DE/EN El Salvador macht es vor: Der Widerstand der Bauern hat über die großen Konzerne wie Monsanto gesiegt. Für die großen Konzerne müssen die Bauern aus El Salvador wie kleine Spinner erscheinen, denn sie lassen sich mit nichts unter Druck setzen. Bereits im Oktober 2014 berichteten wir Netzfrauen darüber, dass die USA El Salvador unter Druck setzten, GVO-Saatgut von Monsanto zu kaufen und drohten, andernfalls die finanziellen Hilfsmittel zu streichen. Unglaublich! Staatliche Erpressung zugunsten Monsanto. Eine der Bedingungen der Vereinigten Staaten für die Genehmigung einer beinahe 300 Millionen Dollar Hilfe war, dass El Salvador sich verpflichtet, gentechnisch verändertes Saatgut von Monsanto zu kaufen, statt Nicht-GV-Saatgut von den heimischen Bauern. Doch sie haben alle nicht mit der Hartnäckigkeit dieser Bauern gerechnet. Wir sehen auch gerade in Afrika, wie die Industrie versucht, mit allen Mitteln GVO in Afrika anzubauen.
Sogar ein eigenes Monsantogesetz gibt es, gerade dann wenn man ein Freihandelsabkommen mit den USA abgeschlossen hat. Das haben wir Netzfrauen anhand von den Kleinbauern in Guatemala gesehen, manchmal siegt David im Kampf gegen Goliath doch.Trotz Bedingung für DR-CAFTA – Umstrittenes Monsanto-Gesetz in Guatemala wurde aufgehoben. In Lateinamerika tut sich etwas, gerade die Kleinbauern wollen sich nicht weiter von Monsanto und Co. versklaven lassen.
El Salvador schmeißt Monsanto mitsamt Saatgut aus dem Land
Angefangen bei Studien, die Listen mit degenerativen Gesundheitsbeinträchtigungen auf Grund des Herbizids Glyphosat aufführen, bis hin zu der Verleumdungskampagne gegen Dr. Oz durch ein großes Unternehmen: es ist offensichtlich, dass auf der Welt ein Kleinkrieg um Nahrungsmittel herrscht.
Aber sobald man sich tiefer in die Behauptungen von Aktivisten einarbeitet und die von den großen AGs präsentierten Studien mit denen der Gegner vergleicht, kommt man vermutlich auch zu der gleichen Schlussfolgerung, die Länder wie El Salvador gezogen haben: Das Land – und die ganze Welt – stehen besser da, wenn man auf Biotech-Unternehmen und ihren Einfluss verzichtet.
Tatsache ist: Nachdem in El Salvador diesen Schlussstrich gezogen wurde, ging das Land Unternehmen wie Monsanto entsprechend dafür an, dass diese sich in die Anbaumethoden eingemischt hatten. Die Farmer des Landes wissen, wie wichtig es ist, eigenes Saatgut zu produzieren, und auch, dass man das Saatgut der Bioengineering-Riesen besser vermeiden sollte. Sie haben Monsanto erfolgreich davon abgehalten, El Salvador mit diesen Produkten zu versorgen.
So sagt Juan Luna Vides, der Leiter der „Diversified Production for the Mangrove Association“, einer Nichtregierungsorganisation, die gegründet wurde, um soziale Graswurzel-Bewegungen zum Schutz der Umwelt in El Salvadors zu unterstützen:
“Man darf nicht vergessen: Monsanto gehört gemeinsam mit DuPont und Pioneer zu den Riesen, die den Saatgutmarkt der Welt beherrschen. Bedauerlicherweise profitieren viele Regierungen Lateinamerikas – vielleicht sogar auf der ganzen Welt – von guten Beziehungen zu diesen Konzernen.”
Das Landwirtschaftsministerium gab kürzlich Verträge frei, auf deren Basis Saatgut an Bauern im Land verteilt werden sollen, die für den Eigenbedarf produzieren.
Wie man durch Truth-Out erfahren konnte, ist die lokale Versorgung für viele Bauern von großer Bedeutung. Der kleine Saatgut-Hersteller Santos Cayetan kommentiert das mit den Worten: “Wir verlieren Traditionen des lokalen Anbaus. Diese versuchen wir hier zu bewahren. Das ursprüngliche Saatgut verfügt nicht über das, was die neue Produkte mitbringen: Chemikalien.”
Cayetan, der Getreidesaatgut aus dem Regierungsprogramm erhält, in dessen Rahmen lokales, GVO-freies Saatgut verteilt wird und der darüberhinaus auch lokalen Mais verwendet, beschreibt den dramatischen Unterschied zwischen lokalem Saatgut und Saatgut von Monsanto mit den Worten:
“[Lokales Saatgut ist] immer gleich, es führt immer zum Ertrag und ist immer wieder neu. … [Lokales Saatgut] ist widerstandsfähiger bei Dürre.”
Auch andere Bauern bestätigen die Tatsache, dass sich das lokale Saatgut an die Umweltbedingungen der Region adaptiert habe, was beim Saatgut von Monsanto nicht der Fall sei. Das lokale Saatgut wächst sogar auf trockenen Böden noch gut. Darüberhinaus können die Bauern das Saatgut selbst herstellen und wiederverwenden, ohne sich mit Patentverletzungen auseinanderzusetzen oder gar jede Saison neu investieren zu müssen. Schließlich sind die meisten GV-Saatgutsorten von Monsanto, Pioneer und anderen nicht reproduktionsfähig – daher auch bekannt als „Selbstmord-Samen“.
Und niemand kann Fälle wie in Indien vergessen, wo das Hauptinteresse der Biotech-Firmen darin besteht, die Bauern Jahr für Jahr zu zwingen, Saatgut zu überteuerten Preisen zu erwerben. Und nebenbei: derartiges Saatgut erfordert giftige, industrielle Düngemittel, die in zahlreichen Ländern auf Grund ihrer krebserzeugenden Wirkung ebenfalls bereits verboten werden.
“[Die Verwendung lokalen Saatguts] ist deutlich besser [für die Bauern in El Salvador]; sie müssen nicht jährlich neues Saatgut kaufen”, fügt Vides hinzu. “Es hat viel damit zu tun, Rahmenbedingungen für eine sichere Nahrungsmittelversorung zu schaffen … man kann herstellen, was man selbst konsumiert … herstellen und konsumieren – jeweils das gleiche Produkt.”
Es ist offensichtlich: die Motivation von El Salvador, den Einfluss von Biotech-Firmen auf die Anbaumethoden zu beschränken, ist sehr intelligent.
Wir fragen uns: Warum fehlt unseren Politikern in Deutschland, Österreich bzw. der EU eigentlich diese Intelligenz? Sollte man sie nach Lateinamerika zur Schulung schicken? Schaden kann es vermutlich nichts …
El Salvador Kicks Monsanto & Their Seeds Out Of Country
Von Amanda Froelich http://www.ewao.com/
You can’t turn the on the news without hearing a headline concerning Monsanto, it seems.
From studies indicating their glyphosate-containing herbicide to be linked with a list of degenerative health concerns, to Dr. Oz being smear-campaigned by the big agriculture company, it’s very clear that there is a food feud going on in the world.
But if one delves deeper into the claims of activists and compares research being presented by Big-Ag companies and opposing campaigns, they, too, may come to the same conclusion countries like El Salvador have: that they – and the world – would be better off without biotech companies’ influence.
In fact, having come to this conclusion, the country of El Salvador is booting companies like Monsanto from meddling in its growing methods. Growers in this country know the importance of producing their own seeds, as well as the necessity to avoid those produced by bioengineering giants. In effect, they’ve successfully defied Monsanto by preventing it from supplying El Salvador with it seeds.
Said Juan Luna Vides, the director of diversified production for the Mangrove Association, a nongovernmental organization that was created to support a grassroots social movement for environmental conservation in El Salvador:
“Remember that Monsanto is together with DuPont, Pioneer, all the large businesses that control the world’s seed market. Unfortunately, many of the governments in Latin America, or perhaps the world, have beneficiary relationships with these companies.”
The Ministry of Agriculture recently released a new round of contracts to provide seed to subsistence farmers across the country.
As shared by Truth-Out, many farmers see the importance of keeping their seed supply local. Small-scale seed producer, Santos Cayetan, even commented that “We are losing the traditions of local seed, so we are trying to maintain it here. Native seeds don’t have what these other seeds have that come with the chemicals, based in chemicals.”
Cayetan, who is a recipient of corn seed from the government program that uses local, GMO-free seeds and also works to grow native corn, said that the difference between using local seed versus Monsanto’s is quite amazing.
“[Native seeds are] always the same, they always produce, and they’re always there,” he said. “[Native seeds] are drought resistant.”
Other farmers have also commented on the fact that local seed has been adapted to the conditions specific to the region, and Monsanto’s seed has not. The local seed grows well even in dry soil. Farmers can also save and re-use seed without having to worry about patent infringement, as well as having to repurchase seed every season since much of the GM seed Monsanto, Pioneer, and others sell is meant to self-destruct after just one season, otherwise known as suicide seed.
And don’t forget, like in India, the main agenda of biotech companies is to force farmers to purchase the company’s seeds year after year at highly inflated prices. Of course, the seeds also rely on toxic industrial fertilizers which many countries have now also banned due to carcinogenic risk).
“[Using only local seed] would be much better [for Salvadoran farmers]; they wouldn’t have to buy seeds every year,” Vides added. “It has to do with generating the conditions to promote food security … you can produce what you consume … produce and consume the same product.”
Clearly, there’s intelligent intention behind El Salvador’s motive to restrict biotech companies from meddling in their growing methods.
Netzfrau Andrea Escher
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