Im französischen Lyon machten die Viehzüchter die Straßen seit Mittwochabend mit 400 Traktoren dicht. Viele Milchbauern befürchten, dass sie ihre Höfe schließen müssen, wenn die Preise so niedrig bleiben. Sie erwarten nun umfangreiche Reformen, um langfristiger planen zu können.
Viele sind hoch verschuldet, weil sie bei Rindfleischpreisen von 3,80 Euro pro Kilo mit ihren Raten gegenüber den Banken oder dem Staat nicht mehr nachkommen.
Trotz der vom Staat zugesicherten Hilfen in dreistelliger Millionenhöhe haben Landwirte aus ganz Frankreich erneut wichtige Verkehrsknotenpunkte besetzt. Am Dienstagabend blockierten Bauern mit mehr als 100 Traktoren Autobahnen rund um die Großstadt Lyon.
Die Preise für Rindfleisch und Milchprodukte sind in Frankreich in den letzten zwei Jahren um mehr als zehn Prozent gefallen. Schuld daran ist auch die zunehmende Konkurrenz aus Holland oder Spanien sowie der Exportstopp nach Russland. Frankreich bleibt zwar die größte Agrarnation der EU und exportiert doppelt so viel Rindfleisch wie Großbritannien, der zweitgrößte Rindfleischproduzent der EU.
Beim Schweinefleisch haben Deutschland und Spanien aber Frankreich seit Langem überholt; und heute produzieren deutsche Landwirte sogar mehr Milch als französische.
Nach Angaben des Landwirtschaftsministeriums sind 20 000 französische Viehzüchter von der Pleite bedroht. Rinder- und Schweinezüchter sowie Milchproduzenten litten besonders unter niedrigen Marktpreisen.
Anlass für die Bauernproteste
Die französischen Viehzüchter demonstrieren mit ihren Blockadeaktionen gegen zu niedrige Preise.
Der Chef des Bauerndachverbandes FNSEA, Xavier Beulin, erwartet weitere Protestaktionen in den kommenden zwei bis drei Tagen. Die Bauern müssten ihre Wut ausdrücken, sagte er dem Sender Europe 1. Die Hilfspläne der Regierung seien unzureichend. Die Viehzüchter hatten bereits in den vergangenen Tagen mit Traktoren zahlreiche Straßen blockiert.
„Wir müssen Steuern zahlen, die es in anderen Ländern nicht gibt – und da muss der Staat aktiv werden und Verantwortung übernehmen,“ so die Bauern in Frankreich – dazu mehr Informationen auf euronews
Wir haben Ihnen einige Twittermeldungen zusammengestellt.
French farmers blockade roads into Lyon as prices row continues http://t.co/T20B8U2djh pic.twitter.com/Y49O6kitsb
— BBC News (World) (@BBCWorld) 23. Juli 2015
Les agriculteurs de #cotedor sont au péage autoroutier de Pouilly-en-Auxois. pic.twitter.com/aKxcHoiiO7 — FBleu Bourgogne (@bleubourgogne) 24. Juli 2015
#Agriculture >> Cette nuit des agriculteurs ont laissé éclater leur colère >> http://t.co/eXZIPydmbV pic.twitter.com/jYzhjhQ0DZ
— iTELE (@itele) 24. Juli 2015
En images, les éleveurs quittent le pont d’Oléron après plus de deux jours de blocage http://t.co/yngThNZUee pic.twitter.com/4qxBYvSFE1 — SO_LaRochelle (@SO_LaRochelle) 24. Juli 2015
French farmers‘ protests spread to Lyon and more action planned „in days to come“ http://t.co/xifDeIC5WV pic.twitter.com/vJPiF0LWBS
— The Local France (@TheLocalFrance) 23. Juli 2015
Pas mal de dégâts au Géant d‘@onetlechateau après le passage des agriculteurs. @FDSEA12 #Aveyron #Rodez http://t.co/6XgxolGgk6 [VIDEO] — Océane Laparade (@OceaneLprd) 24. Juli 2015
BRAVO LES #Agriculteurs !! On est tous avec vous!!! https://t.co/1uw6shg2gW”
— b__éa ن (@c_encore_b_ea) 23. Juli 2015
Bauernprotest auch in Deutschland
In Niedersachsen protestierten am Freitag Bauern gegen den derzeit niedrigen Milchpreis. Sie zogen vor die Geschäftsstelle der Großmolkerei Deutsches Milchkontor (DMK) in Zeven, wie die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) mitteilte. „Jetzt reicht es“, erklärte der Vizevorsitzende der AbL, Ottmar Ilchmann. DMK habe den Bauern im Juni 27 Cent pro Liter gezahlt. Dieser Preis zerstöre bäuerliche Strukturen. „Wir können Rechnungen nicht mehr bezahlen und für einige Milchbauern stellt sich schon jetzt die Existenzfrage.“
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Hundreds of farmers turned out to block four motorways
French farmers have begun removing hundreds of tractors from motorways around France’s second city Lyon, but the row over meat and dairy prices shows no sign of ending.
Motorways were blocked, as was a major road tunnel in the heart of Lyon.
President Francois Hollande met farmers‘ leaders in Dijon in an attempt to solve the crisis.
The government has presented a €600m plan to respond to the farmers, many of whom are said to be near bankruptcy.
The row has brought chaos to roads in many areas of France and has threatened to hit families preparing to take to the roads on one of the main holiday getaway weekends.
‚Level-headed‘
After his meeting in Dijon, Mr Hollande went on French TV to call for supermarkets, food processing companies and abattoirs to help increase meat and dairy prices for farmers.
„We have to act on the subject at hand – the price of milk as well as meat. And I’m thinking of the whole industry: pork, beef and others too.“
Although farmers lifted a blockade of routes into the northern city of Caen, FNSEA union leader Xavier Beulin said there would be more in the coming two to three days.
„I call for people to remain level-headed on the ground… but this anger must be allowed to express itself,“ he told French radio.
Mr Beulin was due to meet farmers in Lyon, and protesters said they would unblock the A6, A7, A42 and A46 motorways during the late afternoon.
On one deserted stretch of the A6, farmers had spelt out the phrase „Valls, we’re waiting for you“, a message to the French Prime Minister Manuel Valls.
Farmers have been hit by lower meat consumption, reduced demand from China as well as a Russian ban on EU food imports.
The Socialist government estimates that as many as 10% of French farmers could be facing bankruptcy.
Last month ministers urged the food industry to increase the prices it paid to farmers. However, pork producers are still being paid below the target price of €1.40 (£1) per kilo, while dairy farmers complain they are being paid €300 (£210) per tonne of milk and need at least €340 to break even.
The government came up with a 24-point plan on Wednesday to ease the farming crisis:
- €100m of taxes to be annulled
- Further €500m to be set aside to allow farmers more time to pay taxes and other debts
- Fund to help farmers restructure their debts to be increased from €8m to €50m
- Public investment bank (BPI) to guarantee up to €500m in loans to farming sector in further attempt to alleviate cash crisis
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