Im Land der Kiwis und Hobbits wurde eine Grundsatzentscheidung getroffen, der andere Länder folgen sollten. Neuseeland entschied per Gesetz, was wir schon lange wissen: Tiere können Schmerz, Freude, Angst und Wohlsein empfinden. Sie sind kein Gegenstand, welchen man nutzen kann, wie man möchte.
Ein großartiges Beispiel für die Welt durch die Anerkennung der Grundrechte für Tiere – leider gilt das nicht überall auf der Welt.
Menschen demonstrieren gegen Mäuse und Ratten im Labor als Versuchskaninchen und gehen sonntags in den Zoo und schauen sich Eisbären oder Löwen an. Menschen kämpfen gegen den Walfang in Japan und amüsieren sich über Delphine in Delphinarien. Vor den Kassen von prominenten Zirkussen stehen Menschen Schlange, um Elefanten bei ihren Künsten zuzuschauen. Mit Grundrechten für Tiere hat das nichts zu tun. Mit dem Leben der Tiere sehr wohl. Darum beschäftigen sich immer mehr Länder mit den Grundrechten der Tiere und das ist gut so. Tiere können fühlen und das hat nun Neuseeland in die Verfassung aufgenommen. Andere Länder sollten folgen.
Bereits Mitte Mai entschied der Oberste Gerichtshof im indischen Delhi, dass Vögel nicht nur physisch in der Lage sind zu fliegen, sondern auch ein Recht dazu haben – und dass Menschen sie nicht in Käfige sperren dürfen. Von einem Grundrecht der Vögel zu fliegen sprach Richter Manmohan Singh und gab der Tierrechtsorganisation People for Animals Recht, die offenbar die Tiere eines Vogelhändlers befreit hatte, von einem untergeordneten Gericht aber verurteilt worden war, diese Vögel zurückzubringen, und dagegen in Revision ging. „Mit Vögeln zu handeln, ist eine Verletzung der Grundrechte der Vögel“, stellte Richter Singh fest.
Birds have fundamental rights, can’t be kept in cages: Judge Manmohan Singh of Delhi High Court – http://t.co/r0QMteb68j via @ArchiveDigger
— Seema Sapra (@SeemaSapraLaw) 20. Mai 2015
In Dezember 2014 entschied Argentinien das Menschenrecht auf Freiheit für Orang Utans. Nach 20 Jahren in Argentinien wurden dem Orang Utan Sandra von einem Gericht Persönlichkeitsrechte zugesprochen. Siehe auch: Endlich! Das Menschenrecht auf Freiheit für Orang Utan Sandra – Orangutan Sandra has human right to freedom Ob Tiere „Sachen“ oder „Personen“ sind, diese Frage beschäftigte in den vergangenen Wochen auch ein Gericht in New York. In New York gingen Juristen für die beiden Schimpansen Hercules und Leo vor Gericht, die in einem Universitätslabor auf Long Island für medizinische Versuche verwendet werden. Ein erster Sieg wurde erzielt, als der Oberste Gerichtshof Manhattan den Fall der beiden nicht-menschlichen Kläger zuließ; doch im Nachhinein strich die Richterin Barbara Jaffe die Formulierung, ein Habeas Corpus sei eröffnet, aus der Akte, damit nicht das Missverständnis aufkommen könne, sie habe die Schimpansen zu menschlichen Rechtssubjekten erklärt.
Chimps entitled to legal protection, animal rights group argues. ‚They’re self-conscious.‘ http://t.co/eYLDonNEza pic.twitter.com/YOy0VakzMs — amNewYork (@amNewYork) 28. Mai 2015
Free Leo and Hercules. #Nonhuman Rights Project. #StonyBrookUniv pic.twitter.com/fgLaRR0YiQ
— saramo (@saramo) 28. Mai 2015
Auch die Nachricht aus Neuseeland gibt Hoffnung, dass die Grundrechte für Tiere berücksichtigt werden. Die Verfassung wird um die Feststellung ergänzt, Tiere seien als „sentient beings“ anzusehen, also als empfindungsfähige Wesen. Das neue Gesetz besagt, dass Tiere, wie Menschen, „fühlende“ Wesen sind.!
Animals are sentient beings. Law inNew Zealand finally recognizes … http://t.co/RsPiiPdcZW PZRT @ComLeonie @jlumo pic.twitter.com/Pl4xFpoKxH — rusincerely (@rusincerely) 5. Juni 2015
Animals are sentient beings.The law in New Zealand finally recognizes … http://t.co/RsPiiPdcZW … PZRT@caseystutz @parlace @AnimalAngel47
— rusincerely (@rusincerely) 5. Juni 2015
Neuseeland, New York, Indien und auch Argentinien machen es vor, und wer sich nun fragt, ob Tiere weiterhin gejagt werden dürfen, hierzu zitieren wir aus der Verfassung von Neuseeland: „Nichts von dem hier Festgelegten untersagt es, ein Tier zu jagen oder zu töten.“
50 bis 60 Milliarden Tiere tötet der Mensch weltweit jedes Jahr. In den meisten Ländern hat der Tierschutz die Form einfachrechtlicher Gesetze. In Deutschland ist er stärker verankert, allerdings nicht in der Form von Grundrechten, sondern als in der Verfassung festgeschriebenes Staatsziel.
In Deutschland wurde 2002 durch den Bundestag der Tierschutz als Staatsziel im Grundgesetz verankert. Der Artikel 20a des Grundgesetzes lautet: „Der Staat schützt auch in Verantwortung für die künftigen Generationen die natürlichen Lebensgrundlagen und die Tiere im Rahmen der verfassungsmäßigen Ordnung durch die Gesetzgebung und nach Maßgabe von Gesetz und Recht durch die vollziehende Gewalt und die Rechtssprechung.“
Diese Regelung ist allerdings bisher ohne größere rechtspraktische Bedeutung geblieben.
2008 erließ die Schweiz ein neues, verschärftes Tierschutzgesetz, das momentan als strengstes Tierschutzgesetz der Welt gilt.
Neuseeland ist ein vorbildliches Beispiel und andere Länder sollten folgen, denn es ist ein erster Schritt in die richtige Richtung.
Und Zoobesucher sollten sich fragen, ob der knuddelige Eisbärennachwuchs auf dem paar Quadratmeter Gehege wirklich richtig aufgehoben ist oder doch besser in der Arktis. Schließlich haben wir es nun bestätigt bekommen, was wir ja schon immer wussten, Tiere sind wie Menschen „fühlende“ Wesen!
A landmark decision by the Kiwis sets a precedent that other countries should follow.
New Zealand has just set a great example to the world by recognizing what animal lovers have known forever- that our furry friends are as sentient as we are, and (obviously, dur) they have feelings just like we do. It’s a theme we have covered time and again here at True Activist, but this landmark ruling by NZ is the first time this shift in perception and policy has been extended to all animals, not just chimpanzees, orangutans, or dolphins.
The Animal Welfare Amendment Bill, passed last month, aims to make it easier to prosecute people in animal cruelty cases, as well as banning animal testing and research, and making all hunting, capture or ill-treatment of any wild animal illegal.
Animal rights activists have celebrated the decision. “To say that animals are sentient is to state explicitly that they can experience both positive and negative emotions, including pain and distress,” said Dr Virginia Williams, chair of the National Animal Ethics Advisory Committee. “The explicitness is what is new and marks another step along the animal welfare journey.”
New Zealand Veterinary Association president Dr Steve Merchant said the bill greater clarity, transparency and enforceability of animal welfare laws, according to the country’s regional newspaper the Nelson Mail.
“Expectations on animal welfare have been rapidly changing, and practices that were once commonplace for pets and farm stock are no longer acceptable or tolerated,” he said. “The bill brings legislation in line with our nation’s changing attitude on the status of animals in society.”
You can read the entire Bill here. Let’s hope the rest of the world follows suit!
Netzfrau Doro Schreier
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