Bereits im letzten Jahr verkündete Monsanto sein Interesse an Syngenta und nun wird weiter in der Küche an Gerüchten gekocht.
Monsanto bot Syngenta insgesamt 45 Milliarden Dollar – doch Syngenta bewertete dieses Angebot als zu niedrig. Nach einer gründlichen Prüfung lehnte der Verwaltungsrat einstimmig ab. Beide Giganten, also Monsanto und Syngenta, wurden übrigens mit dem Welternährungspreis 2013 ausgezeichnet. [Wir sind empört ! Monsanto und Syngenta gewinnen Welternährungspreis 2013 mit Gift und Genen!] Diese zwei Giganten planen nun, miteinander zu verschmelzen. – Das große Fressen!
Bislang wurde das Angebot von Monsanto abgelehnt.
Doch wer nun denkt, es sei vorbei und alles bleibt so wie es ist, der hat sich getäuscht.
Wir, die Netzfrauen, sind überrascht. Kann Monsanto sich das überhaupt noch leisten? Wie McDonald’s, Coca Cola, Nestlé steckt auch Monsanto in der Krise! Es läuft zu unserer Freude nicht gut für den Saatgutkonzern Monsanto. Der Konzern musste gerade einen hohen Gewinn- und Umsatzrückgang hinnehmen. Schlechte Zeiten für Monsanto – Der Gewinn schmolz um 15 Prozent!
Kurz erklärt: Wie Konzerne fusionieren
Wie Konzerne miteinander oder untereinander fusionieren, versuchen wir Ihnen anschaulich zu erläutern. Das bedeutet nämlich nichts anderes, als dass Konzerne immer größer und dadurch natürlich auch immer weniger werden. Nur einige wenige dominieren den Markt. Das ist wie bei einem Monopol. Oft sind Konzerne so eng miteinander verzahnt, dass sie leichtes Spiel haben, um Preisabsprachen zu treffen oder Druck auf die jeweiligen Regierungen auszuüben. Ein wichtiges Pro-Argument, welches oft genannt wird, wenn es um die Fusionierung von Großkonzernen geht, ist die Schaffung von Arbeitsplätzen. Wer logisch denken kann, wird jedoch feststellen, dass, wenn Konzerne sich vereinen, auch verschiedene Bereiche zusammengeschmolzen werden. Daraufhin werden Arbeitnehmer entlassen. Soviel zum Thema Jobmotor.
Noch kürzer erklärt: Aus 2 mach 1
Einfacher erklärt: Aus 2 Autos wird 1 Auto. Alles was aus diesen beiden Autos noch benötigt wird, wird weiter Verwendung finden, ob es sich nun um den Motor, die Reifen oder andere Teile handelt. Einiges behält man auch einfach als Ersatzteil zurück. Nur das nicht Verwendbare wird entweder verkauft oder es landet auf dem Schrottplatz. So ist das auch mit dem Fahrer, denn am Ende kann immer nur einer fahren.
Wir hoffen an diesem Beispiel gezeigt zu haben, wie eine Verschmelzung zweier Konzerne abläuft.
Folgen einer Fusion
Da zu viele Vorstände auf Dauer zu teuer wären, werden Abkommen mit einigen Vorstandsmitgliedern getroffen, sei es durch Zahlung von Abfindungen oder, im für das Unternehmen günstigsten Fall, einer (oder mehrere) hat das Alter für den Ruhestand erreicht. Wieder andere bekommen beispielsweise einen Sitz im Aufsichtsrat oder andere Stellen werden geschaffen und mit den „Resten” besetzt. Entscheidend dabei ist auch immer, wie „finanziell” gesund und wie groß der übernommene Konzern ist. Das Ergebnis und zwar ausschließlich dieses wird dann der Öffentlichkeit präsentiert.
Monsanto und Syngenta: Pack schließt Pakt?
Nun also Monsanto und Syngenta, beide übrigens mit dem Welternährungspreis 2013 ausgezeichnet. Lesen Sie dazu auch: [Wir sind empört ! Monsanto und Syngenta gewinnen Welternährungspreis 2013 mit Gift und Genen!] Diese zwei Konzerne planen nun, miteinander zu verschmelzen. Wie oben beschrieben, aus 2 Autos wird 1 Auto.
Monsanto will den auf 40 Milliarden Dollar (Stand 2014) geschätzten Schweizer Agrochemiekonzern Syngenta kaufen. Eine Transaktion, die es Monsanto erlaubt, seinen Steuer-Sitz in die Schweiz zu verlagern.
Zurzeit hofft Syngenta auf Grund einer neuen Zulassung in den USA auf weitere Millioneneinnahmen. Sie erhielten von der US-Umweltschutzbehörde EPA die Zulassung für das neue Maisherbizid Acuron.
Syngenta ist heute führend bei Pestiziden, Monsanto beim Saatgut.
Die 10 größten Konzerne kontrollieren 75 % des weltweiten Saatgutmarktes. Drei Unternehmen –
Monsanto, DuPont (Pioneer) und Syngenta – beherrschen 53 % des Marktes, der weltweit größte Saatguthersteller Monsanto allein kontrolliert 26 %.
Börsenkenner und Anleger gehen davon aus, dass das Ringen um Syngenta noch lange nicht beendet ist und dass der amerikanische Konzern Monsanto die Offerte nachbessern wird.
Die Gerüchteküche um die Fusion der Giganten zeigte bereits an der Börse ihre Wirkung. Die Aktien von Syngenta explodierten.
Die Börsianer sind sich sicher, dass dieser Deal nun endlich vollzogen wird.
Ein Börseninsider erklärte, sie glauben nicht, dass der Deal nun geplatzt sei. Die Amerikaner gäben nicht so schnell auf.
Auch ein Banker, welcher in der Vergangenheit mit Monsanto zusammenarbeitete, meinte, der nächste Anlauf eines Kaufangebots von Monsanto mit einer höheren Summe komme bestimmt.
Nun ja, das große Fressen findet zur Zeit auch in der Pharma statt. Giganten kaufen sich gegenseitig auf. Siehe Die Top 10 der Pharmakonzerne – Das große Fressen
Monsanto und Syngenta nahmen gemäß der Handelszeitung hierzu keine Stellung, doch ein neues Angebot über 500 Sfr. Pro Aktie wird wohl zur Übernahme führen!!!
Die Investoren werden sich hierbei nach der Empfehlung des Syngenta-Verwaltungsrates richten.
Aber Monsanto muss auch erst den Zuschlag bekommen, da noch andere Giganten Interesse an Syngenta zeigen könnten. Fakt ist, dass Syngenta das Angebot von Monsanto zu niedrig ist.
Das große Fressen um Syngenta
Zu den Giganten, die Interessen an Syngenta zeigen könnten, wären zu Beispiel BASF und der US-Rivale Dow Chemical, aber auch die staatliche China National Chemical Corp (ChemChina), denn einige Geschäftsbereiche von Syngenta passen zu den Chinesen, die als Bieter für Syngenta oder zumindest einige Geschäftsbereiche infrage kommen.
Doch wer ist ChemChina? Es ist eines der größten Chemieunternehmen in China und zur Zeit auf Shoppingtour – Für 7,1 Milliarden Euro ging das italienische Traditionsunternehmen Pirelli im März 2015 an ChemChina – Für die Herren: Incl. dem aufreizenden Kalender, für den bereits Stars wie Sophia Loren, Brigitte Bardot und Penelope Cruz posiert haben.
Wer schnappt sich Syngenta?
Die Schweizer holten sich laut mit der Sache vertrauten Personen die US-Investmentbank Goldman Sachs als Berater ins Haus. Monsanto sicherte sich demnach die Unterstützung von Morgan Stanley. Zu beiden brauchen wir nicht mehr viel zu schreiben. Siehe Weltherrschaft weniger Konzerne – wer mit wem?
Hier interessante Informationen bezüglich Syngenta:
Schadenersatz 450.000.000 $ – Kanadische Imker verklagen Bayer und Syngenta
Monsanto ist auch bekannt als multinationale Todesfabrik. Er produzierte das Insektizid DDT, Agent Orange für Vietnam, Roundup und PCB und nun sind sie verantwortlich für die Inverkehrsetzung von Gentechprodukten aller Art. Interessant dazu Wie Monsanto die FDA unterwanderte und warum GVO auf der Welt zugelassen sind
Tür an Tür mit Monsanto
Bei unserer Recherche in den Niederlanden fanden wir Syngenta und Monsanto Tür an Tür. Zufall? Mehr Informationen hier: Saatgut- Monsanto unter falscher Flagge – auf den Spuren von Monsanto in Europa.
und Monsanto und Syngenta: Entsteht ein neuer Gigant?
Fazit
Syngenta ist der weltgrößte Hersteller von klassischen Pestiziden gegen Insektenbefall, Unkräuter und Pilze. Monsanto ist auf dem Gebiet weniger stark aktiv. Allerdings ist der US-Konzern führend bei Saatgut und vor allem für seine gentechnisch veränderten Maissorten bekannt. Bei einer Fusion würde ein neuer Riese in der Agrarchemiebranche entstehen. Zusammen könnten die Unternehmen Ausgaben für Forschung und Entwicklung und andere Fixkosten erheblich senken – was nichts anderes bedeutet als Arbeitsplätze zu reduzieren. Viele Bereiche können zusammengelegt werden – und zusätzlich könnte Monsanto von der Steueroase Schweiz profitieren. Es ist wie oben erklärt- mache aus Zwei Eins – und wer wird hier der Verlierer sein? Bestimmt nicht Monsanto.
Wir können nur an die Aktionäre von Syngenta und an den Verwaltungsrat appellieren: Lassen Sie die Finger von Monsanto – bislang kam noch nichts Gutes dabei heraus – und das wird es auch dieses Mal nicht – oder ist es schon zu spät?
Zwei Fragen seien uns erlaubt: Warum ist Syngenta überhaupt auf dem Markt? Was sagt denn das Kartellamt dazu? Schließlich muss das europäische Kartellamt bei dieser Größe zustimmen.
Netzfrauen-Mann (Schweiz) Dominik Crimi