Sri Lankas neu gewählter Präsident Maithripala Sirisena verbietet die Einfuhr des weltweit am häufigsten verwendeten Herbizids Glyphosat und zwar mit sofortiger Wirkung. Die Freigabe von bereits importierten Beständen werden ebenfalls gestoppt.
Bereits im März 2014 hat der vorherige Präsident Sri Lankas, Mahinda Rajapaksa, ein Verbot für Herbizide mit Glyphosat erlassen. Das galt auch für alle Marken von Monsanto-Roundup.
Dies wurde am 13. März 2014 auf einer Medienkonferenz in Colombo mitgeteilt. Der zuständige Minister bestätigte die Forschungsergebnisse, die besagten, dass die sich schnell ausbreitenden Nierenerkrankungen durch die Verwendung von Glyphosat verursacht werden. Leider wurde dieses Verbot im Mai 2014 wieder aufgehoben.
Nun setzt Maithripala Sirisena, seit dem 9.Januar 2015 neuer Präsident Sri Lankas, sich im Kampf gegen Monsanto und Glyphosat durch.
Sri Lankas neuer Präsident Puts erlässt ein sofortiges Verbot von Glyphosatherbiziden
Sirisena, ein Bauer und Ex-Gesundheitsminister, erklärte, dass Glyphosat für die wachsende Zahl der chronischen Nierenerkrankungen (CKDu) in Sri Lanka verantwortlich ist, und fügte hinzu, dass er die landwirtschaftliche Bevölkerung in Sri Lanka schützen will.
Im nördlichen Teil von Sri Lanka sind allein 15 % der Menschen im erwerbsfähigen Alter von CKDu betroffen. Das sind 400 000 Patienten mit einer geschätzten Zahl der Todesopfer von rund 20.000.
Sri Lankas Verbot beruht auf zwei wissenschaftliche Studien, die von Dr. Jayasumana durchgeführt wurden. Diese zeigten auf, dass sowohl Trinkwasser aus Brunnen, in denen die Konzentrationen von Glyphosat und Metallen höher sind, als auch das Versprühen von Glyphosat das Risiko an der tödlich verlaufenden chronischen Nierenerkrankung (CKDu) bis zu 5-fach erhöht.
Hinzu kommt die Einstufung der WHO – Gyphosat sei „wahrscheinlich krebserzeugend”.
Sri Lanka hatte ein Verbot des Verkaufs von Glyphosat-Herbizide im März 2014 erlassen, aber diese Entscheidung im Mai 2014 nach einer Überprüfung aufgehoben. Die Entscheidung von Sri Lanka neuem Präsidenten ist von sehr großer Bedeutung, besonders nach der neuesten Einstufung der WHO bezüglich Glyphosat.
Sri Lanka ist nun das zweite Land, das den Verkauf von Glyphosat-Herbiziden vollständig verbietet. Bereits im September 2013 kam es in El Salvador zu einem Verbot. Die Regierung hatte die Verwendung von Glyphosat (Roundup) und anderen gefährlichen Chemikalien verboten, nachdem immer mehr Landarbeiter an einer mysteriösen Nierenerkrankung litten. Unter den auf der Liste stehenden verbotenen Chemikalien sind 53 Paraquat, Glyphosat (Roundup) und Endosulfan.
Auch die Bermudas haben ein vorübergehendes Verbot der Einfuhr von Glyphosat erlassen und halten eine neue Bewertung für erforderlich.
Eine in 2014 veröffentlichte Studie zeigt, dass Glyphosat die häufigste Ursache für eine wachsende Epidemie von Nierenkrankheiten ist. Die Studie kommt zu dem Ergebnis, dass Glyphosat die Aufnahme von Schwermetallen in den Nieren erhöht, die Folge davon sind chronische Nierenprobleme.
Die geheimnisvolle Krankheit hat bislang Zehntausende Landarbeiter in Mittelamerika, Sri Lanka und Indien getötet und steht im Verdacht, durch eine Kombination von harter Arbeit, chronischer Austrocknung, hoher Hitze und Belastung durch Giftstoffe wie Glyphosat und Schwermetalle verursacht zu werden.
Hier sehen Sie in den Videos „Mystery in the Fields” und „A Cycle of Death” in jeweils 5-Minuten-Dokumentationen zusätzliche Hintergrundinformationen aus betroffenen Gebieten auf der ganzen Welt. Allein diese Bilder reichen, um Glyphosat auf der ganzen Welt zu verbieten.
Auch die Studie des französischen Wissenschaftlers Gilles-Eric Séralini bestätigt, dass die untersuchten Pestizide „zwei bis tausend Mal giftiger“ sind, als von den Herstellern angegeben. Was uns nicht verwundert, denn bereits in unserem Beitrag: Pestizide – “Mord auf Raten”! Die Macht der Agrarlobby! machten wir darauf aufmerksam, dass die Produktion von Umweltgiften die Gesundheit, die Biodiversität, das Wasser, die Luft und die Böden gefährden. Allein 2013 sind bis zu 100 neue oder wiederzugelassene Pestizid-Sorten zugelassen worden. Es ist schon beängstigend, was da auf uns zukommt. Lesen Sie dazu: Das tägliche Gift Pestizide – “Mord auf Raten” – doch Brüssel erkennt die neue Studie nicht an!
Stellungnahme aus Brüssel
Und prompt kam nach Veröffentlichung der neuen Studie von Gilles-Eric Séralini eine Stellungnahme der Europäischen Kommission.
Die Europäische Kommission gab am 05. Februar 2014 bekannt, dass es keinen Grund für eine „Krisenintervention“ gäbe, obwohl Gilles-Eric Séralini den Beweis erbracht hatte, dass Pestizide viel giftiger waren als bekannt.
Die European Crop Protection Association (ECPA) – zu deren Mitgliedern zählen viele der weltweit größten Pflanzenschutzmittel-Hersteller, darunter BASF, Dow Agrosciences, Monsanto und Syngenta – sagte, dass die neue Studie den Anforderungen an wissenschaftliche Untersuchungen nicht genüge und deshalb nicht zur Literatur über die Sicherheit von Pestiziden beitragen könne. Die Stellungnahme aus Brüssel finden Sie hier Brussels downplays importance of pesticide toxicity report.
Während die WHO derzeit davon ausgeht, dass Glyphosat „wahrscheinlich krebserregend“ ist und immer mehr Länder die Produkte mit Glyphosat verbieten, fragen wir uns, wann reagiert die EU-Kommission?
Monsantos meistverkauftes Unkrautvernichtungsmittel Roundup ist wahrscheinlich krebserregend – das zeigt eine neue Studie der WHO (Weltgesundheitsorganisation). Laut Carey Wedler von Antimedia wurde in Kalifornien eine Sammelklage gegen Monsanto eingereicht. In dieser wird Monsanto der Lüge über die Sicherheit von Glyphosat und der Verbrauchertäuschung angeklagt. Lesen Sie dazu: In Los Angeles Sammelklage gegen Monsanto eingereicht – A class action suit was filed against Monsanto .
Anstatt ebenfalls zu reagieren, entscheidet die EU noch dieses Jahr über eine erneute Zulassung der Chemikalie.
Sorgen wir mit öffentlichem Druck dafür, dass Monsanto nicht länger Menschenleben aufs Spiel setzen kann. Solange das Gift nicht verboten ist, wird es weiter auf unseren Feldern, in unseren Gärten und Spielplätzen versprüht und die Gesundheit unzähliger Menschen bedrohen.
Wenn wir es zulassen, dass die Weltmarktführer der Pestizidproduktion, nämlich Monsanto, Dow und DuPont aus den USA, Syngenta aus der Schweiz oder Bayer und BASF aus Deutschland, wie bisher ihre Giftbrühe auf den Feldern versprühen, so ist dies „Mord auf Raten“.
Weltweit sind vermutlich alle Bevölkerungsgruppen einer Belastung mit Pestiziden ausgesetzt. Die allgegenwärtige Verteilung dieser Stoffe zeigt sich insbesondere durch Daten über Rückstände in Lebensmitteln sowie im Oberflächen-, Grund- und Trinkwasser.
Eine schleichende Vergiftung der Menschen durch pestizidkontaminierte Nahrungsmittel stellt fast überall eine Erkrankungsgefahr dar.
El Salvador, Sri Lanka und die Bermudas haben das erkannt, wann entscheidet Brüssel zu Gunsten unserer Gesundheit?
Sri Lanka’s New President Puts Immediate Ban on Glyphosate Herbicides
Posted on May 25 2015 by Sustainable Pulse
Sirisena, a farmer and ex Health Minister, stated that glyphosate is responsible for the increasing number of chronic kidney disease (CKDu) patients in Sri Lanka and added that the move would protect the Sri Lankan farming community.
In Sri Lanka alone CKDu now afflicts 15% of people of working age in the Northern part of the country; a total of 400,000 patients with an estimated death toll of around 20,000.
Watch the videos “Mystery in the Fields” and “Cycle of Death” for 5 minute documentaries providing additional background information on afflicted areas around the world.
Sri Lanka’s ban comes after two scientific studies led by Dr. Jayasumana showed that drinking water from abandoned wells, where the concentrations of glyphosate and metals are higher, as well as spraying glyphosate, increased the risk of the deadly chronic kidney disease (CKDu) by up to 5-fold.
It also follows the recent World Health Organization announcement that glyphosate is a probable human carcinogen.
Sri Lanka did ban the sale of glyphosate herbicides in March 2014 but this decision was overturned in May 2014 after a review. The decision by Sri Lanka’s new President however has huge significance following the latest WHO report on glyphosate.
Sri Lanka now becomes the second country to fully ban the sale of glyphosate herbicides following El Salvador’s decision in 2013, also taken due to the fatal CKDu disease. Bermuda has also put a temporary ban on glyphosate imports and is holding a review.
Netzfrau Doro Schreier
Offener Brief: CSU, bei Euch piept es wohl! Glyphosat bleibt in Bayern erlaubt
Offener Brief: Gefährliches Pestizid – Deutsche Bahn setzt weiter auf Glyphosat
Glyphosat unter Krebsverdacht – doch Monsanto lehnt Bericht von IARC über Glyphosat ab
Wird Monsanto seinen “lästigen” Herbizidbereich (Roundup) verkaufen?
Appell an die Landesminister für Verbraucherschutz: Nein zu Glyphosat!