Steigende Nachfrage nach Bio-Produkten – und das ist gut so!

Bio ist gut für unsBis vor kurzem gab es nur Hinweise darauf, dass Bio-Produkte eine positive Auswirkung auf unsere Gesundheit haben sollen. Dabei wurde lediglich auf einen etwas geringeren Rückstand von Pflanzenschutzmitteln hingewiesen und es war sogar die Rede davon, dass Bio-Lebensmittel kaum gesünder seien als konventionelle.

In der Zwischenzeit weisen immer mehr Studien auf die gesundheitlichen Vorteile einer Ernährung mit Bio-Produkten hin. So zeigt sich bei Öko-Obst und -Gemüse ein höherer Gehalt an gesundheitsfördernden sekundären Pflanzeninhaltsstoffen und zum Teil auch höhere Mengen an Vitamin C als bei konventionellen Vergleichsprodukten.

Die Gründe hierfür sind naheliegend. Zum einen bildet Obst und Gemüse, das nicht durch Pestizide vor Fressfeinden und Krankheiten geschützt wird, mehr Abwehrstoffe – z. B. Antioxidantien. Zum anderen wirkt der im konventionellen Anbau eingesetzte synthetische Dünger nicht nur wie ein Turbo, sondern auch wie ein Verdünner. Die Pflanzen wachsen schneller, haben keine Zeit durch ausreichende Reifung ihre ganzen Nährstoffe zu entfalten und nehmen stattdessen vor allem mehr Wasser auf. Die Ergebnisse einer großen europäischen Studie aus Großbritannien zeigen, dass der Gehalt an wichtigen Antioxidantien in biologisch angebauten Nutzpflanzen und ihren Produkten bis zu 60 Prozent höher als in konventionellen ist. Zu diesem Ergebnis gelangte man, nachdem 343 Studien zu den Inhaltsstoffen von biologisch und konventionell angebauten Feldfrüchten ausgewertet wurden.

Eine Umstellung auf biologisch erzeugte Lebensmittel stellt demnach so viele zusätzliche Antioxidantien zur Verfügung wie ein bis zwei zusätzliche Portionen Obst und Gemüse täglich.

Das ist das, was wir zusätzlich bekommen können. Auf was aber verzichten wir, wenn wir auf biologische Lebensmittel umsteigen?

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Auf Nitrate, Rückstände von verschiedensten Pestiziden, Schwermetalle (vor allem Cadmium).

Einen weiteren Grund liefert uns die Aussage von Prof. Johann Bauer, Inhaber des Lehrstuhls für Tierhygiene an der Technischen Universität München. Er sagt, dass eine ökologische Tierhaltung nicht nur einen Beitrag zum Tierschutz leiste, sondern darüber hinaus auch wesentlich zur Sicherung der weiteren Wirksamkeit von Antibiotika bei Mensch und Tier beitrüge. Zieht man in Betracht, dass sich in der industriellen Tierhaltung zunehmend Keime ausbreiten, die gegen Antibiotika resistent sind und der Antibiotikaeinsatz generell Ausmaße angenommen hat, die mehr als bedenklich sind, ist dies tatsächlich ein eindeutiges Plus für biologische Lebensmittel.

Es zählt also nicht nur, was wir mit Bioprodukten mehr erhalten, sondern ganz besonders auch das, was wir durch sie nicht erhalten.

Dieser Film zeigt die Ergebnisse einer Studie, welche vom schwedischen Umweltforschungsinstitut IVL durchgeführt wurde. Eine Familie, sie sich normalerweise konventionell ernährt, steigt auf eine rein biologische Ernährung um. Sehen Sie selbst, was dann geschieht.

Nicht vergessen sollten wir, dass Bio-Produkte bei der Weiterverarbeitung frei von künstlichen Lebensmittelzusatzstoffen wie künstlichen Süßstoffen, künstlichen Farbstoffen, künstlichen Konservierungsstoffen etc. sind.

Bislang kann die wachsende Nachfrage in Deutschland nur durch steigende Importe gedeckt werden. Die deutsche Landwirtschaft scheint nicht bereit zu sein, auf diesen Zug aufzuspringen. Während viele andere europäische Länder das Potential erkannt haben, in die Umstellung investiert haben und die Bio-Anbauflächen seit 2004 um 300 – 500 % (Polen und die baltischen Länder) erweitert haben, liegt der Anstieg in Deutschland dagegen nur bei 29 %. Quelle: 13-05Studie_steigender_Bioimport

Wir finden, dass es Zeit wird, auf die steigende Nachfrage der Verbraucher auch auf politischer Ebene zu reagieren und nicht mit Importen aus dem europäischen Ausland den Bedarf zu decken. Immer mehr Verbraucher möchten sich regional und biologisch ernähren, diesen Markt gilt es zu befriedigen – nicht nur für uns Verbraucher, auch im Hinblick auf z. B. die heimische Artenvielfalt und unser Grund- und Oberflächenwasser.

Netzfrau Kerstin Hördemann

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