Jedes Jahr werden in Deutschland ein bis zwei Millionen Schafe – fast ausschließlich Lämmchen – geschlachtet.
Die Spezialität gerade zu Ostern sind Milchlämmer – also Säuglinge, die noch von der Mutter trinken und noch nie Gras gefressen haben, zwischen 8 Wochen und einem halben Jahr alt.
Es gibt Alternativen, ein Wandel ist möglich.
Schon der reguläre Weg vom Nutztier bis zum Fleischprodukt hat nur wenig mit landwirtschaftlicher Romantik gemein.
Der extrem hohe Fleisch-Verbrauch in den westlichen Ländern zerstört Monat um Monat ganze Regenwälder, raubt Zehntausenden von Menschen die Lebensgrundlage, verpestet Umwelt und Erde mit giftigen Pestiziden und Dünger und verursacht bei den Konsumenten Herz-Kreislauferkrankungen und Krebs.
Döner, Schnitzel, Currywurst – Der Mensch liebt Fleisch auf seinem Teller. Doch kennt der Mensch auch die Folgen?
Die meisten essen Fleisch gerne mehrmals täglich. Längst ist aus dem Sonntagsbraten ein Alltagsessen geworden: Wir essen doppelt so viel Fleisch wie noch vor 100 Jahren. Das sind im Laufe Ihres Lebens:
4 Rinder, 4 Schafe, 12 Gänse, 37 Enten, 46 Schweine, 46 Puten und 945 Hühner.
Damit liegen die Deutschen auf Platz 3 im weltweiten Vergleich. Das ist 10 Mal so viel Fleisch wie eine Person in Mosambik. Und 27 Mal so viel wie jemand in Indien.
Und falls Sie glauben, diese Mengen an Fleisch bekommt man durch Tierhaltung, wie wir es gerne hätten, müssen wir Sie leider enttäuschen. Konventionelle Mastanlagen sind Fabriken, die mit dem natürlichen Lebensraum der Tiere nichts mehr zu tun haben.
Die Lebensbedingungen sind für die Tiere unwürdig und für uns, wenn man es genauer betrachtet, ganz und gar nicht lecker. Aber nicht nur die Tiere zahlen einen hohen Preis für das billige Fleisch. Unser Appetit hat auch große Auswirkungen auf die Umwelt und auf unsere Mitmenschen, teilweise ganz am „anderen“ Ende der Welt.
Fleischkonsum
Fazit: Jeder Deutsche also konsumiert im Schnitt knapp 90 Kg Fleisch pro Jahr. Das ist zu viel und in vielerlei Hinsicht problematisch. Flächenverbrauch, Welternährung, Klimawandel, Tierrechte, Umweltverschmutzung, Gesundheit – die industrielle Produktion von Fleisch ist in vielen Bereichen nicht nachhaltig.
Aber was genau sind die Probleme der industriellen Fleischproduktion? Was sind die globalen Auswirkungen? Was kann dagegen getan werden?
Problemfeld: Hunger
Auf der Erde leben fast 1 Milliarde Menschen in Hunger und der hohe Fleischkonsum in Ländern wie Deutschland ist Teil des Problems. Fleischproduktion braucht nämlich viel Platz. Nicht unbedingt die Tiere selber, aber der Anbau des Futters. Weltweit wächst auf einem Drittel der Felder Tierfutter. Fläche, die für den Anbau von Nahrung für Menschen fehlt. Ganz konkret: Hier ein Hektar Fläche. Wenn man darauf Fleisch erzeugt, reicht es für Sie und mich (2 Personen); baut man Gemüse an, für eine Familie (5 Personen); und von einem Hektar Kartoffeln wird eine ganze Fußballmannschaft satt – inklusive Trainern und Ärzten (17 Personen).
Während die Bevölkerung weiter wächst, wird der Platz für unser Essen immer knapper. So entpuppt sich unser billiges, flächenintensives Fleisch als unfairer Luxus, denn mit unserem Ernährungsstil bekommen wir nicht mal aktuell alle Menschen satt.
Problemfeld: Wasser
Nehmen wir z. B. diese Steaks. Die Herstellung verbraucht viel Wasser: 1 kg Rindfleisch = ca. 15 000 l Wasser
Zum Vergleich: Das ist mehr als 10 Mal so viel wie für ein Kilo Brot: 1 kg Brot = 1300 l Wasser.
Sehr vieles spricht gegen die tägliche Portion Fleisch. Doch global gesehen steigt der Verbrauch – besonders in den Schwellenländern, deren Bewohner sich an den Bedürfnissen der Industrienationen orientieren. Bis zum Jahr 2050 wird sich die Fleischproduktion verdoppeln. Die Nutztiere werden dann so viel pflanzliche Nahrung benötigen wie vier Milliarden Menschen. Damit ist eine Ernährungskrise vorprogrammiert.
Mehr Informationen:
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