Eine aktuelle Studie stellt einen klaren Zusammenhang zwischen dem Leck von Deepwater Horizon und dem Delfinsterben im Golf her.
Während im Golf von Mexiko die Delfine durch die Ölkatastrophe sterben, werden in Japan die Delfine weiterhin abgeschlachtet. Die Fischer wollen die brutale Treibjagd auf Delfine ungeachtet internationalen Drucks fortsetzen. Das kündigten Vertreter des Fischereiverbandes im Walfangort Taiji an, nachdem auf internationalen Druck hin Aquarien in Japan keine Delfine mehr aus dem Walfangort Taiji beziehen wollen. Das ist das Ergebnis einer Abstimmung des nationalen Verbands der Zoos und Aquarien, wie die Nachrichtenagentur Kyodo meldete. Der Weltverband hatte Japan nach internationaler Kritik mit dem Ausschluss gedroht. Siehe dazu auch Protestmail an japanische Unternehmen – Die barbarische Jagd auf Delfine im japanischen Taiji
Fünf Jahre nach der Explosion der Bohrinsel „Deepwater Horizon“ im Golf von Mexiko macht eine neue Studie aus den USA die anschließende Ölpest für tödliche Lungenleiden zahlreicher Delfine verantwortlich.
Delfinsterben im Golf von Mexico – sind die Meeressäuger von Santa Barbara die nächsten?
In den vergangenen fünf Jahren war die Todesrate von Delfinen im Golf von Mexiko deutlich höher als normal. Während verschiedene Studien die 168 Millionen Gallonen, eine Folge des Lecks von Deepwater Horizon, als „einen der Faktoren“ für die Mortalität bezeichnet, hinterlässt eine neue Studie kaum Zweifel: Das Petroleum, das 2010 die Golfküste mit einem Teppich belegte, tötet die Tiere.
Forscher der National Oceanic and Atmospheric Administration stellten fest, dass die großen Tümmler, die in der vom Öl-Teppich betroffenen Gegend gestrandet waren, deutlich höhere Raten an Lungen- und Nebennierenläsionen aufweisen als Delfine außerhalb der Golfregion. Das sind Krankheiten, die man auch bei anderen Meeressäugern findet, die einer Ölbelastung ausgesetzt waren.
„Diese Delfine wiesen einige der schwersten Lungenläsionen auf, die ich in meinen über 13 Jahren gesammelten Erfahrungen bei der Untersuchung von Gewebeproben toter Delfine aus den ganzen USA je gesehen habe“, sagt Kathleen Colegrove, Professorin für Veterinär-Diagnostik von der Universität von Illinois und einer der Co-Autoren der Studie, die im Journal PLOS One veröffentlicht wurde.
In zahlreichen Presseaussendungen versucht British Petroleum, die Studien anzufechten, die das Tiersterben mit dem Ölteppich in Zusammenhang bringen. Derzeit droht bereits eine weitere Ölkatastrophe in Santa Barbara, wenn auch deutlich kleiner – sodass der Einfluss auf die Tierwelt auf Grund von Öl jetzt auch an der Westküste erwartet wird.
Bei den Delfinen im Golf führen die Läsionen zu deutlich höheren Störungen der Nebennieren und einer erhöhten Anzahl an Fällen bakterieller Lungenentzündung – diese Krankheiten tragen zu der ungewöhnlich hohen Todesrate bei, die seitens NOAA als das bisher höchste je verzeichnete Sterben bei den großen Tümmlern in diesem Gebiet bezeichnet wird.
Ursachen, die in der Vergangenheit zum Tode von Delfinen führten, wurden seitens der Forscher ausgeschlossen – sodass den Wissenschaftlern nur eine Schlussfolgerung übrig blieb: Die Ölkatastrophe der BP ist der wesentliche Faktor für die ungewöhnlich hohe Zahl an toten Delfinen in Alabama, Louisiana und Mississippi.
„Es gab keine nennenswerten alternativen Erklärungen, die das Timing, den Ort und die Art der spezifischen Läsionen erklärt” so die Autorin der Studie und Veterinär-Epidemiologin Stephanie Venn-Watson bei einer Telefonkonferenz mit der Presse.
Der Teppich in Santa Barbara ist inzwischen von zunächst geschätzten 21 000 Gallonen in einem Gebiet von ca. 4 Meilen auf See auf 105 000 Gallonen und zwei neun Meilen große Gebiete angestiegen. Der Bruch einer Festlandsleitung, die von Plains All American Pipeline aus Texas betrieben wird, ergoss sich über einen Gully an die Strände und ins Meer.
Bis jetzt konnten nur 7700 Gallonen des Öls durch Boote auf See gesichert werden, tausende von Gallonen verbreiten sich auf den Felsen und an den Sandstränden. Nach ersten Schätzungen liefen bis zu 100 000 Gallonen aus, bevor das Leck gestopft werden konnte. [400 000 Liter Rohöl verpesten kalifornische Küste-Santa Barbara Pipeline Spill]
In den ersten beiden Tagen nach dem Unfall waren die Auswirkungen auf die Tierwelt noch minimal. Fünf verölte Pelikane und eine Seelöwe wurden gerettet und in einer entsprechenden Station behandelt.
„Die Tatsache, dass viel Öl ausströmte, bedeutet nicht automatisch, dass eine große Anzahl an Tieren betroffen ist“, sagt Mike Ziccardi, Leiter des Oiled Wildlife Care Network. „Manchmal betreffen kleine Lecks enorm viele Tiere und die großen nur wenige.“
Aber der Unfall liegt noch nicht lange zurück. Das Aufräumen wird Monate in Anspruch nehmen – so die offiziellen Aussagen der Behörden. Und wie man anhand der Delfine im Golf von Mexiko beobachten kann, können sich die Folgen des Unfalls erst lange nach Ende der Reinigungsarbeiten zeigen.
Walforscher Toni Frohoff, der für die Tierschutzorganisation „In Defense of Animals” arbeitet, kontrolliert auch die in Santa Barbara ansässigen großen Tümmler, eine Population, die bis zur Monterey Bay unterwegs ist.
„Delfine und Wale werden durch Ölteppiche sowohl innerlich als auch äußerlich beeinflusst – sie sind dem in einer radikalen, intensiven und langanhaltenden Art und Weise ausgesetzt”, sagt Frohoff. „Sie atmen die giftigen Dämpfe und sind immer im verschmutzten Wasser, was zu Läsionen in der Lunge, zu Magengeschwüren und Störungen der Nebennieren führt.“
Während eine große Population der großen Tümmler weit entfernt von der Küste im pazifischen Ozean vermutlich nicht durch den Unfall beeinflusst werden wird, könnte es sein, dass verschiedene kleinere Populationen, die sich in Küstennähe aufhalten, die Folgen zu tragen haben werden.
„Das ist ihr Zuhause – und sie sind sehr verletzlich“, sagt Frohoff.
Aber das Schicksal der Delfine ist noch nicht restlos besiegelt. Im Golf von Mexiko stranden – laut aktuellen Zahlen der NOAA – derzeit weniger Delfine als vergangenes Jahr. 2014 waren es insgesamt 117 – nicht zu vergleichen mit dem Höhepunkt 2011 – direkt nach dem Unfall, als 335 Tiere an den Strand gespült wurden.
Jonathan Pitchfort vom Institute for Marine Mammal Studies in Mississippi, beobachtete die saisonalen Verteilungen der Tümmler im gesamten Gebiet von Mississippi für seine Organisation: „Anfänglich war ein rasanter Anstieg an Strandungen zu beobachten, aber die Populationsstudien zeigen, dass diese jetzt ziemlich stabil sind. Es hat sich nicht viel geändert.”
An Oil Spill Killed the Gulf’s Dolphins—Are Santa Barbara’s Marine Mammals Next?
May 21, 2015 By Taylor Hill http://www.takepart.com/
A new study shows the strongest link yet between the Deepwater Horizon spill and the deaths of Gulf dolphins
For the past five years, dolphins have been dying in the Gulf of Mexico at higher-than-normal rates.
While multiple studies have labeled the 168 million gallons of oil left behind by the Deepwater Horizon spill as a “contributing factor” to the mortalities, a new study appears to leave little doubt: The petroleum that blanketed the Gulf Coast in 2010 is killing the animals
Researchers from the National Oceanic and Atmospheric Administration found that bottlenose dolphins stranded in the oil spill–affected area had higher rates of lung and adrenal lesions—ailments found in other marine mammals exposed to petroleum products after an oil spill—than dolphins outside the Gulf.
“These dolphins had some of the most severe lung lesions I have seen in the 13-plus years that I have examined dead dolphin tissues from throughout the U.S.,” said Kathleen Colegrove, a veterinary diagnostic laboratory professor at the University of Illinois and a coauthor of the study, which was published in the journal PLOS One.
While British Petroleum puts out press releases refuting study after study linking the disaster to animal deaths, another oil spill in Santa Barbara, California—albeit much smaller in scope—could mean petroleum-related animal impacts are coming on the West Coast too.
For Gulf dolphins, the lesions led to higher-than-average adrenal disorders and cases of bacterial pneumonia—factors that contributed to the area’s unusual mortality event, which NOAA is calling the largest-ever die-off of bottlenose dolphins in the area.
Researchers ruled out diseases that have caused dolphin deaths in the past, leading scientists to one conclusion: The BP spill contributed to the high number of dolphin deaths in Alabama, Louisiana, and Mississippi.
“No feasible alternative causes remain that can reasonably explain the timing, location, and nature of these distinct lesions,” Stephanie Venn-Watson, the lead author of the study and a veterinary epidemiologist, said on a press call Wednesday.
The Santa Barbara spill has grown from original estimates of 21,000 gallons spilled and a four-mile slick offshore to 105,000 gallons and two nine-mile slicks at sea. An onshore pipe operated by Texas-based Plains All American Pipeline burst Tuesday afternoon, flowing down a storm drain onto beaches and into the ocean.
So far, only 7,700 gallons of crude have been recovered by vessels working offshore, and thousands of gallons are splattered along rocks and sandy shorelines. Early estimates suggest that as many as 100,000 gallons spilled from the pipe before the leak was stopped.
In the two days since the spill, impacts to wildlife have proved minimal: Five oiled pelicans and one sea lion were rescued and are receiving treatment at a nearby rehabilitation facility.
“Just because there’s a lot of oil in the environment doesn’t mean we will have huge numbers of animals,” Mike Ziccardi, director of the Oiled Wildlife Care Network, said in a statement. “Sometimes there are small spills with large numbers of animals and huge spills with just a few animals.”
But it’s still early, and the cleanup efforts are expected to continue for months, officials say. As the Gulf of Mexico’s dolphins show, the effects of an oil spill last long after the cleanup crews are gone.
Toni Frohoff, a cetacean researcher with the animal advocacy group In Defense of Animals, studies Santa Barbara’s resident coastal bottlenose dolphins, a population known to migrate as far north as Monterey Bay.
“Dolphins and whales feel the impacts from oil spills internally and externally—they’re exposed in a radically intense and prolonged way,” Frohoff said. “They breathe in the noxious fumes and are stuck in the water, which can cause lesions in their lungs, ulcers in stomachs, and make their adrenal glands stop functioning.”
While there is a large population of offshore bottlenose dolphins in the Pacific Ocean that will likely be unaffected by the spill, the smaller population of California’s coastal bottlenose (a separate ecotype recognized by scientists) could feel the effects.
“This is their home, and they are vulnerable,” Frohoff said.
But it’s not all doom and gloom for the dolphin. In the Gulf of Mexico, recent figures from NOAA have shown fewer dolphin strandings in each month of 2015 so far compared with last year. Last year’s strandings totaled 117, nowhere near the high of 335 in 2011—the year following the spill
At Mississippi’s Institute for Marine Mammal Studies, Jonathan Pitchford has been studying the seasonal distributions of bottlenose dolphins along the entire Mississippi Sound for the organization.
“Early on, we saw the jump in strandings, but over the past couple years, the population studies we’re conducting have shown largely a stable population,” Pitchford said. “Not much has changed.”
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