Mellifera – Die Honigdamen – Die zerbrechliche Welt der Honigbienen – LAS DAMAS DE LA MIEL

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spanischDies ist die Geschichte eines Insekts.
Es ist auch die Geschichte einer Kultur.
Aber vor allem ist es die Überlebensgeschichte der Welt, die die Bienen und die Mayas miteinander teilen.

Wir beginnen die Erzählung damit, was vor sechs Jahren in Cancabchén, einer kleinen indigenen Dorfgemeinschaft innerhalb der Kommune Hopelchén in der südmexikanischen Region Campeche geschah. Von einem Tag auf den anderen mussten die honigproduzierenden Männer und Frauen zusehen, wie Tausende von Bienen tot um die Bienenstöcke herumlagen. Die Ursachen kannten sie nicht. In diesem Jahr erlitten die Dorfbewohner eine heftige Wirtschaftskrise – etwas mehr als die Hälfte der 500 Einwohner von Cancabchén lebt von der Honigproduktion.

„Durch die Bienen bekommen wir Geld. Wir pflanzen Mais und Kürbis an, aber die sind für uns, für den Hausgebrauch, nicht zum Verkaufen. Was wir verkaufen, ist der Honig. Das Familieneinkommen haben wir dank der Bienen,” so sagt die 36-jährige Bienenzüchterin Angélica Ek, vormalige Vertreterin des Gemeinschaftslandrates von Cancabchén. Wie die meisten ihrer Nachbarn lernte sie den Umgang mit der Apis Mellifera-Biene, indem sie ihre Eltern beobachtete.

„Wenn ein junger Mann 18 Jahre alt wird, gibt ihm sein Vater seine Bienen. Das ist wie eine Erbschaft; wenn er versteht, sie zu hüten, zu pflegen und zu vermehren, wird er Geld haben.”

In der eleganten und gemächlichen Ausdrucksweise der Mayas erinnert sich Angélica Ek bedrückt an das Jahr, in dem die Bienen starben.

„Als das Sterben war, half uns niemand von der Regierung. Vom Landwirtschaftsministerium kamen Leute, die schauten und Untersuchungen machten, aber nie gaben sie uns die Ergebnisse. Wir erfuhren nicht, warum das passiert war. Jenes Jahr war ganz schlimm, es gab sehr wenig Honig und niemand hatte Geld.”

Bis heute weiβ man nicht, was den Tod der Bienen von Cancabchén verursacht hat. Man hat den Verdacht, dass es mit den Agrochemikalien zu tun hat, die auf den weitläufigen Feldern in der Nähe der Dorfgemeinschaft benutzt werden. Unabhängig davon vergessen die Bienenzücher nicht, welche Krise sie wegen der fehlenden Bienen durchlebt haben, und diese schlechten Zeiten kehrten im Jahr 2011 in ihr Gedächtnis zurück. In jenem Jahr fiel die Honigernte sehr niedrig aus, und in jenem Jahr erfuhren sie, dass in ihrer Nachbarschaft auf der Halbinsel Yucatán genmanipuliertes Soja angebaut wird.
Hier gibt es genmanipulierte Pflanzen.

Im Jahr 1997 wurden die ersten Felder in Mexico mit genmanipuliertem Soja ausgesät, nur ein Jahr nachdem diese Samen auf den Markt kamen, und ohne dass es im Land irgendeine Art von gesetzlicher Regelung für ihren Handel und ihre Aussaat gegeben hätte. „Es waren Experimentalfelder, und danach fingen wir an, auf gröβerer Ebene zu arbeiten,” sagt dazu der Direktor für Regulisierungsangelegenheiten von Monsanto, Eduardo Pérez Pico. Im Büro der Firma in Santa Fe (Mexiko-Stadt) erklärt die Führungskraft, dass die ersten Felder in Tamaulipas, Sinaloa, Chiapas, Campeche, Yucatán und Quintana Roo lagen.

Im Jahr 2012, als Mexico schon über das 2005 verabschiedete Gesetz über Biosicherheit von genetisch modifizierten Organismen verfügte, bekam Monsanto die Genehmigung für kommerziellen Anbau von genmanipuliertem Soja in sieben Staaten des Landes. Diese Erlaubnis wurde von den Bundesobrigkeiten erteilt, obwohl Spezialisten der Nationalen Biodiversitätskommission, der Nationalen Kommission für Schutzgebiete und der Nationalen Instituts für Ökologie davon abgeraten hatten.
Monsanto-Soja wurde in Maya-Gebiet ausgesät, ohne dass die Mayas davon erfuhren. Im Jahr 2011 wurden sie von einer in den Lokalzeitungen veröffentlichten Nachricht überrascht: Ein deutsches Labor hatte entdeckt, dass der auf der Halbinsel Yucatán produzierte Honig Pollen von genmanipuliertem Soja enthielt. Honigexporteure, Bienenkooperativen, Dorfgemeinschaften und auch Staatsbeamte schlugen Alarm. In einem Gebiet, in dem etwa 20 000 indigene Bewohner von Imkerei leben, 98 % des Honigs in die EU exportiert wird und diese Exporte jährlich rund 300 Mio. US-Dollar einbringen, ist die Präsenz von genmanipuliertem Material keine Kleinigkeit. Sie kann dazu führen, dass Länder wie Deutschland, einer der gröβten Käufer für Honig aus Yucatán, die Preise senkt. Deshalb begann hier die Ablehnung der genmanipulierten Pflanzen aus wirtschaftlichen Gründen; später kamen andere hinzu. Heute ist eins der stärksten Motive die Verteidigung der Biodiversität der Halbinsel.

Welt, Volk und Biene

In der Weltentstehungslehre der Maya haben die Bienen eine privilegierte Stellung. Das zeigt das Wort kab, das in der Maya-Sprache gleichzeitig „Welt”, „Volk”, „Region”, „Biene” und „Honig” bedeutet. Es ist kein Zufall, dass das selbe Wort sowohl ein Insekt als auch die Lebensräume der Menschen bezeichnet. Die alten Mayas wussten, dass die Welt ohne Bienen nicht dieselbe wäre, deshalb entwickelten sie eine Aufzuchtmethode für eine Bienenart, die nur im Südosten von Mexico geboren wird, wächst und lebt. Die Wissenschaft bezeichnet sie als Melipona beecheii; die Mayas haben einen eleganteren Ausdruck: Xunáan Kab, übersetzt „Honigdame”.

Wenn man Xunáan Kab kennt, kann man die Bedeutung des Wortes „Biodiversität” ein bisschen besser verstehen: Sie ist eine der über 20 000 Bienenarten auf der Erde und eine der 2000 in Mexiko bekannten und eine der 200 auf der Halbinsel Yucatán identifizierten Arten.

Wenn man Xunáan Kab kennt, fallen manche verkehrten Vorstellungen über diese Bestäuber. Xunáan Kab hat, wie viele andere Bienenarten auch, keinen Stachel, und sie baut keine von Bäumen hängenden Bienenstöcke. Sie selber lebt zwar in Gemeinschaft, aber viele andere Bienenarten bevorzugen die Einsamkeit und sind nicht an Honigproduktion für die Menschen interessiert.
Die Xunáan Kab zu kennen, erlaubt vor allem zu wissen, dass diese Insekten wie viele andere Bestäuber eine Krise durchleben: Ihre Bevölkerung verringert sich in alarmierender Weise. Seit 2008 warnen Wissenschaftler vor dem, was sie „Bienenkollaps” nennen.

Nach Angaben des Forschers Rémy Vandame von „El Colegio de la Frontera Sur” gehen in Europa und den USA jedes Jahr 30 % der Bienenstöcke verloren, vor allem die der Art Apis mellifera, die die am besten bekannte und erforschte ist, da sie den meisten Honig produziert.

In Mexico hat die Apis mellifera noch keine Probleme. Leider kann man nicht das selbe von eingeborenen Arten wie der Xunáan Kab sagen. Zu anderen Zeiten konnte man sie in den meisten Höfen der Mayahäuser finden; heute gibt es nur noch wenige Indigene, die der Tradition folgen, stachellose Bienen zu züchten. Auβerdem ist es nicht einfach, sie in den überlebenden Resten von Urwald zu finden.

Die Wissenschaftler, die die einheimischen Bienenarten am Colegio de la Frontera Sur erforschen, haben herausgefunden, dass diese Insekten sich vor allem von endemischen, nur auf dieser Halbinsel zu findenden, Blüten ernähren. „Die beschleunigte Verminderung der Bevölkerung von einheimischen Bienenarten wie der Melipona beecheii hat mit der Entwaldung zu tun,” erklärt Rémy Vandame.

Eine Biene retten

In der kleinen indigenen Dorfgemeinschaft Ich Ek, in der Gemeinde Hopelchén in Campeche, hat eine Handvoll Frauen beschlossen, die Maya-Tradition aufleben zu lassen und die Xunáan Kab zu beschützen und zu vermehren.

Ihre Geschichte begann zehn Jahre vor Ende des 20. Jahrhunderts, als Vertreter der Organisation „Bildung, Kultur und Ökologie” zur Dorfgemeinde Ich Ek kamen, um den Männern zu helfen, Produktionsbetriebe aufzubauen. Einige Frauen fragten, warum diese Hilfe nur für die Männer sei. „Wenn ihr ein Projekt wollt, müsst ihr eine Gruppe bilden,” war die Antwort. Und so taten sie es.
„Wir begannen mit 12 Frauen. Wir versammelten uns, um zu entscheiden, was für ein Projekt wir wollten. Dabei kam die Idee auf, etwas sehr eigenes zu machen, etwas speziell der Mayas. Also beschlossen wir, mit den Bienen zu arbeiten. Wir haben nicht die Apis (Apis mellifera) gewählt, weil sie sehr viel stechen. Wir wählten die Xunáan Kab, da sie nicht stechen und wir gemerkt haben, dass es fast keine mehr gibt,” erzählt Leydy Pech 20 Jahre später.

Im Hof ihres Hauses, im Schatten eines Guaya-Baums und einige Meter von dem Zweiggeflecht entfernt, das ihre Bienen schützt, muss Leydy Pech einige Male lachen, als sie erklärt, welche Odysee sie erlebten, um ihre Koolel Kab getaufte Organisation aufzubauen.

„Wir versammelten uns und sprachen von der Xunáan Kab – ohne sie zu kennen. Unsere Eltern und Groβeltern kannten sie, aber wir hatten sie nie gesehen. Also machten wir uns daran, herauszufinden, wo die Biene war.”

Ihre Forschungen führten sie zu einer entlegenen Dorfgemeinschaft, wo ein älterer Mann die Bienen züchtete, die er von seinem Vater geerbt hatte. Jener Mann schenkte ihnen die ersten sieben jobones (hohle Stämme in denen die Xunáan Kab nistet). „Ihr müsst gut auf sie aufpassen, denn es gibt keine mehr. Wenn ihr es nicht schafft, gebe ich euch keine neuen,” warnte er sie. Damals waren nur noch sechs Frauen in der Gruppe. Die anderen hatten die Hoffnung aufgegeben, weil sie keine Resultate sahen, oder ihre Männer erlaubten ihnen nicht, weiterzumachen.

Die sechs Frauen hängten alles daran, ihr Ziel zu erreichen. Sie befragten die ältesten Mayas über die Pflege der Xunáan Kab; sie hielten aus, dass man sie wegen ihrer Insistenz im Dorf als Verrückte bezeichnete, sie übten sich in Geduld und teilten sich die Aufgaben. Genau wie die Bienen schafften sie es, mit Organisation zu überleben.

„Wir lernten die Bienen kennen. Drei oder vier Jahre brauchten wir, um sie zu verstehen. Jetzt kennen wir sie und sie kennen uns… Wir haben es geschafft, dass die Bienen sich im Hinterhof unserer Häuer vermehren.”

Heute haben die sechs Frauen zwischen 40 und 70 Jahren 100 produktive Stämme, und 20 in Reproduktionsphase. Mit dem Honig ihrer Xunáan Kab stellen sie Seifen, Cremes und andere Produkte her, die sie in Mexiko und im Ausland verkaufen. Wissenschaftler, Beamte und Neugierige sind zur Dorfgemeinschaft Ich Ek gekommen, um diese kleinen stachelfreien Bienen kennenzulernen, die so sehr von den Frauen von Koolel Kab gehütet werden.

Das Kollektiv MA OGM

Im Jahr 2011 erfuhren die Frauen von Ich Ek, genau wie die Bewohner von Cancabchén und andere Maya-Imker, dass auf den Feldern die ihre Dörfer umgaben genmanipuliertes Soja ausgesät wurde. Sie begannen, sich mit Mitgliedern von Nichtregierungsorganisationen, Honigexporteuren und Wissenschaftlern zu versammeln, und gemeinsam beschlossen sie, das Bürgerkollektiv MA OGM zu gründen (ma bedeutet „nein” oder „nicht” in der Maya-Sprache), um ihre Stimme gegen genmanipulierte Aussaat zu erheben und vor Gericht zu erreichen, dass die Monsanto erteilte Erlaubnis zurückgenommen wird.

In ihren Versammlungen erfuhren die Mayas, dass das Gesetz über Biosicherheit vorschreibt, dass in von indigenen Gemeinschaften bewohnten Gebieten die Bundesregierung zuerst eine Befragung durchführen muss, bevor sie die Genehmigung erteilt, genmanipulierte Samen auszusäen. Sie erfuhren auch, dass diese angebliche Befragung über die Webseite des Landwirtschaftsministeriums durchgeführt wurde.

„In unserem Dorf haben wir nicht einmal Telefonnetz, wie können sie dann eine Befragung per Internet durchführen, wenn viele von uns keinen Computer haben?” fragt Angelina Ek in ihrem Haus in Cancabchén, und ihre gemächliche Sprache füllt sich mit Ärger.
Ihre Wut wird stärker, als sie sich erinnert, wie die Beamten des Landwirtschaftsministeriums zu ihrer Dorfgemeinschaft kamen, um für die Soja-Aussaat zu werben:
Sie machten uns Verprechungen: ´Wir suchen dir einen Markt,´ ´wir subventionieren dich.´”
Die Bewohner von Cancabchén lieβen sich nicht verführen. Aber das war nicht überall so.

Soja-Zeiten

Die Mennoniten-Felder von Campeche begannen vor etwa 27 Jahren, als die ersten Gruppen aus Zacatecas, Chihuahua und Durango auf der Suche nach neuen Ländereien zum Leben und bepflanzen einwanderten. Die Mennoniten kamen nach Campeche, weil die Regierung ihnen dort Ländereien verkaufte und mehrere Mayas ihnen Land vermieteten.

„Hier gab es nur Wildnis,” sagt Franz Walldyck, als er sich daran erinnert, wie es früher dort aussah, wo sich heute die weitläufige Mennonitengemeinde Yalnón befindet: Wo früher Urwald war, stehen heute Häuser wie aus dem 19. Jahrhundert und vor allem Felder mit Mais, Sorghumhirse, Wassermelonen, Tomaten, Chilischoten und Soja. Franz Walldyck verlieβ Durango und brachte seine Familie, seine Pferde und seinen Glauben nach Campeche, genau wie es seine Vorfahren getan hatten, als sie vor langer Zeit aus Norddeutschland auswanderten.

Es ist Sonntag, Tag zum Ausruhen für die Mennoniten. Es ist der Tag, an dem man Freunde und Familienangehörige besucht. Deshalb sind bei Franz Walldyck die Brüder Franz und David Martens, die in der Gemeinde Chaby wohnen. Die Gattinnen bleiben im schützenden Haus und die drei mit blauem Overall, Hemd und schwarzen Schuhen bekleideten Männer unterhalten sich neben dem Karren, mit dem die Martens gekommen waren.

„Die vom Landwirtschaftsministerium sind gekommen und haben mit den lokalen Obrigkeiten gesprochen, um für den Sojaanbau zu werben.” Franz Walldyck erinnert sich nicht an das genaue Datum, als diese Besuche stattfanden. Was er sicher weiβ ist, dass in der Mennonitengemeinde Las Flores seit mehreren Jahren Soja ausgesät wird und dass man sich in anderen Gemeinden auch für diese Pflanze entschieden hat „weil es billiger als Mais ist” und “weil die Regierung uns dann unterstützt.” Auβerdem, setzt Franz obendrauf, „gibt es einen sicheren Markt: Das Soja wird von der Ölfabrik in Mérida gekauft.”

Die Mennoniten bekommen nicht nur von den Beamten des Landwirtschaftsministeriums Besuch. „Monsanto kommt oft,” berichtet Walldyck. „Und jedes Jahr machen sie eine Veranstaltung und werben für ihre Produkte.” Darunter das genmanipulierte Soja, das gegen das Unkrautvernichtungsmittel mit dem kommerziellen Namen Solución Faena resistent ist. Dieses Herbizid wird auch von Monsanto hergestellt und sein aktiver Bestandteil ist Glyphosat, eine Chemikalie, die alle unerwünschten Kräuter aus den Feldern entfernt.

Der Sojaanbau hat keine lange Geschichte im im Südosten des Landes. Seine Aussaat wurde in den letzten Jahren von der Regierung, von Firmen wie Monsanto und von verarbeitenden Fabriken vorangetrieben und von der internationalen Nachfrage nach der Bohne, die vor allem zur Herstellung von Öl und Tierfutter benutzt wird.

Als der Staatssekretär für Stadtentwicklung und Umwelt von Yucatán, Dr. Eduardo Batllori, von der Aussat von genmanipuliertem Soja in seiner Region erfuhr, bat er um Informationen bei den nationalen Behörden und fand mehrere Unregelmäβigkeiten: Die Experimental- und Pilotaussaaten von Monsanto waren auβerhalb der festgelegten Linien erfolgt. Es gab keine Verträge, die Aussaat erfolgte innerhalb von staatlich geschützten Gebieten, und andere mehr.

Seine wissenschaftliche Ausbildung als in Hydrologie und Humanökologie spezialisierter Biologe erlaubt es ihm, verschiedene Fragen zum genmanipulierten Soja aufzustellen: Die Zeit der Blüte und Samenproduktion fällt in die Hurrikanperiode. Was wird passieren, wenn ein Hurrikan die genmanipulierten Samen auβerhalb der Zuchtfelder verstreut? Wie kann man die Besitzer der Ländereien schützen, wo jene verstreuten Samen aufgehen? Denn da die Samen patentiert sind, könnte Monsanto die Landbesitzer verklagen. Zudem ist das für genmanipuliertes Soja aufgeschlossene Gebiet eine der hauptsächlichen Aufladezonen für das freatische Grundwassersystem der Halbinsel Yucatán; wie kann dieses bei unkontrollierter Anwendung von Glyphosat geschützt werden?
Ein anderes Argument gegen diese Samen ist, dass die Verwendung von Glyphosat die Biodiversität der Blumen, von denen mehrere Bienenarten abhängen, in Gefahr bringt.

Die Imker haben beispielsweise einen bedeutenden Rückgang einer in der Region unter dem Namen tajonal bekannten Wildpflanze festgestellt; die Bienen die sich von ihrem Nektar ernähren produzieren einen wegen seines Aromas und Geschmacks sehr geschätzten Honig.

Monokulturen oder Urwald?

Auf der Halbinsel Yucatán kann man die gröβten Urwälder des Landes finden. Dieser natürliche Reichtum wird allerdings jedes Jahr kleiner. In Campeche zum Beispiel schätzt man, dass in den letzten 10 Jahren 235 000 ha. abgeholzt wurden, vor allem in den Bezirken Candelaria, Champotón, Escárcega, Calakmul und Hopelchén, nach Angaben des Observatorio de Cambio Climático (Beobachtungszentrum für Klimawandel) von Yucatán.

Eine der Ursachen für den Verlust von Urwald auf der Halbinsel ist das Voranschreiten der Landwirtschaft. „Damit eine intensive und extensive Aussaat von Pflanzen wie Soja rentabel ist, braucht man groβe Flächen;” sagt Eric Vides, Doktorand und Mitglied der Bienengruppe in El Colegio de la Frontera Sur. „Diese Monokulturen gehen auf Kosten des Urwalds, den es vorher gab.”

Die Wissenschaft hat bereits gezeigt, dass beim Verringern der Urwaldfläche wichtige ökologische Vorteile wie Klimaregulation, Regenwasserspeicherung, Regeneration von Nährstoffen im Boden, Artenvielfalt und etliche mehr verloren gehen; darunter auch, wie Eric Vides erwähnt, dass „jedes gerodete Gebiet ein für die Bienen verlorenes Terrain ist.”

Der Exporteur von organischem Honig und Vertreter der Kooperative Educe, Miguel Ángel Munguía, meint dazu, dass Soja eine Monokultur ist, die „nur zwei oder drei Investoren Gewinne abgibt und die Erde auslaugt. Die Imkerei dagegen schafft Arbeitsplätze und nutzt der Umwelt, da sie es erlaubt, die Artenvielfalt zu erhalten.”

Um die Entwaldung aufzuhalten und sich gegen die GVOs (genveränderte Organismen) zu schützen, haben über 2000 Imker aus 10 Yucateca-Gemeinschaften bei der Regierung die Erschaffung einer „GVO-freien Zone” beantragt; diese Möglichkeit ist im Biosicherheitsgesetz vorgesehen. Zwei Jahre nach Antragsstellung haben sie vom Landwirtschaftsministerium immer noch keine Antwort erhalten.

„Ich suchte die Beamten des Landwirtschaftsministeriums auf um zu fragen, was mit dem Antrag passiert war. Keine Antwort. Die Kommission für Biosicherheit von GVOs antwortete mir per Mail, dass man im Ministerium gerade ´die eingegangenen Anträge entsprechend prüfe, die in ihren Bereich fallen´.”

Angesichts der fehlenden Antworten von Staatsobrigkeiten begannen die Bienenzüchter, an andere Türen zu klopfen, darunter an die der Internationalen Menschenrechtskommission. Wie der Anwalt des Kollektivs MA OGM, Jorge Fernánez, erklärt, klagen sie ein, dass man ihr Recht auf eine gesunde Umwelt, auf Befragung, auf Land, auf Arbeit und auf kulturelle Integrität respektiert.

Bienenvermietung

Wenn die Abholzung auf der Halbinsel Yucatán weitergeht, besteht die Gefahr, dass auf Grund von intensiver Landwirtschaft wie auch schon in anderen Breiten irgendwann ein Zusammenbruch der Bienen zu verzeichnen wäre, warnt Eric Vides.

Unter den Wissenschaftlern besteht eine Art von Einverständnis, wie der Forscher Rémy Vandame erklärt, dass der Kollaps der Apis Mellifera-Populationen in Europa und den USA durch die Kombination von drei Faktoren verursacht wird: Die absichtliche Entwaldung (vor allem durch das Fortschreiten von Monokulturen), die intensive Verwendung von Agrarchemikalien, und Krankheitserreger wie Viren oder Milben. „Die Bienen können sich nicht gegen alles gleichzeitig verteidigen.”

Die Populationen dieser Insekten sind derart zurückgegangen, dass in einigen Regionen, vor allem in den USA, ein neues Geschäft entstand: die Bienenvermietung. In Kalifornien beispielsweise mieten Mandel- oder Apfelproduzenten Bienenvölker von Imkern aus Texas oder Florida an, damit sie die Bäume bestäuben.

Der Zusammenbruch der Bienen beunruhigt viele, vor allem weil man rechnet, dass etwa 70 % der Anpflanzungen Bestäuber brauchen und dass somit der Bestäubungsdienst, den diese Insekten leisten, 20 % des Wertes der landwirtschaftlichen Weltproduktion ausmacht.

Verteidigung der Mayas

Die Frauen von Ich Ek, die die Xunáan Kab hüten, die Bienenzüchter von Cancabchén und von anderen Gemeinschaften in Campeche zogen Anfang 2014 die Aufmerksamkeit auf sich, als die Weltöffentlichkeit erfuhr, dass sie einen ersten Rechtsstreit gegen Monsanto und gegen die Staatsobrigkeiten, die der Firma die Erlaubnis erteilt hatten, mit genmanipuliertem Soja zu handeln, gewonnen hatten: Ein Richter annulierte die Genehmigung, diese Samen in Campeche auszusäen. Im Juli 2014 verbot ein anderer Richter ebenfalls die Aussaat von GMO-Soja in Yucatán. Diese Urteile wurden von Monsanto und Regierungsbehörden angefochten.

Und obwohl es eine gerichtliche Verfügung gibt, kein GMO-Soja zu säen, wird dessen Anbau fortgesetzt, wie Imker aus Campeche im vergangenen Oktober bei der Staatsanwaltschaft für Umweltschutz Profepa anzeigten. Das Kollektiv MA OGM dokumentierte, dass dieses Soja auf von den Mennoniten gemieteten Feldern und auf Ländereien von Unternehmern aus Tamaulipas ausgesät wurde. Der Kampf der Mayas gegen die GMOs geht also weiter. (Siehe auch Internationales Gericht fordert Mexiko auf, GM-Mais zu verbieten – International Court Calls on Mexico to Ban Genetically Modified Corn)

„Wir haben uns immer der Bienenzucht gewidmet. Das ist Teil unserer Kultur. Wir kämpfen um das, was wir haben, um unsere Bienen und auch um unsere Lebensform,” unterstreicht Angélica Ek aus Cancabchén, der Gemeinschaft, die schon weiβ, was Bienensterben bedeutet.

Leydy Pech, eine der Frauen, die sich darum bemühten, das Verschwinden der Xunáan Kab von der Erde zu verhindern, sagt mit fester Stimme:

„Diese Angelegenheit geht über die GVOs hinaus. Wir wollen die Entwaldung, die unsere Bienen angreift, bremsen, darum kämpfen wir. Die Bienen brauchen uns zum Überleben: Sie haben es nötig, dass wir ihren Urwald verteidigen, damit sie leben können. Und wir brauchen sie auch sehr. Diese Bienen sind ein Beleg für unsere Kultur und unsere Identität… Ein Beleg dafür, dass es uns Mayas immer noch gibt, dass wir nicht verschwunden sind. Wenn die Bienen für ihr Überleben kämpfen, so tun wir, die Mayas, es auch, wir kämpfen, damit unsere Kultur weiter bestehen kann.

Informationen zu Bienen erhalten Sie auch hier Mellifera e.V.

Esta es la historia de un insecto.
Es, también, la historia de una cultura.

Pero, sobre todo, es la historia de supervivencia del entorno que comparten abejas y mayas.

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Empecemos contando lo que sucedió hace seis años en Cancabchén, una pequeña comunidad indígena del municipio de Hopelchén, en Campeche. De un día para otro, los hombres y mujeres que se dedican a la producción de miel se acongojaron al mirar miles de abejas muertas alrededor de sus apiarios. No conocían las causas. Ese año los habitantes del pueblo padecieron una fuerte crisis económica. En Cancabchén, poco más de la mitad de sus 500 habitantes vive de la producción de miel.

—Tenemos dinero por las abejas. Sembramos maíz, calabaza, pero eso es para nosotros, para el consumo de la familia, no para vender. Lo que vendemos es la miel. El sustento de la familia lo tenemos gracias a las abejas —quien habla es Angélica Ek, apicultora de 36 años y exrepresentante del comisariado ejidal de Cancabchén. Como la mayoría de sus vecinos, ella aprendió el manejo de la abeja Apis mellifera, al observar cómo lo hacían sus padres.

—Cuando un hombre cumple 18 años, su papá le da sus abejas. Es como su herencia, si él sabe cuidarlas, atenderlas y aprende a reproducirlas de ahí va a tener dinero.

Con ese hablar elegante y pausado de los mayas, Angélica Ek recuerda con pesar el año en que las abejas murieron:

—Cuando fue la mortandad, nadie del gobierno nos ayudó. Gente de Sagarpa (Secretaría de Agricultura, Ganadería, Desarrollo Rural, Pesca y Alimentación) vino a ver, hizo estudios, pero nunca nos dio los resultados. No supimos por qué fue. Ese año estuvo muy feo, hubo muy poca miel y nadie tenía dinero.

Hasta ahora no se conoce qué provocó la muerte de las abejas de Cancabchén. Se sospecha que pudo ser a causa de los agroquímicos utilizados en los amplios campos de cultivo cercanos a la comunidad. Más allá de las sospechas, los apicultores no olvidan la crisis que vivieron por no tener abejas. Esos malos tiempos volvieron a su memoria en 2011, año en que la cosecha de la miel fue muy baja; el mismo año en que se enteraron de que se sembraba soya transgénica en la península de Yucatán.

Aquí hay transgénicos

En 1997 se sembraron los primeros campos de soya transgénica en México, tan solo un año después de que saliera al mercado esta semilla modificada genéticamente y sin que existiera en el país ninguna legislación que regulara su comercialización y siembra. “Fueron cultivos experimentales y después empezamos a tener etapas de mayor escala”, dice Eduardo Pérez Pico, director de asuntos regu–latorios de Monsanto. En las oficinas que tiene la compañía en Santa Fe, en la Ciudad de México, el directivo explica que los primeros cultivos se dieron en Tamaulipas, Sinaloa, Chiapas, Campeche, Yuca-tán y Quintana Roo.

En 2012 —cuando México ya contaba con la Ley de Bioseguridad de Organismos Genéticamente Modificados, aprobada en 2005—, Monsanto obtuvo un permiso para sembrar comercialmente soya transgénica en siete estados del país. El permiso lo otorgaron las autoridades federales pese a que especialistas de la Comisión Nacional para el Conocimiento y Uso de la Biodiversidad (Conabio), de la Comisión Nacional de Áreas Naturales Protegidas (Conanp) y del Instituto Nacional de Ecología (INE) recomendaron no hacerlo.

La soya de Monsanto se sembró en territorio maya, sin que los mayas se enteraran. Fue hasta 2011 cuando una noticia, publicada en los diarios locales, los tomó por sorpresa: un laboratorio alemán detectó que la miel de la península de Yucatán contenía polen de soya transgénica. Exportadores de miel, cooperativas apícolas, comunidades e incluso funcionarios estatales prendieron las luces de alarma. En un territorio en donde cerca de 20,000 indígenas viven de la apicultura, 98% de la miel se exporta a la Unión Europea y estas exportaciones dejan cerca de 300 millones de dólares al año, la presencia de transgénicos no es cosa menor. Eso abre la posibilidad de que países como Alemania, uno de los principales compradores de la miel de Yucatán, baje los precios. En estas tierras, el rechazo a los transgénicos comenzó por un asunto económico; con el tiempo se sumaron otras razones. Hoy una de las más fuertes es la defensa de la biodiversidad de la península.

Mundo, pueblo y abeja

En la cosmogonía maya, las abejas tienen un lugar privilegiado. Para muestra, una palabra: kab, en lengua maya, significa “mundo”, “pueblo”, “región”, “abeja” y “miel”. No es casualidad que el mismo vocablo se use para nombrar a un insecto y a sitios vitales para los humanos. Los antiguos mayas sabían que sin abejas este mundo no sería el mismo, por eso desarrollaron un método de crianza de una abeja que solo nace, crece y vive en el sureste de México. La ciencia la llama Melipona beecheii; los mayas la nombran con más elegancia: Xunáan Kab, que traducido al español significa “la dama de la miel”.

Tras conocer a la Xunáan Kab es posible entender un poco más el significado de la palabra “biodiversidad”: es una de las más de 20,000 especies de abejas que se calcula hay en el mundo; es una de las 2,000 especies conocidas en México y una de las 200 identificadas tan solo en la península de Yucatán.

Luego de conocer a la Xunáan Kab se derriban varias ideas equivocadas sobre estos polinizadores. La Xunáan Kab, como muchas otras especies de abejas, no tiene aguijón; tampoco construye sus colmenas colgando de un árbol. Y aunque ella sí vive en comunidad, una gran parte de especies prefieren la soledad y no les interesa producir miel para los humanos.

Conocer a la Xunáan Kab permite, sobre todo, saber que estos insectos —como muchos polinizadores— viven una crisis: su población está a la baja en forma alarmante. Desde 2008, los científicos alertan sobre lo que han llamado el colapso de las abejas.

En Europa y Estados Unidos —resalta Rémy Vandame, investigador en El Colegio de la Frontera Sur— se pierden 30% de las colmenas al año, sobre todo de la especie Apis mellifera, la más conocida y estudiada porque es la que produce más miel.

En México, la Apis mellifera no presenta problemas aún. No se puede decir lo mismo de especies nativas, como la Xunáan Kab. En otros tiempos era posible encontrarla en la mayoría de los patios de las casas mayas; hoy solo unos cuantos indígenas siguen la tradición de la meliponicultura, como se llama al manejo de las abejas sin aguijón. Además, tampoco es fácil encontrarlas en el “monte”, como los mayas le llaman a la selva que aún sobrevive en estas tierras.

Los científicos que estudian abejas nativas en El Colegio de la Frontera Sur han encontrado que estos insectos se alimentan, sobre todo, de flores endémicas de la península. “La población de abejas nativas, como la Melipona beecheii, está decayendo a un ritmo acelerado por la deforestación”, comenta Rémy Vandame.

Salvar a una abeja

En la pequeña comunidad indígena de Ich Ek, en el municipio de Hopelchén, Campeche, un puñado de mujeres decidieron rescatar la tradición maya de cuidar y reproducir a la Xunáan Kab.

Su historia comenzó una década antes de que terminara el siglo XX, cuando a la comunidad Ich Ek llegaron promotores de la organización Educación Cultura y Ecología para ayudar a los hombres a crear empresas productivas. Algunas mujeres preguntaron ¿por qué solo a los hombres? “Si quieren tener un proyecto, formen un grupo”, les contestaron. Y así lo hicieron.

—Comenzamos 12 mujeres. Nos reuníamos para decidir qué proyecto queríamos. En esas reuniones surgió la idea de hacer algo muy de nosotros, muy de los mayas. Así que decidimos trabajar con las abejitas. No elegimos a las Apis (Apis mellifera), porque esas pican mucho. Elegimos a las Xunáan Kab, ellas no pican y nos dimos cuenta de que ya casi no había —cuenta Leydy Pech, 20 años después de esas reuniones.

En el patio de su casa, cobijada por la sombra de un árbol de guayas y a unos cuantos metros del enramado que protege a sus abejas, Leydy Pech suelta varias risas cuando explica la odisea que vivieron para consolidar su organización bautizada Koolel Kab.

—Nos juntábamos a platicar de la Xunáan Kab sin conocerla siquiera. Nuestros padres y abuelos la habían conocido, pero nosotros no la habíamos visto. Nos dimos a la tarea de investigar dónde estaba la abeja.

Su investigación las llevó hasta una comunidad alejada, donde un hombre mayor criaba las abejas que su padre le había heredado. Ese hombre les regaló los primeros siete jobones (troncos huecos donde anida la Xunáan Kab). “Tienen que cuidarlas, porque ya no hay. Si no se les logran, yo no les daré más”, les advirtió. Para ese entonces, solo quedaban seis mujeres en la organización. Las demás se desesperaron al no ver resultados o sus esposos ya no las dejaron seguir.

Las seis mujeres se aferraron a conseguir su objetivo: preguntaron entre los mayas más viejos cómo se cuidaba a la Xunáan Kab, aguantaron que en el pueblo les llamaran “locas” por su insistencia en rescatar a la abeja, se armaron de paciencia y se dividieron las tareas. Como las mismas abejas, lograron sobrevivir con organización.

—Aprendimos a conocer a la abeja. Entenderlas nos llevó entre tres o cuatro años. Ahora ya las conocemos y ellas nos conocen… Logramos que las abejitas se empezaran a reproducir en el traspatio de nuestras casas.

Hoy las seis mujeres, de entre 40 y 70 años, tienen 100 jobones productivos y 20 en etapa de reproducción. Con la miel que producen sus Xunáan Kab hacen jabones, cremas y otros productos que venden en México y fuera del país. Científicos, funcionarios y curiosos han llegado hasta la comunidad de Ich Ek para conocer a esas pequeñas abejas sin aguijón que tanto cuidan las mujeres de Koolel Kab.

Colectivo MA OGM

En 2011, las mujeres de Ich Ek, al igual que los habitantes de Cancabchén y otros apicultores mayas se enteraron de que en los campos de cultivo que rodean sus pueblos se sembraba soya transgénica. Comenzaron a reunirse con miembros de organizaciones no gubernamentales, exportadores de miel y científicos, con los que decidieron formar el colectivo ciudadano MA OGM (ma significa “no” en maya), para levantar la voz en contra de la siembra de transgénicos y demandar en tribunales la cancelación del permiso otorgado a Monsanto.

En las reuniones del colectivo, los mayas supieron que la Ley de Bioseguridad señala que si se trata de una región habitada por comunidades indígenas, el gobierno federal tiene que hacer una consulta, debe preguntar a quienes habitan esa zona su opinión antes de otorgar un permiso para sembrar transgénicos. También se enteraron de que esa supuesta consulta se realizó mediante la página de internet de la Sagarpa.

—En nuestra comunidad ni señal de teléfono tenemos, ¿cómo es que hacen una consulta por internet, si muchos de nosotros no tenemos computadora? —pregunta Angelina Ek, en su casa de Cancabchén, y cuando lo hace, su hablar pausado va lleno de enfado.

Su enojo sube cuando recuerda que los funcionarios de Sagarpa llegaron a su comunidad pero a promocionar la siembra de soya:

—Nos decían: “te buscamos mercado”, “te damos subsidio”.
A los habitantes de Cancabchén no los sedujo la soya. Pero no con todos fue igual.

Tiempos de soya

Los campos menonitas de Campeche comenzaron a formarse hace unos 27 años, cuando llegaron los primeros grupos que migraron de Zacatecas, Chihuahua y Durango en busca de nuevas tierras para vivir y sembrar. Los menonitas llegaron a Campeche, porque el gobierno estatal les vendió tierras y varios indígenas mayas les rentaron otras tantas.

—Aquí era puro monte —dice Franz Walldyck al recordar cómo se miraba lo que hoy es la comunidad menonita Yalnón, una amplia extensión de terreno que antes era selva y hoy es habitada por casas que parecen ser del siglo XIX, pero sobre todo por plantíos de maíz, sorgo, sandía, tomate, chile y soya. Franz Walldyck dejó Durango y se trajo a Campeche a su familia, sus caballos y sus creencias, como lo hicieron sus antepasados cuando salieron del norte de Alemania hace ya muchos ayeres.

Es domingo y es día de descanso para los menonitas, es el día en que se visitan a los amigos y familiares. Por eso en la casa de Franz Walldyck están los hermanos Franz y David Martens, que viven en la comunidad Chaby. Sus esposas se resguardaron en la casa y los tres hombres, todos vestidos con overol azul, camisa y zapatos negros, platican sentados a un lado de la carreta en la que llegaron los Martens.

—Los de Sagarpa vinieron y hablaron con los gobernadores de las comunidades para promocionar el cultivo de soya —Franz Walldyck no recuerda la fecha exacta en que se dieron esas visitas. Lo que sí sabe con precisión es que en la comunidad menonita de Las Flores llevan varios años sembrando soya y que en otras comunidades sí se optó por esta planta, porque “es más barato que sembrar maíz” y “el gobierno da apoyos para sembrarla”. Además, remata Franz, “hay un mercado seguro. Quienes compran la soya son los de Hidrogenadora de Mérida; la compran para hacer aceite”.

A los menonitas no solo los visitan funcionarios de Sagarpa. “Monsanto viene seguido —relata Walldyck—. Hay un evento al año y promocionan sus productos”. Entre ellos la soya transgénica resistente al herbicida que comercialmente se llama Solución Faena, producido también por Monsanto y cuyo ingrediente activo es el glifosato, químico que se encarga de eliminar todas las hierbas no deseadas en un campo de cultivo.

La soya no es un cultivo que tenga una larga historia en el sureste del país. Su siembra ha sido impulsada en los últimos años por el gobierno federal, por empresas como Monsanto, por compañías procesadoras y por la demanda internacional del grano que se utiliza para fabricar aceites y alimento para animales, principalmente.

Cuando el doctor Eduardo Batllori, secretario de desarrollo urbano y medio ambiente del estado de Yucatán, se enteró de la siembra de soya transgénica en ese estado, solicitó información a las autoridades federales y encontró varias irregularidades: los cultivos experimentales y pilotos de Monsanto se habían realizado fuera de las poligonales establecidas, no se habían hecho contratos, se sembró dentro de áreas protegidas a nivel estatal, entre otras.

Su formación científica como biólogo con especialidad en hidrología y ecología humana le permiten tener varias preguntas sobre la soya transgénica: el momento de floración y producción de semilla coincide con la temporada de huracanes, “¿qué pasaría si llega un huracán y las semillas transgénicas se dispersan fuera del campo de cultivo? ¿Cómo se protegerá a los dueños de las tierras en donde crezcan esas semillas que están patentadas y por las que Monsanto podría demandarlos? La zona que se abrió al cultivo de soya transgénica es la principal zona de recarga del manto freático de la península de Yucatán, ¿cómo se protegerá esa área de recarga ante un uso indiscriminado de glifosato?”.

Otro de sus argumentos en contra de esta semilla es que el uso de glifosato puede poner en riesgo la biodiversidad de flores de las que dependen varias especies de abejas.

Los apicultores, por ejemplo, han notado una diminución significativa de una planta silvestre conocida en la región como tajonal, las abejas que se alimentan del néctar de sus flores producen una miel muy apreciada por su aroma y sabor.

¿Monocultivos o selva?

En la península de Yucatán es posible encontrar las más grandes extensiones de selvas del país. Sin embargo, esa riqueza natural se achica cada año. Por ejemplo, en Campeche, se estima que se han deforestado 235,000 hectáreas en los últimos 10 años, sobre todo en los municipios de Candelaria, Champotón, Escárcega, Calakmul y Hopelchén, de acuerdo con el Observatorio de Cambio Climático de Yucatán.

Una de las causas de la pérdida de selvas en la península es el avance de la agricultura. “Para sembrar cualquier cultivo intensivo y extensivo, como lo es la soya, se requieren grandes superficies para que sea rentable —dice Eric Vides, estudiante de doctorado y miembro del Grupo de Abejas en El Colegio la Frontera Sur—. Estos monocultivos se siembran a costa de la selva que había antes”.

La ciencia ya ha demostrado que al disminuir las extensiones de selva se pierden beneficios ecológicos como la regulación del clima, la captación del agua de lluvia, la regeneración de nutrientes en el suelo, la diversidad de especies y varias cosas más, entre ellas una que menciona Eric Vides: “cualquier zona que se deforeste es un territorio perdido para las abejas”.

Miguel Ángel Munguía, exportador de miel orgánica y representante de Educe, Sociedad Cooperativa, comenta que la siembra de soya es un monocultivo que “solo da ganancias a dos o tres inversionistas y desgasta la tierra. Mientras que la apicultura genera empleo y beneficios ambientales, porque permite conservar la biodiversidad”.

Para detener la deforestación y blindarse ante los transgénicos, más de 2,000 apicultores de 10 comunidades yucatecas solicitaron al gobierno federal la creación de una “zona libre de transgénicos”, una figura que está contemplada en la Ley de Bioseguridad. Dos años después de su petición aún no reciben respuesta de Sagarpa.

Busqué a funcionarios de Sagarpa para preguntar qué ha sucedido con la petición de las comunidades. No hubo respuesta. En la Comisión Intersecretarial de Bioseguridad de Organismos Genéticamente Modificados (Cibiogem) me contestaron, en un correo electrónico, que la Sagarpa “se encuentra haciendo el análisis correspondiente a las solicitudes ingresadas y que se encuentran a su cargo”.

Ante la falta de respuesta de las autoridades federales, los apicultores ya comenzaron a tocar otras puertas, entre ellas las de la Comisión Interamericana de Derechos Humanos. Su reclamo es que se respeten sus derechos a un ambiente sano, a la consulta, al territorio, al trabajo y a la integridad cultural, explica Jorge Fernández, abogado del Colectivo MA OGM.

Renta de abejas

El riesgo de que siga la deforestación en la península de Yucatán, a causa de la agricultura intensiva, advierte Eric Vides, es que en cualquier momento podría empezar a registrarse lo que ya se mira en otras latitudes: el colapso de las abejas.

Hay una especie de consenso en la comunidad científica —explica el investigador Rémy Vandame— de que el colapso de las poblaciones de Apis mellifera registrado en Europa y Estados Unidos se debe a la combinación de tres factores: la deforestación provocada, sobre todo, por el avance de los monocultivos, el uso intensivo de agroquímicos y los patógenos como virus y ácaros. “Las abejas no pueden defenderse de todo a la vez”.

Tal ha sido el declive de las poblaciones de estos insectos que en algunas regiones, sobre todo en Estados Unidos, surgió un nuevo negocio: la renta de abejas. En California, por ejemplo, los productores de almendros o manzana rentan colmenas a los apicultores de Texas o Florida, para que polinicen los árboles.

El colapso de las abejas preocupa a muchos, sobre todo porque se calcula que los servicios de polinización que ofrecen estos insectos representa 20% del valor de la producción agrícola a nivel mundial, ya que se calcula que cerca de 70% de los cultivos requieren polinizadores.

Defensa maya

Las mujeres de Ich Ek que cuidan a la Xunáan Kab, los apicultores de Cancabchén y de otras comunidades de Campeche atrajeron los reflectores a principios de 2014, cuando el mundo se enteró de que le ganaron una primera batalla legal a Monsanto y a las autoridades federales que otorgaron el permiso a la empresa para comercializar soya transgénica: un juez anuló el permiso para la siembra de estas semillas en Campeche. En julio de 2014, otro juez también prohibió la siembra de soya transgénica en el estado de Yucatán. Estas sentencias fueron impugnadas por Monsanto y las dependencias del gobierno federal.

Y aunque existe la orden judicial de no sembrar soya transgénica, en octubre pasado apicultores de Campeche denunciaron ante la Procuraduría Federal de Protección al Ambiente (Profepa) que continúan estos cultivos. El colectivo MA OGM ha documentado que esta soya se sembró en tierras rentadas por los menonitas y en terrenos de empresarios de Tamaulipas. Así que la lucha de los mayas contra los transgénicos sigue en pie.

—Nosotros siempre nos hemos dedicado a la apicultura. Es parte de nuestra cultura. Estamos luchando por lo que tenemos, por nuestras abejas y también por nuestra forma de vida 
—remarca Angélica Ek, de Cancabchén, la comunidad que ya sabe lo que es una mortandad de abejas.

Leydy Pech, una de las mujeres que se empeñaron en evitar que desaparezca de la tierra la Xunáan Kab, dice con voz firme:

—Este asunto va más allá de los transgénicos. Lo que estamos buscando es frenar la deforestación que está afectando las abejas, por eso estamos en esta lucha. Las abejas requieren de nosotros para sobrevivir: necesitan que defendamos sus montes para que ellas vivan. Y nosotros necesitamos mucho de ellas. Estas abejas son una prueba de nuestra cultura y nuestra identidad… Una prueba de que los mayas seguimos aquí, que no hemos desaparecido. Si las abejas están luchando por su sobrevivencia, nosotros, como mayas, también lo estamos haciendo, estamos luchando para que nuestra cultura prevalezca.

Netzfrau Barbara Müller (Chile) 

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