SAA Cargo setzt umfassendes Embargo beim Transport von Jagd-Trophäen in Kraft
Die Professional Hunters‘ Association of South Africa (PHASA) ist vermutlich „not amused“ über das, was derzeit von South African Airways Cargo – dem Equivalent von Lufthansa Cargo – Stand der Entscheidung ist. Es ist nur eine Kleinigkeit – aber eine erfreuliche aus Sicht des Tierschutzes –
Nachdem wir Netzfrauen diese Nachricht erhalten hatten, setzten wir uns mit der Airline in Verbindung und ließen uns das Embargo erklären – Hier das Ergebnis:
South African Airways Cargo hat entschieden, den Transport von Jagd-Trophäen (Rhinozeros, Elefant, Löwen und Tiger) auf sämtlichen Flugrouten weltweit zu unterlassen. Dieses Embargo ist seit Ende April gültig. Es gibt keinerlei Ausnahmen für diese Reglung, auch wenn der Transporteur entsprechende Genehmigungen durch Behörden vorlegen kann. PHASA will sich dieses Themas sehr kurzfristig annehmen und wird seine Mitglieder über die weiteren Entwicklungen informieren.
Der Hintergrund dafür hat leider überhaupt nichts mit Artenschutz oder Tierschutz zu tun – wie wir der Webseite von SAA Cargo entnehmen können.
South African Airways Cargo entscheidet für Embargo bei ausgewählten gefährdeten Arten
Das Transport-Embargo ist auf Jagdtrophäen gefährdeter Arten wie Rhinozeros, Elefant, Löwen und Tiger beschränkt. Diese Maßnahme wurde erforderlich, da es beim Transport wiederholt zu Problemen aufgrund falsch deklarierter Trophäen kam, für die die Airline im Ausland zur Verantwortung gezogen worden war. Anfang April wurde eine Lieferung nach Kuala Lumpur, deklariert als Maschinenteile, in Australien während des Transits entdeckt. Diese Lieferung enthielt Stoßzähne von Elefanten und wurde beschlagnahmt, SAA Cargo erhielt den Beschlagnahme-Bescheid. Daraufhin entschloss sich das Unternehmen, entschieden gegen illegale Transporte vorzugehen und entschied sich vorläufig für ein Embargo derartiger Transporte.
Das Embargo seitens SAA Cargo soll solange bestehen bleiben, bis weitere Optionen definiert und striktere Kontrollen umgesetzt sind, um derartige Zwischenfälle zu verhindern.
INFOBOX
1989: hatte das Washingtoner Artenschutzübereinkommen (WA) (Info WWF) ein Verbot des internationalen Elfenbeinhandels beschlossen
1999: 50 Tonnen Elfenbein aus Botswana, Namibia und Simbabwe wurden nach Japan exportiert.
2008: 108 Tonnen nach Japan und China.
Darüber hinaus dürfen Simbabwe und Namibia Elfenbeinschnitzereien zu „nicht kommerziellen Zwecken“ exportieren und viele Staaten, allen voran die EU-Länder exportieren angeblich antikes Elfenbein nach Asien. Auch der Transfer von Stoßzähnen als nicht kommerzielle „Jagdtrophäen“ ist erlaubt. Quelle
Und zu all den „Ausnahmen“ kommen die Wilderer2011 wurden über 40 Tonnen des weißen Goldes beschlagnahmt,
2012 sollen es noch mehr gewesen sein. Und die Zahlen steigen.
2012 war ein trauriges Rekordjahr: rund 633 Rhinozerosse allein in Südafrika und weit über 10 000 Elefanten in ganz Afrika fielen Wilderern zum Opfer, ganz zu schweigen von anderen Wildarten. Auch der Löwe gehört mittlerweile zu den seltener gewordenen Bewohnern der afrikanischen Steppen, da die Löwenjagd in einigen Staaten noch legal und damit oft auch unkontrolliert betrieben wird.
Thailand, China und Vietnam sind im illegalen Wildtierhandel die wichtigsten Märkte. Rund 50 000 Euro pro Kilo bringt zerstoßenes Nashornpulver auf dem asiatischen Markt. Aber auch durch das Entstehen neuer Mittel- und Oberschichten in diesen erstarkenden Wirtschaftsregionen steigt der Wunsch nach Exklusivität – Elfenbein, Löwenfell und andere Jagdtrophäen werden zum Statussymbol, leider umso mehr, je seltener die Tierart ist. Quelle
SAA CARGO PLACED A TOTAL EMBARGO ON TRANSPORTATION OF HUNTING TROPHIES
South African Cargo has taken a decision to place a total embargo on the transportation of hunting trophies (Rhino, Elephant, Lion and Tiger) on its services worldwide. This embargo is with immediate effect.
Please also know that no exceptions will be made even if the shipper has a valid permit issued by the relevant authorities.
PHASA is attending to this as a matter of urgency and will keep members informed.
And this we found on the SAA Cargo webside – nothing about animal welfare or species protection
South African Airways Cargo Places an Embargo on Selected Endangered Species
Johannesburg – 30 April 2015: South African Airways Cargo on 21 April 2015 issued a Policy and Procedures Advisory to its internal stakeholders advising of the embargo on the transportation of hunting trophies, which is limited to rhino, elephant, tiger, and lion.
SAA Cargo has in the past experienced a problem where some of the shipments containing hunting trophies were misdeclared and was fined in a foreign country. In this particular instance, early in April 2015 a shipment lodged as machinery spare parts was discovered in Australia whilst in transit to Kuala Lumpur. The shipment contained elephant tusks and was seized. We [SAA Cargo] were issued with a Notice of Seizure. “We had to act swiftly to curb the problem of illegal transportation of animals,” says Tlali Tlali, SAA Spokesperson.
SAA Cargo will keep the embargo in place until all other options have been considered and stricter control measures have been put in place to prevent a recurrence. “When such measures are implemented we will advise all stakeholders accordingly in South Africa and at our international stations,” said Tlali.
Netzfrau Andrea Escher (Übersetzung) und Ursula Eisenmann
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