G7-Gipfel in Zahlen – Über 40 000 Menschen protestieren friedlich in München gegen G7

G7G
40 000 Demonstranten protestieren gegen den Gipfel der großen Industrienationen USA, Kanada, Japan, Deutschland, Frankreich, Großbritannien und Italien. An politischen Gipfeltreffen gibt es weltweit viel Kritik: Zu teuer, keine echten Beschlüsse, wichtige Länder fehlen.

Ausnahmezustand in der Alpenidylle. Tausende Sicherheitsbeamte werden Schloss Elmau im beschaulichen Landkreis Garmisch-Partenkirchen am 7. und 8. Juni bewachen, damit Angela Merkel und sechs weitere Staats- und Regierungschefs ihr jährliches Treffen trotz angekündigter Proteste in „entspannter Atmosphäre“ abhalten können. Dieser Protest ist gewaltig. Alle ziehen an einem Strang – ob Medien, Polizei oder sogar die Feuerwehr, denn die spendeten den Demonstranten wegen der Hitze Wasser.

Die Demonstranten, wozu auch wir Netzfrauen gehören, beklagen, dass zu wenig für Klimaschutz, Hunger- und Armutsbekämpfung und Chancengleichheit getan wird – im Gegenzug aber werden Millionen Gelder verprasst. Konzerne wie Bayer, Sanofi und andere stehen schon in Lauerstellung. Die G7 hat  im Namen der Forschung wieder Milliarden Euros zu vergeben, wir berichteten bereits darüber. Es gibt keinen Planeten B aber einen G7-Gipfel, der Pro Minute 105.000 Euro verplempert

Fast 20 000 Polizisten sichern den Gipfel auf Schloss Elmau!

Wir haben für Sie einige Eindrücke von der Großdemo zusammengefasst.

„Friedlicher geht es nicht” – Polizei öffnet Hydranten für durstige Demonstranten in München

In München folgten zahlreiche friedliche Versammlungsteilnehmer einem Aufruf, in der Münchner Innenstadt an der sich fortbewegenden Versammlung „G7 Wirtschaftsgipfel: TTIP Stoppen, Armut bekämpfen, Klima retten“ zu beteiligen. Diese begann mit einer Auftaktkundgebung am Stachus gegen 13.40 Uhr vor ca. 2000 Teilnehmern. Gegen 14.50 Uhr setzte sich die Versammlung mit ca. 16 000 Teilnehmern vom Stachus aus in Bewegung. Der Zugweg führte über die Sonnenstraße – Sendlinger-Tor-Platz – Blumenstraße – Frauenstraße – Isartorplatz – Thomas-Wimmer-Ring – Karl-Scharnagl-Ring – Franz-Josef-Strauß-Ring – Von-der-Tann- Straße – Ludwigstraße bis zum Odeonsplatz.
In der Spitze nahmen bis zu 34 000 Teilnehmer an der lauten, bunten und vor allem friedlichen Veranstaltung teil. Laut Gewerkschaft der Polizei waren es sogar rund 40 000 Demonstranten.

Danke an Petra Maxein de Barbero für die tollen Fotos.

Friedliche Großdemo gegen G7-Gipfel

Die Veranstalter hatten sich bereits im Vorfeld eindeutig von Gewalt distanziert und damit wesentlich zum friedlichen Verlauf der Versammlung beigetragen. Obwohl es sich um eine der größten Kundgebungen der letzten Jahre in der Landeshauptstadt München handelte, mussten keine Sicherheitsstörungen verzeichnet werden. Auf Grund der sehr hohen Temperaturen kam es bei einigen Kundgebungsteilnehmern allerdings zu Kreislaufproblemen. Die Polizeiführung entschied deshalb kurzfristig, die Feuerwehr um „Amtshilfe“ zu bitten, um die Teilnehmer mit Wasser versorgen zu können. Mehrere tausend Pappbecher wurden eigens von Einsatzkräften der Polizei herbeigeholt. Für diese völlig neue Form des polizeilichen Versammlungsschutzes erhielten die Einsatzkräfte den ausdrücklichen Dank und die besondere Anerkennung vieler Anwesenden.

So beschreibt es der Polizeibericht. Die Polizeigewerkschaft spricht sogar von rund 40 0000 Demonstranten. Quelle Polizei Bayern 

Die rund 40 000 Demonstranten gegen den G7-Gipfel in Elmau gaben mit ihrer Kundgebung am Donnerstag in München nach Auffassung der Gewerkschaft der Polizei (GdP) ein nachahmenswertes Beispiel für friedlichen Protest. GdP-Vorsitzender Oliver Malchow: „Statt brennender Autos, eingeschlagener Schaufensterscheiben und verletzter Polizisten verliehen inhaltsreiche Redebeiträge, phantasievolle Aktionsformen, Gewaltlosigkeit und rücksichtsvolles Auftreten dieser Anti-Gipfel-Kundgebung politisches Gewicht.“ Quelle GDP

G7gggggggg

Auch heute ist mächtig was los

    Sogar die Junge Union demonstriert gegen den G7 -Gipfel

     Das ist unser #Camp, nicht die Kulisse für die #G7-Staatschefs. #StopG7 #Garmisch#Partenkirchen #Wettersteingebirge pic.twitter.com/HNRjmLKHgP — [IL*] (@inter_linke) 4. Juni 2015

Mindestens 130 Millionen Euro für knapp 24 Stunden wird es kosten, wenn sich am Sonntag die mächtigsten Politiker der Welt zum G7-Gipfel im Schloss Elmau in Bayern treffen. 19 000 Polizisten sollen die Politiker gegen Anschläge und Gipfel-Gegner schützen.

Wer ist auf dem G7-Gipfel dabei:

Deutschland

Obama

Frankreich

Großbritanien

Italien

Japan

Kanada

Die Gruppe der 7 (G7) ist heute ein Forum der großen Industrienationen Deutschland, Frankreich, USA, Kanada, Großbritannien, Japan und Italien. Sie ist ein informelles Forum zur Erörterung von globalen Problemen. Sie hat keine festgefügte Organisation, keinen eigenen Verwaltungsapparat und keine eigenen Finanzmittel. Russland wurde letztes Jahr auf Grund der Ukraine-Krise ausgeschlossen – vorher waren es 8 Staaten.

Kritiker bemängeln, dass zur G7-Runde nur eine elitäre Gruppe von Staaten gehöre. Boom-Länder wie Australien, Brasilien, China und Indien sind nicht vertreten. Afrika und Lateinamerika sind ebenfalls nicht dabei. Sie haben jedoch in der Gruppe der 20 wichtigsten Industrie- und Schwellenländer (G20) Sitz und Stimme.

Zudem wird den Mächtigen der Welt mangelnde Transparenz vorgeworfen. Darüber hinaus könnte der G7-Gipfel nicht nur für die Bewohner in den nahe gelegenen Orten einen Ausnahmezustand bedeuten. Auch Tiere und Pflanzen könnten durch den Gipfel in Mitleidenschaft gezogen werden. Umweltschützer versuchten verzweifelt, den Gipfel in einer Region voller Naturschutzgebiete zu verhindern.

Der gesperrte Sicherheitsbereich ist ungefähr vier Quadratkilometer groß. Die Kosten des Gipfels? Ungefähr 130 Millionen Euro. Der Bund der Steuerzahler rechnet sogar mit 360 Millionen Euro.

Auf dem Programm steht auch ein Dialog mit den Afrikanischen Staaten.

– Äthiopien (Ministerpräsident Hailemariam Desalegn),
– Irak (Premierminister Haider Al-Abadi),
– Liberia (Staatspräsidentin Ellen Johnson Sirleaf),
– Nigeria (designierter Präsident Muhammadu Buhari),
– Senegal (Staatspräsident Macky Sall),
– Tunesien (Präsident Beji Caid Essebsi).

Bei dem G7-Gipfel im Weißen Haus saß auch Monsanto mit am Tisch, damals ging es um Tansania. Siehe Die Gier nach Profit macht auch nicht vor dem WELTHUNGER halt! – Wohltat mit Profit?

Die führenden Industrienationen kamen bislang zu 41 Treffen zusammen.

Eine gute Animation zum G7-Gipfel finden Sie auch hier:

Bild zu G7-Gipfel

© 1&1 Mail & Media/ Stephanie von Franck

Netzfrauen

9 Kommentare » Schreibe einen Kommentar

Schreibe einen Kommentar

Pflichtfelder sind mit * markiert.