Erdbeben Emstek 2014 – Seismologische Auswertung
Das Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) und die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) veröffentlichten einen Kurzbericht zum Erdbeben bei Emstek im Landkreis Cloppenburg.
Das Epizentrum des leichten Erdbebens am 19. 12. 2014 um 05:12 Uhr Ortszeit lag ca. 2,5 km östlich von Emstek im Landkreis Cloppenburg.
- Stärke Lokalmagnitude (ML) von 3,1
- Herdtiefe mit 5,1 km ± 1,3 km instrumentell geschätzt.
Weitere Erdbeben in dieser Region wurden in den Jahren 1998, 2002, 2013 und 2014 mit Lokalmagnituden (ML) bis 2,8 aufgezeichnet.
Das Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) und die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) veröffentlichten einen Kurzbericht zum Erdbeben bei Emstek im Landkreis Cloppenburg am 19. 12. 2014.
»Als Fazit der Studie stufen Seismologen des LBEG und der BGR einen Zusammenhang zwischen dem Erdbeben und der Erdgasförderung als sehr wahrscheinlich ein«, wie das LBEG mitteilte. [Kurzfassung der Studie, 24 Seiten]
Die Seismologische Auswertung ergab, dass dort zur Zeit des Erdbebens vor 4 Jahren keine Fracking-Bohrungen gemacht worden waren. Ok., Fracking, die unkonventionelle Erdgas-Förderung war es nicht.
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Dennoch scheint die Ursache für das Erdbeben durch Erdgasproduktion entstanden zu sein.
Es soll durch eine Druckabsenkung infolge der zur Veränderung des Spannungsfeldes im tiefen Untergrund hervorgerufen worden sein.
Auszug aus dem Dokument: Erdbeben_bei_Emstek_Landkreis_Cloppenburg_am_19.12.2014.pdf
Die Epizentren dieser Beben liegen innerhalb einer seismisch aktiven Region, die sich vom
Raum Cloppenburg im Westen bis in die Altmark im Osten erstreckt und mit dem Gebiet der
Erdgasförderung korreliert. Auf Grund der Lage der Epizentren am Rande bekannter Erdgasfelder
und der lokalisierten Tiefen im Bereich der Förderhorizonte wird ein ursächlicher Zusammenhang
dieser Seismizität mit der Erdgasförderung als wahrscheinlich eingestuft. Zudem konzentrieren sichdie Erdbeben auf die Fördergebiete, wohingegen Regionen ohne Förderung im Vergleich keine
erhöhte Seismizität aufweisen. Die Epizentren im nördlichen Teil der Erdgaslagerstätte Goldenstedt/
Visbek sind Indizien dafür, dass auch der Zusammenhang zwischen der Erdgasförderung aus der
Lagerstätte Goldenstedt/Visbek und den dort lokalisierten Erdbeben als „wahrscheinlich“ einzustufen
ist. Da für das Erdbeben am 19. 12. 2014 die Tiefenlage mit einer Genauigkeit von ±1,3 km im Bereich
des Förderhorizontes bestimmt werden konnte, ist der Zusammenhang mit der Erdgasförderung sogar
als „sehr wahrscheinlich“ einzustufen. Als Ursache kommt die Druckabsenkung in der Lagerstätte in
Betracht. Infolge der Gasentnahme werden die gasführenden Gesteinsformationen der Lagerstätte
kompaktiert. An Übergangsbereichen zu Gesteinen, die nicht oder weniger stark kompaktiert werden,
führt dies zur Veränderung des Spannungsfelds im tiefen Untergrund. Solche Übergangsbereiche
mit unterschiedlich starker Verformung können am Rand der Lagerstätte liegen oder ungleichartigeTeilbereiche innerhalb der Lagerstätte voneinander abgrenzen. Wird durch den Spannungsaufbau
die Scherfestigkeit des Gebirges überschritten, kann die Spannung durch die Reaktivierung vorhandener
Störungen durch ein seismisches Ereignis impulsartig abgebautwerden. Zwischen dem Beginn der
Förderung aus der Erdgaslagerstätte Goldenstedt/Visbek 1972 und dem ersten dort lokalisierten
seismischen Ereignis 1998 besteht eine Zeitdifferenz von 26 Jahren. Dies deutet darauf hin, dass sich
Spannungen im Untergrund über viele Jahre akkumulieren können, ehe sie seismisch freigesetzt werden.
Weitere Erdbeben in der Größenordnung bisher beobachteter Stärke sind daher nicht auszuschließen.
Ohne Worte …
Quellen:
Erdbeben bei Emstek vom 19.12.2014: LBEG und BGR veröffentlichen Untersuchungsergebnisse
Bericht_Erdbeben_Emstek_2014-12-19
LBEG und BGR laden zu einer öffentlichen Vorstellung der Studienergebnisse am Dienstag, 21.07.2015, um 18:00 Uhr, im Rathaus, Am Markt 1, 49685 Emstek ein.
Netzfrau Mo Scheer
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