Zwei Jahre nach Snowden: Snowden hatte vor gut einem Jahr vertrauliche Dokumente über die ausufernde Überwachungspraxis der National Security Agency (NSA) an Journalisten übergeben – als erstes an Greenwald. Vor zwei Jahren begann der Guardian mit der Enthüllung der Snowden-Dokumente zur NSA-Massenüberwachung. Seitdem ist viel geschehen, auch in China.
Vor 2 Jahren begann Edward Snowden, Informationen zu veröffentlichen, die US-Unternehmen zweistellige Milliarden-$-Verluste im Überseegeschäft kosten könnten.
Laut einem US Think Tank könnte die digitale Ausspähung durch die amerikanischen Geheimdienste darin gipfeln, dass US-Unternehmen Milliarden von Dollar aufgrund gescheiterter Geschäfte verlieren könnten und der Gesetzgeber in Washington seine Pflicht, sich mit der Angelegenheit zu befassen, vernachlässigt.
Laut den Enthüllungen des ehemaligen NSA Mitarbeiters Edward Snowden sind besonders Betriebe im technischen Bereich mit ihrer Leistung auf den ausländischen Märkten hinter ihren Möglichkeiten zurückgeblieben. Nachzulesen ist das in einem Papier, das von der Information Technology and Innovation Foundation herausgegeben wurde.
„Ursprünglich dachten wir, die Entscheidungsträger hätten bemerkt, dass dies Auswirkungen auf Geschäftsinteressen haben wird und sie sich energischer mit der Angelegenheit befassen würden,“ teilte Daniel Castro, Vizepräsident des ITIF, der South China Morning Post mit. Er half mit, den Bericht zu verfassen.
Der ITIF sagte 2013 voraus, dass „schon die kleinste Bewegung “ die Marktanteile am Cloudcomputing auf den Auslandsmärkten um bis zu $ 35 Milliarden bis 2016 mindern könnte.
„Das sieht nun nach einer konservativen Schätzung aus, da die Cyber-Schnüffelei „die gesamte technische Industrie der USA“ negativ beeinflusst hat,“ berichtet das Papier.
Cloudcomputing-Unternehmen und Datenzentren waren am meisten betroffen, zusammen mit ausländischen Unternehmen, die es vorzogen, ihre Daten nicht in den USA zu bevorraten, folgt aus den Enthüllungen über die digitalen Überwachung der NSA.
Eine Umfrage der in Vancouver ansässigen Peer 1 Hotsting über britische und kanadische Unternehmen beobachtete, dass 25% der Befragten sich um den Datenschutz sorgen und planen, ihre Daten aus den USA abzuziehen.
Im Februar strich Peking einige der amerikanischen Top-Technik-Unternehmen von seiner offiziellen Zuliefererliste, darunter Hersteller von Netzwerk-Equipment wie Cisco Systems, Apple und die Entwickler für Sicherheitssysteme, McAfee.
Bildunterschrift: Vor kurzem traf sich die brasilianische Präsidentin Dilma Rousseff mit ihrem amerikanischen Kollegen Barack Obama nach einer langen Zeit der Entfremdung, ausgelöst durch die Bespitzelung der USA. Siehe NSA spionierte – Brasiliens Präsidentin Rousseff gibt Obama einen Korb und droht mit Strafsanktionen und Merkel?
„Der Snowden-Fall wird zu einer realen Bedrohung für die Spitzen-Oberhäupter,“ erklärte Tu Xinquan, der stellvertetende Direktor des China Institute of WTO Studies in Peking, im April der Nachrichtenagentur Reuters.
„In einem gewissen Sinne hat die amerikanische Regierung daran Anteil. Die Besorgnis Chinas hat somit ihre Gründe.“
Das Weiße Haus und die International Trade Administration der USA wollten sich nicht zur Sache äußern, als es von der Post angefragt wurde.
IBM, Microsoft und Hewlett-Packard berichten alle von zurückgehenden Verkäufen als Resultat der ab Sommer 2013 offen gelegten Aktivitäten des NSA.
Die NSA wurde dabei ertappt, die großen Internet-Akteure Facebook, Google und Yahoo angezapft zu haben, um die Online-Kommunikation zu verfolgen, unter anderen Formen der digitalen Überwachung.
Auch chinesische Firmen leiden unter den Sicherheitslücken, besonders in den USA.
2012 sagte ein Kongressmitglied, dass die Smartphone-Hersteller Huawei und ZTE eine nationale Bedrohung seien aufgrund von Verbindungen mit der chinesischen Regierung.
Erfahren Sie mehr: Ex-CIA Chef Hayden bezichtigt Huawei der Spionage für China.
Im April blockierten US-Beamte Technik-Exporte für chinesische Anlagen, die mit dem Tianhe-2 Supercomputer-Projekt verbunden sind = ein Hieb gegen Intel und andere Hardware-Lieferanten.
Bildunterschrift: Sogar politische Parteien in Deutschland haben begonnen, die USA für ihre heimliche Überwachung der wichtigsten Suchmaschinen und Anti-Virus-Software zu verspotten.
„Für die Sicherheit suchen nun beide Länder nach Beschränkungen, was keine wirklich gute Idee für jeden von ihnen ist,“ erklärt Castro.
Das ITIF Papier empfiehlt internationale rechtliche Standards, die den Zugriff auf Daten durch Regierungen regeln und eine „Genfer Konvention“ für Daten erstellen.
„Wir müssen die nationalen Bestimmungen auf die internationale Ebene heben. Wir wollen nicht, dass jedes Land eigene Sicherheitsstandards setzt,“ sagt Castro.
Er warnte davor, dass China im Namen der Sicherheit eine Politik des Protektionismus verfolgen könnte, die nach hinten losgehen könnte, falls andere Länder dem Beispiel folgen und Standards übernehmen, die heimische Unternehmen bei wichtigen strukturellen Projekten den ausländischen bevorzugen könnten.
„China will nicht, dass ihm alle anderen Länder sagen, „da wir bezüglich der Sicherheit Bedenken haben, werden wir uns weigern, eure Produkte zu kaufen,“ fügte er hinzu.
Castro verwies auf Chinas neue Gesetzgebung zur Datensicherheit, die vom Gesetzgeber am Mittwoch verabschiedet wurde, um die Aussage „China beschreite diesen Pfad“ zu stützen.
Das umfassende Gesetz definiert den Geltungsbereich der nationalen Sicherheit in weitreichenden Begriffen, die von Finanzen über Ökonomie, Politik, Militär und Cyber-Sicherheit bis zu Kultur, Ideologie und Religion führen.
Eine Klausel bezieht sich auf die Entwicklung eines Verfahrens „zum Schutze von Cyber- und Informationssicherheit“.
Washington muss nun reagieren, falls China weiterhin diesen Protektionismus verfolge, aber das wird solange problematisch sein, bis die Bedenken über die Bespitzelung durch den NSA angesprochen werden.
„Letztlich ist es sehr schwer, ohne mit der Miene zu zucken zu sagen, dass Sie US-Produkte kaufen sollen, wenn die US Regierung nicht aufsteht, um zu sagen: „Wir werden das nicht als Möglichkeit nutzen, um die Überwachung in Ihren Länder zu etablieren.“
Two years after Snowden, NSA revelations still hurting US tech firms in China
James Griffiths http://www.scmp.com/
Revelations of digital surveillance by American spy agencies could end up costing US firms billions of dollars in lost business and lawmakers in Washington are falling short in their duty to address the issue, a US think tank has said.
Tech firms, in particular, have underperformed in foreign markets following the leaks by former National Security Agency contractor Edward Snowden, according to a paper published by the Information Technology and Innovation Foundation.
„Our original thought was once policy makers realised this was having an impact on business interests, they would take more aggressive action to address the concerns,“ Daniel Castro, ITIF vice president, told the South China Morning Post. He helped author the report.
The ITIF predicted in 2013 that „even a modest drop“ in the foreign market share for cloud computing could cost the US economy up to US$35 billion by 2016.
That now looks like a conservative estimate as the revelations of cyber-snooping have negatively affected “the whole US tech industry,” the report said.
READ MORE: UK and US spy agencies targeted Russian and Chinese anti-virus firms: Snowden leaks
Cloud computing firms and data centres have been some of the worst hit, with foreign companies choosing to avoid storing their data in the US following revelations about the NSA’s digital surveillance programmes.
A 2014 survey of British and Canadian businesses by Vancouver-based Peer 1 Hosting found that 25 per cent of respondents planned to pull data out of the US due to fears relating to data privacy.
In February, Beijing dropped a number of major American tech firms from its official state procurement list, including network equipment maker Cisco Systems, Apple, and security firm McAfee.
„The Snowden incident, it’s become a real concern, especially for top leaders,“ Tu Xinquan, associate director of the China Institute of WTO Studies in Beijing, told Reuters in April.
„In some sense, the American government has some responsibility for that. [China’s] concerns have some legitimacy.“
The White House and US International Trade Administration declined to comment on the matter, when contacted by the Post.
IBM, Microsoft and Hewlett-Packard have all reported diminished sales in China as a result of the NSA revelations, which first emerged in the summer of 2013.
The NSA was found to have tapped into the servers of major internet players like Facebook, Google and Yahoo to track online communication, among other forms of digital surveillance.
Chinese firms have also suffered due to security concerns, particularly in the US.
In 2012, a Congressional committee said that smartphone makers Huawei and ZTE were a national security threat because of their alleged ties with the Chinese government.
READ MORE: Ex-CIA chief Hayden claims Huawei spies for Chinese state
In April, US officials blocked technology exports to Chinese facilities associated with the Tianhe-2 supercomputer project, a blow to Intel and other hardware suppliers.
„Both countries are looking into restrictions because of security, that’s not a good idea for either of them,“ said Castro.
The ITIF paper recommends establishing international legal standards for government access to data, and developing what it terms a „Geneva Convention on the Status of Data“.
„We need to take certification out of the national level and move it to the international level. We don’t want each country to set security standards,“ Castro said.
He warned that China’s pursuance of „protectionist“ policies in the name of security could backfire if other countries follow suit and adopt standards that favour domestic over foreign firms for key infrastructure projects.
„China doesn’t want every other country to say ‘We have security concerns about you and refuse to buy your products,’” he added.
Castro pointed to China’s new security legislation, passed by the country’s top legislature on Wednesday, to shore up his argument that Beijing is „still going down that path“.
The sweeping law defines the scope of national security in far-reaching terms, ranging from finance, economy, politics, the military and cybersecurity to culture, ideology and religion.
One clause deals with establishing systems „for the protection of cyber and information security“.
Washington must respond if China keeps pursuing such protectionist policies but this will be problematic until concerns about NSA spying have been addressed, Castro said.
„At the end of the day, it is very hard to say with a straight face that you should buy US tech products, if the [US] government is not willing to stand up and say ‘We will not use this as a way to conduct surveillance in your countries.’“
Snowden bleibt in Russland – Kritik an Bundesregierung