Die Behörden wiesen ein Schiff mit 700 Menschen zurück und verwehrten ihnen die Landung in Sizilien.
Nur 7, die dringend medizinische Versorgung brauchten, durften mit Hilfe von „Ärzte ohne Grenzen“ das Schiff verlassen.
Die NGO gab an, dass die Behörden trotz Verhandlungen darauf beharrten, das Schiff zurückzuweisen, weil es „keinen Platz mehr gäbe“, wie auch die Zeitung Local Italy berichtete.
Italien versucht, mit den mehr als 80 000 Flüchtlingen, die aus Kriegs- und Notstandsgebieten nach Europa fliehen, zurecht zu kommen.
Alleine im April ertranken in einer einzigen Woche mehr als 1200 Menschen im Mittelmeer vor den Küsten Italiens – das ist eines der schrecklichsten Ereignisse in der jüngsten Geschichte.
Italien hat die EU-Gemeinschaft aufgefordert, mehr Beiträge zu leisten, um den Ansturm der Flüchtlinge, die ihren einzigen Ausweg in der Flucht übers Meer sehen, besser managen zu können. Italien stellte aus Geldmangel die Aktion Mare Nostrum ein, worauf die EU Frontex einführte.
Zunächst war die Operation Mare Nostrum überaus erfolgreich. Die Zahl der verunglückten Migranten auf der zentralen Mittelmeer-Route von Nordafrika nach Italien brach ein. Starben 2012 noch 39 von 1000 Flüchtlingen auf dem Seeweg nach Italien, waren es 2013 nur noch 15 und in der ersten Hälfte 2014 gerade noch 4 von 1000.
Der Einsatz kostete den italienischen Staat neun Millionen Euro pro Monat. Die rechtspopulistische Oppositionspartei Lega Nord stellte dem Parlament den Antrag auf ein sofortiges Ende der Mission, berichtete die NZZ im Oktober 2014.
Frontex mit der Operation Triton übernahm diese Aufgabe. Zwar kostet deren Einsatz die EU jetzt 9 Mio € pro Monat und Mare Nostrum mit 3 Mio € Monatskosten war der EU zu teuer, sodass sie die Mittel nicht aufstocken wollten. Aber Triton rettete in ein paar Monaten auch über 5000 Flüchtlingsleben.
UNHCR gibt an, die Anzahl an verlorenen Menschenleben sei auf das 50fache angestiegen.
Der Präsident von „Ärzte ohne Grenzen“ Italien, Loris De Filippi, sagte, „die Nichtvorbereitung des italienischen Systems hat sehr konkrete Konsequenzen, wie wir derzeit zu sehen bekommen.“
„Das Innenministerium muss Booten erlauben, den Hafen in Sizilien anlaufen, der ihnen am nächsten liegt, die Menschen dort aussteigen lassen, um rasch wieder in die Such- und Rettungszone zurückkehren zu können“, fügte er hinzu.
Am Freitag letzter Woche wurden drei Ägypter verhaftet, nachdem ein zehnjähriges zuckerkrankes Mädchen aus Syrien auf einem Boot verstarb, weil die Schlepper ihr Insulin absichtlich ins Meer geworfen hatten.
Das Boot mit 335 Menschen an Bord war von Alexandria aus eine Woche unterwegs, ehe es am Mittwoch letzter Woche in Sizilien anlegte.
Italian island turns away migrant boat with hundreds on board – because it has run out of room
Italian authorities have prevented a rescue boat with 700 migrants on board from landing on the island of Sicily because there is not enough room for them.
Just seven people who needed urgent medical attention were let off the boat run by medical charity Medecins Sans Frontiers when it docked on Friday.
The charity said that despite negotiations, the authorities turned it away due to a „lack of capacity in the Italian (migrant) reception system“, according to the Local Italy.
Italy has struggled to cope with the influx of more than 80,000 migrants have fled to Europe after fleeing war and persecution in the Middle East and Africa.
More than 1,200 people drowned in a single week in April off the Italian coast in one of the worst migrant boat disasters in history.
Italy has called on its EU partners to do more to help it manage the flow of refugees desperately fleeing across the sea. It scrapped its dedicated search and rescue operation, Mare Nostrum, with the EU’s limited Frontex rescue mission to replace it
The United Nations Refugee Agency (UNHCR) said deaths have risen 50 fold since last year.
The president of Medecins Sans Frontiers’ Italian wing, Loris De Filippi said the „lack of preparation in the Italian system has very concrete consequences that we witness first hand“.
„The ministry of interior must authorise boats to disembark at the port in Sicily that is closest to them in order to allow them to return to the search-and-rescue zone as soon as possible in order save other boats,“ he added.
It comes after Sicilian police arrested three Egyptian men on Friday following the death of a 10-year-old diabetic Syrian girl on a boat when smugglers’ allegedly threw her insulin in the sea.
The boat, packed with 335 people, landed in Sicily on Wednesday after setting sail from Alexandria in Egypt more than a week ago.
Netzfrau Lisa Natterer
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