„Tierfabrik Deutschland“ Von Billigfleisch und Wegwerfküken – Garn aus Schlachtabfall

schweinemast www.peta.deGreifen Sie noch zu Billigfleisch?  Überzählige Ferkel werden an der Stallwand totgeschlagen, Kälberembryonen werden noch im Mutterleib erstickt, Millionen Küken werden direkt nach dem Schlüpfen vergast, –  4,3 Millionen Milchkühe, 40 Millionen Legehennen und 60 Millionen Schweine gibt es in Deutschland.

Gelatine besteht im Wesentlichen aus Kollagen, das ein Hauptbestandteil von Haut, Knochen oder Sehnen ist und in Schlachthäusern in großen Mengen als Abfall anfällt. Daraus läßt sich einfach Gelatine herstellen. Gelatine kann sehr viel Wasser aufnehmen und stark quellen. Sie wird deshalb in der Küche häufig als Geliermittel in Puddings oder Crèmes verwendet und in Zukunft auch als Garn zum Stricken oder Häkeln.

Die Folgen durch den Konsum –  Billigfleisch

Beispiel Ei: Seit der Industrialisierung der Eierproduktion werden Hühner entweder als Legehennen oder als Masthühner gezüchtet. Eine Folge davon: Die süßen männlichen Küken (nur sie sind gelb) der Legelinien werden direkt nach dem Schlüpfen millionenfach vergast – was sehr drastisch gezeigt wird. Seit Jahren ist das Problem ungelöst, obwohl es mittlerweile möglich ist, das Geschlecht im Ei zu erkennen, also vor dem Schlupf. Die Einführung dieser Technik ist allerdings teuer. Lesen Sie dazu: Das Ei – Kennzeichnungsschwindel und 50 Millionen Eintagsküken landen in Deutschland jährlich auf dem Müll

Bei Schweinen ist es nicht anders: Die Tiere gebären mehr Ferkel, als die Sauen Zitzen haben. Sie sind weitaus größer, breiter und schwerer als noch vor 20 Jahren. Also werden überzählige oder zu kleine und schwache Ferkel einfach an der Stallwand totgeschlagen – was ebenfalls zu sehen ist. Die immer größeren Sauen müssen ihr halbes Leben in viel zu engen Kastenständen leben, eingepfercht hinter Gittern, die sie oft annagen. Auch das Abschneiden der Schwänze wird von vielen Behörden geduldet. Lesen Sie dazu: Fleisch für die Tonne

Kühe – Hochleistungszucht hat nicht nur die jährliche Milchleistung auf mehr als 10 000 Liter gesteigert, sie hat die Kühe auch anfälliger gemacht für Krankheiten. Daher landen sie immer schneller beim Schlachthof. Siehe Verheizt für billige Milch – Das Leiden der deutschen Turbokühe

„Tierfabrik Deutschland“ Von Billigfleisch und Wegwerfküken

Millionen Küken werden direkt nach dem Schlüpfen vergast, überzählige Ferkel an der Stallwand totgeschlagen, Kälberembryonen noch im Mutterleib erstickt.

Dieser Film zeigt höchst drastisch, welchen Preis die Tiere dafür zahlen müssen. „Lebensmittel – möglichst viel, am liebsten billig“. So die Küken in einer gigantischen Brüterei. Hunderte, Tausende der Jungvögel in Plastikkörben, wie sie auch Bäckereien oft für ihre Waren verwenden. Wenn sie geschlüpft sind, werden die männlichen Tiere – sie unterscheiden sich durch ihre gelbe Farbe von den braunen Weibchen – aussortiert und kommen in eine Gaskammer. Quelle und Mediathek FRONTAL21

Der Schlachthof Tönnies ist der größte Europas.

Fast drei Viertel aller deutschen Metzger schlachten nicht mehr selbst. Die großen Schlachthöfe bestimmen den Markt.

Die Gegend zwischen Oldenburg in Niedersachsen und Rheda-Wiedenbrück in Nordrhein-Westfalen ist Deutschlands größte Schlachtanlage. Hier werden jedes Jahr 3,5 Millionen Tonnen Schweine, 900 000 Tonnen Geflügel und 400 000 Tonnen Rindfleisch produziert. Schlachten, das bedeutet: Hals aufschneiden, aufhängen, Rektum aufbohren, enthäuten, aufschneiden, zerteilen, verpacken.

Wir wollen immer mehr Fleisch essen und wir wollen es immer billiger haben. In Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen führt das zu einem System aus Hochtechnologie und Menschenhandel. Massentierhaltung ohne Rücksicht auf Tierschutz und Gestank bis zur „Ekelgrenze”. [Lesen Sie dazu: Skandal! Proteste gegen Schweinestall – Schulleiterin wird Amtsmissbrauch vorgeworfen]

Garn aus Schlachtabfall

http://www.myscience.ch/news/2015/garn_aus_schlachtabfall-2015-ethz

http://www.myscience.ch/news/2015/garn_aus_schlachtabfall-2015-ethz

„Socken aus Schlachtabfällen!?“ Kein Witz – sondern eine neue Erfindung. Denn der Schweizer Forscher Philipp Stössel strickt mit Gelatine-Fasern. Und verwertet damit die Teile vom Tier, die sonst in die Tonne wandern.

ETH-Forscher haben aus herkömmlicher Gelatine ein Garn entwickelt, das ähnlich gute Eigenschaften hat wie Merinowollfasern. Nun arbeiten sie daran, dieses Garn noch wasserfester zu machen.

Rund 70 Millionen Tonnen Fasern werden heute jährlich rund um den Globus gehandelt. Fast zwei Drittel davon entfallen auf Kunstfasern auf Erdölbasis. Die häufigsten verwendeten Naturfasern sind Wolle und Baumwolle, doch haben sie gegenüber synthetischen Fasern an Boden verloren.

Neuer Verwendungszweck für Abfallprodukt

Nun präsentiert Philipp Stössel, Doktorand in der Gruppe für funktionelle Materialien (FML) von Professor Wendelin Stark, in Zusammenarbeit mit dem Advanced Fibers Laboratory der Empa St. Gallen ein neues Verfahren, mit dem aus Gelatine hochwertige Fasern gewonnen werden können. Die Fasern konnte er zu einem Garn verspinnen, aus dem sich Textilien herstellen lassen.

Pudding, Leim und Garn

Gelatine wird aus Kollagen gewonnen. Kollagen ist das häufigste Eiweiss im menschlichen Körper und Hauptbestandteil des Bindegewebes und der Haut. Dieses Biopolymer besteht aus einer Dreifachhelix von fädigen Proteinen, die wie die Stränge einer Zuckerstange umeinander verdreht und gewunden sind. Zur Gewinnung von Gelatine werden hauptsächlich Haut und Knochen von Rindern und Schweinen verwendet. Dabei wird das Kollagen teilweise denaturiert: Die Dreifachstränge lösen sich auf, die einzelnen Fäden ordnen sich danach neu an. Gelatine kann sehr viel Wasser aufnehmen und stark quellen. Sie wird deshalb in der Küche häufig als Geliermittel in Puddings oder Crèmes verwendet. Früher wurde aus Kollagen auch Leim, der Knochenleim, hergestellt. Quelle 

Wir Netzfrauen sind uns in der Redaktion einig – wir wollen nicht mit Schlachtabfällen stricken – wie sehen Sie die neue Erfindung?

Wer die Umwelt schützen möchte, sollte auf seinem Teller anfangen.

„Der Hunger der Menschen in verschiedenen Teilen der Welt rührt daher, dass viele von uns viel zu viel, mehr nehmen als sie brauchen.” Mahatma Gandhi

Netzfrau Doro Schreier

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