Tausende Landwirte demonstrieren zurzeit in Indien gegen Monsanto und dessen Biotech-Kumpane, aber auch gegen das Freihandelsabkommen. Es kommt zu einer regelrechten Volksbewegung von indischen Bauern und deren Familien, die sich gegen gentechnisch veränderte Anbaumethoden wehren. Unter den Demonstranten sind auch Hunderte von Frauen, die beschlossen haben, solange vor dem Parlament in Indiens Hauptstadt zu bleiben, bis die indische Regierung zu einem Dialog bereit ist.
Wer dachte, dass Monsanto die meisten Patente auf Samen und Pflanzen hat, der täuscht sich. Es ist der deutsche Konzern Bayer. Dieser hält weltweit die meisten Patente auf Samen und Pflanzen, mehr noch als Monsanto. Die Samen für Hybrid- und GV-Pflanzen muss ein Farmer jedes Jahr neu kaufen. Dazu noch die passenden Pestizide und Düngemittel. Dafür versprechen ihm die Konzerne eine 20 Prozent höhere Ernte.
So auch in Indien, allerdings ist es hier nun Monsanto, der wieder mal sein Unwesen treibt. Monsantos indisches Tochterunternehmen erwartet die endgültigen Studienergebnisse für den gentechnisch veränderten (GV) Mais. Dieses muss er den Gesetzgebern in Indien innerhalb eines Jahres vorlegen, damit die Regierung dann entscheidet, ob diese Sorte in Indien eingeführt werden darf, gab der Leiter des Unternehmens letzte Woche bekannt.
Uns ist bekannt, dass Monsanto seine eigenen Studien erstellt, und so rechnet sicher auch das indische Tochterunternehmen mit einer Zustimmung.
Indien verfügt derzeit nicht über genehmigte gentechnisch veränderte Nutzpflanzen, aber das könnte sich bald ändern. Die Regierung von Ministerpräsident Narendra Modi ist bestrebt, die Produktivität der Betriebe zu verbessern, und will nach einem Fünf-Jahres-Verbot offene Feldversuche zulassen. „Wir sind nah an der letzten Stufe in der Genehmigung von Mais,“ sagte der Shilpa Divekar Nirula, Chief Executive von Monsanto India, gegenüber Reuters.
Tausende Bauern in Indien sagen Monsanto den Kampf an
Shri Rakesh Tikait, nationaler Sprecher der Bhartiya Kisan Union (BKU), erklärt :
„Die Regierung zeigt ihre Pro-Industrie-Haltung, weil sie für die nicht benötigten, unerwünschten und unsicheren GVO in unserer Landwirtschaft sind. Wir möchten, dass alle offenen Feldversuche mit GV-Pflanzen sofort im Land gestoppt werden, da solche Open-Air-Studien nicht nur eine Gefahr der Kontamination darstellen, sondern auch eine Gefahr für den Handel. Weiterhin sind alle Schritte in Richtung Handelsliberalisierung in der Landwirtschaft, sei es durch die WTO oder durch Freihandelsabkommen für uns inakzeptabel.“
Um gegen die Anti-Bauern-Politik der indischen Regierung zu protestieren, versammelten sich bereits am 18. März 2015 Tausende Bauern aus ganz Indien auf der Kisan Maha Panchayat, der Parlaments-Straße im Herzen der Hauptstadt. Sie fordern neben der Ablehnung der Einführung von GV-Pflanzen auch ein Mindest-Lebenseinkommen für alle landwirtschaftlichen Haushalte.
Die Frauen, die vor dem Parlament ausharren, wollen Aufklärung und die Beantwortung ihrer Fragen, darunter folgende Themen:
- GVO
- Mangel an fairen und einträglichen Preisen für landwirtschaftliche Erzeugnisse
- Die Nachfrage nach Provisionserträgen für landwirtschaftliche Betriebe
- Ausgliederung der Landwirtschaft aus dem Freihandelsabkommen, einschließlich WTO
- Angemessene Katastrophenhilfe für Landwirte
- Und das wichtigste Thema der Landwirte ist die hohe Selbstmordrate und die massiven Ernteausfälle durch GVO.
Genau wie in Polen und dem Rest der Welt wollen Inder keine GVO, nur weil die Regierungen sich durch Korruption und Infiltration durch Konzerne wie Monsanto, Dow, DuPont, Syngenta, Bayer und BASF beeinflussen lassen.
INFOBOX
Merkel und Modi für Freihandelsabkommen von EU und Indien
Bundeskanzlerin Angela Merkel und ihr Amtskollege Narendra Modi sprachen sich am Dienstag, dem 14. April 2015, nach einem Treffen in Berlin, für ein Freihandelsabkommen zwischen der EU und Indien aus. Eine gemeinsame Arbeitsgruppe soll zudem bis zu den Regierungskonsultationen im Oktober prüfen, ob die deutschen Exportbeschränkungen für Dual-Use-Güter gelockert werden, die sowohl zivil als auch militärisch genutzt werden können. Modi und Merkel sprachen sich außerdem für eine engere Rüstungszusammenarbeit aus. (…)
MERKEL: RÜSTUNGSKOOPERATION WÜNSCHENSWERT
Die Kanzlerin bezeichnete eine Rüstungskooperation als wünschenswert, auch wenn derzeit keine konkrete Entscheidungen anstünden. Es könne neben Flugzeugen auch um U-Boote gehen. „Auf jeden Fall hören wir den Wunsch Indiens nach einer Kooperation auch in diesem Bereich durchaus mit aufgeschlossenen Ohren“, sagte sie. Quelle Reuters
Die Folgen der „Grünen Revolution”
Die Monokulturen verdrängen viele alte und traditionelle Landsorten der Kleinbauern. Die Intensivierung und Mechanisierung der Landwirtschaft durch die Technologie der Grünen Revolution war von teurem Know-How abhängig, um die erwünschte Ertragssteigerung tatsächlich zu erzielen. Es fielen Kosten für das neue Saatgut und die dafür nötigen Bewässerungsanlagen und Chemikalien an. Hinzu kam, dass die riesigen Monokulturen besonders anfällig für Krankheiten und Schädlinge waren. Daher fiel die Ernte für kleinere Betriebe, trotz Hochertragssaatgut, oft schlecht aus. Viele Bauern gerieten durch Kosten und Risiko in einen Schuldenkreislauf, der sie schließlich die Existenz kostete. Für sie war der Hunger vergrößert worden.
Monsanto gab zu, dass sie es waren, die den Vertrag mit der WTO geschrieben hatten, der es erlaubt, Samen als geistiges Eigentum von Monsanto neu zu definieren. Es ist Patenten zu verdanken, dass Monsanto – ein Gift-Hersteller – sich zu einem riesigen Samen-Giganten entwickelt hat mit dem größten Anteil an Kontrollen über den Saatgutmarkt. In Indien steuern die Unternehmen 95 % des Baumwollsaatgutmarktes und die Extraprofite durch Lizenzgebühren treiben die Kleinbauern in unbezahlbare Schulden. 284 000 Bauern in Indien begingen wegen der mit dem Saatgut und den Chemikalien entstandenen Schulden Selbstmord.
Während Bauern in Indien um das nackte Überleben kämpfen, bezeichnet die Bundekanzlerin Merkel eine Rüstungskooperation mit Indien als wünschenswert.
Die Gier und die Gewalt eines Unternehmens wie Monsanto kann und darf nicht zugelassen werden, damit das Leben auf der Erde, das Leben der Bauern, das Leben unserer Kinder nicht zerstört werden.
Im Anschluss folgt der Original-Artikel, den wir für Sie frei übersetzt und mit Zusatzinformationen versehen haben.
Monsanto Says Gm Corn Trial In Final Stage In India
Monsanto’s Indian subsidiary expects to submit final trial results for its genetically modified (GM) corn to lawmakers within a year for the government to then decide on a commercial launch, the company’s country head said on Friday.
India does not currently allow the growing of GM food crops but the government of Prime Minister Narendra Modi, keen to improve farms’ productivity, has encouraged open field trials after a five-year de facto ban.
“We are close to the final stage in corn,” Shilpa Divekar Nirula, chief executive of Monsanto India, told Reuters.
Thousands of farmers demonstrate in Delhi against GM crops, anti-farmer policies
Some have said that India’s Prime Minister, Narendra Modi, arrived at the nation’s pro-GMO position with the help of generous campaign funding from a GMO lobby, but that hasn’t stopped thousands of Indian farmers from demonstrating against Monsanto and their biotech cronies in a massive grassroots movement that shuns anti-farmer practices and genetically modified crop farming.
Shri Rakesh Tikait, National Spokesperson for the Bhartiya Kisan Union (BKU) explains:
“The government is exhibiting its pro-industry stance by pushing for unneeded, unwanted and unsafe GMOs in our farming. We want all open air field trials of GM crops stopped immediately in the country since such open air trials pose not only a risk of contamination but also risk of trade rejection. Further, any moves towards trade liberalization in agriculture whether through the WTO route or through free trade agreements are unacceptable to us.”
The farmers recently organized and occupied the streets in a Kisan Maha Panchayat (farmer meeting) in Delhi, India, in protest at the Modi government’s anti-farmer policies.
Among the demonstrators were hundreds of women recently, as well, who have resolved to stay put on Parliament Street in India’s capital until the government engages them in a dialogue to resolve various burning issues, among them:
- GMOs
- Lack of fair and remunerative prices for farm produce
- Demand for a farm income commission
- Removing agriculture from free trade agreements including WTO
- Adequate disaster relief for farmers
- And more important topics that affect farmers in a country known for high suicide rates and massive GM crop failures.
Indian farmers are among some of the hardest hit by biotech chicanery. They join the ranks of millions of others throughout the world, from Mexico to Russia that don’t want GM crops either.
A similar but more intense protect recently took place in Poland as the nation’s largest farmer uprisingever involved convoys of tractors. The protest was pointed at GMO infiltration and land grabs by biotech and Big Ag corporations.
More than 150 farmers blocked roadways and held numerous demonstrations in order to bring attention to the important issue of food sovereignty in Poland. Their focus is a ban on GMOs and a restoration of small farmer’s rights after decades of oppressive health and safety regulations which take rights away from small farms and give them to mono-cropping, poisoning Big Ag mega-companies.
Just like Poland and the rest of the world, India doesn’t want GMOs. The singular reason GMOs exist in India or anywhere else is because of government corruption and infiltration by corporations like Monsanto, Dow, DuPont, Syngenta, Bayer and BASF.
Additional Sources:
Image sourced from GMWatch
This post originally appeared at Natural Society
Netzfrau Doro Schreier
USA-Welternährungspreis 2014 mit Gift und Genen! Gäste aus Ebolagebieten anwesen
Pingback: Rekordernte! Und das ohne Monsanto und Chemie › Matrixblog Traumtagebuch über Träume, Astralreisen, luzides Träumen, UFOs, Aliens