Trinkgläser in Restaurants sind teilweise mit Fäkalkeimen und Bakterien verunreinigt. In mehr als der Hälfte der getesteten Restaurants wurden Krankheitserreger gefunden, die am Glas nichts zu suchen haben, berichteten wir Netzfrauen vor zwei Jahren. Obwohl Wissenschaftler und Verbraucherschützer schon seit Jahren strengere Hygienekontrollen fordern, scheint sich nichts an dieser Situation zu ändern. Immerhin können die Keime nicht nur harmlose Magenverstimmungen auslösen. Einige von ihnen sind sogar lebensgefährlich.
Bier, das in einer Gaststätte ausgeschenkt wird, sollte besonders frisch und hygienisch einwandfrei sein. Um das zu prüfen, untersuchte das Hessische Landeslabor Proben aus Getränkeschankanlagen. Das Ergebnis: Fast die Hälfte aller getesteten Biere war verkeimt.
GEZAPFTES BIER OFT VERKEIMT: HESSISCHES LANDESLABOR UNTERSUCHT BIER AUS SCHANKANLAGEN
Verbraucherinnen und Verbraucher erwarten zu Recht, dass in der Gastronomie ausgeschenktes Bier hygienisch einwandfrei ist. Das Hessische Landeslabor untersuchte in diesem Jahr bislang 87 Proben frisch gezapfter Biere aus Getränkeschankanlagen mikrobiologisch um zu überprüfen, ob die Erwartungen der Verbraucher auch in der Praxis eingehalten werden.
„Auf Grund dieser Untersuchungen mussten wir 37 Biere (42,5 %) wegen des Nachweises von coliformen Keimen beanstanden. Bei zwei Bierproben waren auch Escherichia-coli–Keime nachweisbar“, teilte der Direktor des Hessischen Landeslabors, Prof. Dr. Hubertus Brunn in Gießen mit. „Während coliforme Keime Indikatoren für die hygienische Qualität sind, deutet das Vorkommen von Escherichia coli auf fäkale Verunreinigungen hin. Kommen coliforme Keime in gezapften Getränken vor, ist das ein Hinweis auf Hygienemängel“, so Brunn.
„Dazu zählen falsche Handhabung der Geräte, unzureichende Reinigung und Desinfektion sowie fehlende oder ungenügende Wartung der Anlagen. Neben der Reinigung der Schankanlage ist auch deren Umfeld regelmäßig sauber zu halten“, mahnte der Direktor. „Hierzu gehören Schanktisch, Spülbecken und Spülbürsten, Lager- und Kühlräume. Eine weitere wichtige Voraussetzung für ein einwandfreies, gezapftes Bier sind neben sauberen Biergläsern auch das Hygiene-Bewusstsein des Personals“, erklärte Brunn.
Von den in gleicher Weise untersuchten Nachproben, die in der Regel nach einer umfangreichen Reinigung der Getränkeschankanlage entnommen werden, seien rund 43% der Bierproben erneut auffällig gewesen. „Gesundheitlich bedenklich sind die Befunde nicht, da bei der optimalen Biertrinktemperatur von vier bis sieben Grad Celsius die Keimvermehrung durch die Kälte, den enthaltenen Alkohol, die Kohlensäure sowie die Hopfenbitterstoffe weitgehend verhindert wird“, so Professor Brunn abschließend.
Pressekontakt:
Dr. oec. troph. Roy Ackmann
Stabsstelle Qualitäts- und Informationsmanagement
Stellv. Leiter
Landesbetrieb Hessisches Landeslabor (LHL) www.lhl.hessen.de
Frisch gezapftes Bier ist besonders frisch? Hessische Kontrolleure kamen bei Untersuchungen zu einem gegenteiligen Ergebnis. Wie es in anderen Bundesländern ausschaut – darüber berichteten wir bereits.
Hygieneverordnung: Transparenz und Verlässlichkeit
Ein System wie die Hygieneampel wird von Verbraucherschützern bereits seit Jahren gefordert. In Dänemark gibt es den Smiley als Hygienekontrollsystem bereits seit 2001. Die Funktionsweise ist sehr einfach. Zeigt der Smiley ein komplett lachendes Gesicht, bedeutet das „keine Beanstandung“, ein leichtes Lächeln steht für „Ermahnung“. Ist ein neutrales Gesicht abgebildet, sollten die Verbraucher eher kritisch sein, denn das steht für „Verfügung oder Verbot“. Ein trauriger Smiley bedeutet „Strafverfügung“ auf Grund nachgewiesener Nicht-Einhaltung der geltenden Hygieneverordnung.
Verdreckte Restaurantküchen, schmuddelige Imbissbuden, vergammelte Lebensmittel im Supermarkt:
Wüssten Verbraucher, wie es hinter den Türen zum Personalbereich aussieht, würden die meisten wohl so manche Lokalität meiden. Erst im vergangenen Jahr wurden in niedersächsischen Restaurants und Imbissbuden bei jeder dritten Kontrolle Hygienemängel festgestellt. In der Regel erfährt der Verbraucher davon aber nichts. Ihm bleibt nur der Blick vor die Kulissen. Mit dem neuen Hygiene-Internetportal wollte das niedersächsische Verbraucherschutzministerium für mehr Transparenz sorgen. Lesen Sie dazu Ekelhaft: Darmkeime, Eitererreger und Bakterien – Keimalarm in den Kaufhaus-Restaurants, Gaststätten, Bars und Diskotheken
INFOBOX
Coliforme Keime ist ein Sammelbegriff für verschiedene Gattungen von Bakterien. Insbesondere zählen hierzu Escherichia, auch EHEC, Enterobacter, Citrobakter und Klebsiellen. Insbesondere die Gattung Klebsiella hat in der jüngeren Vergangenheit zu Schlagzeilen im Zusammenhang mit Todesfällen auf Frühchenstationen geführt.
Bei den coliformen Keimen handelt es sich um Krankheitserreger mit fäkal-oraler Ausbreitung, d. h. diese werden über den Darm von Mensch und Tier ausgeschieden. Man spricht daher in diesem Zusammenhang von Fäkalindikatoren.
E. Coli und einige andere Bakterien kommen in der natürlichen Darmbesiedelung vor und sind daher nicht grundsätzlich krankmachend. Die Untersuchung des Trinkwassers auf coliforme Keime dient zwar auch dem gesunden, vor allem aber den gefärdenden Personenkreisen.
Gemäß § 4 der Trinkwasserverordnung muss Wasser für den menschlichen Gebrauch frei von Krankheitserregern, genusstauglich und rein sein. Deshalb liegt der Grenzwert für E. coli , Enterokokken und coliforme Bakterien bei 0.
Untersuchungen der Leitungswasserqualität z. B. durch den TÜV Rheinland ergeben immer wieder eine deutlich zu hohe Belastung des Trinkwassers mit gesundheitsschädlichen Bakterien. Die Folgen nach dem Genuss sind dann unter Umständen Bauchschmerzen, Durchfall, Übelkeit und Erbrechen.
Wie sicher sind Lebensmittel? Welche Risiken lauern im Essen?
Zwei Lebensmittelkontrolleure werden durch Supermärkte, Gaststätten, Dönerbuden und Kantinen gegleitet. Sie sind Keimen und Fälschungen auf der Spur.
Erschreckend: In einigen Betrieben herrschen gravierende Hygienemängel. Was Jürgen Peters in einem Pizzaservice in Karlsruhe findet, haut den erfahrenden Kontrolleur fast um. Ein schmutziges Spülbecken mit schwarzer Bürste und Toilettenpapier auf einem dreckigen Schneidebrett. Da vergeht einem schnell der Appetit.
Der Kunde sieht das natürlich nicht. Wenn er aber wüsste, wie es bei dem einen oder anderen Betrieb zugeht, würde er wohl nichts anrühren. Welche Gesundheitsgefahren drohen, wenn in der Küche geschlampt wird? Was sollte man als Verbraucher in Zukunft beachten? Welche Tipps haben die Kontrolleure? Quelle
In vielen Restaurants kommen Gläser auf den Tisch, an denen Darmkeime, Eitererreger und Bakterien kleben.
Die Gründe dafür sind vielfältig: Gläser werden nicht richtig gespült, die Temperaturen sind zu niedrig, keine Desinfektionsmittel werden benutzt. Und: Es findet keine richtige Personalhygiene statt.
Die meisten Restaurants, die auch einen Barbereich haben, waschen bei Hochbetrieb die Gläser auch mal mit der Hand im Spülwasser. Dann sorgen Hygiene-Chemikalien dafür, dass Mikroorganismen abgetötet werden. Dabei muss das Wasser jedoch regelmäßig gewechselt werden. Abgestandenes Spülwasser ist ein Paradies für Bakterien und Keime.
Wir fordern eine Hygieneampel, die eindeutig vorne an jedem Restaurantbetrieb zu erkennen sein sollte. Die zeigt, wie das Restaurant geprüft wurde, ob die Hygiene in Ordnung ist oder ob hier Mängel vorhanden sind.
Guten Appetit!
Netzfrau Doro Schreier
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