen, wenigen Jahrzehnten!

Im Jahr 2013 produzierte Deutschland rund 31 Milliarden Kilogramm GVO-freie Milch. Dies alleine hat einen volkswirtschaftlichen Mehraufwand von fast 3 Milliarden Euro erzeugt!

Da erscheint die globale Schadenssumme von 5,5 Milliarden US-Dollar unwahrscheinlich….“

Kurze Zusammenfassung zum Thema Gentechnik-Anbau auf unserer Erde:

Auf fast 13 % der weltweiten Ackerfläche werden heute GVO-Pflanzen angebaut, Tendenz steigend.

Die wichtigsten Anbauländer sind gemäß Schadensbericht Gentechnik 2014 vom Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW):

1. USA

2. Brasilien

3. Argentinien

4. Indien

5. Kanada

6. China

Ja, sie lesen leider richtig: China!

Die Angaben stammen vom ISAAA, 2014.

Die weltweit meist angebauten GVO Pflanzen sind:

-Soja

-Mais

-Baumwolle

-Raps

Der GVO-Mais von Monsanto mit dem Namen „MON 810“ ist in Europa zugelassen und erreichte eine Anbaufläche von 143 000 Hektar Land und er wächst in Spanien, Portugal und in Tschechien.

Fast 90 % aller GVO-Pflanzen besitzen Resistenzen gegen Herbizide wie Roundup (Glyphosat) und/oder sie produzieren gar ein eigenes Insektizid.

Einerseits sind die Gene so manipuliert, dass diese nicht mehr sterben, wenn sie mit dem ‚Alles-Töter-Herbizid’ in Berührung kommen und andererseits sind die Gene so manipuliert, dass sie giftig sind gegen Insekten oder Tiere, von den Auswirkungen auf den Menschen gar nicht zu reden.

Das große Versprechen der Agro-Biotechkonzerne, GVO-Pflanzen könnten mehr Ertrag generieren oder sollten vorteilhafte Eigenschaften beim Anbau mit viel Trockenheit oder Hitze mitbringen, haben sich auch nach jahrzehntelanger Forschung nicht durchgesetzt.

Die Verbraucher in Europa wollen keine Gentechnikprodukte und kaufen diese nicht, wenn diese als GVO gekennzeichnet sind!

Die politische Diskussion über die Gentechnik beschränkt sich momentan auf das potenzielle Risiko und den fragwürdigen wirtschaftlichen Nutzen.

Die GVO-Industrie lässt immer wieder verlauten, es könnten größere Ernten erzielt werden, Anbaukosten könnten so gesenkt werden und hierdurch werde ein Beitrag zur globalen Welternährung geleistet, jedoch sind dies lediglich Behauptungen dieses Industriezweiges, welch OHNE wissenschaftlich gesicherten Erkenntnisse gemacht werden!

Das US-amerikanische Landwirtschaftsministerium (U.S. Department of Agriculture USDA) zeigt aktuelle Daten, die beweisen, dass der Ertrag nicht steigt, sondern im Gegenteil sogar sinkt und die Betriebskosten höher sind als bei konventionellem Anbau und wesentlich höhere Kosten wegen Umwelt- und Gesundheitskosten entstehen.

In den letzten 17 Jahren stiegen die GVO-Soja-Saatgutpreise in den USA um bombastische 320 %, während der Ertrag jedoch nicht wuchs.

Mehr Pflanzenschutzmittel müssen ausgebracht werden, wobei der Preis für diese leicht sank und somit die Kosten fast gleich blieben, jedoch bei massivem Mehr-Einsatz von Gift!

Durch die zahlreichen Resistenzen, die so entstehen, steigt der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln gemäß zahlreicher Studien mittelfristig bereits drastisch an, was zu Mehrkosten führen wird.

Durch den Einsatz von GVO-Pflanzen werden folgende Resistenzen gebildet:

  • SUPER-UNKRÄUTER, die z. B. durch den Einsatz von Roundup (Glyphosat) alleine nicht mehr vernichtet werden können, so müssen vermehrt andere Herbizide eingesetzt werden, teilweise noch toxischer,
Quelle: transgen.de

Quelle: transgen.de

  • höhere Anfälligkeit von GVO-Pflanzen durch Krankheiten gemäß der Penn State Universität aus dem Jahre 2009,
  • das Auftreten von neuen Schädlingen gemäß Then aus dem Jahre 2010.

In den USA stieg der Glyphosat-Einsatz in der Maisproduktion vom Jahre 2000 bis 2010 um das 12-FACHE(!), wobei die Anbaufläche nur gerade mal um 14.3 % stieg.

Auf 90 % der amerikanischen Maisanbauflächen wachsen zurzeit GVO-Biotechnologie-Pflanzen. Die Angaben stammen von Transparenz Gentechnik, 2014.

Nun kommen wir mal zu den effektiv verursachten Kosten durch den Einsatz der Biotechnologie-Pflanzen in der Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion, die sogenannten Koexistenz-Kosten:

INFOBOX:

Wir schreiben immer das Wort „so-genannt“ vor die Koexistenz, weil wir nicht an eine Koexistenz von GVO und Nicht-GVO-Pflanzen glauben und diese auch mehrfach widerlegt wurde. Koexistenz wäre dann ein gerechtfertigter Begriff, wenn die ursprünglichen Pflanzen, die schon seit Tausenden von Jahren existieren, von den GVO-Pflanzen NICHT gefährdet wären. Dies sind sie jedoch in vielen Bereichen. Deshalb stimmt für uns das Wort Koexistenz im Zusammenhang mit GVO und Nicht-GVO Pflanzen und Produkten so nicht!

Die so-genannten Koexistenz-Kosten sind Kosten, die entstehen durch die Trennung von GVO und GVO-freien Pflanzen aller Art und all ihrer Bestandteile.

Die Kosten setzen sich zusammen aus:

  • Anbau
  • Trennung der Warenströme
  • Reinigung der Produktionsmaschinen
  • Qualitätssicherung
  • Proben und Analysen
  • Zusätzliche Kosten entstehen durch Kontaminationsfälle, welche durch Verlust des Kennzeichnungsstatus oder nicht zugelassene GVO-Pflanzen und ihre Bestandteile verursacht werden.
  • Auch in einem Schadensfall entstehen zusätzliche Haftungskosten.

Um in Deutschland die Wahlfreiheit für GVO-freie-Produkte zu gewährleisten, braucht es eine Sicherstellung der gentechnikfreien Produktion bis hin zum Produkt. Dies führt zu wirtschaftlichen Mehrkosten, die so aussehen:

gentechnikfreie Fütterung von Legehennen:

In Deutschland werden fast 14 Milliarden Eier GVO-frei produziert, dies ist der größte Teil der Eierproduktion.

Durch die vermeidbaren Kosten, die nicht entstehen würden, wenn es keine GVO-Pflanzen geben würde, werden jährlich 80 Millionen Mehrkosten verursacht!

Milch von Kühen ohne Gentechnik-Futter:

Momentan liegt der Mehrpreis, den man als Bauer für GVO-freies Soja bezahlt, bei 80 Euro pro 1000 Kilogramm.

Bei einem Betrieb mit 50 Milchkühen führt dies zu Mehrkosten von fast 2200 Euro pro Jahr.

Durch weitere Faktoren wie diverser zusätzlicher Aufwand, um die GVO-Freiheit zu garantieren, bezahlt schließlich ein GVO-freier Betrieb mit 50 Kühen fast 6700 Euro!

Also wesentlich mehr als einen Monatslohn…also wesentlich mehr als die Bauern bekommen, die sich bereit erklären, GVO-Futter einzusetzen und so unser aller Gesundheit zu gefährden!

Die Kosten der so-genannten Koexistenz betragen schließlich 8.5 Cent pro Liter Milch.

Im Jahr 2013 hat Deutschland rund 31 Milliarden Liter GVO-freie Milch produziert, dies hat einen volkswirtschaftlichen Mehraufwand von fast 3 Milliarden Euro erzeugt!

Wir finden das eine große Frechheit der Politik in Bezug auf die Bevorzugung der Biotech-Industrie!

Nun gibt es 2 Wege, wie diese zusätzlich entstehenden Kosten durch die Gentechnik in der Lebensmittelproduktion umgewälzt werden könnten:

Das sogenannte Verursacherprinzip

Hier geht es darum, dass der Konsument, der GVO-freie Produkte konsumieren möchte, quasi der Verursacher dieser Mehrkostenspirale sei, auch wenn wir das als Netzfrauen natürlich definitiv nicht so sehen.

Bei dieser Variante ging es dann darum, quasi dem Verursacher, also dem konsumbewussten Menschen, die Kosten beim Kaufpreis weiter zu verrechnen.

Logischerweise will das der konsumbewusste Käufer nicht einfach so hinnehmen!

Deshalb schlagen Alex Wirz (Hauptautor des Schadensberichts Gentechnik) und Nadja Kasperczyk (Mitautorin des Schadensberichts und Angestellt beim Forschungsinstitut für biologischen Landbau FIBL) folgendes vor:

Kostensenkung der GVO-freien Produkte durch Vermeidung der Trennungskosten zwischen GVO und GVO-freien Pflanzenprodukten

Anbauverbote für Gesamt-Regionen müssen geschaffen werden, um so die Trennungskosten zu vermeiden!

Marktregeln müssen entstehen, die nachvollziehbare Warenströme und Herkunft sicherstellen!

Dies erfordert großräumige GVO-freie Anbaugebiete, eindeutige Herkunftsnachweise und Kennzeichnungen für Verbraucher und eine Belebung dieses Marktes!

Gemäß dem Schadensbericht des BÖLW sei es klar, dass Anbauverbote der Länder in der EU das einzige Mittel wären, um Konflikte zwischen Landwirten zu vermeiden und diejenigen zu schützen, welche weiterhin GVO freie Lebensmittel herstellen möchten.

Die zu erwartenden Beschlüsse des europäischen Parlaments zu Anbauverboten von GVO-Pflanzen in einzelnen Mitgliedsstaaten der EU seien deshalb zu begrüßen.

Wir möchten uns einerseits einmal für diesen guten Bericht und die tollen Informationen bei den Autoren bedanken.

Für uns ist es jedoch etwas fadenscheinig, warum man nach all den Angaben noch für ein solches Fleckenteppich-Gesetz wirbt.

Klar ist es besser als die momentane Situation. Doch von einer perfekten, nämlich GVO-freien-EU Lösung wird nicht gesprochen, dies obwohl erwähnt wurde:

-GVO führt zu keinem Mehrertrag

-GVO belasten Umwelt und Gesundheit übermäßig

-GVO verursacht Mehrkosten durch sogenannte Koexistenz mit nicht GVO-Pflanzen

-GVO führt bei betroffenen Bauern, welche nicht GVO Nahrungsmittel produzieren möchten, zu derartigen Mehrkosten, dass es sie an den Rand der Existenz treibt

-GVO-Anbau führt zu Superunkräutern in den USA und Bauern verlieren ihre Existenz, neue Resistenzen bei Insekten werden beobachtet

Plus noch ein paar ergänzende Angaben:

-GVO-Anbau führt zu häufigeren Krebskrankheiten und anderen Beschwerden durch massivem Einsatz von Herbiziden und Pestiziden, allen voran ROUNDUP (Glyphosat), vor allem in Südamerika bekannt.

-GVO-Anbau führt in Indien zu Selbstmorden

-GVO-Lebensmittel führen zu völlig unkalkulierbaren Krankheiten in naher Zukunft, von denen wir noch keine Ahnung haben, da jegliche Langzeitstudien der Industrie zu diesem Thema fehlen

Bilanz des Berichtes:

Die zu erwartenden Beschlüsse des europäischen Parlaments zu Anbauverboten von GVO-Pflanzen in einzelnen Mitgliedsstaaten der EU gehen uns Netzfrauen und der europäischen Bevölkerung eindeutig nicht weit genug, da die Politik so die Biotechnologie wirklich und endgültig in unserem System integriert.

In einzelnen Ländern, in denen es beispielsweise keine Anbauverbote geben würde, könnte so der Anbau und die Produktion von GVO-freien Produkten, unmöglich gemacht werden.

Dafür wird es hoffentlich auch in einigen Ländern eine schöne, natürliche GVO-freie Pflanzenwelt geben, so hoffen wir, auch wenn die Kontamination durch Nachbargebiete leider NIE ausgeschlossen werden kann.

In diesem Sinne können wir immer noch NUR FÜR EIN GESAMT-EUROPÄISCHES-GVO-ANBAUVERBOT bei den Politikern plädieren.

Quelle Bericht:

Ökologie und Landbau von SÖL und FIBL Ausgabe 02/2015, Seite 45-47 mit dem Titel: „Die Rechnung zahlen die anderen“

Herzlichen Dank für Ihr Interesse!

Ihr Netzfrauen-Mann (Schweiz) Dominik Crimi

Mehr Informationen finden Sie in unserem Beitrag

WELTWEIT 182 Mio. Hektar Genpflanzen – 18 Mio. GVO-Anbauer, davon 16,5 Mio. Kleinbauern in Entwicklungsländern

USA: Immer mehr Landwirte kehren Monsanto den Rücken

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