Es ist eines der meistverkauften Unkrautvernichtungsmittel der Welt: Über eine Million Tonnen des populären Herbizids Glyphosat, besser bekannt unter dem Handelsnamen Roundup, werden jedes Jahr versprüht. Im Umweltausschuss des bayerischen Landtags war der Einsatz von Glyphosat am Donnerstag ein großes Thema. Obwohl eine Studie der Weltgesundheitsorganisation WHO belegt, dass der Unkrautkiller krebserregende Stoffe enthält, wurde der Antrag der SPD und ebenso der Antrag der Grünen durch die CSU-Mehrheit im Umweltausschuss des Landtags abgelehnt. Der CSU reichen die vielen Studien nicht und auch nicht die Einstufungen der WHO, nein die CSU beantragte eine Neubewertung von Glyphosat.
Antrag: Roundup im Getreide verbieten
Die SPD-Fraktion hatte beantragt, den Einsatz von Glyphosat im Getreide zu verbieten. Konkret ging es dabei um folgende Punkte:
- Verbot der Anwendung von glyphosathaltigen Herbiziden zur Ernteerleichterung in Beständen (Sikkation)
- Begrenzung der maximalen Ausbringmenge von 2000 Gramm auf unbestellten Ackerflächen innerhalb von drei Jahren
- Verbot der Anwendung von Glyphosat auf Flächen im Verantwortungsbereich des Freistaats
- Verbot des Handels und der Anwendung von glyphosathaltigen Herbiziden für den Privatbereich
Zur Begründung ihres Antrags hatte sich die SPD auf eine Einschätzung der Weltgesundheitsorganisation berufen. Diese hatte Glyphosat Ende März als „wahrscheinlich krebserregend“ eingestuft. Der Antrag der SPD wurde abgelehnt.
Einen weiteren Antrag zum Glyphosat hatte die Grüne Fraktion eingereicht. Im Kern ging es dabei um den Einsatz des Unkrautvernichtungsmittels auf staatlichen Flächen. Konkret sollte der Landtag beschließen – und in Folge die Staatsregierung auffordern,
- den Einsatz von glyphosathaltigen Pflanzenschutzmitteln auf staatlichen Flächen zu beenden,
- den Verzicht auf glyphosathaltige Pflanzenschutzmittel in die Richtlinien über die Berücksichtigung von Umweltgesichtspunkten bei der Vergabe öffentlicher Aufträge aufzunehmen,
- das im Rahmen der Verbraucherministerkonferenz von Niedersachsen, Hessen und Nordrhein-Westfalen vorgebrachte Anliegen zum Verbot des Einsatzes von Glyphosat durch Privatverbraucherinnen und -verbraucher zu unterstützen,
- sich auf Bundes- und Europaebene für ein Verbot des Wirkstoffs Glyphosat einzusetzen.
Auch dieser Antrag wurde abgelehnt.
Antrag: Neubewertung von Glyphosat
Die CSU beantragte eine Neubewertung von Glyphosat. Sie will die Staatsregierung auffordern
- bis zum Abschluss des Neubewertungsverfahrens auf EU-Ebene die Auswirkungen des Einsatzes glyphosathaltiger Pflanzenschutzmittel auf das Grundwasser und die Oberflächengewässer weiterhin intensiv zu untersuchen und
- nach Vorliegen der Ergebnisse des Neubewertungsverfahrens dem Landtag über Maßnahmen zu berichten, die aus Sicht der Staatsregierung nötig sind und in eigener Kompetenz umsetzbar wären.
Diesem Antrag stimmte der Umweltausschuss zu, wohl bemerkt – die CSU hat die Mehrheit.
Offener Brief an den Vorstand der CSU und alle Mitglieder der Partei
Sehr geehrter Herr Seehofer, sehr geehrte Damen und Herren,
stellvertretend für die CSU schreiben wir Sie an, Herr Seehofer, da Sie noch den Vorsitz der Partei inne haben. Ihre Partei ist also der Meinung, dass Glysophat, das nachweislich schon in Gewässern festgestellt wurde und auch bei der Schweinezucht zu Missbildungen führte, nicht schädlich genug sei, es zu verbieten? Auch steht es im Verdacht, Krebs auszulösen und bei Frauen zu Fehlgeburten zu führen sowie das Erbgutes zu schädigen. Auch dieses ist für Sie und Ihre Partei scheinbar kein ausreichender Grund zu sagen, weg damit?
Entweder haben Sie den Sachverhalt nicht richtig verstanden, obwohl, der Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt gehört ebenfalls zu Ihrer Vorstandsriege. Müssen wir nun davon ausgehen, dass es auch auf Bundesebene kein klares Verbot zu Glyphosat geben wird?
Hier einige gesammelte Informationen, die wir Ihnen gerne zur Verfügung stellen:
1. In Deutschland sind das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) und das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) die federführenden Instanzen. Für die Experten vom BfR stellt Carrascos Experiment „sehr artifizielle Bedingungen“ nach, da sich niemand Herbizide in die Adern spritzen würde. Toxikologe Dr. Hermann Kruse wirft den deutschen Behörden jedoch vor, „die Datenlage zu industriefreundlich zu interpretieren“. Damit steht er nicht alleine. Die Gruppe „Earth Open Source“, der hochkarätige Wissenschaftler angehören, teilt diese Meinung und moniert zudem, dass 90 Prozent der Studien von Monsanto finanziert worden seien.
2. Allein in Europa sind 70 verschiedene Glyphosat-Rezepturen mit verschiedenen Netzmitteln zugelassen. Selbst das BfR musste zugeben, dass die Toxizität bestimmter glyphosathaltiger Pflanzenschutzmittel auf Grund der darin enthaltenen Beistoffe höher sein kann als die des Wirkstoffes.
3. Der Kieler Toxikologe Dr. Hermann Kruse kritisierte bereits im April 2014 in der SHZ den Sicherheitscheck der deutschen Behörden. Für die Öffentlichkeit und damit auch für die freien Toxikologen sind diese Rezepturen nicht zugänglich. „Ich würde diese Daten gerne beurteilen, darf es aber nicht“, kritisiert Kruse. „Nur das BfR hat darauf Zugriff.“ Als noch geheimer eingestuft werden die Verunreinigungen, die offenbar während der Produktion entstehen. „Welche Auswirkungen haben sie? „Monsanto“ dürfte die Antwort kennen – und schweigt. Kennen Sie die Antwort? Zumal Ihre Partei den Bundeslandwirtschaftsminister stellt.
4. Nachdem Russland, Tasmanien, Mexico, und andere Länder NEIN zu Monsanto sagten, erließen bereits 2014 die Niederlande ein ähnliches Verbot, das Herbizide mit Glyphosat endgültig aus der Öffentlichkeit verbannen soll. Risiken für Mensch und Natur durch Glyphosat werden seit Jahren unterschätzt. Immer mehr Länder wachen auf und nehmen die Gefahr ernst, die die Nutzung glyphosatbasierter Herbizide für die Umwelt sowie für die Gesundheit von Mensch und Tier darstellt.
5. Sogar das kleine Land Bermuda macht es Ihnen vor. Der Gesundheitsminister der Bermudas setzt den Import von Roundup – Unkrautvernichtungsmittel von Monsanto – ab sofort aus. Die Einfuhr von Roundup Unkraut Spray ist nach den Ergebnissen einer aktuellen Studie zum Schutz der Umwelt und der Menschen ausgesetzt, dies gab der Gesundheitsminister Jeanne Atherden letzte Woche bekannt. Begründung: Die Internationale Agentur für Krebsforschung (IARC) veröffentlichte in der medizinischen Fachzeitschrift “The Lancet” eine Studie, nach der Glyphosat „wahrscheinlich krebserzeugend” sei. Roundup könne bei Menschen etwa Lymphdrüsen- und Lungenkrebs auslösen. Die Folge: Die WHO stufte Glyphosat in seinem Risikopotenzial hoch: zu „probable or possible carcinogens” – also wahrscheinlich oder möglicherweise krebserregend. Auf den Bermudas zählen noch Menschen und Natur.
Wir Netzfrauen haben bereits mehrfach auf die Gefahr von Roundup hingewiesen!
Sehr geehrte Damen und Herren, sehr geehrter Herr Seehofer,
wir sind entsetzt! Verwendung von nachweislich gesundheitsschädlichen (laut WHO krebserregenden) und vermutlich für das Bienensterben verantwortlichen Pesti- und Herbizide (speziell Glyphosat!) bleibt bei Ihnen in Bayern erlaubt? Unvorstellbar, wie menschenverachtend Ihre Entscheidung ist!
In der Sendung vom 20. Mai 2010 in der ARD erzählten Sie, Herr Seehofer, dem Erwin Pelzig, wie es wirklich ist:
„Diejenigen, die entscheiden, sind nicht gewählt und diejenigen, die gewählt werden, haben nichts zu entscheiden!“
Trifft dieses Zitat auch in diesem Fall zu?
Bitte informieren Sie sich. Bitte handeln Sie.
Wir alle haben eine Verantwortung für die Umwelt zu tragen, für Mensch und Tier und für alle folgenden Generationen.
Glyphosat
Glyphosat, ein Hauptbestandteil von RoundUp, wird mit Krebs, Unfruchtbarkeit, Geburtsfehlern, Schäden des Nervensystems und Nierenerkrankungen in Zusammenhang gebracht. Lesen Sie dazu: Studie weist Zusammenhang zwischen Roundup und Krebs nach
Jedes zweite Kind in den USA leidet heute bereits unter chronischen Krankheiten wie Asthma, Allergien, Autismus, Autoimunerkrankungen, Crohn, Diabetes und Fettleibigkeit. Diese und andere Krankheiten lassen sich direkt mit GVO und Glyphosat, den Produkten von Monsanto, in Verbindung bringen.
Gesundheitsschädliche Gefahren gehen von Glyphosat aus, dem aktiven Bestandteil von Monsantos Flaggschiff – dem Chemiecocktail Roundup.
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Die Studien über die Schädlichkeit von Glyphosaten, die niemand sehen darf
Auf der anderen Seite der Erde verweigern Zulassungsbehörden die Veröffentlichung von Schlüsselstudien der Industrie zu Glyphosaten. Dabei untermauern diese Studien die Zulassungsregulierungen und Sicherheitsrichtlinien für dieses Unkrautbekämpfungsmittel.
Bereits früher in diesem Jahr stellte eine Gruppe von chinesischen Verbraucherschützern eine Anfrage an das chinesische Landwirtschaftsministerium, die Studie, die das Ausstellen des Sicherheitszertifikats für den Import von Monsantos auf Glyphosat basiertem Unkrautbekämpfungsmittel Roundup nach China freigibt, zu veröffentlichen.
Das Ministerium antwortete, dass Roundup in China 1988 registriert wurde, basierend auf einer Schädlichkeitsprüfung, die von dem Unternehmen Younger Laboratories in St. Louis, Missouri herausgegeben worden war.
Kurzer Test belegt Sicherheit für langfristigen Einsatz von Glyphosaten?
Getestet wurde die Schädlichkeit von Roundup an Ratten und Kaninchen, die dem Gift direkt ausgesetzt wurden. Diese Tests hatten eine Höchstdauer von nur wenigen Tagen. Das Roundup wurde den Ratten in den Mund gegeben und den Kaninchen direkt auf die Haut aufgetragen. Den Testergebnissen nach soll es keine Auswirkungen auf Augen oder Haut gegeben haben und auch Allergien seien keine aufgetreten.
Chinesische Verbraucherschützer fordern Offenlegung der Studien
Die Verbraucherschützer forderten das Landwirtschaftsministerium auf, die Studie herauszugeben. Das Ministerium fragte daraufhin bei Monsanto an. Monsanto antwortete, dass diese Studien Firmengeheimnisse enthielten und weltweit noch nie veröffentlicht wurden. Einer Offenlegung stimmte Monsanto dementsprechend nicht zu. Gegen diese Entscheidung erhoben die Verbraucherschützer Einspruch.
Es fällt schwer zu glauben, dass China die Zulassung eines Unkrautbekämpfungsmittels als sicher im Gebrauch und der Aufnahme von dessen Rückständen in Lebensmitteln über längere Zeit genehmigen würde, wenn Schädlichkeitstests, die nur einige wenige Tage dauerten, die Basis dieser Entscheidung bilden.
Währenddessen in Europa…
In Europa forderte zeitgleich Tony Tweedale, ein in Brüssel stationierter Berater von NGOs in Schädlichkeits- und Risikobewertung, die europäische Lebensmittelsicherheitsbehörde (EFSA) auf, die beiden Schlüsselstudien über Glyphosate offenzulegen, welche die deutsche Zulassungsbehörde als Grundlage für die Bestimmung der Tageshöchstmenge zur Aufnahme der Chemikalie nutzte.
Deutschland ist der „Berichterstatter“-Staat für die Erneuerung der Marktzulassung von Glyphosat in Europa. Basierend auf den Studien empfahl Deutschland, dieTageshöchstmenge von 0,3 mg auf 0,5 mg pro Kilogramm Körpergewicht pro Tag zu erhöhen. Das bedeutet: Die Zulassungsbehörden erlauben, dass wir diesen Glyphosaten noch mehr ausgesetzt sein werden.(…)
Es wäre interessant zu sehen, ob sich die herunterspielende Interpretation der Daten zur Gefährlichkeit von Glyphosat durch deutsche Behörden auf eigenen Analysen gründen, oder ob sie direkt aus Monsantos Zusammenfassung stammen. Wenn letzteres der Fall ist, dann ist die Annahme illusorisch, dass irgendeine regulatorische Aufsicht bei Glyphosat stattgefunden hat. Was im Namen einer Aufsicht bzw. Regulation stattgefunden hat, würde sich als nichts weiter entpuppen, als dass Monsanto bekannt gibt, dass die eigenen Produkte sicher sind. Lesen Sie dazu unseren Beitrag: Die Studien über die Schädlichkeit von Glyphosaten, die niemand sehen darf – The Glyphosate Toxicity Studies You’re not allowed to se
Wir sind der Meinung, ein Unkrautvernichtungsmittel, welches Glyphosate und andere krebserregende Stoffe enthält, ist für die menschliche Sicherheit unverantwortlich!
Hier noch weitere Informationen, die Sie gern verwenden dürfen, denn wir erwarten von Ihnen, dass Sie handeln und uns nicht „umbringen“.
Hier mehr Informationen:
Niederlande verbieten Privatnutzung von Glyphosat
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Wir erhoffen eine positive Resonanz!
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