Vergiftete Ureinwohner in Ecuador – Secoyas und weitere Aktivisten fordern Gerechtigkeit – Secoya Leader and Coalition Confront Chevron at Headquarters

Das Video wurde am 27. Mai 2015 vor der Chevron – Jahresversammlung der Aktionäre aufgenommen
Protest at Chevron Annual Shareholder Meeting8648/  – Infolge der Aktivitäten von Chevron-Texaco wurden in Ecuador über 480.000 Hektar Regenwald verschmutzt.

„We are looking for justice – justice for life, justice for nature and justice for future generations! Chevron says this is fraud, this is no kind of fraud.“Humberto Piaguaje

zur englischen Version Amazon Watch unterstützt zum wiederholten Mal Humberto Piaguaje, den langjährigen indigenen Partner und mutigen Anführer der Secoyas in Ecuador sowie die wachsende Gruppe der Gemeinden, die durch die Aktivitäten von Chevron betroffen ist. Bei der jährlichen Hauptversammlung in San Ramon in Kalifornien sollen der grauenhafte Umgang mit Menschenrechten, Umweltzerstörung und die Angriffe auf die Demokratie angeprangert werden.

Humberto ist mit derartigen Aktionen vertraut – manch einer kann sich vielleicht noch an seine Geschichte, die Familienhistorie und vergangene Besuche erinnern. Bereits 1993 reiste sein Onkel Elias Piaguaje aus dem Amazonas-Gebiet von Ecuador nach New York, um die Interessen der Secoyas zu vertreten. Gemeinsam mit den Führern anderer Stämme und ländlicher Gemeinden reichten sie eine Klage ein, die Texaco – heute Chevron – dazu verpflichten sollte, die Umweltverschmutzungen, die das Unternehmen im Regenwald hinterlassen hatte, zu beseitigen.

Fast 18 Jahre nach dieser ersten Reise fuhr Humberto gemeinsam mit Amazon Watch quer durch die USA – mit einem historischen Urteil eines Gerichtes aus Ecuador im Gepäck, das Chevron für schuldig befand und das Unternehmen aufforderte, sein giftiges Erbe zu beseitigen

Humberto, der auch Koordinator und offizieller Sprecher der Gesellschaft der betroffenen Gemeinden (Union de Afectados por la Petrolera Texaco/UDAPT) ist, kehrt nach Kalifornien zurück, um bei der Hauptversammlung von Chevron als berechtigter Anteilseigner aufzutreten. Sobald er im Saal ist, will er auf das Gerichtsgutachten aufmerksam machen, das beweist, dass der Kronzeuge von Chevron unter Eid gelogen hat. Darüber hinaus will er explosive interne Firmenvideos präsentieren, die verdeutlichen, wie die Wissenschaftler bei Chevron versucht haben, die Gerichte zu betrügen, um einer gerichtlichen Anweisung zur Beseitigung der jahrzehnte andauernden Öl-Verschmutzung des ecuadorianischen Regenwaldes zu entgehen.

Während mehr und mehr Belege ans Tageslicht kommen, dass Chevron Beweise gefälscht hat, um die Strafe für die Umweltverschmutzung in Höhe von 9,5 Milliarden Dollar in Ecuador nicht bezahlen zu müssen, sieht sich Chevrons CEO John Watson mit einer peinlichen öffentlichen Maßregelung konfrontiert. Humberto wird das Top-Management mit Beweisen konfrontieren, dass das Unternehmen sich in dem schier endlosen Gerichtsverfahren illegal verhalten hat.

Drei Gerichtsinstanzen in dem von Chevron bevorzugten Umfeld in Ecuador – inklusive des höchsten Gerichts – hatten bestätigt, dass der Ölriese für den Schaden verantwortlich ist. Rund 1000 Giftmülldeponien und 400 Brunnen wurden aufgelassen, als die Firma – damals noch Texaco – das Land 1992 nach 28 Jahren verließ. Chevron weigerte sich, die Reinigung der Stätten zu übernehmen, obwohl man zugesagt hatte, die Urteile aus Ecuador umzusetzen. Das war eine der Voraussetzungen, damit der Fall vom Federal Court in den USA nach Ecuador verlegt werden konnte.

„Nach vier Jahren bin ich wieder hier. Und während dieser Kampf immer weiter geht, sterben die Secoyas weiter“, sagt Humberto im Rahmen einer Pressekonferenz in San Francisco. „Unser Kampf für Gerechtigkeit hält jetzt schon 21 Jahre und 6 Monate an. Das war auch sehr teuer für uns. Aber wir wollen Gerechtigkeit. Gerechtigkeit für das Leben, Gerechtigkeit für die Natur und Gerechtigkeit für zukünftige Generationen. Auch wenn Chevron sagt, das sei Betrug. Das ist kein Betrug.“

Zu den Themen, die Humberto bei der Hauptversammlung zur Sprache bringt, gehören u. a.:

  • das explosive Gerichtsgutachten des Computer-Experten J. Christopher Racich, das belegt, dass die Anwälte von Chevron Beweise fälschten.
  • Chevrons Weigerung, die vom Gericht angeordnete Reinigung zu zahlen. Die Anwohner der Gegenden, in denen Chevron tätig war, leiden an hohen Krebsraten und weiteren durch das Öl verursachten Gesundheitsproblemen u. a. gab es auch zahlreiche Missgeburten.
  • Chevrons Anstrengungen, die Umsetzung der Urteile in Kanada und Brasilien zu blockieren. Piaguaje und seine Partner hatten in beiden Ländern versucht, Unternehmenswerte für die Reinigung der Schäden zu erhalten. Aus „technischen“ Gründen habe Chevron jedoch versucht, die Klage gegen die Tochterunternehmen zu unterbinden.
  • Geheime interne Videos, die erst kürzlich von Vice News und Amazon Watch freigegeben wurden. Diese zeigen, wie sich Wissenschaftler von Chevron über die Umweltschäden lustig machen und einen ausgetüfelten Plan erstellen, damit die Gerichte in Ecuador nur „sauberen“ Boden während der Vor-Ort-Inspektionen vorfinden.
  • Ein Unterstützungschreiben, das von Dutzenden Prominenten unterzeichnet wurde, darunter auch drei Nobelpreisträgern. Unterschrieben haben u. a. Erzbischof Desmond Tutu; der Musiker Roger Waters, der argentinische Nobelpreisträger Adolfo Perez Esquivel und William McKibbon, Gründer der Klimawandel-Organisation 350.org

Weitere Informationen auf ChevronToxico auf englisch – und Chevron Toxico auf Deutsch

Dies ist eine Geschichte dick und schwarz wie Öl, das aus den Tiefen des Amazonas kam – in Ecuador:

Der alte Mann und das Öl

Unter dem Dschungel Ecuadors liegt schwarzes Gold in großen Mengen. Doch die Indianer wehren sich gegen die Förderung. Der frühere Schamane ist in Pacuya die letzte Instanz und eine Symbolfigur im Widerstand gegen die Ölgesellschaften, die Ecuador immer systematischer ausbeuten. Sie kamen mit Bulldozern und Hubschraubern, rammten Straßen in den Regenwald und fällten Jahrhunderte alte Bäume. Für eine Handvoll Dollar oder ein paar Fußbälle hatten findige Ölmanager alkoholisierten Stammesältesten die Besitzrechte am Boden abgekauft. Doch als 1993 die ersten Ölgesellschaften in dieser Gegend auftauchten, kidnappten die Cofan die Arbeiter – und die Ölgesellschaft Petro Amazonas zog sich aus dem Gebiet zurück. Inzwischen sind die Firmen wieder auf dem Weg hierher. Vor kurzem haben junge Männer eine Brücke zerstört, die zum Fluss führt. Sie wollen die schweren Fahrzeuge daran hindern, tiefer in den Regenwald vorzudringen. Leider vergebens.

Seit sie denken können, leben die Cofan und andere indigene Stämme im Einklang mit der Natur.

Dazu: Höchste Strafe in der Geschichte des Umweltrechts! US-Ölkonzern Chevron muss zahlen – bis heute hat Chevron nicht gezahlt.

Das Video zeigt The True Story of Chevron’s Ecuador Disaster

Chevron

Secoya Leader and Coalition Confront Chevron at Headquarters

http://amazonwatch.org/news/2015/0526-secoya-leader-and-coalition-confront-chevron-at-headquarters

Amazon Watch is proud to once again support Humberto Piaguaje, a longtime indigenous partner and courageous leader of the Secoya people in Ecuador, and a growing coalition of communities affected by Chevron’s operations in denouncing the company’s atrocious pattern of human rights abuses, environmental destruction and attacks on democracy at their annual shareholders meeting tomorrow in San Ramon, CA.

Humberto is no stranger to such a mission – you may even remember his story and the rare grace with which he tells it, a long family lineage and visits past. In 1993 Humberto’s uncle Elias Piaguaje first traveled from the Ecuadorian Amazon to New York to represent the Secoya people, joining representatives of other indigenous tribes and campesino communities to file a landmark lawsuit demanding that Texaco – now Chevron – clean up contamination that devastated their rainforest homeland.

In 2011 nearly 18 years after that first visit, Humberto traveled across the U.S. with Amazon Watch, this time carrying with him a historic verdict from an Ecuadorian court finding Chevron guilty, and ordering the company to pay to clean up its toxic legacy.
Humberto, who is also the coordinator and official spokesperson of the Union of Affected Communities (Union de Afectados por la Petrolera Texaco/UDAPT), returns to California where tomorrow he will enter Chevron’s annual meeting as a shareholder with a proxy. Once in, he plans to raise the issue of a new forensic report that proves Chevron’s star witness lied under oath and divulge explosive internal company videos that suggest that Chevron scientists tried to defraud Ecuador’s courts to evade a court-mandated clean-up of oil contamination that has afflicted Ecuador’s rainforest for decades.

With evidence mounting that Chevron falsified evidence to evade paying a $9.5 billion pollution liability in Ecuador, Chevron CEO John Watson faces an embarrassing public reprimand as Humberto confronts top management with proof that the company has gone rogue in the long-running litigation.
Three layers of courts in Chevron’s chosen forum of Ecuador, including the nation’s Supreme Court, have affirmed that the oil giant is responsible for damage caused by roughly 1,000 toxic waste pits and 400 well sites abandoned when the company (operating as Texaco) left Ecuador in 1992 after 28 years of operations. Chevron refuses to pay to clean up the sites despite promising to comply with the Ecuador judgment as a condition of moving the matter from U.S. federal court in 2001.

„I’m here again after four years. And while this long fight goes on, the Secoya people in our territory continue dying,“ Humberto told us today at a press conference in San Francisco. „Our struggle for justice has gone for 21 years and 6 months now; this has been very costly for us.“
„We are looking for justice – justice for life, justice for nature and justice for future generations,“ he went on. „Chevron says this is fraud, this is no kind of fraud.“

Issues that Humberto plans to raise with Watson and the Chevron’s Board of Directors at the annual meeting tomorrow include the following:

  • An explosive new forensic report by computer expert J. Christopher Racich that proves Chevron lawyers falsified evidence to try to frame lawyers for the indigenous groups by claiming they wrote the trial court judgment when in fact it was written by the judge.
  • Chevron’s refusal to pay for the court-mandated clean-up. Residents of the area where Chevron operated suffer from high cancer rates and other oil-related health problems, including a spate of spontaneous miscarriages.
  • Chevron’s efforts to try to block judgment enforcement actions in Canada and Brazil. Piaguaje and his fellow community leaders have targeted Chevron in both countries to seize company assets to pay for their clean-up – but Chevron now claims for technical reasons that its wholly-owned subsidiaries cannot be sued.
  • Secret internal company videos recently released by Vice News and Amazon Watch that show Chevron scientists laughing at pollution and trying to create an elaborate ruse to deceive Ecuador’s courts by only finding „clean“ soil during judicially-supervised inspections of well sites.
  • A letter of support signed by dozens of prominent citizens, including three Nobel Peace Prize winners. Among those signing: Archbishop Desmond Tutu; the musician Roger Waters; the Argentinian Adolfo Perez Esquivel, who in 1980 won the Nobel for his defense of human rights during his country’s „dirty war“; and William McKibbon, the founder of the climate change group 350.org.

Background and more info on ChevronToxico
Netzfrau Andrea Escher
deutsche Flagge

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