Wir müssen uns leider von vier Legenden verabschieden. Gestern verstarb Bandleader James Last mit 86 Jahren in Florida, heute folgten Schauspieler Christopher Lee und US-Jazzlegende Ornette Coleman. Auch der frühere Fernsehmoderator und Dokumentarfilmer Ernst Waldemar Bauer ist tot. Er moderierte unter anderem von 1987 bis 2006 die TV-Naturreihe „Wunder der Erde“, die im hr-Fernsehen und im Ersten lief.
Legenden sterben nie
James Last galt als Meister der leichten Big-Band-Unterhaltung: Sein musikalisches Repertoire reichte von ABBA bis Zappa. Unvergesslich Biscaya. „Unsere Show ist keine Show, sondern wir leben auf der Bühne“, sagte er immer. Jetzt ist James Last (1929 -2015) mit 86 Jahren gestorben. Über 50 Jahre war er weltweit mit großem Erfolg auf Tour durch Europa, Amerika, China, Australien und Neuseeland. So manche Party wurde durch seine Musik zu einem Erfolg.
Big Band-Legende James Last geht auf seine letzte Tour.
Schauspieler und Sänger Christopher Lee ist tot – seine Schurken leben weiter.
Wie heute bekannt wurde, starb Mister Dracula bereits am 7. Juni im Alter von 93 Jahren in einem Londoner Krankenhaus. Seine letzte große Rolle hatte Lee als Magier Saruman in den Der-Herr-der-Ringe-Verfilmungen ab 2001. Er spielte zudem im James-Bond-Film Der Mann mit dem goldenen Colt von 1974. Unvergesslich auch seine Auftritte in den Edgar-Wallace-Filmen.
Christopher Lee wirkte in mehr als 200 Filmen mit.
Laut Medienberichten, die sich auf Lees Familie berufen, habe der Brite unter einer Atemwegserkrankung sowie an Herzproblemen gelitten. Der Guardian teilte mit, dass Lees Ehefrau die Nachricht zunächst zurückhielt, um enge Vertraute des verstorbenen Schauspielers zu informieren.
Danke für diese Filme, Danke, dass es dich gab Christopher – R. I. P.
US-Jazzlegende Ornette Coleman gestorben
Der Saxofonist und Komponist Ornette Coleman verstarb an einem Herzstillstand. Er wurde 85 Jahre alt. Der gebürtige Texaner galt als einer der innovativsten Vertreter seines Genres und als Vater des Free Jazz. Aus dem damals mittellosen schwarzen Jungen, der mit 19 von zu Hause fortlief, wurde einer der bedeutenden Jazzmusiker des 20. Jahrhunderts. 2007 erhielt er als erster Jazzmusiker den Pulitzer-Preis in der Kategorie Musik, der bisher nur an »klassische« Komponisten vergeben wurde. 2011 wurde er zum Ehrendoktor der Columbia University in New York ernannt.
„Mit Beginn der 60er-Jahre, als Ornette Coleman auftauchte, hatten wir anfangs schon gewisse Vorbehalte gegen sein Plastiksaxophon, die wir aber bald aufgaben, nachdem wir uns klar gemacht hatten, dass schließlich nur entscheidend ist, was rauskommt.“ Manfred Schoof
Und es kam guter Jazz raus – Danke für die Musik.
Macher von „Wunder der Erde“ ist tot
Ernst Waldemar Bauer studierte Biologe und Geologe und moderierte unter anderem von 1987 bis 2006 die TV-Naturreihe „Wunder der Erde“, die im hr-Fernsehen und im Ersten lief. Bauer erhielt in seiner Karriere unter anderem den Grimme-Preis für „Telekolleg Biologie“, das Bundesverdienstkreuz Erster Klasse sowie den Deutschen Umwelt- und Medienpreis der Stiftung Deutsche Umwelthilfe. Wie heute bekannt wurde, verstarb Ernst Waldemar Bauer am 4. Juni im Alter von 89 Jahren.
- Wunder der Erde (89 Folgen für das 3. Fernsehprogramm des hr (ab 1968) und 97 Folgen für die ARD (1987–2006))
- Gorillas from the Heart of Darkness (2001, als Produzent; Regie: Romain Baertsoen) (deutsch: Berggorillas)
In seiner Fernsehreihe „Wunder der Erde“ führte er, der einst Biologie und Geologie in Tübingen studiert hatte, ab1968 die Zuschauer zu den schönsten Plätzen des Kontinents – und das, obwohl für ihn der schönste Platz der Erde immer die heimische Schwäbische Alb war. „Hinter der blauen Mauer“ lautet der Titel des wohl bekanntesten seiner vielen Bücher – eine Liebeserklärung an die Schwäbische Alb. Aus seiner Feder stammten alle Biologiebücher des Cornelsen-Schulbuchverlags für den Unterricht an Realschulen und Gymnasien.
Unser Dank gilt Ernst Waldemar Bauer, der uns mit seinen Beiträgen die Liebe zur Natur lehrte.
Legenden sterben nie!
„Es gibt zwei Möglichkeiten, Karriere zu machen: Entweder leistet man wirklich etwas, oder man behauptet, etwas zu leisten. Ich rate zur ersten Methode, denn hier ist die Konkurrenz bei weitem nicht so groß.“ Danny Kaye, amerikanischer Komiker
Alle die hier aufgezählten Verstorbenen haben sich auch für die erste Methode entschieden und der Erfolg gab Ihnen recht.
Danke, dass Ihr uns Eure Werke hinterlassen habt – leider ist nun der letzte Vorhang gefallen.
Unsere Anteilnahme gilt allen Familienangehörigen und Freunden.
Netzfrauen