Glyphosat-Rückstände werden nicht toleriert
Dass Glyphosat als gewinnoptimierender Erntehelfer eingesetzt wird, hatten wir im Juni vergangenen Jahres bereits berichtet.
Einer der Hauptabnehmer von Hafer im Westen von Kanada sagt nun, dass er keinen Hafer mehr abnimmt, der auch nur die geringste Spur von Glyphosat aufweist. Viele der dort anbauenden Farmer trifft das hart. 40 – 50 % der Farmer nutzen Glyphosat auch dort als Erntehelfer. Das bedeutet, sie spritzen den Hafer kurz vor der Ernte noch einmal mit dem Pestizid, damit er trocknet und sie ihn schneller einfahren können.
Der Vizepräsident der Prairie Oat Growers Association reagiert enttäuscht, schließlich sei Glyphosat genau für diese Anwendung ebenfalls zugelassen. Er verstehe die Entscheidung von Grain Millers Inc. nicht und geht davon aus, dass die Qualität des Hafers ohne Glyphosat zurückgehen wird.
Wahrscheinlicher ist allerdings, dass die Pestizidbelastung zurückgehen wird – und die Gewinne der Landwirte, z. B. wenn die Ernte nachgetrocknet werden muss.
Wenn ihr uns fragt, ein Preis, der unbelasteter Hafer durchaus wert ist.
Wir haben den Artikel für euch übersetzt.
Abnehmer von Hafer sagt: „Kein Glyphosat vor der Ernte“.
Grain Millers, ein großer Hafer-Käufer in West-Kanada, wird Hafer nicht mehr kaufen, wenn die Ernte mit Glyphosat getrocknet worden ist.
In einem Memo an Haferbauern in Prairie, sagte Grain Millers, die neue Politik sei „eine Folge der funktionellen Leistungsmerkmale der fertigen Produkte aus Hafer, von denen man weiß, dass sie mit Glyphosat behandelt wurden und der Nachfrage der Kunden.“
Edgar Scheurer, Vizepräsident der Prairie Oat Growers Association, sagte, die Entscheidung sei enttäuschend
„Es ist bedauerlich, denn Roundup auf Hafer vor der Ernte anzuwenden, ist zugelassen“, sagt Scheurer, der in der Nähe von Dugald, Man eine Farm bewirtschaftet.
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„Sogar in ihrem Memo… sagen sie, dass es keine Sicherheitsprobleme gibt. Sie geben lediglich dem Druck von bestimmten Gruppen nach, auch wenn es keine wissenschaftliche Grundlage für diese Entscheidung gibt.“
Terry Tyson, Einkaufsleiter von Grain Millers in Yorkton, Sask., sagte, das Unternehmen habe diese Strategie seit einigen Jahren in Erwägung gezogen.
Vor drei Jahren hätten sie die Probleme mit der Qualität der Hafersamen zum ersten Mal wahrgenommen. Die Probleme glichen Frostschäden, über die Ursache wären sie sich aber nicht sicher gewesen.
„Wenn die Mühlen das Schrot schneiden, schälen oder walzen, ist es spröde, es bricht auseinander und das fertige Produkt entspricht nicht den Erwartungen in Bezug auf die Kornbildung und die Absorption“, sagte Tyson.
„Der intakte Schrot ist ähnlich beeinträchtigt, wie früher ein durch Frost betroffenes intaktes Korn. …(Aber) Frostschäden kann man auf dem Schrot erkennen. Man kann es kontrollieren ..indem man eine Wagenladung oder Sendung ablehnt… Der Schaden in diesem Fall ist beinahe nicht festzustellen.“
Tyson erklärte, das Unternehmen fand durch ein Ausschlussverfahren heraus, dass Glyphosat die Ursache dieser frostschädenähnlichen Probleme sei.
„Es hat buchstäblich die letzten zwei oder drei Jahre gedauert (um es herauszufinden).“
Scheurer sagte, Hafer mit Glyphosat zu trocknen, sei eine gängige Praxis in Westkanada. Von den Landwirten, die nur Hafer dreschen, nutzen etwa 40 bis 50 Prozent Glyphosat, um ihre Ernte zu beschleunigen oder sogar zu erhöhen.
Er sagte, die Qualität von Hafer würde ohne Glyphosat leiden.
„Wenn man mäht, und es regnet, bekommt man Schimmel, dann haben Sie Verluste“, äußerte er.
Wenn ein Bauer nicht trocknet und wartet bis die Ernte vor dem Schneiden reif ist, erhöht sich das Risiko, dass die Ernte zerschmettert wird sowie die Wahrscheinlichkeit, dass sie Regen abbekommt. Was eine Verschlechterung der Qualität bedeutet.
Im März veröffentlichte die Weltgesundheitsorganisation einen Bericht über Glyphosat, den aktiven Wirkstoff in Roundup und vier weitere Pestizide. Die Experten der WHO kamen zu dem Schluss, dass Glyphosat wahrscheinlich krebserregend für den Menschen ist.
Toxikologen und Pflanzenschutzmittel-Experten missbilligen die Entscheidung der WHO. Sie sagen, vier Jahrzehnte der Wissenschaft würden zeigen, dass Glyphosat keine Bedrohung für die menschliche Gesundheit darstelle.
Grain Millers, so sagte Scheurer, reagiere auf Druck von Aktivistengruppen, die landwirtschaftliche Pestizide verbieten wollten.
„Sie sollten diese Entscheidungen auf der Basis von wissenschaftlichen Erkenntnissen und nicht auf Druck des Sierra Clubs, oder wem auch immer, fällen.“
Tyson sagte, Grain Millers fällte diese Entscheidung nicht wegen der Bedenken von Kunden oder der Öffentlichkeit in Bezug auf Glyphosat-Rückstände. Er fügte hinzu, dass Tests von Unternehmen gezeigt hätten, dass Rückstände von Glyphosat kein Problem für Hafer seien.
„Bei unseren Tests in den letzten Jahren fanden wir niemals eine Hafer-Probe mit einem Glyphosat-Rückstand, der über den festgelegten Höchstgrenzen lag!“
Grain Millers, Inc. Strategie über Glyphosat Memo für Haferbauern in Prairie:
Diese Meldung dient als offizielle Mitteilung, dass die Grain Millers, Inc. ab der Ernte von 2015 keinen Hafer und/oder Haferprodukte mehr akzeptieren wird, die mit Glyphosat behandelt worden sind. Diese Änderung ist eine Folge der funktionellen Leistungsmerkmale der fertigen Produkte aus Hafer, von denen man weiß, dass sie mit Glyphosat behandelt wurden sowie der Nachfrage der Kunden. Diese Richtlinie bezieht sich nicht auf irgendwelche Bedenken über die Gesundheits- oder Lebensmittelsicherheit, die sowohl von der US FDA und/oder der CFIA/Health Canada herausgefunden und geregelt sind.
Oat buyer says no glyphosate pre-harvest
Grain Millers, a major oat buyer in Western Canada, will no longer purchase oats if the crop has been desiccated with glyphosate.
In an April 20 memo to Prairie oat growers, Grain Millers said the new policy was “driven by functional performance attributes of finished products manufactured from oats known to have been treated with glyphosate and by customer demand.”
Edgar Scheurer, Prairie Oat Growers Association vice president, said the decision is disappointing.
“It’s unfortunate because Roundup is registered on oats for pre-harvest application,” said Scheurer, who farms near Dugald, Man.
“Even in their memo… they said there’s no safety issues. They’re just giving in to pressure by certain groups even though there is no scientific backing to this decision.”
Terry Tyson, Grain Millers procurement manager in Yorkton, Sask., said the company has been considering this policy for a few years.
About three years ago they started to notice problems with oat groat quality, which resembled frost damage, but weren’t sure about the cause.
“When mills cut, flake or roll the groat, it is chalky, it’s brittle, it breaks apart and the finished product doesn’t make spec, in terms of granulation or absorption,” Tyson said.
“The groat integrity is affected much like an early frost affects groat integrity…. (But) frost damage you can see on the groat. You can control it… by rejecting a truckload or carload…. The damage with this issue is somewhat subtler.”
Tyson said the company discovered that glyphosate was the cause of the frost-like damage, through a process of elimination.
“It literally took the last two or three years (to figure it out).”
Scheurer said desiccating oats with glyphosate is a common practice in Western Canada. Of the growers who straight combine oats, about 40 to 50 percent use glyphosate to hasten and even up crop maturity.
He said oat quality would suffer without glyphosate.
“When you swath, you get rain and then you get mildew. Then you get downgrades,” he said.
If a farmer doesn’t desiccate and waits for the crop to mature before straight cutting, it increases the risk of shattering and the possibility of rain, which could cause quality downgrades.
In March the World Health Organization issued a report on glyphosate, the active ingredient in Roundup, and four other pesticides. WHO experts concluded that glyphosate is probably carcinogenic to humans.
Toxicologists and pesticides experts have condemned the WHO decision, saying it contravenes four decades of science showing that glyphosate isn’t a threat to human health.
Scheurer said Grain Millers responded to pressure from activist groups, who want to ban agricultural pesticides
“They should base these decisions on science and not based on pressure from the Sierra Club or whoever.”
Tyson said Grain Millers didn’t make this decision because of customer or public concern about glyphosate residues. He added that company testing has demonstrated that glyphosate residues are not a problem for oats.
“In our testing in the last few years on this, we never once found a sample of oats with glyphosate residues in excess of the established maximum limits.”
Grain Millers, Inc. Glyphosate on Oats Policy memo to prairie oat growers:
This communication is to serve as official notification that as of harvest 2015 Grain Millers, Inc. will no longer accept any oats and/or oat products which have been treated with glyphosate. This change is driven by functional performance attributes of finished products manufactured from oats known to have been treated with glyphosate and by customer demand. This policy does not suggest any health or food safety concerns as reviewed and regulated by both the US FDA and/or CFIA/Health Canada.
Netzfrau Kerstin Hördemann
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