Die Wissenschaftler stehen vor einem neuen Dilemma: Wale sterben rund um Alaska in alarmierend hoher Zahl und niemand weiß, woran das liegt.
Weltweit kommt es vermehrt zu einem Massentiersterben. Allein 2014 wurden 649 Fälle von Massentiersterben in 76 Ländern bekannt.
Auch 2015 geht das Massentiersterben weiter. 
Foto: Saiga-Antilope
Es war schon traurig genug, im Mai dieses Jahres vom mysteriösen Sterben der vom Aussterben bedrohten Saiga-Antilopen zu hören. In Kasachstan starben rund 20 000 dieser Antilopenart in wenigen Tagen an einer Infektionskrankheit. Das teilte der Zivilschutz im Gebiet Kostanai im Norden des zentralasiatischen Steppenstaates mit. Bis Ende Juli verendeten bereits mehr als 134 000 Saigas – fast ein Drittel der Population. Bislang ist die Ursache noch nicht gefunden worden. Wie Engrinnews berichtet, ist erst im September mit Untersuchungsergebnissen zu rechnen.
Foto: Krauskopfpelikan
Auch sollen 70 Krauskopfpelikane in Kazakhstan im Mai tot aufgefunden worden sein. Krauskopfpelikane befinden sich ebenfalls auf der roten Liste der vom Aussterben bedrohten Tierarten.
Ebenfalls in Kazakhstan sind Ende Juli über 1000 Schafe an einer mysteriösen Krankheit gestorben.
Weltweites Massentiersterben
Aber auch in anderen Ländern der Erde kommt es vermehrt zu einem Massentiersterben. Ob Fische oder Säugetiere, wir zeigen Ihnen einige Fälle auf.
Myanmar: Fische sterben in Massen
Im Lake Taungthaman, in der Nähe der Stadt Mandalay in Myanmar (Burma), kam es innerhalb eines Jahres zum dritten Mal zu einem Massenfischsterben. Zehntausende starben.
„Ich denke, diese Todesfälle sind aufgetreten, weil Fabriken ihre Abwässer während der starken Regenfälle in dem See entsorgen“, sagte U Aung Lwin, der Leiter der lizenzierten Fischerei des Sees.
Industrie-Abwässer aus einer örtlichen Brennerei, einer Gerberei und auch aus einigen Fabriken zur Herstellung von Papier, Zucker und Seife fließen direkt in den See Taungthaman. Nach Angaben der regionalen Fischereiabteilung beeinträchtigt die Verschmutzung die Sauerstoffversorgung des Sees und führt so zum Tod der Fische.
Foto: Si Thu Lwin / Myanmar
Schweden: Heringe verenden qualvoll
Mitte August sind Tonnen von Heringen in Henåns hamn (Schweden) qualvoll verendet. Die Ursache ist noch nicht geklärt. Zehn Heringe wurden zur Untersuchung eingeschickt. Es wird auch hier Sauerstoffmangel vermutet.
Dann gibt es die Färöer-Inseln – wo die Grindwale einfach abgeschlachtet werden – Hunderte sind es bereits seit Juni – und ein Ende ist nicht in Sicht.
In Februar 2015 berichteten wir vom Massensterben von Walen und Delfinen in Neuseeland und vor den Kanaren. Auch nachfolgend geht es um das Sterben der Wale.
Die Wissenschaftler stehen vor einem neuen Dilemma: Wale sterben rund um Alaska in alarmierend hoher Zahl und niemand weiß, woran das liegt. Wir haben dazu einen Beitrag für Sie übersetzt:
Walsterben rund um Alaska – Forscher tappen im Dunkeln
Seit Mai sind 30 Großwale im westlichen Golf von Alaska gestorben berichtet NOAA (National Oceanic and Atmospheric Administration). Die ersten Kadaver waren Finnwale und trieben in den Gewässern nahe der Kodiak-Inseln. Ein weiterer wurde angespült und dient nun als gefundenes Fressen für hungrige Bären, berichtet die Alaska Dispatch News (ADN). Unter den weiteren Betroffenen befinden sich auch Buckelwale und ein Grauwal. Andere sind noch nicht identifiziert.
In dieser Gegend sind Strandungen großer Wale keine Seltenheit, nur sind die Zahlen diesmal wesentlich höher als die der letzten fünf Jahre und schon sechsmal höher als im vergangenen Jahr. Deshalb wurde das Ereignis offiziell als „Unusual Mortality Event – Ungewöhnliches Sterblichkeits-Geschehen“ eingestuft. Seit den frühen 90ern wurden insgesamt 61 solcher Vorfälle, die etliche Säugetierarten betrafen, rund um die USA anerkannt.
Unglücklicherweise sind die Wissenschaftler hier ratlos.
Die meisten Tiere wurden treibend gefunden, in der Verwesung schon fortgeschritten und nicht mehr für Untersuchungen geeignet. Ein einziger konnte bislang examiniert werden, bedauerlicherweise konnten aus seinen Überresten keinerlei Schlussfolgerungen zur Todesursache gezogen werden. Wie auch immer, während einer Telekonferenz am Donnerstag wurden doch einige Gedanken dazu ausgesprochen, so die ADN.
Die stabile Warmwasser“blase“ pacific blob – erhöht die Temperaturen des Oberflächenwassers im Pazifik und das Absinken der Temperaturen ist nicht vor dem Abflauen des aktuellen El Nino zu erwarten.
„Das beunruhigt uns immer, denn das bedeutet in der Folge weitläufige Veränderung der Pathogene, eventuell schädliche Algenblüten und weitere Faktoren,“ meinte Teri Rowles, der führende Wissenschaftler für marine Säugetiere für NOAA Fisheries während der Telekonferenz. Da seit Jahresbeginn eine extensive Algenblüte zu beobachten ist, die sich langsam an der Westküste ausbreitete und dann weiter hinauf von Zentralkalifornien bis Washington, eventuell noch weiter hinauf zog, ist diese momentan der Hauptverdächtige im Fall der toten Wale. Die marinen Organismen sind nicht harmlos: Sie produzieren ein Toxin namens Domoinsäure, die andere Tiere gefährden kann. Ohne die genaue Ursache zu kennen, gibt es nicht viel, was die Wissenschaftler tun könnten, um weitere Verluste zu vermeiden. Jedoch wurde gerade ein unabhängiges Team von Wissenschaftlern zusammengestellt, um mit den Teams der Marine Mammal Unusual Mortality Event Group zusammen zu arbeiten. Die Durchsicht der bis dato gesammelten Daten, die Obduktion jedes weiteren Kadavers bringt uns hoffentlich einem Schlachtplan näher. In der Zwischenzeit können Sie NOAA helfen, indem sie jedes von ihnen aufgefundene, gestrandete Tier hier melden.
Droves of #Whales Are Dying Off the Alaska and British Columbia Coast http://t.co/qRj7gkKVli via @Care2 pic.twitter.com/4f71XYbbiv — Imperiled Oceans (@ImperiledOceans) 24. August 2015
Second mass stranding in 2 days in Atlantic Canada sees all 14 whales helped back to sea http://t.co/Pc1rtQSpYW pic.twitter.com/BONlfHwMJ4 — Globalnews.ca (@globalnews) 6. August 2015
Tasmania, 2009 http://t.co/iRGBkP1AgD #stranding pic.twitter.com/JT96F0gKYt — Drifterrrs (@Drifterrrs) 30. Juli 2015
Up to 600 whales & dolphins die on British beaches annually. http://t.co/aELETJlRfi pic.twitter.com/PqmwjtVZSi RT@Oceanwarrior — Imperiled Oceans (@ImperiledOceans) 13. Juli 2015
Fourteen whales in Nova Scotia helped back out to sea after second mass stranding in two days http://t.co/ku6t7nEeak pic.twitter.com/ye5weLplhv — National Post (@nationalpost) 6. August 2015
Could this year’s #ElNino be the strongest ever? http://t.co/0UENNzDbAR pic.twitter.com/bpaFL1sfnO
— Greenpeace (@Greenpeace) 24. August 2015
Beware the return of the world’s most powerful climatic phenomenon: El Niño http://t.co/nAAdI7bFKd pic.twitter.com/Xe3JahbalA — The Economist (@TheEconomist) 25. August 2015
Whales Are Dying Around Alaska – And Scientists Don’t Know Why
It was sad enough hearing about the tens of thousands of endangered antelopes that mysteriously died in May this year, now scientists have another depressing quandary on their hands: Whales are dying at an alarmingly high rate around Alaska, and they don’t know why.
Since May, 30 large whales have died in the western Gulf of Alaska, according to the National Oceanic and Atmospheric Administration (NOAA). The first carcasses to be discovered belonged to fin whales and were found in the waters near Kodiak, with one that washed up now serving as dinner for hungry bears, Alaska Dispatch News (ADN) reports. Now, those affected include humpbacks and a gray whale, along with others that have yet to be identified.
While large whale strandings are not unheard of in this area, the numbers are substantially higher than those recorded over the past five years and six times higher than the previous year. This is why the event has now officially been declared an Unusual Mortality Event – basically an unexpected, significant die-off. Since the early ‘90s, 61 of these have been formally recognized around the U.S., affecting a range of mammalian species.
Unfortunately, scientists are a bit stumped here. Most of the animals were discovered floating, severely decomposed and not retrievable for examination. Only one has so far been sampled, but frustratingly that gave up no clues as to the possible cause of death. However, a few ideas floated around during a teleconference on Thursday, according toADN.
A lingering warm mass, for example, is driving surface temperatures up in the Pacific, and they’re not predicted to dip any time soon as El Niño swings around.
“That always concerns us because that means there’s probably a change in overall pathogen exposure, possibly harmful algal blooms and other factors,” Teri Rowles, the lead marine mammal scientist for NOAA Fisheries, said during the teleconference.
Algal blooms may actually be a leading suspect given that an extensive bloom that began earlier this year has slowly spread along the West Coast, stretching all the way from central California to Washington and maybe higher. And these marine organisms aren’t harmless: They produce a toxin called domoic acid that could pose a hazard to animals.
Without a known cause, there isn’t a lot that scientists can do to reduce further losses, but an independent team is currently being assembled to work with those in the Marine Mammal Unusual Mortality Events group. By reviewing data collected so far and examining any other carcasses where possible, hopefully a plan of action can be put in place. In the meantime, you can help the NOAA out by reporting here any stranded animals you happen upon.
Netzfrauen
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